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258 ILIAS. ZWEIUNDZWANZIGSTER GESANG. Überlebt er auch etwa «len traurigen hrieg der Achaier, Dennoch wird ja bestärfdig ihm sorg’ und gram in der zukunft Drohn; denn andere werden ihm rings abschmälern das erbgut. ‘ Siehe der tag der Verwaisung beraubt der gespielen ein kindlein; 490 Immer senkt es die äugen, bethränt immer das antliz. Darbend umher auch gehet das kind zu den freunden des vaters, Fleht und fafst bald diesen am rok, bald jenen am mantel; Aber erbarmt sich einer, der reicht ihm ein Schälchen ein wenig, Dafs er die lippen ihm nez’, und nicht den gaumen ihm neze. 4q5 Oft verstülst es vom schmaus’ ein kind noch blühender eitern, Das mit fausten es schlägt, und mit kränkenden Worten es anfährt: Trolle dich! nicht dein vater ja ist bei unserem gastmahl! Weinend geht von dannen das kind zur verwittweten mutter. Unser Astyanax! der sonst auf den knieen des vaters 5oe Nur mit mark sich genährt, und fettem fleische der lämmer; Und wann, müde des spiels, er auszuruhen sich sehnte, Schlummert’ er süfs im schönen gestell, in den armen der amme, Auf sanftschwellendem lager, das herz mit freude gesättigt. Nun wohl duldet er vieles, beraubt des liebenden vaters, 5o5 Unser Astyanax, wie Troja’s männer ihn nennen: Denn du allein beschirmtest die thor’ und die thürmenden mauern. Nun wird dort an den schiffen der Danaer, fern von den eitern, Reges gewürrn dich verzehren, nachdem du die hunde gesättigt, Nakt! Doch liegen genug der ge wand’ in deinem palaste, 5ie Fein und zierlich gewebt von künstlichen händen der weiber! Aber ich werde sie all’ in lodernder flamme verbrennen! Nichts mehr frommen sie dir; denn niemals ruhst du auf ihnen! Brennen sie denn vor Troern und Troerinnen zum rühm dir! Also sprach sie weinend; und rings nach seufzten die weiber. 5i5