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DREIUNDZWANZIGSTER GESANG. Bauend das todtengerüst, je hundert fufs ins gevierte, Legeten dann auf die höhe den leichnam, trauriges herzens. Viele gemästete schaf’, und viel schwerwandelndes hornvieh, Zogen sie ab am gerüst, und bestellten sie; aber von allen Nahm er das fett, und bedekte den freund, der edle Achilleus, Ganz vom haupt zu den füfsen; die abgezogenen leiber Häuft’ er umher; auch krüge voll honiges stellt’ er und öles, Gegen das bett anlehnend; und vier hochhalsige rosse Warf er mit grofser gewalt auf das todtengerüst, lautächzend. Neun der häuslichen hund’ ernährt’ am tische der herscher; Deren auch warf er zween, die er schlachtete, auf das gerüst hin Auch zwölf tapfere söhne der edelmütigen Troer, Die mit dem erz er gewürgt; denn schrekliche thaten ersann er; Und nun liefs er die flamme mit eiserner wnt sich verbreiten. Laut wehklagt’ er sodann, den trautesten freund anrufend: Freude dir, held Patroklos, auch noch in Aides wohnung! Alles ja wird dir jezo vollbracht, was zuvor ich gelobet. Auch zwölf tapfere söhne der edelmütigen Troer, Diese zugleich dir alle verzehrt glut; Hektor indefs nicht, Priamos sohn, soll flammen ein raub sein, sondern den hunden! Also rief er mit dröhn;'doch Ihm nicht naheten hunde; Sondern die hund’ entfernte die tochter Zeus Afrodite Taa- und nacht, und salbte den leib mit ambrosischem balsam, O ' . m Rosiges dufts, dafs nicht ihm die haut er zerscharrete schleifend. Auch ein dunkles gewölk zog über ihn Föbos Apollon Himmelab auf das feld, und den ort umhüllet’ er ringsum, Welchen der leib einnahm; dafs nicht der sonne gewalt ihm Früh um die sehnen das fleisch ausdürrete, und an den gliedern. Doch nicht lodert’ in glut das gerüst des todten Patroklos.