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721 seebeschützenden Laren einen Tempel gelobt. Eine Tafel des gleichen Inhalts wurde in dem Tempel des Jupiter auf dem Kapitol über den Thürflügeln angeheftet. 53. Zwei Tage, nachdem die Censoren den Senat gewählt hat ten , war der Conseil Ouintus Fulvius gegen die Ligurer gezogen, hatte über unwegsame Berge und Thäler das Gebirge mit dem Heere überstiegen, und kämpfte in offener Feldschlacht mit dem Feinde und siegte nicht nur in dem Treffen, sondern eroberte auch das Lager an demselben Tage. Dreitausend zweihundert Feinde und diese ganze Gegend von Ligurien hat sich unterworfen. Der Consul führte die Unterworfenen in ebene Gegenden und hielt die Berge durch einzelne Abtheilungen besetzt. Schnell kamen sowohl Boten als Briefe aus der Statthalterschaft nach Rom. Wegen dieser Thaten wurden für drei Tage Betfeste beschlossen. Von dem andern Consul Manlius wurde nichts Denkwürdiges in Ligurien vollführt. Von den transalpinischen Galliern kamen 3000 Menschen nach Italien herüber, ohne Jemand zum Kriege zu reizen, und baten den Consul und den Senat um Land, daß sie in Frieden unter der Herrschaft des römischen Volkes leben könnten. Der Senat befahl ihnen, Italien zu verlassen, und dem Consul Ouintus Fulvius geboten sie, eine Untersuchung anzustellen und die zu bestrafen, welche die Anstifter und Urheber des Uebergangs über die Alpen gewesen wären. - 54. In demselben Jahre starb Philipp der König von Make donien, vor Alter und von Trauer über den Tod seines Sohne? ver zehrt. Er überwinterte zu Demetrias, sowohl durch die Sehnsucht nach seinem Sohne als durch die Reue über seine Grausamkeit gequält. Es beunruhigte sein Gemüth auch sein einziger Sohn, der nach seiner und Anderer Meinung unzweifelhaft König war, und die Richtung aller Blicke auf ihn und sein verlassenes Alter, da die Einen seinen Tod erwarteten, Andere nicht einmal darauf warten wollten. Desto mehr ward er geängstiget und mit ihm Antigonus, der Sohn des Eche- krates, der den Namen seines Oheims Antigonus trug, welcher Phi- lipps Vormund gewesen war, ein Mann von königlicher Hoheit, auch durch die berühmte Schlacht gegen den Lakedämonier Cleomenes ver herrlicht. Die Griechen nannten ihn den Vormund, damit er durch Livius. IV. B!>. 48