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784 lehens auf zehnjährige Abzahlungen. Durch denselben Appius und auf dieselbe Weise wurden die Sachen auch in Perrhäbien geordnet. Die Rechtsstreitigkeiten der Aetoler, welche sie während derselben Zeit mit feindlichem Sinne geführt, und zwar durch einen Bürgerkrieg zu entscheiden gesucht hatten, untersuchte er in Delphi. Da er sah, daß beide Theile mit Verwegenheit und Kühnheit gekämpft hatten, so wollte er durch seinen Beschluß keinen von beiden Theilen weder erleichtern noch bedrücken, sondern bat beide gemeinsam, sie sollten sich des Kriegs enthalten und durch Vergessenheit des Vergangenen ihrem Zwiste ein Ende machen. Die Aufrichtigkeit dieser Aussöhnung unter ihnen wurde durch gegenseitig gestellte Geißeln befestigt. Nach gemeinsamer Ueberein- kunft wurde Korinth zum Aufbewahrungsort bestimmt. 6. Von Delphi und der ätolischen Versammlung setzte Mar« cullus nach dem Peloponnes über, wo er eine Versammlung der Achäer ausgeschrieben hatte. Hier belobte er das Volk, weil sie stand haft den alten Beschluß aufrecht erhalten hatten, die Könige der Make donier von dem Zugang zu ihrem Gebiete fern zu halten, und machte dadurch den Haß der Römer gegen Perseus bemerkbar. Damit dieser früher zum Ausbruch käme, brachte der König Eumenes eine Denk schrift mit nach Rom, die er nach allen möglichen Forschungen über die Kriegsrüstungen abgesaßt hatte. Während derselben Zeit wurden fünf Abgeordnete an den König geschickt, um die Angelegenheiten in Makedonien in Augenschein zu nehmen. Eben dieselben erhielten auch den Befehl, nach Alexandrien zum Ptolemäus zu reisen, um das Bündniß zu erneuern. Die Abgeordneten waren folgende: Cajus Valerius, Cnejus Lutatius Cerco, Quintus Bäbius Sulca, Markus Valerius Mamimula, Markus Cäcilius Dentis. Auch vom König Antiochus kamen um dieselbe Zeit Gesandte. An der Spitze stand Apollonius, welcher, in den Senat eingeführt, den König mit vielen und gerechten Ursachen entschuldigte, daß er den Tribut später, als am bestimmten Tage, entrichte; er habe denselben vollständig mit sich ge bracht, damit man nur hinsichtlich der Zeit Nachsicht zu üben brauche. Er bringe außerdem Geschenke, goldene Gesäße 500 Pfd. an Gewicht. Der König wünsche, daß das Bündniß und die Freundschaft, die mit seinem Vater bestanden hätte, erneuert würde, und das römische Volk