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>24 ganz Asien diesseits des Gebirges Tanrus, ein fruchtbares Königreich, ausgegeben. Er werde die Aetolcr nicht anhören, wenn sie nicht vor her die Waffen niederlegten, ehe sie über den Frieden unterhandelten. Sie müßten erst alle Waffen und Pferde abliefern, daun dem römischen Volke 1000 Talente Silbers geben, an welcher Summe die Halste so gleich gezahlt werden müßte, wenn sie Frieden haben wollten. Außer dem müsse dem Vertrage beigefügt werden, daß sie dieselben Feinde und Freunde, wie das römische Volk, haben wollten. 9. Darauf die Ge sandten, sowohl weil es drückend war, als weil sie die unbändigen und veränderlichen Gesinnungen der Ihrigen kannten, ohne eine Antwort zu geben, nach Hause zurückkehrten, um noch einmal, ehe die Sache ent schieden wäre, den Bundeshauptmann und die Vornehmen zu fragen, was zu thun sei. Mit Geschrei und Gezänk empfangen, wie lange sie noch die Sache hinausziehen wollten, erhielten sie den Befehl, jeden möglichen Frieden zurück zu bringen, wurden aber auf der Rückreise nach Ambracien durch einen Hinterhalt der Akarnanen, der an der Straße aufgestellt war, da sie mit ihnen im Kriegszustände waren, umringt und nach Tyrrheum in Gewahrsam geführt. Diese Verzöge rung hielt den Frieden aus. Während die Gesandten der Athener und Rhodier, welche gekommen waren, um Fürbitte für sie einzulegen, schon bei dem Consul waren, war auch der König Amynander aus die Zu sicherung freien Geleites in das römische Lager gekommen, mehr für die Stadt Ambracia, wo er den grüßten Theil seiner Zeit zugebracht hatte, als für die Aetoler in Sorgen. Durch diese erfuhr der Consul den Unfall der Gesandten, und ließ sie von Tyrrheum zu sich führen. Nach ihrer Ankunft fing man an über den Frieden zu unterhandeln. Amynander war eifrig bemüht, was vorzüglich sein Geschäft war, die Ambracier zur Unterwerfung zu bewegen. Da er dadurch, daß er sich der Mauer näherte, in den Unterredungen mit den Vornehmen wenig ausrichtete, so ging er zuletzt mit Erlaubniß des Consuls in die Stadt und setzte es theils durch guten Rath, theils durch Bitten durch, daß sie sich den Römern unbedingt unterwürfen. Auch die Aetoler unterstützte mit großem Eifer Cajus Valerius, der Sohn des Lävinus, der zuerst mit diesem Volke Freundschaft geschlossen hatte, der Bruder des Con suls, der von der gleichen Mutter stammte. Die Ambracier öffneten die Thore, nachdem sie sich vorher ausbedungen hatten, daß die Aeto-