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866 kannt, daß derselbe zu dieser Zeit auf seinem Gute bei Antium war und aus der Beute eine Wasserleitung vom Flusse Loracina nach An tium führte. Dies Werk soll er für 130,000 Aß verdungen haben; auch hat er da? Heiligthum das Aeskulap mit Gemälden aus der Beute geschmückt. Den Haß und die Schmach haben die Gesandten der Abderiteu von Lucretius auf seinen Nachfolger Hortensius über tragen, welche vor der Curie weinten und klagten, ihre Stadt sei von Hortensius erobert und geplündert worden; die Ursache der Zerstörung sei gewesen, weil, da er der Stadt 100,000 Denare und 50,000 Scheffel Getreide zu liefern befohlen, sie um eine Frist gebeten hätten, in welcher sie hätten wegen dieser Sache an den Consul Hostilius und nach Rom Gesandte schicken wollen. Kaum seien sie zu dem Consul gekommen, so hätten sie schon gehört, daß ihre Stadt erobert, die Vor nehmen mit dem Beile hingerichtet, die übrigen als Sklaven verkauft worden wären. Dies schien dem Senat unwürdig, und sie beschlossen eben dasselbe über die Abderiten, was sie über die Coroneer im vorigen Jahre beschlossen hatten, und dasselbe befahlen sie auch dem Prätor Quintus Mänius in der Volksversammlung anzukündigen. Und es wurden zwei Gesandte, Cajus Sempronius Bläsus und Sextus Julius Cäsar, abgeschickt, um die Abderiten wieder in den Stand der Freiheit zu setzen. Ebendenselben wurde aufgetragen, dem Consul Hostilius und dem Prätor Hortensius zu melden, der Senat halte dafür, daß die Abderiten ungerechter Weise seien mit Krieg überzogen worden und erachte für billig, daß Alle, welche in Knechtschaft wären, ausgesucht und wiederum in den Stand der Freiheit gesetzt werden sollten. 5. Zu eben derselben Zeit wurden Klagen bei dem Senat an gebracht über den Cajus Cassius, der im vorigen Jahre Consul ge wesen war, damals Kriegsoberster in Makedonien war bei dem Aulus Hostilius; auch kamen Gesandte vom König der Gallier, Cincibilus. Sein Bruder hielt einen Vortrag im Senat und beklagte sich, daß Cajus Cassius die Ländereien der Alpenvölker, ihrer Bundesgenossen, verwüstet und viele tausend Menschen in die Knechtschaft sortgeschleppt hätte. Gegen dieselbe Zeit kamen die Gesandten der Carner, Jstrier und Japyden, erst hätten sie Führer auf den Befehl des Consuls Cas sius stellen müssen, die ihm bei dem Marsche nach Makedonien den Weg zeigen sollten; er sei im Frieden von ihnen abgezogen, gleichsam