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ro. Val 1«z Ecnntag, Li. Mat /-/e e«rs/^e />reL«Lver A-deLM- wr</ Eröffnung -er Lan-lollMaWchau Berlin Sugknbtrg Wer natioimlk Asrarmlttik vrsLtmaläuQg v»«vr«r vsrUnar SvI»rHU«ttuvg » I« Angriff auf dir dcuMr WIrMMnot 'T n«r M WM k Anzeiaenpreve: So mm beeile Aiunbzeile SS PI»., auswärts so Psg. Nrilenablchlaq u. Nabafte nach Tarrs gamillrnanzeigen und Steftenoeluche er- mitzigle Preise. Oft.-A.bührso Plg — Nachdruck nur mit Quellenangabe Dretdncr Nachrichten. Unverlangte Schriftstücke werden nicht aulbewrchrt Bezugtgeillhr bet »glich jwelmallger Zustel lung monatlich RN. S.S0 (»inlchltestl. ro Plg. Lrügerlohn), durch Postbezug RN. 3.SO elnlchl. NS Plg. Postgebühr (ohne Poltzuftellungtgebührl bei iiebenmal wbchentiichem verland. Einzel nummer lb Plg., autzerhalb Sachlen» so Plg. ts »sclsn - UM r Der Kampf seht weiter Trotz aller Störungsvcrsuche der Gegenseite ist die Hitlerrede mit ihren günstigen Auswirkungen das be herrschende Ereignis der Woche geblieben. Je mehr Nach richten aus dem AnSland über den durch die Kanzlcrerklä- rnng hcrvorgerufcnen StimmungSumschwung cintrafcn, nm so deutlicher zeigte cs sich, das, Hitler gcuau den Ton getroffen hat, den man der deutschfeindlichen Has,Propaganda gegen über anschlagcn musitc. Und die ewigen Ränkeschmiede in Genf verraten jetzt durch ihre verlegenen Gesichter, wie sie sich in ihrer eigenen Schlinge gefangen haben. Denn sie selbst haben ihr gut Teil dazu beigetragcn, das, diese über wältigende Kontrastwirkung in der öffentlichen Meinung entstehen konnte. Durch die Flut von Lügen und Ver leumdungen, die sie wochenlang durch alle Propagandakanäle aus die Völker loSgclassen hatten, war überall der Eindruck von einem Deutschland entstanden, das für internationale Schwierigkeiten nichts anderes alö Gewaltlösungcn kenne, dem alle Masistäbc für die Wirklichkeit abhanden gekommen seien und dessen Führer über blutige Nachepläue briitem Die aus solche« Vorstellungen und aus dem noch frischen Wissen um die Schrecken des Krieges entstandene Hoch spannung hatte die Hitlcrrede schon im voraus zu einer Wcltscnsatton gemacht, von der man nichts anderes als den zttudendcn Blitz erwartete. Auf diesem Hintergrund von Angst und Irrtum war der Gegensatz dann so stark und die klare, bezwingende Sprache des Kanzlers so ttberzeugungö- krästig, das, der Stimmnngsnmschwnng nm so grösser wurde. Diese Erfahrung zeigt uns, wie wichtig cS ist, ans ge eignete Weise die Fülle der Missverständnisse anSziiräumen, die im Grunde allein die Beziehungen zwischen dem neuen Deutschland nnd der Umwelt vergiftet haben. Die ruhe- und erholnngöbcdürstigen Völker sind von dem Wort Re volution erschreckt, ohne eine Ahnung von dem wahren Sinn dieser einzigartigen deutschen Revolution zu haben, der sich nach innen in dem Begriff Volksgemeinschaft und nach aus,en tu dem Streben nach einer vernünftigen Neu ordnung auf dem Boden gleichen Rechtes für alle Natio nen zusammensasscn läs,t. In dieser neuen StaatSaussassung des 20. Jahrhunderts, die man als „faschistisch" zu bezeichnen pslcgt, verschmilzt das glühende Bekenntnis zum eigenen Volkstum mit der Achtung vor den gleichen LebcnSrechten der anderen Nationen. Sic ist deshalb von Natur ans friedlicher alö das ihr cntgcgcnstchcndc, wasscustarrcndc Bündnissnstcm der Versailler Ordnung, das ans der un moralischen Scheidung der Völker in Sieger und Besiegte, in Herren und Knechte beruht und damit schon in seinem Fundament die Keime zu unausbleiblichen kriegerischen Kon flikten birgt. Die neue Lehre vom Zusammenleben der Völker braucht deshalb zu ihrer Durchsetzung auch keine Fauslschlägc auf den Tisch'und keine wasscnklirrcndcn Drohungen. Diese Art der Ansicnpolitik pasit zu den alte» Methoden, wie sie Lord Hailsham mit seinen Diehard- freundcn in London und ihre chauvinistischen Bundesgenossen an der Seine praktizieren. Ein Staatsmann vom Schlage Adolf Hitlers hat weniger gefährlichere, dafür aber wirk samere Mittel. Er zersetzt mit seiner schneidenden Kritik den Versailler Vertrag als eine Spottgebnrt von Ver blendung nnd Wahnsinn, so das, cS denen, die seine Nntz- nicsier zu sein glauben, wie Schuppen von den Augen fällt, und den anderen, die seine Urheber sind, die Sprache ver schlägt. Wie ein Arzt am Operationstisch zeigt er mit ein paar Messerschnittcn die Störungen, die das Tributsnstem im Blutkreislauf der Weltwirtschaft hcrvorrust, und weist damit die einzige Möglichkeit zur Heilung der Weltkrank- hctt. Gewis, haben das andere Staatsmänner in ihrer Sprache schon ost gesagt, aber keiner mit dieser, jeden Wider spruch entwaffnenden Klarheit, mit so feiner Einfühlung in das Empfindungsvermögen des „Mannes auf der Strohe", dessen gesunder Menschenverstand von politischen und wirt schaftlichen Theorien unbelastet ist. Mit dieser vernichten den Kritik an den Irrwegen der Vergangenheit ist die Grundlage wieder befestigt, von der ans Deutschland seinen weitere» Befreiungskampf zu führen hat. Ebenso glücklich in der Wirkung war Hitlers Beweis- flihrung, dah der Versuch. DcutschlaudS Gleichberechtigung und Wiederaufstieg gewaltsam zu verhindern, nach dem Rezept der Verkünder eines Präventivkrieges, aus die Dauer selbst den Siegern nichts nützen, sttr Europa aber das Versinken im bolschewistischen Chaos bedeuten würde. Dieses Argument hat überall den stärksten Eindruck ge- macht, um so mehr, als cS wirksam unterstützt wird durch die vom ganzen deutschen Volke bekundet« Entschlossenheit, kein entehrendes Dikta« mehr hinzunchmen, und durch ein weitgehendes Entgegenkommen in allen prak tischen Fragen, die bisher die Abrüstungskonferenz zum Straucheln gebracht haben. Auf dieser neuen Grundlage müßte jetzt ein schneller und allseits befriedigender Ab schluß in Gens ein Kinderspiel sein, wen» die hochgerüsteten Berlin, 20. Mai. Am Sonnabendmittag sand in Gegen wart des Reichspräsidenten von Hindenburg die feier liche Eröffnung der 89. Wanderausstellung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschast aus dem Berliner Mcssegelände statt. Schon in den frühen Morgenstunden hatte eine wahre Bölkerwanderung nach der Ausstellung eingesetzt, die in vollem Fahnenschmuck prangte. Zu Ehren des deutschen NährstandcS zeigt die Reichshauptstadt die Fahucu der nationalen Erhebung. Alle öffentlichen Verkehrsmittel sind mit schwarzwctßrotcn und Hakcnkrcuzwimpeln geschmückt. Schon lange vor der Eröffnung herrschte in sämtlichen Ab teilungen der groben Schau ein lebhaftes Treiben. Be sonders der große Ring, wo der feierliche EröffuungSakt unter freiem Himmel stattfindet, war das Ziel der Tau sende von Besuchern. Gegen 12 Uhr kam lebhafte Bewegung in die dichten Zuschauermassen, denn Reichspräsident von Hindenburg wurde von dem Vorsitzenden der Deutschen LandwirtschastS- hlescllschast, Gencrallanbschaftsrepräsentant Dr. von Websky, aus seinen Platz in der Mitte der Ehrentribüne geleitet. Die Menge, die auf den Stcinbänken des großen Ringes Platz genommen hatte, stürmte quer über die Arena vor den Platz Hindenburgs, um dem Reichspräsidenten zuzu jubeln. Freundlich lächelnd dankte Hindenburg für den Emp- jang. In der für die Negierung reservierten Loge sanden sich der Neichswehrmintster v. Blomberg, der NcichS- wirtschastS- und Ernährungöministcr Hugcnberg, der Präsident des Deutschen LandwirtschastöratS und Führer der Deutschen Bauernsront, Walter DarrS, sowie andere prominente Persönlichkeiten der Wirtschaft, Landwirtschaft nnd Industrie ein. Nach einem musikalischen Vorspiel be gannen dann die Eröffnungsreden. 3n seiner Degrühungsansprache wies der Präsident der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, Rittergutsbesitzer v. Oppcn - Dannenivaldc, daraus hin, daß im Gau Braudcnburg-Pommern-Greuzmark, in dem die Ausstellung stattsinde, die Not der Landwirtschaft um jo schwerer gewesen sei, weil die Erzeugnisse der östlichen Ge biete besonders stark dem Preiövcrfall unterworfen gewesen seien. Die heutige Ausstellung biete trotzdem ein Bild von dem u n g c b r o ch c n e n Se l b st b e h a u p t u n g S w i l l e n des deutschen Bauerntums, das unter der Regierung der nationalen Erhebung neue Hoffnungen aus eine bessere Zu kunft für Volk und Vaterland geschöpft habe. Sodann ent bot Oberbürgermeister Dr. Sahin im Name» der Stadt Berlin die herzlichsten Grüße und Wünsche. Dr. Sahin ge dachte in seiner Rede auch Max EythS, der im Jahre 1^2 den Grundstein znr Deutschen LandwirtschaftSgcsellschaft und zu den Wanderausstellungen gelegt hat. 'i j M M ZS, rwsl- i.ausuar. bipuoa 38 Sodann hielt ReichsernährunssmlnMer Sugenberg folgende Rede: ES ist heute die erste der mir anvertrauten Ausgaben in Wirtschaft, Volksleben nnd Verfassung, unserem deutschen Bauern den Platz w i c d e r z n g e w i n n e n , der ihm gebührt. Seit den Tagen, in denen ich als junger Sied lung«- und GenossenschaftSprakttker im deutschen Osten wirken durfte, hat diese Aufgabe mich nicht loögelassen. Tie Entwicklung der letzten Monate hat es bewiesen: Wir find auf dem richtige» Wege zum Ziele. Das, was wir in dieser Ausstellung sehen, ist das Bild eines ungeheuren Fortschrittes. Doch wir wissen zugleich, daß diesem fast beispiellosen Ausstiege der Arbeit ein fast ebenso beispielloser Abstieg in den Lebens bedingungen der deutschen Landwirtschaft gegenüber stehl. Diejenigen unter den Landwirten, die am fort geschrittensten wirtschaften nnd am meisten Werte für das Polk lieferten, gerieten gerade dadurch in die größte Not. ES wird gegen meine Ministerien manchmal der Vorwurf er hoben, wir machten zu wenig Gesetze. Ich höre diesen Vor wurf nicht nngernc, denn es ist mir im Leben immer mehr zum Grundsatz geworden, möglichst wenig zu reden «ud nicht in einer Vielheit des Handelns den Ersolg zu suchen, sonder« daö, was zu tun ist, gründlich zu tu«. Beim Antritt der neuen Negierung bestand solgende agrar- wirlschastlichc Lage: Aus der einen Sette mußten wir Ge treide künstlich stützen, weil zu viel davon da war. Auf der ondcreu Seite wurde die deutsche Fcttversorguug zu drei Picrtelu aus Auslandsware gedeckt. Ich glaube, mit unserem Fctlplan haben wir die Dinge an der Wurzel gepackt. ES ist damit eine Entwicklung eingclcitet, die allmählich die Preise sämtlicher laudwirtschastlichcr Erzeugnisse in ein organisches Verhältnis zueinander bringe» und damit anch die landwirtschaftliche Produktion aus ihrer Fehlentwicklung wieder heraussllhreu wird. Ueberall, wo Lücken im Schutz der heimischen Produktion waren, haben wir sie geschlossen, soweit es politisch und »erträglich irgend angiug. Ich hoffe, wir stehen nunmehr in einer Besserung der landwirtschaftlichen Konjunktnr aus der ganzen Linie. Alles, was man alö unheilvolle Folge entschlossener Argrarpolittk früher an die Wand ge malt hat — ich habe eö immer bestritten — ist tatsächlich »ichl eingctreten. Im Gegenteil, eö zeigt sich schon heute, dah eine klare Binnenmarktpolitlk zugleich die beste Grundlage für eine gesunde Außenhandelspolitik ist. Der Handelsvertrag mit Holland ist der erste Ver trag leit langer Zett, der mit einem exportwichtigen Lande geschlossen ist, ohne daß die Landwirtschaft ein ihre Lebens interessen berührendes Opfer zu bringen brauchte. Das war nur möglich, weil wir mit unserer Fettgesetzgebung eine Euiivickluug cingeschlagcn haben, die uns eine Bevor zugung derjenigen Länder ermöglicht, die für unseren Export von besonderer Bedeutung sind. Je weniger Pslanzcusette aus anderen Erdteilen in Deutschland ver braucht werden, um so mehr kann Deutschland die Fette aus bäuerlicher Produktion europäischer Länder ausnehmen« »l»1ot, rm, au5 wststtea mit ötzn- rn^ut« Auch der deutsche Konsumcut wirb, wenn er nur etwas Geduld hat, bald erkennen, welcher Segen von einem gesunde» Binnenmarkt ausgeht. Um den Uebergang zu erleichtern, haben wir mit der Fett - karte für die Minderbemittelten eine Ver billigung durchgcsührt. Wo Preistreibereien austrcten — cs liegen darüber einige Beschwerden vor —, haben wir wirk same Mittel des Eingriffs. Die zunehmende Produktivität der Landwirtschast und die Hoffnung, die sic beseelt, wird auf die anderen Berufsstände übcrgrcifen. ES sind in diesem Frühjahr beispielsweise 80N00 jugendliche Arbeitskräste mehr in der Landwirtschaft eingestellt als im Vorjahre, darunter 12 000 allein aus Westfale». Der Auswand an Dünger ist gleichfalls gestiegen. Auch die sonstigen An schaffungen werden zunehmc». Die Landwirtschast weiß jetzt, in welcher Richtung sie sich zu betätigen hat. Jetzt sehen wir alle ohne viele Worte die großen Produktions ziele: Mehr Futtermittel, Mehr Fette! Ein weiteres Ziel ist schon abgesteckt. Es gilt, einen Angriff auf die ungeheure Abhängigkeit Deutschlands von den fremde» Textilrohstosfcn zu führen. Das Arbeitsfeld, das hier vor u»S liegt, und aus dem sich heute schon im verstärkten Lcincnban viele Hände rühre», ist ein ungeheures. Selbstverständlich ist die Preisbildung nicht das einzige Mittel zur Gesundung der Landwirtschast. Daneben steht die Notwendigkeit der A u S - g a b c n se n k n n g und die organische Gestaltung des Ab- sahivescnS, der Selbsthtlseeinrichtungcn und der Selbstver waltung der Landwirtschast. Aber cS war ein Fehler der Vergangenheit, es bei der Landwirtschast mit allen mög lichen anderen Hilfsmitteln zu versuchen — wozu Ich auch die Osthilsc rechne —, dagegen an der Notwendigkeit vor- übcrzngehcn, die landwtrtschastlichen Preise mit denen der andere» Produktionszweige in einen einigermaßen gerechten Ausgleich zu bringen. Ich bin der Ansicht, daß man sttr die Zukunft eine weitere Verschuldung der Landwirtschast verhindern und die vorhandene allmählich abbauen muß. Ein Entschuldungsentwurf, in dem ich alle auf diesem Gebiete gemachten Erfahrungen ntcdcrgclegt habe, steht zur Entscheidung dcö NcichSkabinettS. Der Zins der Landwirtschast muß, wie es auch früher der Fall war, niedriger sei« als der Zins in den übrigen Wirtschaftszweigen. Wenn wir uns in diesem Jahre hier zur Wandcrauö- stellung der Deutschen LandwirtschaftSgesellschast ver sammeln, so tun wir es nicht nur, wie iu all den vergange nen Jahren, in dankbarem Vertrauen zu dem in der Deut- schen LandwirtschaftSgesellschast und ihrer Zeitung verkör perten Können und Wollen des landwirtschaftlichen Stan des. Mir tun cS vielmehr auch in der Hoffnung und in dem Glauben, daß für de« Bauer« ei«e Zeite«we«be gekommen ist. In Arbeit vereint, wollen wir uns durch nichts auö- etnandermanövricren lassen. tSortsebnna ans Seit« A Gegründet Druck u.Verlag! LIepsch L Belchardt, Dre»den-A. 1, Marien- straße ZS/42. Fernruf 25241. Postscheckkonto ISöS Dresden Die« Blatt enthält dl« amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden