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785 möge ihm besehlen, wie einem braven und treuen verbündeten Könige befohlen werden müßte, er würde nie in irgend einer Dienstleistung sich müsfig finden lassen. Die Verdienste des Senats, während er in Rom gewesen, seien von der Art gewesen und die Jugend so freundlich, daß er bei allen Ständen als König, nicht als Geißel sei angesehen worden. Den Gesandten wurde eine gütige Antwort ertheilt und der Prätor Aulus Atilius erhielt den Befehl, das Bündniß, wie es mit seinem Vater bestanden, zu erneuern. Die städtischen Quästoren nah men den Tribut, die Censoren die goldenen Gefässe in Empsang und es wurde ihnen der Auftrag gegeben, in den Tempeln sie aufzustellen, welche sie für geeignet fänden. Dem Gesandten wurden 100,000 Aß als Geschenk geschickt, eine freie Wohnung mit Herberge gegeben, und die Unkosten bewilligt, so lange er in Italien wäre. Die Abgeord neten, welche in Syrien gewesen waren, hatten gemeldet, daß er in hohen Ehren bei dem Könige stehe und dem römischen Volke sehr be- sreundet sei. 7. Die Ereignisse dieses Jahres in den Statthalterschaften waren folgende. Der Prätor Casus Cicereius kämpfte in Corsica in offener Feldschlacht. 7000 Corsen wurden erschlagen, gefangen mehr als 1700. Der Prätor hatte in dieser Schlacht der Juno Moneta einen Tempel geweiht. Darauf wurde den Corsen auf ihre Bitte der Friede bewilligt, und 200,000 Pfd. Wachs von ihnen gefordert. Nachdem Corsica bezwungen war, setzte Cicereius nach Sardinien über. Auch in Ligurien im stellatischen Feld bei der Stadt Carystus wurde gestritten. Dorthin hatte sich ein großes Heer von Ligurern gezogen. Zuerst bei der Ankunft des Consuls Markus Popillius hielten sie sich innerhalb der Mauern, hernach, da sie sahen, daß die Römer die Stadt belagern würden, rückten sie vor das Thor und stellten sich in Schlacht- ordnung. Auch der Consul zögerte nicht mit der Schlacht, als welcher mit der Drohung einer Belagerung dies gerade beabsichtigt hatte. Es wurde mehr als drei Stunden gekämpft, so daß die Hoffnung nach keiner Seite sich neigte. Da nun der Consul sah, daß nirgends in der Schlachtordnung der Ligurer ein Wanken sich zeigte, so befahl er den Reitern die Pferde zu besteigen und zugleich von drei Seiten mit dem größtmöglichen Lärmen auf die Feinde einzusprengen. Ein gro ßer Theil der Reiter ritt mitten durch die Schlachtordnung und ge-