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Svtttz T hchlpEkM IM« »Lrulalr-ettrms Die gesetzlich« Mei« ab 1. April Lsrschmt »O« Vmmtifier H«M --ttssieg-lL-tßßi- Nachdem nunmehr die Lelpztg«r Kr«1»houpt- Mannschaft mit den Beisitzern an» den Vermieter, und Mieter-Oraanisationea die ab 1. April d. I. erforderlichen Zuschläge zur Grundmiete festgeleat bat, ergeben sich hiernach folgende Prozentsätze, die für die Errechnung der gesetzlichen Miete in Leipzig maßgebend sind: Ziafendienst (unverönderr) . , . 20 Prvz. Petriebskosten»uschlag . . . . 10I7V „ (Davon 800 Prcz. VerwaltUBg»- kostenzuschlag.) < Zuschlag für lausende Instand- s-tzungsarbeiten ....«, 7 000 , Zuschlag für große Instand- frtznngsarbeiten UV , 17»» -He«ß« die Gnmdmtetc selbst . , II» „ Zusammen . . . 17 400 Proz. KL M 17V. 285. 44»! - 535.50 »tte»«»-. Mine »v 51- 7S.50 808.- 892.80 1785.- 2677.50 8570— 4468- 5885- 624750 7140— M82^0 8925.- 425.- 510.- 598.- 580.— 785.— 880.— 1848.78 2218.30 2588.25 2RV- ! 8-27.75 !t6V7.»0 73S8.— 11G»2.5O ; 14700.- 18487.80 j 22185 — 28882.5» 20580.- :M77Ul0 ! »MS.— Da jedoch aus Vermieierkreffen gegen die Zinsen- t»H« von 30 Pro»., die für den Kapitalsdienst vor- Mebe» sind, Einspruch erhoben worben ist, hat da» Han de»Wohnungsamt in Dresden noch ru entschei- i^n, ob dreser Prozentsatz »»verändert fortbestehea soll. E» ist aber wahrscheinlich, daß sich da» Landes wohnungsamt der Auffassung der Krei»hauptmann- schäft anschlietzt und den Zinsenfatz von 30 Proz. br- sMigt. Am einfachsten kann sich jeder seine neue Viertel- johresmiete au»r«hneu. wen» er die Zahresgrund- miete mit 43^ multipliziert. Dabei ist zu beachten, daß die Grundmiete nicht mit dem Begriff 'Friedens miete verwechselt wird. Um die Grund- miete zu finden, müssen bei gewöhnlichen Wohn- itäusern von der Friedensmiete erst die allgemein üblichen 18 Proz. abgezogen werden und bei Grund stücken mit Zentralheizung oder Aufziiaen extra noch di» jeweiligen kosten, wie sie sich in Friedeuszeiten ergeben Haden. Nachstehend einige Beispiele für die ab l. April M zahlende Dierteffahrimtete: 700. 800 900. 1000. In Anbetracht der heutige» Geldentwertung isi zu empfehlen, daß di« Psenaigbeträge abgerundet werden, und zwar bei Summen über SO Pfennigen nach oben und unter SO Pfennigen nach unten. Die Poft und Banken haben auch die zeitraubend« Psev- »ngberechnung abgeschafst. Zudem wird es kaum in,wer möglich sein, da« nötige Pfennigkleingeld aus- zntreiben, so daß e» für Mieter und Permieter wirk- i tch da» einfachste ist, wenn sie sich dem berechtigt-» N»i: „Fort mit den Pfennigen" anschließen. Um keine Unklarheit auskommen zu laßen, mä^h ten wir ganz besonder» darauf Hinweisen, daß vom Gesetzgeber monatliche Mietezahlungen nickt vor- gesehen stad. Dort, wo die Miete monatlich ent richtet werden soll, kann die» nur auf Grund freier Vereinbarung zwischen Mieter und Vermieter geschehen. Der Sefetzg-ber hat bet der Errechnung der prozentualen Zuschläge für Berwaltungkosten nuc vier Zadltermine rm Jahre angenommen. Die mo- uatlich« Zählweise ergibt aber 12 Termine, für die keine Vergütung in der VerwaltimgsgebShr ent halten ist. w Oer amtliche Uommentar Für di« neuen Mietsätz« ist vom -tat der Stadt Leipzig ein zweiter Nachtrag herauogegeben, in dem es «. a. heißt: Städtische Au»führun-rbestimmrm-en zum Reichemietengesetz Punkt I der städtischen Au»führung«betziau»yn- gen zum Reichomierengesetz vom 14. September 1082 cnrhiilt al» Absatz 3 felgenden Zusatz: „Für die Benutzung de« Waschhauses und de« Trockenbodens kann kein« besonder« Latschädtguug gefordert werden: die Betrieb»- und Instandsetzungskosten für Waschhaus und Trocken boden sind durch die gesetzliche Miete abaegoltem" Punkt IV derselben Bestimmungen erhält fol- gende Fassung: .Bei der Abrechnung über den für di« Betrieb»- kosten festgesetzten Zuschlag ist für die vom Ver mieter zu leistenden Arbeiten bei Per- waltung des Hauses einschließlich d«r sächlichen Kosten, aber ohne Einschluß der kosten für den Hau»mann, ei« fester Betrag in den Zuschlag «in- zurechnen. Dieser Betrag wird jeweils vom Nate festgesetzt. Eine «brwhnunq über diesen Bewag ist nicht «r- forderlich. Zu den sächlichen Kosten bei der Verwaltung de« Hauses gehören insbesondere die Ausgaben, die durch die mit der Verwaltung de» Hause» verbun denen Schreibarbeiten entstehen, als» die Au »gab« n für Straßcnbahnfahrten, Porto u. a. Zu den säch lichen Kosten gehören nicht Materialien, die der Hausmann braucht, wie Besen, Scheuerhader «. dgl.; über die Ausgabe» für diese Materialien ist bei den Betriebskosten mit abzurechaen. Punkt Vl der genannten Bestimmungen «hält nachstehend« Fassung: „Dec Vermieter ist, sofern er nicht schon Der- sichcrungsoerträge laufen Hot, und sofern die Par teien nichts andere» vereinbare«, berechtigt, eine ortsübliche Glasversicherung abzuschließen. Di« Kosten für di« Gla«Versicherung sind nach Vor- legung der Police und der Prämienquittuug von den Mietern, b«i denen sie rntstanden sind, al» Redenleistuug zu zahlen." Für die Grundstücke, die am 1. April 1023 einen berufsmäßigen Hausmeister haben, und in denen sich außer der etwaigen Hausv-eisterwohnnng keine Mietwohnung befindet, erhöht sich der Ve- tri«b»tost«nzufch1ag um so viel Hundertteil«, wie die am jeweiligen Zin«zahlung»termin tarifmäßig dem Hau»meister al« barer Lohnsatz zu zahlend« Lntschü- digung beträgt. Dieser Betrag ist auf die Inhaber der MietrSum« nach dem Berhöltnks der Grund- miete umz'sseqen. Abbau mit tze« Lrkstrstuten. In Anbetracht der allgemeinen wirtschaftlichen Notlage hat der Berliner Polizeipräsident angeordnet, daß im Einklang mit der Rechtsprechung des Oberverwal- inngSgerichtS bet Umwandlung von Gastwirt schaften in Likörstuben, Dars, Dielen oder sonstige Luxusgaststätten stet» eine neue Konzession ein- Huholen ist. Die neu« Konzession dürste jeboch in den seltensten Fällen erteilt werden. * Berliner Musik. Di« Unterhaltungsmusik in den öffentlichen Lokalen Berlin«, deren Deibehaltung durch di« außerordentliche Erhöhung der Luftkur- keitssteurr gefährdet war, wird — wenigsten» vor- lcmfig — nicht au« den Gast- und Vergnügung«, stritten verbannt werden. E« haben zwischen Ver tretern der beteiligten Gastwirtsverbändc und Ober- kagebn-arlg« Vardtawm, von Bremen über Svutstampwv, Qierdoarg sich Reis Vorst ckurck ckie prscktroiien »merilcsviscsien kegierunsrickampser 6er Voiteck St»t« I,io« 14»> perst»« Raöeev^r .... . «. preewesk -ieNMe Xp»i> ?^«e»t tiaeälvr ... . »5 Hw- es» ^emz»«»«oa an« O»«r 1 7«, -»Seer ML5 bürgermeister Böß neue Besprechungen ftaitgefunden, di« zu einem Entgegenkommen insofern geführt haben, al« der Oberbürgrrmeister nach Rücksprache mit den Führern der einzelnen Stadtverordneten- fraktionell sich bereit erklärt hat, das Inkrafttreten der neuen Bestimmungen bi» zum 8. April hinauozu- schieben. Inzwischen sollen weitere Verhandlungen mit den Gastwirtsorganisationen gepflogen werden, deren Einwiinde gegen die neue starke Belastung ihren Eindruck nicht verfehlt zn baden scheinen. Der NeHeverLehr tm Nkchr- rmö Rhein-eblet Da die Franzosen in den letzte» Tagen dazu übergraanqen waren, ganz willkürlich Bahnhöf« tm Ruhrgebiet zu besetzen, auf denen sie wertv»ll«« Eifenbahnmaterial vermuteten, mußt« der Schnell- zugverkehr im Ruhrgebiet weiterhin eingeschränkt werden: so verkehren die D-Ziiqe von Berlin nur bi« Hamm, ebenso die Schnellzüge von Hamburg, die über Münster nach Hamm geleitet werden; dafür sind an di« Berliner und Hamburger D-Züge in Hamm Lnschlußverbindungea durch Personenzug« geschaffen worden; die neuen LnschlußzÜge, di« t«n- weise al« Eilzüge gefahren werden, verkehren irr bkieen R.chiungen von Hamm über Dortmund. Herne, Wanne, Gelsenkirchen nach Essen Hbbf., wenn Essen besetz» oder gestört ist, nach Altenessen »der nur bi« Wanne. .Kontrollftation" für olle dies« Züge ist Scharnhorst. Di« Schnellzüge von Süddrutsckland btegw, in Kabel (zwischen Schwerte und Hage») auf die Strecke Hage«—Elberfeld—Köl« ei»; wer von München oder Frankfurt in» Ruhraebiet will, er reicht Personen- «der Schnellzuganschcüff« nach Dort mund und Eße» entweder in Kabel »der in Schwert«; „Kontrollstationen* für die Züge von Süddeutschland (wach von Berlin) sind Hengstey uns eine zweite Vohwinkel. Der Personenverkehr tb«r sämtlich» Rhein über- aöng» nach der Pfalz ist gesperrt. Di» Züge der Rpichsbahwbirektton Karlenche verkehre» nur bi» »Hb von Maxau, Nstetnehetm und Lußhof; Schnell züge von und noch Würzburc; beginnen und enden I in Mannheim, der Fußgängerverkehr über bi« Rheinbrück« von und nick L wwigshaien iß ««be hindert. Die Münchener Schnellzüge D «/» enden ' und beginnen in Bruchsal, D «O/SS »«kehren bi» w»d von Mannheim. — Zwischen Frankfurt «. M. und Darmstadt leidet der Zrrgverkehr unter Ver- spätuugen, da der vetrieb «ingleissg unterhalten »ckvd. » »» 10 «0 M«k. Di« Landesbank der Proviäz Westfale» hat Geldstück» zu 10000 Mark im Gesamtbcir^a von 200 Millionen Mark herauig«geben. Die Münz« trägt aus der Rückseite den Kops de« Freiherrn von Stein. Da» Stück ist größer al» «in frühere« --Markstück und an» einir Legierung von Kupfer und Zinn hergestellt; e» ist vergoldet. Die Lande»bank der Provinz Westfalen will den Reinertrag au» dieser Münz« der Rhein- and Nuhrspend« -»kommen laßen. LaghM- der sächsischen LertMn-rrsirieLen Di» diesjährige Hauptversammlung de- Verba», de« von Arbeitgebern der sächsischen Textilindustrie f«nd «« 2». Marz in Lhemnitz statt. Sie war au- allen Teilen Sachsen» stark besucht. Syndikus Dr. Bellmann erstattete den Geschästsbericht. Nach der Zahl der angeschloffenen Firmen und der beschäftig, ten Arbeiter ist der Verband der größte Fachverband im Deutschen Reiche. E« ergibt sich für da, Jahr 1922 die beachtliche Zahl von 1200 Sitzungen. H Der Vorstand de» Verbände», Iustizrat Kob- pisch, gab estien kurzen Ueebrbltck auf da» ver- wmgene Jahr und einen Ausblick auf da» kommende. Wenn auch da» vergngen« Jahr de« äußeren An- schein nach nicht gerade ungünstig genannt werden könne, so erkenn dock der tiefer eindrinaende Blick, daß der deutschen Wirtschaft schwere Verluste er- wachst« sind. Noch schwerer jedoch wird Voraussicht, lich da« kommend« Jahr zu ertrcmen sein. Alle Dn- -eichen, deuten gerade fetzt daraufhin, daß die Wirt- schäft bi« an die Grenze de« Möglichen belastet ist. Rach einem Vortrag von Professor Horneffer (Gießen) über den sozialen Gegensatz und seins Ueberwindnng wurde eine Entschließung z.-gen die Ruhr-Besetzung angenommen. Ei»; .irhntausendmarkstnck für die Ruhrhilke. Ein Ge!»>stück zu 10000 Mark wird jetzt von der Landeöl tnk der Provinz Westfalen herauSgegeben E» trägt aus der Rückseite den prächtig modellierten Kopf de» Freiherr» v. Stein. Da- Stück, wesent lich grStzer al- ein frühere- Füitfmarkstück, ist aus einer Legierung von Kupfer und Zinn hergestrllt und vergoldet. Der Reinertrag au- dem Verkauf dieser schönen Münze ist für die Rhein-und Ruhr spend« bestimmt und die Provinz rechnet damit, einen Betrag von etwa 200 Millionen ver Samm lung -oführen zu können. * MUlisnevbeute bei eine« Pill«»ei»br»ch. Der- liner Einbrecher haben aus einer Fahrt ins Land in dem Orts Neu-Zittau bei Erkner reich« Deure gemacht. Sie drangen in dir Villa einer Frau Gold- reich ein und stahlen Silberzeug sowie Wertsachen in Höhe von fast 20 Millionen Mark. Die Tater ent kamen mit dem Diebesgut unbehelligt. Die Verkäufer -reneber Wälber verhaftet. Ver käufe fremden Holze» im großen betrieben zwei Schwindler, di« ietzl von der Berliner Kriminal- Polizei unschädlich gemacht wurden: die aus Lodz gebürtigen Brüder Paul »nd Eduard Tellmer und di« Ehefrau de- Eduard, Margarete, ge borene Dumke au» Grünhof in Bublitz. Die Brüder haben Firmen um viele Millionen ge schädigt, indem sie Wälder, die ihnen gar nicht gehörten, zum Abholzen verkauften. Auch fremde Feldbahngleise haben sie widerrechtlich verkauft. Gchwinkvertzot für Schäkerinnen. Eine Lehrer- konserea» in Narwa hat den Schülerinnen etrrer Mittelschule da« Puder« und Schmink«»: streng verboten. Ein solcher Beschluß, io meldet der Revaler Bote, mag anderwärts bet Schulmädchen seltsam erscheinen, ist aber in Narwa durchau- berechtigt. Nirgend- hat die Unsitte de-Pudern- so um sich gegriffen, nirgend» sind Schminke und ähnlich« Ko-mettka auch bei den jüngsten Anfänge rinnen so beliebt, wie in Narwa. Die Rack« der Einbrecher. Auf komisch« Weise rächten sich einige Einbrecher an einem englischen Adligen, in dessen Landütz sie eine Haussuchung ab- ««Halten hatten. Da alles Wertvolle von dem vor sichtigen Besitzer nach der Bank gebracht worden war, bevor er seinen Sommeraufenthalt verlieft, fanden die Einbrecher nickt da» geringste, da» de» Mitnehmen« w,rt »ar, obgleich sie jeden Schrank und jede« Schub- back in allen Räumen genau in Augenschein nah- men. Schließlich eigneten sie sich ein paar alte Sachen «»« dem Garderobenztmmer an und hingen diese einem alten Esel um, den sie i» Stall entdeckt hatten. Dieser wunderlich ousstafsiertt Esel war do« einzige, was der Verwalter und sein« Frau vorfan- den, al» sie von einem Ausflug zurückkehrten. Die dickste Frau der Welt. Frankreich darf für sich den Ruhm in Anspruch nehmen, di« dickste Frau der Welt zu seinen Bürgern zu zählen. Di« Dame ist 41 Jahre alt und glücklich« Mutter von zehn Kin- dern. Sie wiegt di« Kleinigkeit von 308 Pfund. Diese» stattlich« Lebendgewicht wollte sie zugunsten ihrer zahlreichen Nachkommenschaft auf Jahrmärkten und in Vartet-s zur Schau stellen. Sie schloß auch einen Kontrakt, dessen Durchführung jedoch auf Schwierigkeiten stieß. Die Eoup-türen der Eisenbahn wagen waren nämlich in keinem Falle breit genug, um di« gewaltigen Fleischmassen der Riesendam« durchzulassen. Ihre Rundlichkeit mußt« infolgedessen die Rundreise auf einem Leiterwagen antreten, wo- durch allerdings die Au«stellungsmöglichkeit stark be- «inträchtigt wurde. Zurzeit rollt di« Dame durch Belgien. M«hr Schwinke »l» Vlldnng. In de» Vereinigten Staaten geben die Frauen. »»1« ein« soeben vorn,legre Statistik zeigl, für kosmetische Mittel, wie Puder, Schwiuk« «sw, jährlich die Kleinigkeit von SO Millio- »en Dollars au«. Für andere Freuden, z. B. Kau- gumwi, ist «in runde» Sümarchra von SV Millionen Dollar« uu wahrste» Sinn« de« Worte» .ausa«spuckt" worden. Et» Glichet« stellt demgegenüber fest, daß die Summ«, di» stwi «u»«rikonischen Universitäten im letzte» Iah« zur Verfügung gestellt wurden, um SO hegest hinter de» ,Schönh«it»au»gaben" zurück- Lonatay, 6eu rs. Lürr Taschendiebe als „Mesiebesucher" Auch die Wiener Messe hat zahlreiche internatio- nale Taschendiebe nach Wien yelockt. Die Wiener Taschendisbbrigade hat daher reiche Arbeit. Nun er- lärmten Angehörige derselben im Vestibül eine» Per- gnügungs-Etablissements den berüchtigten Toicben- üred Alodar Deutsch, al» er sich in Gesellschaft zweier Kcrnplicen an Besucher herandrängte; doch konnten sie ihn nicht auf frischer Tat betreten. Sie verfolgten die Diebe aber unauffällig bis zum Tas- Habsburg, wo einer von ihnen einen Hehler herausrief. Zn dem Momente, als er diesem einen Gegenstand zum Kaufe anbot, schritten die Polizisten ein und nahmen Deutsch sowie den Hehler fest. Die beiden Komplicen er griffen di« Flucht. Die Deute bestand in erner wert vollen, goldenen Taschenuhr und dem großen Mono- gramm „H. M." und der Firmenmarke „Breguet". Als man nun die Effekten des Deutsch durchsuchte, sand man bei ihm seine gegenwärtige Wiener Adresse, die der Verhaftete al» Professional wohl nie frei- willig genannt hätte. Da die Polizei aber einmal seinen Unterstand kannte, so trug Deutsch kein Beden ken, den Wunsch zu äußern, man möge ihn heim- begleiten, damit er sich Wäsche holen könne. Viel leicht hoffte er, bei dieser Gelegenheit entkommen zu können. Die» wurde durch eine starke Eskorte un- möglich gemacht. Jedenfalls waren aber seine Kom- vlicen auf etwas so Ungewöhnliches nicht gefaßt, denn in der Wohnung traf man den einen der geflohenen Komplicen in der Person des Emanuel Deutsch, eines Bruder» de» Aladar, an und verhaftete ihn. Da die Kriminalbeamten vermuteten, daß der Dritte nicht fern sein könne, durchsuchten sie das ganze Haus und fanden ein Stockwerk höher «inen Herrn „Erös Istvan", in dessen Paßbild sie sofort den berüchtigten und aus Oesterreich abgrschafften Moriz Knöpfler er kannten. QerLrLtssaal „Meine Alte ist ein Ferkel gervesen!" Diese» aufrichtige Dort stand im Mittelpunkt eine» Ehescheidungs-Prozesses, der vor der Privatklageabteilung des Schöffengerichts in Berlin stattfand und ost unbändige Heiterkeit hervorrief. Als Gegner standen sich Max L., seine» Zeichen- Händler in der Aentralmarkthalle, und seine Frau, Auguste W., jetzt Konkurrentin in derselben Halle, gegenüber. Der Mann hatte einmal behauptet: „Meine Alt« ist ein Ferkel gewesen; sie hat sogar „Dienen" gehabt!" Die Frau fühlt« fick in ihrer Ehre aufs schwerste durch die Anschuldigung ge- kränkt, daß sie Läuse gehabt haben sollte. Wie die Verhandlung ergab, hatte der Beklagte jene Aeuße- rung in einem Restaurant am Alexanderplatz getan, nachdem er von einem vergeblichen Sühnetermtn vom Zivilgericht gekommen war und in dem Lokal mit einigen Freunden gehörig gezecht hatte. Die Klägerin bestritt jedensalls auf da» ent schiedenste, jemals mit jenen Tierchen nähere Be kanntschaft gemacht zu haben, was den Beklagten zu der Aeußerung veranlaßte: „Aber, Aujuste, ick habe sie doch erst von dir jekriegt." — „Das ist ntch wahr!" schleuderte ihm die Frau darauf wütend entgegen. .Von dir habe ick sie erst jekriegt." Allgemeines Ge lächter. „Also haben Sie doch welche gehabt?" fragte der Vorsitzende. Klägerin: „Za, ja, es waren aber bloß ein paar." Da der besagte Gegner sich in sehr versöhnlicher Stimmung befand, unternahm der Vorsitzende Dersöhnungsoersucke, di« einen über raschenden Erfolg hatten. Der Beklagte nahm das „Ferkel" mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück. Auf dem Korridor spielte sich dann folgend« Szene ab: Der Beklagte reichte der Gegnerin mit den Wor ten die Hand: ,Na, Aujuste, sei man wieder jutl" — „Nee, ick will nich!" war die Antwort. Nachdem das so einige Zeit hin und her gegangen war, zogen beide, plötzlich versöhnt, Arm in Arm von bannen, nachdem die Frau erklärt hotte: „Die Scheidungs klage wird noch heute zursickgenommen!" Wen« Frauen Richter wäre». Vor dem Gericht in London hatte sich ein Mann gegen die Anklage der Bigamie zu verteidigen. Der Richter stellte dabei an die zweite Frau die Frage, welche Strafe sie selbst gegen den Bigamisten verhängen würde, wenn sie ihren eigenen Mann abzuurteilen hätte. Rach kurzer Hervorhebung der großen ehelichen Verdienste ihres Mannes erklärte die Frau, baß sie sich auf eine Ge fängnisstrafe von einer halben Stunde beschränken würde. Als höflicher Mann aing der Richrer über diesen salomonischen Urteilespruch nicht hinaus, sondern vertagte die Sache bi« zur nächsten Session, wo der Angeklagte wahrscheinlich straffrei aus- gehen wird. * Ei» Schillia- für die Schwester». Der englische Ingenieur Si. Z. Andrews hinterließ seinen vier Schwestern je einen Schilling! Sein andere» Eigen- tum von über 1000 Pfund Sterling bekam ftine Wirtschafterin für ihre treuen Dienste.