Volltext Seite (XML)
58 so viele lakedämonische Elemente finden. Außerdem stammte auch Numa aus dem Sabinischen, und die Sabiner behaupten, lakedämonische Ko lonisten zu sein. Es ist also überaus schwierig, eine genaue Zeitbestimmung zu geben, und ganz besonders, wenn man nach den olympischen Siegen rechnet, deren Verzeichniß erst spät durch Hippias von Elis veröffent licht worden sein soll, ohne daß derselbe von einer unumstößlich glaub würdigen Grundlage ausging. Was wir aber an bedeutenderen Nachrichten über Numa in Erfahrung gebracht, werden wir in Fol gendem mittheilen, schicken jedoch einige passende Notizen noch als Ein leitung voran. / Cap. 2. Rom stand bereits siebenunddreißig Jahre und Romulus war König. Am fünften Julius*), einem Tage, welcher jetzt Muss 6s- prstinss heißt, brachte Romulus außerhalb der Stadt in der Gegend von dem sogenannten Ziegensumps ein öffentliches Opfer, wobei der Senat und der größte Theil des Volks zugegen war. Hier trat plötz lich eine bedeutende Veränderung in der Lust ein; die Wolken legten sich tief auf den Boden herab; zugleich erhob sich ein heftiger Sturm und Ungewitter, so daß die ganze Menschcnmasse voll Bestürzung da vonlief und sich zerstreute. Romulus aber verschwand und weder er selbst, noch sein Leichnam konnte mehr aufgefunden werden. Es war ein sehr mißlicher Verdacht, der nun die Patricier berührte, indem sich unter dem Volke das böse Gerücht verbreitete, daß sic, schon längst un zufrieden, einen König über sich erblicken zu müssen, und von der Ab sicht erfüllt, die Regierungsgewält in ihre eigene Hand herüberzubrin- gcn, den König ermordet Hütten. Denn allerdings schien das Beneh men des Königs gegen sic neuerdings unfreundlicher und despotischer geworden. Allein diesem Verdacht wußten sic eine bessere Wendung zu geben, indem sie ihm durch die Angabe: „Romulus sei nicht gestor- ») Plutarch irrt sich hier, sofern die Honao im Julius auf den siebenten fallen.