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684 mögest, jener fordert, daß du mich um seiner Sicherheit willen uinbrin- gen mögest. Was glaubst du also, was er gegen mich thun werde, wenn du ihm die Regierung übergeben hast, der es schon jetzt billig findet, daß ihm mein Blut zugestanden werde? 16. Während er so sprach, nahmen ihm die Thräneu zugleich Athem und Stimme. Philipp ließ sie abtreten und nach einer kurzen Unterredung mit seinen Freunden that er den Ausspruch, er werde nicht nach Worten und nach dem Streite einer Stunde ihre Sache ent scheiden, sondern durch Nachforschungen über Beider Leben und Sitten, indem er ihre Reden und Handlungen in großen und kleinen Dingen beobachte, damit es allen offenbar würde; die Beschuldigung der letzten Nacht sei leicht widerlegt, aber das allzu gute Vernehmen des Deme trius mit den Römern sei verdächtig. Hiermit wurde bei Lebzeiten Philipps gleichsam der Same ausgestreut zum Makedonischen Krieg, der gerade mit Perseus geführt werden mußte. Die beiden Konsuln gehen nach Ligurien ab, welches damals die einzige consularische Statthalterschaft war; und weil sie den Krieg glücklich führten, wurde ein Dankfest für einen Tag beschlossen. Von den Ligurern kamen ungefähr 2000 an die äußerste Grenze der Provinz Gallien, wo Marcellus sein Lager hatte, und baten, daß man sie aufuehmen möchte. Marcellus hieß die Ligurer an derselben Stelle warten und fragte den Senat in einem Schreiben um Rath. Der Senat ließ durch den Prätor Markus Ogulnius dem Marcellus zurückschreiben, es wäre angemessener gewesen, wenn die Konsuln, welche dort zu befehlen Hütten, als daß sie beschlößen, was das gemeine Beste erfordere; auch jetzt noch meinten sie, die Ligurer sollten nur bei völli ger Unterwerfung ausgenommen und den Aufgenommenen die Waffen genommen werden, und der Senat halte es für billig, daß sie an die Konsuln geschickt würden. Zu derselben Zeit kamen die Prätoren: Publius Manlius in das jenseitige Spanien, eine Statthalterschaft, welche er auch in seiner früheren Prätur inne gehabt hatte, und Quin- tus Fulvius Flaccus in das diesseitige Spanien und übernahm das Heer vom Aulus Terentius; denn das jenseitige war wegen des Todes des Proconsuls Publius Terentius ohne Oberbefehl gewesen. Fulvius Flaccus wurde, als er die spanische Stadt Urbicua belagerte, von den Keltiberern angegriffen. Dort fanden einige heftige Gefechte statt und