Cap. 1. lucullus*) hatte einen Großvater, welcher Konsul gewesen war; ein Oheim von mütterlicher Seite war Metellus, mit dem Beinamen „des Numidiers." Von seinen beiden Eltern wurde der Vater des Unterschleifs von öffentlichen Geldern überführt, wie denn auch die Mutter Cacilia**) wegen ihres unsoliden Lebens wandels in üblem Rufe stand. Lucullus selbst machte eS sich als junger Mann, noch ehe er um ein höheres Amt nachsuchen und mit der Politik in Berührung treten konnte, zu seiner ersten Aufgabe, den Ankläger seines Vaters, einen Augur ServiliuS, vor Gericht zu ziehen, weil er demselben ein Vergehen wider den Staat nachzuweisen vermochte. Dieß er schien in den Augen der Römer als ein glanzvolles Unternehmen und Alles sprach von dem betreffenden Prvceß, wie von einer Hel- denthat. Man hielt zu Rom auch sonst, selbst wo ein bestimmter Anlaß fehlte, das Geschäft der Anklage für ein durchaus nicht un würdiges Geschäft; man sah es im Gegentheil äußerst gerne, wenn junge Leute auf Schuldige aller Art entschieden Jagd machten, wie ein Hund von edler Race auf das Wild. ») Der ganze Name war Lucius LiciniuS Lucullus, wie auch sein Groß vater hieß, der in Spanien ein Kommando führte gegen die Baccüer, Canta- brer und andere Völkerschaften. Cäcilia stammte au« dem angesehenen Hause der Meteller; sie war Tochter de« L. Metellu« EalvuS, Schwester de« berühmten Metellu« Numt- dicu«.