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696 Waffen nicht eher, als gesättigt mit Speise und Wein; zerstreut und ungeordnet rückten sie aus, da sie es beinahe als gewiß ansahen, das; die Feinde nicht mit den Fahnen ausrücken würden. Während sie nun so ungeordnet herankamen, machten die Römer einen Ausfall aus allen Thoren gegen dieselben, und zugleich erhob sich von Allen, die im Lager waren, auch von den Troßbuben und Marketendern ein Ge schrei. Den Ligurern kam dieß so unerwartet, daß sie in Verwirrung geriethen, gleich als ob sie in einen Hinterhalt gerathen wären. Eine kleine Zeit hatte es noch die Gestalt eines Kampfes, hernach war eine ungehemmte Flucht und ein Gemetzel der überall Fliehenden. Den Reitern wurde das Zeichen gegeben, zu Pferde zu steigen und keinen entfliehen zu lassen. Alle wurden in verwirrter Flucht in's Lager ge trieben, hernach aus dem Lager selber verjagt. Ueber 15,000 Ligurer wurden an diesem Tage erschlagen, 2500 gefangen, drei Tage nach her hat sich der ganze Stamm der Jngaunischen Ligurer unterworfen. Die Steuermänner und die Schiffleute, welche ans den Raubschiffen gewesen waren, wurden zusammengesncht und alle in Gewahrsam gebracht. Und von Cajus Matienns, dem Zweierherrn, wurden zwei- nnddreißig Schiffe der Art an der Küste von Ligurien genommen. Um dieß zu melden und ein Schreiben an den Senat zu überbringen, wur den Lucius Aurelius Cotta und Cajus Sulpicius Gallus nach Rom geschickt; zugleich sollten sie das Ansuchen stellen, daß dem Lucius Aemilius gestattet würde, nach vollendeter Amtsführung abzngehcn und das Heer nach Hause zu führen und zu entlassen. Beides wurde vom Senat gestattet, und wurde ein Dankfest bei allen Polstern für drei Tage beschlossen und die Prätoren erhielten den Befehl, Petillius, die städtischen Legionen zu entlassen, Fabius, den Bundesgenossen und den Latinern die Aushebung zu erlassen; und der Stadtprätor sollte den Consüln schreiben, der Senat halte es für billig, den wegen der Kriegsnnruhen aufgebotenen Landsturm sobald wie möglich zu ent lassen. 29. In diesem Jahre wurde im Etruskischen Gebiet die Pflanz stadt Graviscä angelegt, die einst den Tarquiniern entrissen worden war. Fünf Jucherte Land wurden gegeben; die Anlage besorgten die Dreierherrn Cajus Calpurnius Piso, Publius Claudius Pülcher, Cajus Terentius Jstra. Das Jahr war bemerkensmerth wegen der