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Zipf, der Moralist, schäumte, und ob sein Be kannter ihn auch nicht au» den Augen ließ und sich Müh« gab, beruhigend aus ihn zu wirken, war er plötzlich doch verschwunden und — wer beschreibt da« Entsetzen de» andern — erschien aus einmal mit Gebrüll oben aus dem Podium. Am Augenblick war alle» still. Ein« Dame na^m vor Verblüffung sogar die Beine vom Tisch, und die Herren klemmten ihre Uhrgläftr fester in» Auge. Da brüllte auch schon der schäumende Zipf los: »Ah — ihr Gesindel —, da» ist euer Patriot'«» «u»! Schmach und Schande!" Vum. bum. bum — kure und aut: eine Abraham-a^anta-Llara-Rede mit schäumender Ueberzeuqunqstreu« vorg-tra-en und von Gestikulationen unterstützt, wie man st« sich überraschender nicht verstellen konnte. Al» er fertig war, stiert« «r noch einrn Moment keuchend in» Publikum und schüttelte die geballten Händ« drodend aeaen di« Leute. Der Grfolq war überraschend. Die Damen klatschten außer sich vor Entzücken in die Hände: die Herren wieherten und tramveltrn: begeisterte Stimmen riefen: .Famo»!" .Doller K"-be!" .T u- schsnh echt!" Muß »r nochmal machen'" Ll» der vollkommen konsterniert« Zipf nom ""o- bium heri'ntertaumelt«, nah« ihn auch schon der entzückte Direktor in sein« Arme und sagt» au*a—*gt: .Ich biete Ihn«, hundert — zweihundert Billionen pro Abend ... ober Sie di»r»-n nur bei mir auf» treten k" »Onkel Frai ,'-hr? Den! die Zett, da Wliebt — d< Herrn, der für diese Verhältnisse -u wenig getrunken hatte, die Beschuldigung ins Grstcht schleuderte, er habe da» Vaterland beleidigt, was scner aber durch Bekundung der eigenen Legleirrrin des Anklägers al« Irrtum erweisen lonnre; denn er hotte im Gegenteil bemerkt: »Wie muß man die Franzosen Haffen, daß man so in dem Burgunder n uten kann!" Na, kurz und gut, de: Fall war zur Beruhigung aller geklärt. Die Herren waren vergnügt. D^e Damen befanden sich auch rn nLnger Scclenhaltung, was einige schon äußerlich zum Ausdruck brachten, indem sie die Beine auf dir Tisch hielten. Da er eignete sich etwas, das »nie: , Zink der über alles diese» schon in bedenkl-chr Zustände geraten war, vollkommen daniederwarf. Ein Fräulein erschk:n in einem berückenden Phantastekostüm auf dem Podium und sang ein Couplet, dessen Refrain: Ob arm, ob reich. Wir fühl'n es gleich Am Herzen heiß: Wir halten stand um seden Preis! allen Herren und Damen unter fröhlichem Al« wir die Heimreise antraten, funkelten schon die Sterne, die weißen Glühlampen de» Himmel», und der Mond kichert« hinter einer zerrissenen Wolkenwand hervor, al» wollte er sagen: Ihr wundert euch wohl, ihr armen Menschentröpse, und seid gar stolz über da« bißchen 100 OOO-Volt-Anlag«, he? Na, wartet nur, am Ende blase ich euch mit einem Nosenscknauferl den ganzen Sptelkram noch über den Haufen. Aber keiner von un» verstand ihn recht, und erst al» ich meine Stuüierlamp« daheim andrehe, um diesen Bericht zu schreiben, da knistert e» freund» lich aus der Glühbirne: Guten Abend, guten Abend, nun zeige, ob du wa» kapiert hast von unserem Woher und Wohin! Der falsche Oevssenkommiffar Ein falscher Devisenkommissar wird von der Leip ziger Polizei gesucht. E« bandelt sich um den an geblichen Kriminalwachtmeister Hugo Bachmann, geboren I8V0 zu Rordhausrn, dir drei Wochen im Leipziger Bolkshause Wohnung genommen, sich oft» mal» mit dem bereit« feftgenommenen Tischler Georg Ltegl, geboren 18OS zu Fürth, und drei anderen urckekannten Personen getroffen und Personen an- gehalten und nach Devisen durchsucht Hot. Ja dem crmteteten Zimmer im Volk»hau« wurden mehrfach Personen zugeführt, dort nach Devisen vist- teert und dabei scheinbar Protokolle ausgenommen. Der Betrüger besaß die Dreistigkeit, in der Leipziger Amt»hauptmannschaft vorzusprechen, um dort tätige Beamte der Devisenschiebung zu bezichtigen. Unter andren hielt dieser falsche Devisenkommissar auf der Straße einen Händler an und nahm ihm SO tschechi sche Kronen ab. Anscheinend, um ihn zu verhaften, nah« er ihn -um Polizeipräsidium mit, rro er sich indes durch 30 Kronen .bestechen" ließ und den Händ ler wieder freigab. Im Leipziger Bolkshau» prellte der Gauner fünf Kellner um di« Zechen. * Gegen da» Aufkäufen wert beständiger Aechluna»m»ttel. Immer wieder gehen un» Meldungen zu, daß dunkles Gesindel versucht, den Arbeitern an Lohntagen durch Zahlung von Aufgeld die wert beständigen Zahlungsmittel au» der Tasche zu locken. Richt immer erleben sie dabei «ine Enttäuschung, wie vor kurzem vor einer Zwickauer Fabrik, wo ein spekulativer Händler, al« er mit seinem Ansinnen an einen Arbeiter herantrat, «ine so kräftige Ohrfeige echielt, daß ihm der Hut vom Kopfe flog und er schleunigst von der Bildfläche verschwand. E« kann nicht genügend darauf hingewiesen werden, daß diese gewissen Spekulanten sich lediglich durch den Währungsverfall, also auf Kosten der Allgemeinheit bereichern, und daß da» Sammeln von Rentenmark durch diese» Gesindel «ine große Gefahr für die Sicherheit der wertbeständigen Aablungmittel be deutet. Die Polizei hat dafür zu sorgen, daß das Aufkäufen von Geld unterbunden wird und daß eventuell die sofortige Ausweisung dieser Elemente zu erfolgen hat. Nötigenfalls müßten Polizisten in Zivil die Ausgänge der großen Werke an Lohntagen überwachen, wie das in Meerane bereits der Füll ist» wo die Polizei an einem Tage allein sechs Aufkäufer dingfest machen konnte. Auch des Publikum könnte mehr für die Festnahme dieser Personen beitragen oder wenigstens die Arbeit der Polizei in mancher Beziehung erleichtern. Die Gefahr, daß die Renten mark denselben Weg gehen könnte wie die Papier mark, muß von Anfang an mit allen Mitteln be» lämpft werden. Nur dann können wir bessere Zeiten erwarten- Triumph -er Moral Von Zipf war Moraßist. Er konnte außer sich geraten, wenn er stramme Männer, die offensichtlich aut gefrühstückt hotten, klapprigen Männern, die offensichtlich schon langt nicht mehr wußten, wa» ein Frühstück ist, mit mar kiger Stimme .Kopf hoch!" zurufen hörte. Der Anblick einer von Schinken und Gänsebrüsten strotzenden Schauf«nsterau»lage mit einem Dutzend hohlwangiger Leut« vor und einem Dutzend knall- backtger Leute hinter der Scheib« konnte ihn trüb sinnig stimmen. Er hatte — mit einem Dort — keine Anlage zu kraftvoller Lebeuebefahung, und e» gab Leute, di, ihn für einen heimlichen Pazifisten hielten . . . doch muß man freilich nicht den Leuten glauben, dse nehmen immer gleich da» Schlimmste an. Einmal hatte fick Zipf von eine« Bekannten, der ihn der frischiröhlichen Lebensbrfa-ung wiedergeben wollt», zum Besuch einer vornehmen Gaststätte hin reißen lassen, tn der e» in der Tat überau» bejahend Zuging. Viele stramme Männer, denen man ansah, daß ste Immer gut frühstückten, «eil st« in sröh.tchär Un- befanaenhett die Gab« au»genutzt hatten, vielen klapprigen Männern genau so viel wegzuschaappen, wie diese gebraucht haben würden, um auck gut früh stücken zu können — viele stramme Männer also laßen mit fröhlichen Damen hier und tranken gute Wein«. Ein« Kapelle «acht, anregend« Musik, und dann und »ann trat jemand auf da» Podium, um etwa» Zuversichtliche», Sttmmuna hebende« vorzutraoen. Zwischendurch passten« auch mal «in kleine» 100000 »ott auf Reise« Sine Prefsefahrt zum sächsischen Haupt-Umspannwerk. Von «sinrleft r»rk»ul«n Fährt man im Sommer auf einem der schmucken Dampfer die Elbe hinunter und durch die Berge der Sächsischen Schweiz, so passiert man kurz hinter Niedrr-Sedlitz eine Drücke von drei bron- zeuen Leitungedrähten. die leicht im Winde sich schaukeln, wie Wäscheseils. Vom Dampfer au» ahnt man nicht, daß die zwei Masten, die dies« Drähte halten, 48 Meter hoch sind und daß deren Spannweite 305 Meter beträgt. Und nur der Ein geweihte kann wissen, daß e« sich hier um di« 100 000- Dol:-Leitungen handelt, die au» den Groß- kraft-Werken Kirschfeldc und Läuta kommen, um im Hauvt-Umspannungewerk Dre»dcn-Süd umaeleitet zu «erden zur Versorgung der sächsischen Städte, In dustrien und der kleinsten Haushaltungen. Al» vor einig!« Jahren der sächsische Staat dis Elektrizitätsanlag'n in Hi r schfe ld e für IS Millio nen kaufte, da konnte niemand ahnen, daß dieses be grenzte Pcrsorgung»g«btet nach dem Ausbau einmal dazu dienen würde, aonz Sachsen mit Elektrizität zu kpe srn. E» war zunächst «in reine» Transportproble». Di« teure und umständliche Ueberführung der hoch wertigen Kohle wollt« man umgehen mit der Schaffung elektrischer Energien au» minderwertiger Braunkohl«, die in Hirschfeld« und dem umliegenden Kohlenrevier nach roher Schätzung noch bi» auf 300 Jahr« hinreichen wird, um Sachsen mit elek tischen Energien zu versorgen. Auf Grund eigener Betriebserfahrungen ging man dann an den Weiter- ausbau de» Unternehmen» heran und hat nun bereit» »inen Kampier aeschaffen, der im Kreise läuft von Berlin-Friedrichsfelde über Lauta, Hirschfeldc, Dres- den bis nach Leipzig hinauf. Nach und nach hat der sächsische Staat dann ferner die meist-,, Aktien dr» ehemaligen Elektra-Konzern» gekauft und mar- 'Giert so jetzt schon an der Sv'tze der deutschen Ekektrizitätnunternehmnngen ähnlicher Art. Mitten im freien Feld« erhebt sich da» stell« Ge lände de» Umspannwerke» Dresden-Süd. Di« Lust surrt beständig wi« von rasselnden Fliraermotoren, un- doch bemerkt man nicht» weiter, al» leis« im Wind« sich schaukelnd«, anscheinend harmlose Drähte. Herren -er Direktion -a» Werke» «be» u»a vor wurde, -aß -i« »ormaligen Regierungebeaostrogt« und vornehmlich Fließ al, Gchloßhauptmann die Spitzbuben gewesen, -i« sich seinerzeit in gröblichster Seif« al» Machthaber an fremdem Eigentum ver- gangen haben. Für die damal« von Auhr, be gangenen Diebereien und Unterschlagungen wurden jetzt nachträglich fünf Wochen Mittel- ar re st ausgeworfen. Vie Vresdaer Schlo-die-stL-l« Vor dem Dresdner Schöffengericht standen die Dresdner Schloßdiebstähle, begangen von dem Leip ziger Mechaniker Karl Frieß und Genossen, die seinerzeit großes Aufsehen erregten, und di« schon mehrfach anläßlich von Strafprozessen die Oeffent- lichftit beschäftigten, erneut im Mittelpunkte einer Bierhandlung. AI» nach der Revolution einigen- maßen geordnet« Zustände einaetreten und damal» Aeitsreiwilliaen-Regimenter gebildet wurden, hatte der jetzt 25 Hahrc alte, in Leipzig wohnhafte Werk beamte Ernst Johanne« Raphael Iuyrs in seiner damaligen Stellung al» Gefreiter beim Stabe des Dre»dner Aeitfretunlligen-Regiments vier Fern gläser entwendet und veräußert. Zu gleicher Zeit tm Dezember ISIS hatte Iuhr» noch ein weitere» Fernglas, Eigentum de» 28 Jahre alten Studierenden der Volkswirtschaft und Inhaber» einer Plauener Firma, Karl Rabenstein, der al» Adjudant im vor maligen Residenzschloß Dienst zu versehen hatte, ver- untreut. Rabenstein führte in der jetzigen Verhandlung gegen Iuhr« al» Zeuge aus, er sei damal» in Ver dacht geraten, die Diebereien im Dresdner Residenz schloß begangen zu haben, es seien allerlei Unannehm. lichkcitcn daraus entstanden, bis endlich festgestellt Alt« Möbel, alt« Waffen, alt« Bilder, altes Kristall usw. usw. find plötzlich „Stil" geworden. Die Händler ziehen wett hinaus bis in die ent- leaensten Dörfer, um dort den Bauern di« schlech testen Kommoden, Truhen, wackeltg« Spinn- räder usw. zu entführen, di« dann neu auspoliert und heraerichtet werden — aber auch der Vorrat des flachen Landes begann sich schon seit längerer Zett zu erschöpfen. So trat denn das ein, was immer ctnzutreten pflegt, wo die natürlichen Hilfsmittel versiegen — man schafft ein Surrogat! Wi« man die natürlich. Wolle durch Kunstwoll«, das Elfenbein durch Zelluloid, die Seide durch nttierten Zellstoff zu ersehen verstand, so verstand man es auch, künstliche Altertümer zu schassen; die Technik der Altertumssabrikation blühte auf, und sie beschäftigt heute in großen Fabriken zahlreiche Men schen. Daneben aber bildet« sich et« besonderer Zweig dieser Technik aus, der der Altertums fälschung, der oft ganz Hervorragendes leistet; ver- fügt er doch über eigene, manchmal recht sonderbar ausgestaltete Methoden! Jeder geschickte Tischler vermag nach alten Modelle« Möbel herzustellen, die die sich von ihren Vorbildern überhaupt nicht unter scheiden ließen, wenn es nicht das Hol- wäre, das bet den aus früheren Jahrhunderten stammenden Stücken denn doch etwas anders ausfieht. Dor allem ist es der Wurmsttch, der dem neuen Holz« fehlt. Deshalb werden auch alte schlechte Schränk« sowie wurmstichige Fußböden, di« aus Häuser abbrüchen stammen, zu oft recht hohen Preisen ge- kauft, wenn man sich nur an die richtige Quelle wendet. Sie find ein viel begehrtes Material zur Herstellung künstlicher Altertümer. Wer leider ist gar nicht so viel altes Hol- auszutretben, als »an ständig braucht, und so handelt es sich zunächst darum, dem neuen Hol- das Ansehen von altem zu geben. Noch bis vor wenigen Jahren verfuhr man dabei nach einer gar merkwürdigen Methode. Man lud ein Gewehr mit Schroten, stellte sich vor den alt zu machenden Schrank aus und feuert« die Schrote daraus ab. Dann ergaben sich tn dem Holz lauter kleine Löcher, die genau so aus- saden wie die Gänge, die der Holzwurm hinein- zubohren pflegt. Dieses Geschäft ging, bis eines schönen Tages in einem Prozeß «tn kluger Gerichts- chcmiker kam und die mit Röntgenstrahlen her- gestellte Photographie eines derartigen „antiken" Holzes vorwies. Auf dieser Röntgenphotoaraphi« waren deutlich kleine runde schwärz« Punkt« zu sehen, die Bilder der noch im Holz sitzenden Schrot«. Außerdem aber hat die Sach« für den Fälscher noch einen Haken oder vielmehr deren zwei: zunächst ein- mal sind di« Lebenswege des wirklichen Holzwurmes gar krumm und gewunden, der Schrotschuh aber geht kerzengerade ins Holz hinein! Wer sich auskennt, braucht deshalb nur eine Stricknadel zu nehmen und in die Löcher hineinzubohren, um zu sehen, ob ein gerader oder ein krummer Gang vor liegt. Außerdem schwindet aber das Hol- mit der Zeit, und dadurch lockern sich die Schrote. Wird nun «in solches „antikes" Möbel einmal zufälliger weise geneigt, so rollen sie h«raus und verraten da durch, „wie es gemacht wurde"! Deshalb wird dieses Verfahren nur noch von ganz altmodischen und ungeschickten Fälschern anaewendet. Fens Fäl scher hingegen, die mit der Zeit gehen und sich die Errungenschaft der Wissenschaft zunutze zu macken verstehe«, verfahr«?' anders. Sie züchten die Holzwürmer kü st lich und lassen sie dann aus das alte und doch so neue Möbel los; hier bohren sich die Tiere ein. Weniger Kopfzerbrechen verursacht die Deschaj- fung von altem Leder und altem Plüsch, die beide für die Herstellung .antiker" Nitterstühle unbedingt nötig find. Wenn man neuen Plüsch auch noch so sebr mit Sand abveibt, ihn mit Schmutz ein- schmiert, Fettflecke daraus macht usw. usw., er be kommt doch niemals jene« eigenartige Aussehen, da» dem alten Stosse eigen ist. Da hat sich nun ein mhtmnaßregeln: Nur -te Hönde tn den Taschen hakten! Und bann werfen sie an -an- von Tabellen, Ftaaren un- Schema» nur fa »m fick mit Lofint und Wicklern, mit Amp-re» und Dalftnylen. 1!nd man denkt, hinterher gibt e» Un ¬ alten Sofas befindet sich noch Plüsch- und Lederbezug, auf denen Generationen gesessen und geschlafen haben, und auf denen der Droschkenkutscher Jahrzehnte lang sein Mittagsmahl einzunehmen pflegte. Diese haben das richtige Aussehen! Sie besitzen Fett- flecke, die eine herrliche Alterspatina aufweisen, und werden deshalb von gcvciffen Händlern teuer bezahlt. Schwieriger gestaltet sich die Sache ei einem an deren, viel begehrten alten Stoff, bei den persischen Teppichen. Diese fassen sich auf dem Wege de» Kleinhandel» nicht erstehen, und da auch hier die Nachfrage da« Angebot bedeutend übersteigt, so hat sich ein richtiger Industriezweig zur .Antikisie- rung von .Pcrsertepplchen entwickelt, der sogar mit festen Preisen arbeitet. Die Technik des Verfahrens besteht nun darin, daß der neue Teppich, der nach einem alten Muster gewebt wurde, zuniichst etwas älter, d. h. also dunkler und grauer ausschen muß. Zu diesem Zwecke wird der schwarze organische Farbstoff .Nigrosin" in Wasser aufgelöst und dann mit Hilfe einer feinen Gartenspritze darüber gespritzt. Dann werden Löcher hincingebrannt, hin- eingeriffen und wieder zugestopft, ein^dne Stegen werden am Schleifstein durchgcricben und dann gleichfalls wieder gestopft, die Fransen werden teil weise abgerissen. Hierauf folgt das Herum- schleifen der Teppiche im Kot, das L n- groben in die Erde und da« Ausbreiten i« Rcgcn. Besonders beliebt und sehr schön zum Ziel« Dhr-nd ist da» Einreiben einzelner Stellen mit einem Ge menge von olzaschc und Kamelmist. Ein d:.- art bearbeiteter Teppich sieht dann wirklich sehr s- ön antik au» und kann auch als solider verkauft werien — so lange e« nicht gelingt, das Nigrosin, mit dcm di« Teppiche gleichfalls zuweilen behandelt werden, um ihre frischen Farben etwas besser zu machen, cuf chemischem Wege nachzuweisen. Ein sehr gesuchter Artikel sind alte Münzen. Ste nachzupragen, erfordert lediglich di« Hilfe eines geschickten Stcmpelschneiders. Schwieriger ist es schon, ihnen auch das alte Aussehen zu geben. Da besonders m Italien viel Fälschungen von altrömi^en und Renaissancemünzen hergestcllt werden, so hat dort di- Technik der Fälschung zu einer hohen Stufe der Voll kommenheit gesteigert. Italienische Bauern sind y rn bereit, für wenig Geld eine Anzahl von Münzen ein ge Monate lang an ihren mit dicken, niemals ge wechselten oder Lappen umkleideten Flitzer herumzutragen. Bei diesem appctit- lichen Verfahren nimmt auch die neueste Münze ver hältnismäßig bald ein alte« Aussehen an. Noch besser hat sich aber da» folgende Verfahren bewährt, bei dem ein ganz vorzügliches Produkt erzielt wird. Die Münzfälscher halten sich Gänse, die nach allen Regeln der Kunst genudelt und gestopft werden. In den Nudeln, die man ihnen huielnstopfi, sind die Münzen verborgen. Sie gehen durch das Innen leben der Gans kinourch, und wenn sie dar- aus wieder an da» Licht des Tomes treten, so sehen sie schon ein gut Teil älter aus. Dann werden sic noch- mal» durch den Leib der Retterinnen des Lg^tols üindurchgeschickt — und das so oft, bis sie selbst aus sehen, als ob sic schon zur Zeit dieser Rettung existiert hätten. Ueber di« Fälschung von Gemälden könnet man ganze Bücher schreiben, und wer es sich angewöhnt, z. B. in Tirol oder Steiermark in den ent legensten Baucrnhütten in den Rauchfang binaufzusehen, der wird dort zu seiner Verwunderung jo manchmal nicht die erwarteten Würste und Schweineschinken, sondern eine ganz andere Art von Schinken chänacn sehen, n?mlich Bilder — Oelgemäldc, die im Rauche allmählich dunkeln und jenes Herr- lichste, von vielen Altertumisammlern so geschützte Aussehen annehmen sollen, vermöge dessen man auf ihnen schon fast gar nichts mehr zu sehen vermag. Dr. A. Sl. Aus der Werkstatt -er Auiiquitätenfälscher Techntk und Altertumsfälfchung.-Der kVnstliche Holzwurm. — Etngegrabene Teppiche. — Mün-en la Strümpfen und GLnfemsgea. i^t« Bilder, altes i merkwürdiger Handel herausgebildet: i» alten „Stil geworden. I Droschke» und sonstigen Fuhrwerken sowie auf Wie -t« vsa-erbitadl« häuft«. Aus Köln wird un» gs-vahtet: Da» Hau» de» Dichters Rudolph Herzog, die.Obere Blwg" bei Rhein-Vrett- dach, wurde von Sonderbündlern mit Ge- walt erbrochen, die Türen eingeschlagen und vom Keller bi» zum Boden nach Waffen ^irchsucht. Di« Einbrecher erbrachen dann alle Schränke und raubten und plünderten, wa» ihnen tn die Hände fiel. Im Keller zertrümmerten sie die Weinschriinke und schleppten den Inhalt fort. Diese .Haussuchungen" wurden wiederholt. Weite Bevolkerungskreise hat sich ein« große Erregung bemächtigt. Der Dichter selbst wurde mit vorgehaltenem Revolver einer Leibesuntersuchung unterzöge. Frode» de» Landleb«»». Dieser Tage erschienen bei einem Gutsbesitzer in Niederthalheim sVez. Mittweidas, dessen Familie beim Abendessen saß, fünf maskk irrte Männer, die geladene Revolver vorhielten und erklärten, die Wohnung nach Waffen absuchen zu müssen. Der Gutsbesttzer winkte seinem Sohne zu, daß er htnausgehen und Hilfe herbeirusen solle. Da» hatten die Eindring linge aber gemerkt. Als der Sohn die Tür öffnete, wurde er von einem draußen Posten stehenden Helfershelfer in die Wohnung zurückgestoßen. Wäh rend der Gutsbesitzer nun mit einigen Maskierten zpnäckst nach der Schlafstube gehen mußte, durften die übrigen Familienmitglieder das Zimmer nicht verlassen. Die Räuber drang«» schließlich in den Aufbewahrungsraum für Lebmemnittel. -ter eigneten sie sich u. o. mehrere Brote, drei große Würste und Butter an. Der Gutsbesitzer mußte die Räuber durch da« Hoftor lassen und durfte aber da« elektrisch« Licht nicht cinschalten, so daß sie unerkannt ent kommen konnten. (Keine Woche vergeht ohne Mel- düngen über Räuberbanden, Ermordung von Land jägern, Ueberfiillen auf Gutshöfen. Die Unsicherheit auf dem Lande wächst in beängstigender Weise.) Eine neue Art der Zuckeraewinnung. Wiener Ge- lehrte haben festgestellt, datz eine gewisse Art de» Schilfrohre» einen ganz bedeutenden Zucker- gehalt hat, und zwar bis zu 25 Prozent. Nie frag- lichc Schilfrohrart befindet sich massenhaft in den österreichischen Alpenseen. Ein Konsortium von österreityischen Industriellen ist im Begriff, eine Ak- tiengesellschaft zu gründen, die da» Schilf der öster reichischen Alpensren zur Zuckergewinnung aus- beuten will. > Die erste drahtlos« Predigt t» Deutschland. Au» Berlin wird gemeldet: Am Sonntag wurde zum ersten Mol« in Deutschland auf drahtlosem Wege von Berlin au» ein« Predigt verbreitet, di« der Pfarrer Siebert» von der Melanchtonkirche hielt. Umrahmt wurde die Predigt von Gesangsvorträgen und Cello- Soli. Der Frled«o,sttfter mit dem Revolver. Der bayerische Landtagsabgeordnete Balthasar Eichner, Mitglied der Bayerischen Polkspartri. hat alsFri «- denssttfter tn einem Streit wegen der Hofüber- gäbe den ihn mit dem Revolver bedrohenden 50jähri- gen Bauer Burgmeier in Iag»bera in der Not- wehr erschossen und sich dann srwst dem Gericht gestellt, ist aber nicht verhaftet worden. Burgmcier, der schon seit Jahren mtt seinem 30jährtgen Sohn um die Hofübernahme stritt, war als jähzornig be- kannt. Er hat schon einmal auf seinen Sohn ge schossen. Hilfe für Kin-er deutscher Bankbeamte». Au» Wien wird qemeldet: Di« Veamteirschaftf der Oesterreichtschen Kreditanstalt für Handel und Ge- werbe in Wien hat mit Unterstützung der Anstalt und d« Direktion fünfzig Kinde»- von deutschen Bankangestellten in dem Erholungsheim der Angestellten der Kreditanstalt am Klopemerse« tn Kärnten unteryebracht. ..!!!. l. >!!!.... IL^«-SSM»-«-Sie»S«S-ü!-- glaubliches zu sehen. Doch mühsam und schwindlig werdend schon beim bloßen Anbl ck kraxelt man nur eine schmale Eisentreppe hoch in die Luft hinauf. Rings weiße Wände und schwarze Rohre, kleine Glühbirnen, einmal rot und weiß und grün oder violett. Manchmal eine kleine Warnungstafel, die der Tod der Hochspannung sich umgehüngt bat wie ein Medaillon, und die Luft schwirrt, und di« In genieur« lächeln. Da sind die weiten, hallenförmigen Räume, tn denen sich di« Oelschalter, Trennstücke und Ueberspannung»-Echutzanlogen befinden. Detter geht die Führung durch den Raum mit den Oelkühlanlagen, durch die Umspannerräume und von hier aus in da» SO 000- und 20 OOO-Dolt-Schalt- hnus, dessen Einrichtungen denen des großen Schalt hause» für 100 000 Volt entsprechen. Die Führung endigt im Kommandoraum, arm Herzen der Anlage, tn dem dauernd ein Schalt- wärter und tagsüber auch ein Telephonist tätig ist. In diesem Raume sind die Einrichtungen für di, Fernbetätigung der 100 OOO-Dolt-Schalter unter gebracht, während die Sckalter für die kleineren An lagen unmittelbar an Ort und Stelle ausgelöst werden. Hier befinden sich die Meßeinrichtungen für die Leitungen der Abnchm« un- eine Fern- temperatur-Mrßeinrichtuna, di« e» ermöglicht, die Temperaturen der Wasser- und velkühlung vom Schaltraum au« ständ a zu überwachen. Hier stehen die Apparate der drahtlosen Telegraphie und der Reichsp^st-Fernsprechanlaqe. E» ist alle» fein säuberlich aufgebaut, wie «ine riesig« Svftlzeugschachtel. So harmlos sehen die kleine» Lichtletn au», die der Tod sich tn» Knopfloch gesteckt hat wie rote, grüne oder violette Blumen. Wenn man zu Haufe den Kontakt «tnschaltet oder den elektrischen Knipser anöreht, so ahnt man kaum die weite Reise, di« da, weiße Licht b.» zu unserer Schreibtischlompe von hier aus machen muß. Bio ».an endlich staunend fragt: ,Wieviel Menschen be dienen denn eigentlich all die Hebel und Lampen und Schalter?" Da lacht der Ingenieur wieder und sagt: »Zwei Leute find schon zu viel dafür! Aber drei Mann können nur mit aller Kraft im Notfall« di« Hebel -um Au»- und Einichalten unmittelbar mit der Hand bedienen, wa» sonst vom Kommandoraum an» mittel» Elektromagneten bewirkt wird." Ist einmal etwa» nicht in Ordnung, so zeig«, -'« Signallampen und Liren« sofort -w Störung «. Dann werden telephonisch auf eigener Leitung -ft Aufseher verständigt. Mt besondere« Störung»- «utomotlken wird die Streck« abgefahren, und einen winzigen Defekt auf einer Spann» von 100 Kilometer entdeckt man so tn knapp -sei Stunden.