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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 25.03.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192303255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230325
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230325
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-03
- Tag 1923-03-25
-
Monat
1923-03
-
Jahr
1923
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flurch- aeue den, endig, krseits ngung erung. ifiercn Frie- » und »ängig pflich- rischcn t aber , und iftigcn Rech elnec edens- Ilous- n be- 4 für ional« i ein« aller und ndels- euLIick g der und iß die e Er- !nuen, diesem ste!n lux« Srz. te an anden sburg t die t den erden, M-cn !Swiy- Lin:- und unsere nseren e der hsische a süd- i Ser ünsche rutsch- e 9Ie- ?lück- M ) vor- öeßlcr id des brand u bkom- ize- v e»^» dcs Mäh- hrend tions- chen -durch Berg en. milde oerseu iahren j ab- Köpfe >ei so i, daß im richen- Tanz- nicht e des t des^ Au» Monist seiner tzburg vrund Vielen tzs'sche sieder« auch Geiste !»den n Mi- rrtcht» i vom iflent. c Unt ¬ er- mataa. . Vvrll «ret. MLr». la d«» ,e «»- "Smuitsg, »«n LS. UI« Palmsonntag An der Tür -um Leben steht wieder eine große Schar deutscher Jugend. Es ist ein eigenartige» Gefühl, wenn man an einer fremden Tür steht und weiß oder ahnt: hinter ihr liegt «in Stück Leben», zulunst! Und etwa» von solchem Wissen zieht wohl durch jede» der jungen Herzen. Mag bei manchen der Konfirmierten sich'» nur darum handeln, von einer Schule zur andern zu schreiten, ja mag bei anderen alles äußerlich seinen Gang in gleicher Weise fortgehen: die Jugend ist da; nach der Kind heit die Jugend. Und wenn auch das Schiebertum der Gegenwart und eine schrankenlose Genußsucht einen großen Teil der jetzigen Jugend vergiftet haben, die starke Zauberkraft, die in dem Worte Lugend liegt, besondere für den eben aus dem Jugendland Kommenden, kann keine noch so sehr entstellte oder entartete Großstadtjugend vernichten. Sie ist da und wirkt mit elementarer Gewalt und mit unwiderstehlicher Wucht. Wie setzt das Wort Jugend die Phantasie in Be wegung, trägt in die nüchternen Farben des Alltags bunte Reflexe, goldene Sonnenlichter neben mysti sches Halbdunkel! Wie schafft es Raum für das Große, das Heldenhafte, da» Außergewöhnliche; wie gibt es Kräfte zu beiden: zum Wagen und zum Er- tragen! Mag einer dos olles abtun als unwirklich, unwesentlich, oder als unzeitgemäße Romantik, cs ist doch da, es bleibt doch wirksam, es hat doch seine Macht, und vor allem: es gehört zn einer rechten Charakterentwicklung. Erst aus dem wilden Most j der Jugend wird der reife Wein des Alters. i Rechte Jugendzeit — ist Zeit des Blühens, des j Hoffens, des Siegens, aber auch Zeit des Werdens, ' des Lernens, des heißen, oft zermürbenden Kämpfens. Ueberall stößt der Jugendliche an die Schranken seines Könnens; er meint zu wissen, und : weiß so vieles nicht. Er möchte fertig sein, und ist so unfertig. Er ringr nach Selbständigkeit und spürt doch seine Abhängigkeit von Menschen und von Dingen. Er glaubt zu formen, und ist doch oft nur wie Ton in der Hand des Töpfers. Wohl der Jugend, die in gute Hände kommt, an der gute Kräfte arbeiten, treibend und hemmend zugleich! Wohl den Wanderern ins Jugendland, die einen guten Führer haben — gerade in jetziger Zelt, da sich alles auf diese Jugend stürzt, was das Leben an Lockendem, Führendem, Sinnverwirrendem bietet. Es ist eine der Hauptaufgaben de» der Kon- iirmation vorangehenden Unterrichts, Jesum als t Lebensführer dem jungen Geschlecht vor die Augen > zu stellen und lieb zu machen. Und das ist der Sinn des vkclumstrittenen Konfirmandengelübdes: diesem Jesus als Lebensführer die Treue zu geloben. Man mag von Jesus denken, was man will, das wird niemand leugnen können: „Bei ihm ist Reinheit, Kraft und selbstlose Liebe." Und was braucht eine Jugend, der wir getrost die Zukunft unseres Boltes onvertrauen können, mehr al» Reinheit, Kraft und selbstlose Liebe? . . . Sekir, von der Poft. Am 1. April wird im inneren deutschen Verkehr sowie im Verkehr mit der Freien Stadt Danzig, Luxemburg, dem Memelgebiet und Oesterreich für Warenprobensendungen eine Vorstufe bis zum Gewicht von 100 Gramm zum Gebührensatz von 60 Mark erngcführt. — Der deutsche Gegenwert des Goldsranken bei der Ge bührenerhebung im Auslands Paket-. Zeitung--, Telegramm- und Fernsprechverkehr beträgt un verändert 4400 Mark. Der Ankauf von Gold durch Reichsbank und Post erfolgt unverändert zum Preise von 84 000 Mark für rin ZwanHigmarkstück, 42 500 Mark für ein Zehnmark stück. Für Rcichssilbermünzeu wird der 1400ftche Betrag des Nennwertes gezahlt. Do» der Zwaugsanlelhe. Der Zeitpunkt, bis zu dem spätestens zwei Drittel der Zwangsanleihe im voraus zu zeichnen und einzuzahlen sind, ist bis zum ver klpfel Don Aari kttUnxar (München) Ich nahm die neueste Nummer des „Garten- und Kleintierboten" zur Hand und blätterte erregt bis zur Rubrik Briefkasten. Hurra, da war schon die Antwort auf meine Anfrage! „Oekonom rp. Nein, Hunde klettern nicht auf Bäume." Ich atmete auf. Gott sei Dank, mein Dackel konnte es also nicht gewesen sein. Aber wer war es dann? In meinen! Vorgarten steht nämlich ein Apfelbaum. Lalville oder Holzapfel oder so was Aehnliches. Im Früh jahr steht der Baum alljährlich in herrlichster Blüte, und dann freue ich mich auf die reiche Ernte. Im Juni fangen die Blüten der Reihe nach an abzu fallen, und im Herbst trägt der Baum Jahr für Jahr einen einzigen Apfel. Ealville oder Holzapfel oder so ähnlich. Und dieser einzige Apfel wird mir jedes Jahr gestohlen. Fünf Herbste habe ich es mit Geduld ertragen, dann riß sie mir. Niemand läßt sich gerne seine ganze Ernte stehlen. Ich verdäch. tige nicht leichtfertig meine Mitmenschen, deshalb fiel mein erster Argwohn auf meinen Dackel. Aber nun hatte ich es schwarz auf weiß: Dackel klettern nicht auf Bäume. Was sollte ich nun tun? Mein Nachbar hat ein ganzes Rudel Obstbäume, aber ihm wird nie etwas gestohlen. Höchstens, daß ich manchmal — über den Zaun — ich habe da so einen langen Stock mit einem Widerhaken — aber das ist nur Fallobst. Er hat nämlich vor seiner Gartentür ein Schild: „Dor dem Hunde wird gewarnt." Das leuchtete mir «in. Was mein Nachbar kann, das kann ich auch. Ich habe zwar nur einen Dackel, und der hat noch niemand gebissen, das heißt, neulich mich, aber das ist was anderes; mich kennt er ja. Also ich malt« mir ei» Schild: „Dor dem Dulldogg wird gewarnt" un nagelte es an. Am nächsten Morgen klingelte der Briefträger, was er sonst nie tut. „Kommen Sie doch herein!" rief ich ihm vom Balkon zu. „Ist der Hund auch angebunden?" fragte er ängstlich. „Er steckt sogar in einer Zwangsjacke!" Und der Brief träger brachte mir drei unbezahlte Rechnungen und eine Nachnahme. Eine Viertelstunde spater kam die Milchfrau und klingelte, was sie sonst nie tut. ..Kom- men Sie doch herein, Frau Müller!" rief ich ihr zu. ^am S' an de» Hnndsviech onpiZn-en?," -« ,Abrr ?LgedIstt «rS , W- * Zwssche« Singapore und Nanking Vs» Vvissoft 15. Januar 1SLS. Wenn man Briefe aufschiebt, „wird es immer schlimmer", man weiß eben nicht mehr, wo anfangen. So geht es mir auch mit meinen Reiseberichten, denn was ich zu erzählen hatte, schwillt von Woche zu Woche lawinenartig an. Wie Rudolf Steiner c« einmal in seinem Leipziger Portrag als Konzentra, tionsübung empfahl, will ich nun aber »ersuchen „die Treppe wieder rückwärts hinunter zu gehen", was bekanntlich schon für einen einzigen Tag sehr schwer ist. Auf den Stufen, wo mir die Erinne rungen ganz besonders lebhaft wiederkommen, will ich dann holtmachen. Zuletzt erzählt« ich von Colombo, wo wir ja leider nur 0 Stunden Land- urlaub hatten. Zwei Tage fuhren wir dann an Sumatra vorbei. Diese» ist fast so groß wie Deutschland, was man in der Geographiestunde kaum ahnt. Aus der anderen Seite tauchen bald malerische Inseln aus, die zu Malakka gehören. Aus einer größeren davon be merkten wir die deutliche Formation eines Vulkans, ähnlich wie der Vesuv vor seiner letzten großen Erup- tion. Wir erfuhren dann noch, daß in den Urwäldern am Abhange diese» Vulkans in primitiven Hütten Leute mit weißer Haut wohnen, Ureinwohner. Daß sie selbst für die notdürftigste Bekleidung kein Interesse hätten, und daß sie aus Blasrohren Gift pfeile bliesen. Gerade au diesem Abend hatte man auf Deck ein Klavier gestellt, und ein Konzert mit darauffolgendem Tanz arrangiert. Wo in größerer Menge Angelsachsen beisammen find, geht es ja nie ohne diese Art Konzerte ab, bei denen auch jene singen, denen Gott keine Stimme verlieh. Am besten schnitt denn auch dabei ein junger deutscher Architekt ab, der etwa» auf dem Klavier improvisierte. Denn e» also auch kein Gewandhauskonzert war, so war unsere schwimmende Musikaufsührung mit Herren und Damen in Abendanzug doch aus alle Falle em eigenartiger Kontrast zu dem Land und den Leuten an denen wir in Sehweite vorbeifuhren! In Singapore durften wir dank unserem Mini- sterialpaß für 24 Stunden an Land. Unser« reichsdeuischen Landsleute leider noch nicht, da die Engländer Singapore (nicht Ceylon und Hongkong) den Deutschen unbegreislicherweisr noch verschlossen hielten. Es hieß damals, daß diese Sperre im No vember aufgehoben werden sollt«; hoffentlich ist es nun auch geschehen. Singapore war unser äqua torialster Punkt, und unter einem echten wolkeu- bruchartigen Tropenregen gingen wir an Land; Colombo wirkte ja schon ganz südlich, aber in Singn- por« ist das Tropische doch noch mehr akzentuiert. Schon allein das in Riesendimensioncu erbaut« lustig« Hotel. Im wahrsten Sinn des Wortes eine Bölkerkarawanferei. Nach der engen Kabine löst« in uns das „firr-t <lr.«s Lirsygemevt", sehr großes Schlafzimmer mit großer zimrnerartigcr Loggia und Badezimmer darüber, durch eine Innentreppe ver bunden, schon beinahe eine Art „Raumangst" au». Zn Singapore trat uns zum ersten Male chinesisches Straßenleben mit seinen offenen Garküchen, seinen von Kuli» gezogenen zweirädrigen Kutschen (Rick schahs), Abendhandel bei bunten chinesischen La ternen entgegen. Da, Eindrucksvollste war aber die Autofahrt durch die Malaiendörfer nach de« botanischen Garten. Die Malaiendörfer find vereinzelt stehende Pfahlbauten inmitten von aus gedehnten Palmenwaldungen. Sehr oft um das Hau» herum ein Wassergraben. Der botanische Garten in Singapore gehört wohl zu dem Schönstem, was die Tropenwclt uns Europäern zu bieten Hai. Wissenschaft and Geschmack haben da zusammen- gewirkt, um Blühendes, Schlingendes, Kriechende, nnd Hochstrebendes der tropischen Pflanzenwelt an der richtigen Stelle zur Geltung zu bringen. Daß «in Teil des Gartens richtiger Urwald ist, war noeb eine besondere Ueberraschung. Ein Hüne von einem indischen „Watchman" führte uns auf ganz schmalem Pfad tief in den Dschungel hinein. Bei der Rück- fahrt stand der Mond über den Palmen und als wir wieder in die Stadt etnbogen, sahen wir, wi- „sliegendc Händler" ihren tausenderlei Kram auf Tüchern mitten aus dem Boden der Straßen aus gebreitet hatten, rings mit brennenden Kerzchen um- stellt. Man ahnt im ganzen Osten noch nicht, daß e» einen Sechs-Uhr-Ladenschluß gibt! — Diese sich ans der Erde hinziehenden Geschäfte sahen wir aber nur in Singapore. Hongkong erinnerte un» an Korsika Hohe» dunkles Gebirge vom Meer aussteigend, an den tieferen Abhängen und Tälern subtropische Vegeta tion, obwohl noch in den Tropen gelegen. Unser englischer Schiffsfreund, ein in Hongkong ansässiger Arzt, führt« uns im Auto um die ganze Insel herum. Bemerkenswert schön liegt an dieser Rund straß« das Rcpulsebay-Hotsl in einer Ducht, wo ge badet wird. Auch an die Rue Comiches bei Cannrs mußten wir während der Fahrt denken. In Hongkong wohnten wir nun nicht unten in der großen „Kara wanserei", sondern oveu aus dem „Peak", zu dem eine sehr steile Zahnradbahn führt, in einem kleineren, saft fommerfrifchartigen Hotel. Die meisten englischen Hongkonger wohnen auch aus dem „Deal". — Der Blick von oben über alle Buchten, Inseln und Halbinseln ist weltberühmt, man kann in Europa aber natürlich doch nicht viel davon wissen. Un abends sieht man Hongkong mit seinem großen Haftn in feenhaften Lichtcrlisitzre erglänze». (Schluß folgt.) " Bsm Gelbster» zur Herzogin. Das Ereignis der Londoner Saison ist die Verheiratung de« spanischen Herzogs de Casa Maury mit der Londoner Probrerdam« Paula Gellibrand. Di- Herzogin wird als die schönste Dame der Londoner Gesellschaft bezeichnet. Bei der Trauung in St. James war die ganze Hofgesellschaft Euglqyitz und eine Reihe hocharistokratischer Gäste aus anderen Ländern erschienen. " Ausgrabungen in Karthago. In den Ruinen Karthagos werden zurzeit interessante Ausgrabungen von einer Expedition unter Führung des jungen Archäologen Gras Bryon de Prorok vorgenom- meu. Es ist den Forschern geglückt, mächtige Elesantenzähne zu finden. Außerdem wurde ein an sehnlicher Bestand an alten Münzen ausgegrabeg. Mit der Oeffnung der pnnischen Gräber wurde dieser Tage begonnen. 30. April hinausgeschoben worden. Der Zeichnung»- preis beträgt bis zum 30. April 100 Prozent; erst vom 1. Mai ab erhöht sich der Zeichnungspret» um 10 Prozent monatlich. 1V Milliarde» Tesizit der Ltidt «er«». Zn der Bertvaltung der Stadt Berlin ist man gegen wärtig bet der Aufstellung der ZahreSrechnung für 1923/24. Man rechnet diesmal mit einem Billionen-Stat. Das jetzt zu Ende gehend« Ge schäftsjahr dürfte mit einem Fehlbetrag von rund 10 Milliarden Mark abschltetzen. — Der Straßen- bahnsahrpreis soll auf 300 oder ISO Mark erhöht werden. was wird aus dem Llster-Saale-ttana? »rahtdertee« unserer Dresdner Gchrtftlelt»», Dresden, 24. März. Seit Jahr und Tag rückt der längst genehmigte Bau des Elster-Saale-Kanals nicht von der Stelle. Die Schwierigkeiten liegen in der allgemeinen mißlichen Finanzlage, unter der nicht nur Reich und Staat, sondern auch die am meisten interessierte Stadt Leipzig leidet. Sie ist mit einmaligen Ausgaben in Höhe von Milliarden ganz besonders stark belastet, so dem sehr erheb lichen Beitrage für den Bau der UnibersitätS- frauenMnik, für die Deutsche Bücherei u. a. m. Leipzig soll nunmehr nicht nur den Hasen auS- bauen, sondern auch einen recht ansehnlichen Teil zum Kanalbau übernehmen. ES ist begreiflich, daß e- sich hierzu nicht ohne weiteres entschließen kann. Die sächsische Regierung, deren früherer Finanzminister Dr. Reinhold vor fast drei Jahren ein Kanalbauamt in Leipzig errichtet hat, wartet daher immer noch auf die Entscheidung Leipzigs. Sie erscheint jetzt aber dringend notwendig, da die Arbeitslosigkeit in Sachsen in ständiger Zu nahme begriffen ist, und gerade bei einem Kanal bau könnte für viele Tausende von Erwerbslosen Arbeit geschaffen werden. Die Vorbereitungen zum Kanalbau selbst sind eigentlich so gut wie abgeschlossen. Der Bauplan ist in allen Teilen vom ReichSverkchrsministerium genehmigt worden. Man rechnet damit, den Kanalbau, wird er ein mal angefangen, in fünf Jabrrn durchführen zu können. Di« wir hierzu hören, ist es für die Siad: Leipzig ganz besonders deshalb schwierig, sich aus einen be stimmten Anteil kestzulegen. weil es gar nicht ab zusehen ist, wie schch sich die Kasten der Aus- sübrung des Elster—Saale-Kanals nach seiner Voll endung stellen werden. Nach den letzten Perech- nunqen waren die Kosten aus etwa 24 Millionen Goldmark veranschlagt, das würden nach dem jetzigen Stande etwa 100 Milliarden Papiermark sein. Wi- sich aher Löhne und Materialienpreise im Verlaufe von fünf Iahren steigern werden, läßt sich in keiner Weift Voraussagen. Daher ist der entstehende Auf wand gar nicht zu berechnen. Daher ist die Ent scheidung über einen festen, noch Prozenten berech neten Anteil für die Stadr Leipzig fast unmöglich, ganz abgesehen davon, daß, wie in vorstehender Meldung zutr-ffend bemerkt wird, die Stadt so stark belastet ist, daß sie über keine weiteren Mittel mehr verfügt. Großfeuer in KSpeuick. Die groß« KooiSüau- werft der Papst-Werft in Köpenick ist von einem Grobfeuer heimgesucht worden. Biele Boot« sind verbrannt. Ter Schaden beläuft sich aus40Mil lionen- Liue Wohltäterin ver Kriegsgefangenen. Elsa Brandström. die während des Kriege-nament lich durch ihre Hilfstätigkeit für deutsche Gefangene in Sibirien bekannt geworden ist, hat jetzt die Kuranstalt Marienborn-Tchmeckwitz in Thü ringen gekauft. Sie stellte sie sür die ehemaligen Kriegsgefangenen zum kostenlosen Aufenthalt zur Verfügung. Ferner kaufte sie das große Gut Schretbermühle bei Lychen in der Uckermark, wo sie für die Kriegsgefangenen ein ArbeitSsana- torium einrichtet. * Nächtliche Szene in Budapest. Ale in Buda. i pest drei Studenten nachts zwei Herren aufforderten, ( sich auszuweisen, daß sic kerne Juden seien, kam es zu einem Handgemenge. Einer der Herren, Ladislaus v. Konoy. ein Lebemann von altem Adel, zog feinen Revolver und schoß einen Studenten nieder. Dir wirst Frankreichs Mitschuldiger wenn Du saAt Sur Seite stehst Mtärke weitere« Wiberftanb an Ruhr und Rhein uu» gib zum Deutsche« Volksopfer. A^kve«, nehmen ad« Pvsianstalten, Sparkassen und Banken an. Postscheckkonto: Deutsches VblrsöpftL Leipzig 4S500. Unser Verlag gibt Spenden an die Sammlvng der Hand^S- kammer Leipzig weiter. . « garetten an- Vie Dvrge . inugeroem entyatt oao v«st „«ruoien sttzer sterb«» t zum gorinpro» lern des Minnesang-" von G Müller, Aita schreibt Memoire». Wie die Stunde in Wien meldet, wird die Exkaiserin Zita ihre Memoiren, die eine Darstellung des Fluge- nach Ledenbnrg. die -ramarischen Ereignisse in Ungarn und den Tod de- Exkaiser» auf Madeira zum Inhalt haben, veröffentlichen. Kanarienvögel mit Nachtigallenschlag. In den Mitteilungen über die Vogelwelt wird von einem großen Erfolg berichtet, den «in bremischer Kanarienzüchter, Karl Reich, errang. Reich Hot «inen Kanarienstamrn gezüchtet mit reinem Nach tigallenschlag. Dieser Erfolg ist Reich nur dadurch geglückt, daß er durch peinlich durchgeführte Tem peraturregelung die Mauser — und damit die Gesangperiode — einer Anzahl in seinem Besitz befindlicher Nachtigallen über das ganz« Jahr verteilen konnte. Er schuf damit vier Schlag zeiten zu je drei Monaten und die jungen Kana rienvögel seiner Zucht hatten infolgedessen ohne Unterbrechung Nachtigallendorschläger. Diese Ver« such« begannen 1911, der erste Kanarienhahn, der die Klangfarbe de« Rachtigallenorgans besaß, wurde 1914 gezüchtet. Im Jahre 1918. also nach wetteren vier Iahren mühevoller Zuchtwahl, wurde der erste Kanarienvogel mit typischem Rachtigallengesang erzielt. Die wetteren Zucht erfolge befestigten diese erworbene Eigenschaft derart, daß Reich seit 1921 auf die Nachtigallen vorschläger verzichten kann und die jungen Kana« rienhähne bei Sängern mit Nachtigallenschlag der eigenen Rasse in die Lehre gibt. Drei Higoretten »nv «in Zündholz. Auch bei uns ist der Aberglaube verbreitet, man dürfe nicht mit einem Streichholz drei Zigaretten " zünden, da der dritte Zigarettenbesi. müsse. Wie ist dieser Aberglaube entstanden ? Ein Berliner Blatt berichtet darüber folgende»: „vor etwa 20 Jahren kam die englisch« Zünv- hol-fabrik von „The Lanzer" aus di« Idee, durch die Torheit de« Menschen ihren Absa- zu ver größern. Sie erfand den Aberglauben vom Tode des Dritten, lanciert« ihn in die Press«, «nd da jeder gern lieber ein neues Zündholz al» einige Prozent von der Wahrscheinlichkeit seines Wetter leben» opfert, so hob sich der Streichholzabfah rasch, — leider, dachte der Fabrikant, auch dei d»- ^hsnEhrr-Wz. Roch Henle aber fürchten die 1 Toren diese lächerliche Todesdrohung, die ein I schlauer Spötter erfand. Einige haben sich mit dem „Jmmerfertig" ans Benzin versehen, um das Problem zu umgehen; aber der Apparat rächt sich bekanntlich auch und geht selten. Ein probate» Mittel Rembrandt». von Rembrandt wird erzählt, daß er dem ewigen Schwatzen seiner Magd auf eine sehr eigenartige Weise ein Ende bereitete. Sie plauderte nämlich immer mit den anderen Mägden durch das Fenster und störte ihn damit sehr. Er malte ihr naturgetreues Bild und stellte dieses an» Fenster. Die vorübergehenden Dasserträgerinnen hielten nun das Bild für die Magd und wollten mit ihr plaudern. Da sie keine Antwort erhielten, brachen sie in Schimpfreden au» und gingen schließlich gleichgültig vorüber. Sie wurden auf die Magd so döse, weil sie ihnen nicht antwortete, daß sie auch mir der richtigen Magd nicht mehr sprachen, und so wurde der Maler nicht mehr gestört. viuc neue Zeitschrift für veutsche cheifteswisse»« schäft. Der jetzigen wirtschaftlichen Notlage Deutschlands und seiner Wissenschaft zum Trotz erscheint soeben im Verlage Max Niemeyer, Halle, eine neue wissenschaftliche Zeitschrift, die „Deutsche Viertelja hrSschrtft sür Literaturwissenschaft und Geistes- geschickte", herausgegeben von Paul Kluckhohn und Erich Rothacker. Da» uns vorliegende erste Lest bringt alS führenden Beitrag eine große Darlegung Konrad BurdachS über „Faust und die Sorge". Autzerden^enthält das Hest^,Studien eine "prtnzipiengesckichtlicke Skizze von Rudolf Unger, ,Lur Entwicklung veS Problems der histr rffchen Objektivität bis Hegel" und Hans Nau mannS „versuch einer Geschichte der deutschen Sprach« als Geschichte des deutschen Geiste»". Grt»kt«HM-»MSMMnui de» SeitzUmr tN»Nler»unde» I» den StK»men des KvnkweretnS «m DlLdlliakn Museum am Au<mftu»plad rrSssnei der Leipsiacr IkUnst lervunt» am l. Atzrtt eine BuMellunq von Werken seiner Mttal'edcr. die Malerei. Plastik, Grapdik »ad Duchlnnii umfassen so». iLin Leil do» »rllUeS Ut Mr v«e R»rM Md NNdrfpen», »«WMNN. freilich!" — „Zs 's aa ganz g'wiß?" — „Aber wen» ich'» Ihnen doch sage!" — „Dissen S' ich bin halt so vui schreckhaft!" Sie kam mit dem Milchkübel herein, unterwegs piepste ein Bogel; da schrie sie auf, als sei vor ihr eine Mine explodiert, ließ de» Milchkübel fallen und rannte davon. Ich habe sie nie wiedergesehen und war vierzehn Tage ohne Milch. Eine halbe Stunde später kam der Elektrizitätsmann und klingelte, war er sonst nie tut. „Kommen Sie doch herein!" rief ich ihm zu. „Wenn er mich an- rührt, schlag' ich ihn tot, den Hundskrüppel!" sagte er. „Ich werde Ihnen dabei helfen." Der Elek trizitätsmann war kaum zehn Meter gegangen, da bellte im Wohnzimmer mein Dackel, der Elektriker bekam einen Tobsuchtsanfoll, schlug mit seinen In strumenten sämtliche Parterrefrnster ein; ich eile herunter, er haut mir auf den Kopf, daß die Funken sprühen, und am Abend wurde mir ver elektrische Strom gesperrt. Dann bekam ich ein Schreiben vom Magistrat: Wenn ich meine Bulldogge nicht anbände, würde ich schon sehen. Dann kam eine Vorladung des Finanz amtes wegen Steuerhinterziehung für eine Bulldogge. Dann kamen Schadenersatzklagen von fünf Vätern, deren Kinder meine Bulldogge gebissen haben sollte. Auch ein Schaf sollte sie geraubt haben. Wenn schon eine gar nicht existierende Bulldogge solchen Schaden anrichtet, wie gefährlich muß da erst eine wirkliche Bulldogge sein! Ich wollt« daher mit dieser Tier gattung nichts mehr zu schassen haben, entfernte da« Schild und legte dafür Fußangeln und Selbstschüsse in meinen Vorgarten, denn ich war inzwischen ein Menschenfeind geworden. Diese Skizze schreib« ich km Krankenhaus. Ich hotte nämlich vergessen, wo ich die Kußangel» u»d Selbstschüsse hinqelegt hatte, und wie W da« Radies chen zupft» wollte, das ich alljährlichternt«. trete ich mit dem rechten Fuß in ein« Angel und mit dem linken Fuß aus mehrere Selbstschüss«. Ich kann «ich nicht beschweren: es war gut« Ware. Die Unfallver sicherung kommt für nicht« aas. Sie hat «inen Para graphen in der Police, nach dem sie nie sür etma» aufzukommen braucht. Gestern brachte «tr «eine Haushälterin einen wunderschönen Apfel an« Krankenbett. Talville oder Holzapfel oder so ähn lich. Aber e« ist nicht der Apfel von meine« H«nn der ist «ft schön lhpgft wieder np
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