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43 So schickten z.B. die älteren Latiner*) Gesandte, um ein Freundschafts und Waffcnbündniß mit ihm abzuschließcn. Dagegen Fideuä, eine Nachbarstadt Rom's, wurde von ihm erobert und zwar , wie Einige sagen, indem er urplötzlich seine Reiter hersandte, mit dem Besehl, die Angeln der Thore unten abzuhancn, worauf er selbst ganz unerwartet erschien. Nach anderen Nachrichten sollen die Fidenaten zuerst einen Ein fall gemacht, Beute weggeführt, überhaupt das flache Land bis au die Stadt fürchterlich mitgenommen haben; Romulus habe ihnen dcßhalb einen Hinterhalt gelegt, eine große Anzahl derselben umgebracht und ihre Stadt selbst erobert. Doch ließ er sic keineswegs vernichten und zerstören, sondern machte sie nur zu einer römischen Kolonie, indem er 2500 neue Bewohner dorthin absandte (am 13. April). Cap. 24. Bald darauf brach eine Pest aus, welche den Menschen ohne vor- augegangcnc Krankheit den Tod brachte, übrigens auch mit mangeln dem Ertrag des Getreides, sowie mit Unfruchtbarkeit des Viehs ver bunden war. Dazu siel in der Stadt auch ein Regen mit Bluts tropfen, so daß sich zu allen sonstigen unvermeidlichen Nebeln noch eine große Angst vor den Göttern gesellte. Da indessen den Bewoh nern von Laurcntnm das Gleiche begegnete, so glaubte man bereits auf's entschiedenste, daß die Umstoßung alles Rechts in dem Falle des Tatius und die Ermordung der Gesandten einen Zorn des Himmels herbeigcführt habe, der nun aus beiden Städten laste. Die Mörder wurden daher ausgcliefert und bestraft, woraus beiderseits eine unver kennbare Milderung der Nothzustünde eintrat. Auch durch Reinignngs- opser sühnte Romulus die Städte, wie dieselben noch jetzt (den Nach richten zufolge, die wir besitzen) am sercntinischen Thore vollzogen werden. Aber noch halte die Pest nicht aufgchört, als die Camerincr Nom ») So hieße» die Lateiner im Gegensatz zu den Römer», weil sie schon lange vor de» Römern einen eigenen Staat bildeten.