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17 nicht unbeachtet lies?. Vielmehr meldete er unverzüglich den Hergang dem Könige und veranlaßtc gegen Faustulus eine strenge Unter suchung. Dieser vermochte zwar bei den vielfachen und starken Torturen, die man amvandte, nicht unüberwindlich anszuhalten; doch lies; er sich ebensowenig vollständig abzwingcn. Er bekannte, das; die Kinder noch am Leben seien, aber — sie seien weit weg von Alba, — (gab er an) — und seien Hirten. Er selbst sei gekommen, um dies; Ding — (die Wanne) — zu der Jlia zu bringen, welche oft ein Verlangen gehabt hätte, es zu sehen und anzurühren, um dadurch ihre Hoffnung von den Kindern zu stärken! Wie also Leute, die in der Bestürzung sind , und in der Angst oder nach den Eingebungen der Leidenschaft handeln, ganz leicht alles Mögliche erfahren können , so ging es nun eben auch dem AmuliuS. Er schickte einen Mann, der außerdem ein wackerer Mensch und zudem des Amulius Freund war, in aller Eile ab, mit dem Befehle, sich bei Numitor zu erkundigen, ob zu ihm irgend ein Gerücht hinsichtlich der Knaben, ihrer Rettung und ihres Lebens gekommen sei. Der Vien sch kan; und sah mit Erstaunen, wie Numitor nahe daran war, den Re- mus in der zärtlichsten Weise zu umarmen. Er bekräftigte ihre Hoff nung durch seine Versicherungen und ermahnte sie rasch an's Werk zu gehen. Auch schloß er sich selbst ihnen zur Mithilfe an. Uebrigens wurde jede Zögerung schon durch die Umstände unmög lich gemacht, auch wenn man hätte zögern wollen; denn Romnlus war bereits in der Nähe, und nicht wenige der Stadtbewohner liefen ihm zu, von Haß und Furcht vor Amulius getrieben. Auch führte er eine bedeutende Streitmacht wit sich, welche in Haufen von je hundert Alaun (Ccnturien) eingetheilt war. An der Spitze jedes Hausens zog ein Alan», der ein Bündel Gras und Reisig hoch an einer Stange da hertrug. Solche Bündel heißen bei den Lateinern Manipeln und hie von nennt man noch jetzt in den Armeen solche Leute „Mani- pularen." Da nun zu gleicher Zeit Ncmus innerhalb der Stadt den Abfall «»stiftete, Romnlus von außen heranzog, so vermochte der Tyrann weder etwas auszuführen, noch selbst zu ersinnen, was zu seiner Plutarch. XVII. 2