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55 wurdt, durch AppiuS' Vermittlung mit LuculluS über ein Bündniß unterhandelt, weil er sich durch TigraneS' Herrschaft gedrückt fühlte. Allein er wurde verratben und hingerichtet. Ebenso fanden auch seine Kinder und seine Gemahlin den Untergang, ehe noch die Römer in Armenien eindringen konnten, Dieß Alle« hatte LuculluS nicht ver gessen. Vielmehr veranstaltete er, sobald er in das Land der Gor- dyener kam, eine feierliche Bestattung deS Zarbienu«, ließ einen prächtigen Scheiterhaufen errichten, auf welchem Kleidungen, könig liches Gold und die dem TigraneS abgenommene Beute lag, zündete denselben in eigener Person an und brachte in Gemeinschaft mit den Freunden und Vertrauten des Verstorbenen Trankopfer dar, wobei er denselben für „seinenFreund und NomeVerbündelen" erklärte. Auch befahl er, ihm ein Monument zu errichten, da» bedeutende Summe» kostete. Denn eS hatte sich in ZarbienuS' Palast eine außerordentliche Menge von Gold und Silber vorgefunden; von Getreide lagerten daselbst gleichfalls drei Millionen Scheffel, die den Soldaten zu Gute kamen und dem LuculluS eine allgemeine Bewunderung verschafften, weil er, ohne eine einzige Drachme aus dem öffentlichen Schatze in Empfang zu nedmen, den Krieg lediglich durch den Krieg selbst zu bestreiten wußte. Cap. 30.' Hier kam auch von dem parthischenKönige eine Gesandtschaft zu ihm, durch welche ihm derselbe seine Freundschaft und ein Waffen- bündniß anbieren ließ. Dieß war dem LuculluS ganz erwünscht. Deß- wegen schickte er gleichfalls zur Erwiderung, von sich auS, Gesandte an den Parther, welche ihn jedoch ertappten, wie er gerade in seinen Entschließungen nach beiden Seiten schwankte und insgeheim für ein Bündniß mit TigraneS sich Mesopotamien zur Belohnung auSbat. Sobald daher LuculluS dieses wahrnahm, beschloß er, an Ti graneS und MitbridateS vorüberzugehen, weil er in diesen nur Geg ner erblickte, die völlig erschöpft waren. Dagegen wollte er sich an der parlhischen Macht versuchen und gegen diese Nation zu Felde ziehen. Er fand einen Ruhm darin, in einem kriegerischen Anlauf nach einander drei Könige, wie ein Athlet, niederzuringen und durch