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11 eine höhere Fügung darin, daß er jetzt den Mithridates so unge mein schonen und ibn als ebenbürtigen Gegner für sich selbst auf- sparen mußte. Kurz, er gehorchte Fimbiias Aufforderung nicht, sondern gestattele es, daß MiihridateS davonsegeln und der Mackt des Fimbria spotten konnte. Er selbst besiegte zuerst bei Lektum*) in Troas einige könig liche Schiffe, die sich zeigten, in einem Seetreffen. Sodann be merkte er, daß Neoptolemus mit einer weit größeren Seemacht in der Nähe von TenedoS vor Anker lag. Er fuhr also heran, den Anderen voraus, auf einer rhodischen Galeere von fünf Ruderbän ken, deren Befehlshaber Damagoras hieß und ein römisch gesinn ter, im Seegefechte ungemein erfahrener Mann war. Als aber NeopiolemuS mit aller Gewalt heranruderte und seinem Steuermann befahl, dem feindlichen Schiff einen zertrümmernden Stoß zu geben, fürchtete Damagoras die Wucht der königlichen Galeere und die Härte ihrer Verkupferung und wagte daher ein Zusammentreffen mit den Schnäbeln nicht, sondern kehrte sich durch eine rasche Wendung auf die andere Seite und befahl, auf das Hinteitheil anstoßen zu lassen. Da nun das Schiff an diesem Punkte tief ging, so wurde der Anprall, den es empfing, unschädlich, weil er die im Wasser be findlichen Schiffstheile traf. Indessen näherten sich auch die be freundeten Schiffe; LuculluS gab Befehl, abermals zu wenden, wo rauf er nach vielen denkwürdigen Heldenthaten die Feinde schlug und den NeoptolemuS verfolgte. Cap. 4. Von dort vereinigte er sich mit Sulla, der bereits in der Nähe des Ehersones im Begnffe stand, nach Asten hinüberzugehen. Lucull deckte den Ucbergang und half die Truppen übersetzen. Bald daraus erfolgte ein Friedensabschluß. MiihridateS segelte nach dem Pontus Euxinus zurück und Sulla legte der Provinz Asten eine Geldstrafe von zwanzigtausend Talenten auf. Lucull erhielt den Auftrag, diese Summe einzutreiben und neue Münze ") Lektum, Vorgebirge in TronS, südlich von der Insel TenedoS.