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944 thun, von Furcht geschreckt. Der Consul schickte als Siegesboten sei nen Sohn Quintus Fabius und den Lucius Lentulus und Quintus Metellus mit einem Schreiben nach Rom, und überließ die Waffen beute des todt liegenden Heeres der Feinde den Fußgängern, den Reitern die Beute des umliegenden Feldes, doch dursten sie nicht länger als zwei Nächte von dem Lager wegbleibeu. Er selbst ver legte sein Lager näher dem Meere in die Nähe von Pydna. Zuerst wurde Beröa, hernach Thessalonice und Pella und der Reihe nach ganz Makedonien innerhalb zwei Tagen übergeben. Die Einwohner von Pydna, welche die nächsten waren, hatten noch keine Gesandten geschickt; die ungeordnete Masse von mehreren Völkern zugleich, und der Schwarm von Menschen, welcher durch die Flucht aus der Schlacht zusammen getrieben worden war, verhinderte die Berathung und Uebereinstimmung der Bürgerschaft, und die Thore waren nicht nur verschlossen, sondern auch verrammelt. Es wurden Midon und Pan- tauchus unter die Mauern geschickt zu einer Unterredung mit Solon, welcher die Besatzung befehligte; durch ihn wird der Soldatenhaufe herausgelassen. Die übergebene Stadt wird den Soldaten zur Plün derung überlassen. Perseus, der nur mit der Hoffnung auf die Hülse der Bisalteu einen Versuch gemacht, zu denen er vergebens Gesandte geschickt hatte, trat in die Versammlung mit seinem Sohne Philipp; um sowohl die Amphipolitaner selbst, als die Reiter und Fußgänger, welche ihm entweder gefolgt, oder auf der Flucht eben dahin verschlagen worden waren, durch Ermahnung zu ermuthigen. Aber da er einige Mal zu reden begonnen und, von Thränen verhindert, kein Wort Her vorbringen konnte, so gab er dem Creter Evander an, was er der Menge vorgetragen haben wollte und stieg von dem Tempel herab. Die Masse hes Volks hatte zwar bei dem Anblick des Königs und sei nem kläglichen Weinen ebenfalls geseufzt und geweint, aber die Rede des Evander wiesen sie zurück; ja es wagten einige mitten aus der Versammlung ihm zuzurufen: „geht von hier weg, damit wir wenige, die noch übrig sind, nicht uni euretwillen zu Grunde gehen". Ihre wilden Reden schloßen dem Evander den Mund. Darnach begab sich der König in seine Wohnung, und nachdem er das Geld, Gold und Silber auf die leichten Fahrzeuge, welche im Strymou vor Anker lagen, hatte bringen lassen, ging er selber zum Fluß hinab. Die Thraker,