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42 Cap. 23. Nachdem also Lucullus in Asien einen völligen Zustand der Ge setzlichkeit und des Friedens zurückgesübrt hatte, versäumte er auch das nicht, was zum Vergnügen und Genüsse dient. Er verweilte längere Zeit in Ephesus, indem er durch pompöse Aufzüge, Sieges feste, Athletenkämpfe und Fechterspiele sich die Zuneigung der Städte zu gewinnen suchte. In Erwiderung hievon feierte man ihm zu Eh ren ein „Lucullusfest" und — was ihm noch erwünschter war, als die Ehre — man hegte gegen ihn ausrichtige Gesinnungen des Wohl wollens. Als aber Appius kam und die Nothwendigkeit eines Krieges ge gen Tigranes entschieden vorlag, begab er sich wieder nach Pontus. Hier ließ er seineTruppen aufbrechen und belagerte Sinope, oder viel mehr die königlich gesinnten Kilikier, welche die' Stadt besetzt hielten. Letztere entflohen während der Nacht, nachdem sie zuvor einen großen Theil der Einwohnerschaft ermordet und die Stadt in Brand gesteckt hatten. Sobald dieß Lucullus bemerkte, drang er in die Stadt ein und ließ achttausend von ihnen, die noch zurückgeblieben waren, nieder machen, während er den Andern ihr Eigenthum zurückgab und über haupt für die Stadt auf's Beste sorgte, und zwar wegen folgender Erscheinung. Er glaubte nämlich im Traume eine Person neben sich zu erblicken, welche sagte: „Noch ein wenig weiter vorwärts, Lucull! Autolykus ist angekommen und will dich sprechen!" Morgens nach dem Aufstehen vermochte er sich die Bedeutung dieses Traumgesichtes durch aus nicht zu erklären. Indessen eroberte er an dem gleichen Tage die Stadt, und als er die absegelnden Kilikier verfolgte, sah er an dem Strande eine Bildsäule daliegen, welche die Kilikier zwar fortschlepp- ten, aber nicht rechtzeitig mehr einschiffen konnten. Die Arbeit war von Sthenis*) und zwar eine seiner gelungensten. Nun sagte ihm Jemand: „es sei eine Statue des Autolykus, des Begründers von Sinope." ") Srheni« aus Olynth, zur Zeit Alexanders de« Großen ein berühmter Bildhauer.