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620 in welche Häfen die Kaufleute oder die Seeleute einlaufen sollten, die andere weise sein Charakter zurück. Seit vielen Jahren hätten die Gesandten nie aufgehört, bald bei den römischen Feldherrn, bald in Rom bei dem Senat Beschuldigungen gegen ihn vorzubringen; wo denn je einer auch nur mit einem Worte sei beleidigt worden? einmal, heiße es, wären denen, welche zu Qninctius reisen wollten Nachstellun gen bereitet worden, aber es werde nicht zugefügt, was ihnen zu Leid gethan worden sei. Das seien Beschuldigungen von Leuten, welche einen unbegründeten Vorwand suchten, da sie in Wahrheit Nichts hät ten. Die Thessaler mißbrauchten ungebührlich und ohne Maas; die Nachsicht des römischen Volks, als Leute, welche nach lang anhaltendem Durst die reine Freiheit schlürften; daher sie wie Knechte die gegen ihre Erwartung eben erst freigelassen waren, die Ungebnndenheit der Stimme und der Zunge versuchten und sich mit Ausfällen und Schmäh ungen gegen ihre Herrn groß machten. Darauf von Zorn übernom men fügt er hinzu, es sei noch nicht aller Tag? Abend. Diese drohende Aeußerung bezogen nicht nur die Thessaler sondern auch die Römer auf sich. Und da sich ein Murren auf diese Aeußerung erhoben und end lich beschwichtigt worden war, antwortete er den Gesandten der Perrhä- ber und der Athamanen, mit den Städten, von denen sie redeten, hätte es ganz die gleiche Bewandtniß; der Consul Acilius und die Römer hätten sie ihm gegeben, da sie den Feinden gehört hätten; wenn die jenigen, welche es gegeben hätten, ihr Geschenk wieder nehmen wollten, so wisse er, daß er nachgeben müsse; aber sie würden zu Gunsten von unzuverlässigen und unnützen Bundesgenossen einem bessern und treu er» Freunde Unrecht thun. Denn für Nichts sei der Dank weniger dauerhaft als für die Freiheit, besonders bei denen, welche durch schlechten Gebrauch dieselbe verderben würden. Nach angestellter Un tersuchung thaten die Bevollmächtigten den Ausspruch, es sollten die Makedonischen Besatzungen aus den Städten abziehen und das König reich auf die alten Grenzen Makedoniens beschränkt werden. Ucber die Unbilden, über welche von beiden Seiten geklagt wurde, müsse ein Rechtsverfahren festgesetzt werden, nach welchem zwischen diesen Völkern und den Makedoniern die Entscheidung getroffen würde. 27. So wurde der König schwer beleidigt und die Gesandten reisten von da nach Thessalonike um die Untersuchung über die Thra-