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944 Um eben dieselbe Zeit wurde durch ei» Schreiben des Prätors I Titus Aebutius, welches sein Sohn dein Senat überbracht hatte, in Erfahrung gebracht, daß in Sardinien große Unruhe herrsche. Die t Jlienser hatten iu Verbindung mit barbarischen Hülfsvölkern mitten > im Frieden einen Einfall in die Provinz gemacht und man hatte ihnen I mit dem schwachen Heere, welches größtenthcils durch die Pest wegge- I rafft worden mar, keinen Widerstand leisten können. Dasselbe mel- I deten auch die Gesandten der Sarder und baten, daß der Senat we- I nigstens den Städten Hülfe leisten solle, denn die Landschaft hätten sie schon ausgegeben. Diese Gesandtschaft und die ganze Angelegenheit I in Sardinien wurden an die neuen Behörden verwiesen. Ebenso kläglich mar die Gesandtschaft der Lykier, welche sich über I die Grausamkeit der Nhodier beschwerten, denen sie von Lucius Cor nelius Scipio waren zugetheilt worden; sie hätten unter der Herr- I schast des Antiochus gestanden, diese Knechtschaft unter einem Könige I sei ihnen im Vergleich mit dem gegenwärtigen Zustand als wahre Frei- I heit erschienen: nicht nur würden sie durch die Herrschaft des Staates I gedrückt, sondern die einzelnen duldeten eine förmliche Knechtschaft. Selbst ihre Frauen und Kinder würden gemißhandclt, gegen ihren Leib und Rücken richte sich die Wnth; und ganz unwürdig würde ihr Ruf befleckt und entehrt, und ganz öffentlich geschehen gehäßige Dinge, nur um ihre Gewalt auszuüben, nur damit sie nicht zweifeln könnten, daß kein Unterschied sei zwischen ihnen und für Geld erkauften Skla ven. Dadurch bewogen, gab der Senat den Lykiern ein Schreiben an die Nhodier mit, des Inhalts, weder die Lykier sollten den Rhodiern zur Knechtschaft übergeben werden, noch irgend Jemand, welcher frei geboren wäre, einem andern, die Lykier seien so zugleich unter der Herrschaft und unter dem Schutze der Nhodier, daß die verbündeten Staaten unter der Oberherrlichkeit des römischen Volks stünden. 7. Hernach wurden zwei Triumphe nach einander über Spa nien gefeiert. Zuerst triumphirte Sempronius Gracchus über die Celtiberier und ihre Bundesgenossen, am andern Tage Lucius Postu- mius über die Lusitanier und andere Spanier dieser Gegend. 40,000 Pfund Silber brachte Liberias Gracchus auf, 20,000 Pfund Al- binuS, den Soldaten gaben beide 25 Denare, dem Hauptmaun das