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768 Feind kommen sahen und zu den Waffen riefen. Appius Claudius ließ das Zeichen zur Schlacht aufstecken, ermahnte mit wenigen Worten das Kriegsvolk und rückte aus drei Thoren zugleich aus. Da die Cel- tiberer am Thore sich entgegenstellten, war zuerst der Kampf auf beiden Seiten gleich, weil wegen der Enge des Raums in den Hohlwegen die Römer nicht alle zum Kämpfen kamen. Hernach wie einer den andern drängte und sie vor den Wall kamen und eben so weit, als die Flügel der Feinde, von denen sie umgangen wurden, sich ausdehnen konnten, stürmten sie so plötzlich ein, daß die Celtiberer ihren Angriff nicht aus- halten konnten. Vor der zweiten Stunde waren sie geschlagen, gegen 15,000 wurden getödtet oder gefangen, 32 Fahnen wurden genommen, auch das Lager wurde an diesem Tage erobert und der Krieg hatte ein Ende. Denn die, welche die Schlacht überlebten, zerstreuten sich in ihre Städte. Darauf gehorchten sie ruhig der Herrschaft. 27. Zu Censoren wurden in diesem Jahre gewählt Quintus Fulvius Flaccus und Aulus Postumius Albinus; bei der Senatswahl wurde als der erste bezeichnet Markus Aemilius Lepidus, das Haupt der Oberpriester. Aus dem Senat stießen sie neun aus. Eine deiner- kenswerthe Rüge erhielten Markus Cornelius Maluginensis, der zwei Jahre vorher Prätor in Spanien gewesen war, und der Prätor Lucius Cornelius Scipio, der damals die Gerichtsbarkeit zwischen Bürgern und Fremden hatte, und Lucius Fulvius, der leibliche Bruder des Censors, der, wie Valerius von Antium berichtet, sogar in Güter gemeinschaft mit dem Censor lebte. Die Consuln, nachdem sie auf dem Kapitol die Gelübde ausgesprochen, verreisten in ihre Statthalterschaf ten. Von diesen gab der Senat dem Markus Aemilius den Auftrag, daß er die bürgerlichen Unruhen der Pataviner in Venetien beilegen sollte, da ihre eigenen Gesandten berichteten, daß der Streit der Par teien zu einem innern Krieg entbrannt sei. Die Gesandten, welche nach Aetolien geschickt worden waren, um ähnliche Bewegungen zu unterdrücken, meldeten zurück, daß die Wuth des Volkes nicht gebändigt werden könne. Den Patavinern brachte die Ankunft des Consuls Ret tung, und da er sonst Nichts in der Statthalterschaft zu thun hatte, so kehrte er nach Rom zurück. Die Censoren ließen die Straßen in der Stadt mit Kieselsteinen pflastern und in den Straßen außerhalb der Stadt zuerst unter Allen ein Bett von Kies legen und sie einsassen;