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Sonnabend/Sonnlag, 16./17.Iuli 1S38 Letzter Gruß an Emil Kirdorf Die Zunahme innerer Schwierigkeiten möge mehr oder weniger ein Grund dafür sein, die Unzufriedenheit der Bevölkerung ab- zulenkcn. In Prag wisse man, datz von einem Wochenende zum anderen die Lage immer gespannter werde. Die englische Zeitung „News Chronlcle" ist durch Ihre Lügenmärchen in Deutschland so bekannt geworden, datz es genügt, ihren Namen zu nennen, um den Wert der von ihr gebrachten Meldungen zu charakterisieren. Es wäre unter der Würde der dcutscl)en Press«, auf den ebenso srcchcn wie plumpen Schwindel dieses Blattes überhaupt noch einzugchc», wenn nicht im Hinblick auf die bei ununterrichlelen Kreisen des Auslandes mögliche Wirkung eine Zurückweisung immer wieder notwendig märe. Die neueste Phantasie des „News Chroniclc", die sich mit der Tschecho-Slowaßei und angeblichen deutschen Truppen bewegungen an der tschecho-slowakischcn Grenze besaht, wird in Sachsen besondere Heiterkeit apslöscn. SchlietzNch hätten wir In Sachsen doch etwas von solchen Truppenbeivegungcn merken müssen. Die Behauptung, dah in Deutschland Manöver ausgefallen seien, um auf diese Weise unbemerkt Truppen gegen die Tschecho-Slowakei zusammcnziehen zu können, wird jedem alten Soldaten Tränen der Heiterkeit entlocken. Offenbar haben die Leute, die im „News Chronlcle" die drohende Kriegsgefahr an die Wand malen, von militäriscken Dingen nicht die mindeste Ahnung. Diese Plumpheit der „News-Chro- niele"-Lügen läht uns hassen, dah kein ernsthafter Mensch in England darauf hereinfallen wird. (Bgl. auch auf Seite k> den Bericht über das Marokko- Märchen des „News Chronlcle".) Schristlckiing: , P»g«chiab« 1», 8«nn»s rollt «. rioir Telchüsl,still«, Druck und Verl»,: Sermauta viichdruck«r«l und v«l-, Itz. und «. Wink«!. V»lt«rstrah, 17, F«nn»s »lO», Postlchick: Ur. lvrs, vant: Etadtbant D»««d«n stkr. »7707 vertag—rt Dk««d«» >nj«Ig<npiest«: »1« IspnlNg« « «m »«<»« g«N« I Vitt für 8nmMenan>«!s«» » PI, S»' Vtatzwünsch« vnn«» »U t«Is« »«vst-i Ulst«^ I »al «stchoiINch. «aualltchcr v«tnz,pi,Ii «ach Irstg«« «Inschl. »0 W». « Ps, Ikstg«il»tz, 1.70; durch d>« V»st 1.70 «chchchN«HItch PdstSberwettungdgiblltz,, »upl,llch « Vs». PostOdstrllgUd. «I»i«l.rrr. 10 Ps».. Sanna»«», und 8«stta,«-»lr. I» Ps». Abbest«llu»s«n mllst«, spstUst«», «In« Wach« »a« AAans da« v<ju,«j«U lch'tltllch d«l» verlas «lagrgan,«, Unk'« rrLga dstrse, Iain« »bbchallun,«, ant,«^»,«-»,». Kefilge Kämpfe bet Alanzanera Ueber 1888 Gefangene gemacht Salamanca, 18. Juli. Zu dem Verlauf der nationalen Offensive am Freitag teilt der nationale Heeresbericht er- gänzend mit, dah die Truppen General Barelas in der Gegend von Manzanera in heftige Kämpfe verwickelt wurden, doch gelang es ihnen, in dem unwegsamen Aebtrgsgelände südlich und westlich dieses Ortes feindliche Stellungen zu erobern. Dabei machten sie über 1008 Gefangen« und erbeuteten zahl reiches Kriegsmaterial. An der Tastellon-Front wurden zahl- reiche Angriffe der Roten zuritckgewiesen, bei denen der Feind groh« Verluste an Toten und Verwundeten hatte. Die nationale Luftwaffe warf ln der Nacht zum Don nerstag Bomben auf den Has«n von Valencia, in dem an drei Stellen Brände ausbrachen. Am Donnerstag wurden die Häfen von Valencia und Alicante bombardiert. Im Abschnitt Segorbe schob die nationale Luftabwehr neun rote Lurtis-Iagdmaschinen ab. Am Freitag zerstörten nationale Flugzeuge einen roten Panzerzug. Gelsenkirchen, 18. Juli. Rcichswlrtschaftsminister Funk hielt bei der Trauerfeier für Emil Kirdorf auf der Zeche Rheinelbe bet Gelsenkirchen Sonnabend mittag folgende Ansprache: „Im Auftrage des Führers und lm Namen der Relchsre- glerung entbiete ich Emil Kirdorf, dem in die Ewigkeit einge gangenen grohen deutschen Wirtschastssührer einen letzten Grutz. An Emil Kirdorfs Bahre trauert heute mit der Lebensgefährtin und der Familie des Entschlafenen der Führer und das ganze nationalsozialistische Deutschland. In einer revolutionären Zeit begonnen, hat dieses Leben drei volle Menschenalter hindurch genrährt und ist nunmehr in einer Zeit gewaltiger geistiger und wirtschaftlicher Umwertungen zu Ende gegangen, womit es zugleich seine höchste und letzte Erfüllung gefunden hat. In der Geburtsstunde Emil Kirdorfs gab cs kein Deutsches Reich, in seiner Sterbestunde steht das Deutsche Reich so festgefügt und so machtvoll In der Welt da, wie es der begeisterte Anhänger Bismarcks und der glühend« Patriot Emil Kirdorf in der Zeit kaum erhoffen konnte, als er den Gegnern des eisernen Kanzlers den Fehdehandschuh hlnwarf. Mehr als 40 Jahre lang hat dieser große deutsche Nationalist für des deut- scheu Volkes Freiheit und Ehre, für des Reiches Kraft und Macht mit der ihm eigenen Zähigkeit und Unerschrockenheit einen er bitterten Kampf geführt, bis er als der begeistert« Verehrer und treue Freund unseres Führers Adolf Hitler Sinn und In halt seines Lebens mit einem herrlichen Siege erfüllen konnte. Welch eine Wandlung des deutschen Lebens liegt zwischen den Epochen dieses deutschen Kämpferschicksals, die durch fol gende drei Aussprüche Emil Kirdorfs gekennzeichnet werden: volfssettung Naitonalfpanien baut auf Zum 2. Jahrestag des spanischen Befreiungskampfes Am 18. Juli jährt sich zum zweiten Male der Tag des Beginns des spanischen Befreiungskampfes. Erst vor wenigen Tagen wurde in ganz Nationalspanien der Todestag des nationalen Borkämpfers und Helden Calvo Sotelo in feierlicher Weise begangen. Auch ihn deckt nun schon zwei Jahre der grüne Rasen, aber das Andenken an diesen Mann, der von bolschewistischer Mörderhand fiel, und dessen Tod den äusseren Ansatz zu dem mit letztem Einsatz durchgefiihrten Ringen zweier diametral gegeniiberstehender Kräfte bildete, ist in dies sein Zeitraum nur noch lebendiger und tiefer geworden. Schon darin zeigt sich die geistige Grundhaltung des neuen Spanien unter der Führung General Francos, die dem Leben, dem Aufbau, dem Beständigen und dem organischen Wachsen zugewandt ist, zukunstss froh und schaffensbereit. Es wäre naheliegend, sich anlätzlich des zweiten Jahrestages des spanischen Konflikts in erster Linie mit den militärischen und strategischen Erfolgen der Trup pen Nationalspaniens zu beschäftigen. Damit würde man zwar dem stillen Heldentum jedes einzelnen national spanischen Kämpfers, dem Opfergeist der Truppe, ihrem Mut, ihrem unerschütterlichen Angriffsgeist und dem militärischen Genie Francos und seiner strategischen Mitarbeiter gerecht, aber man würde doch zwangsläufig alle jene Kräfte ausschalten müssen, die im Hinterland tätig sind, um das unter so überaus schweren Opfern Erworbene auch wirklich zu besitzen. Und gerade die umfassende und planvolle Aufbau Politik Nationalspaniens könnte rückblickend nicht besser ge würdigt werden als an diesem zweiten Jahrestage eines Konfliktes, der unendliches Leid über ein Bolk gebracht hat, aber auch die Hoffnung auf eine dauernde Gesims düng in sich schlietzt. Mir haben es immer wieder erfahren: Sobald die nationalspanischen Trnvpcn eine neue Stadt, ein Dors . oder auch nur einen Flecken von der Willkür kommu nistischer Mordbanden befreit batten, setzte sofort die soziale Betreuung der geknechteten und oft seit Wochen Hunger leidenden Bevölkerung ein. Die Kolonnen der „Guardia Emil" übernahmen die Bolizcimncht und garantierten damit der aufatmenden Bevölkerung wie der geordnete Verhältnisse, der „Auxilio Social" der Falangisten rückte mit den ersten Lebensmittel kolonnen an, um einer ausgebeutetcn Bevölkerung Hülfe zu brivaen. Es sind großartige Leistungen von der Falange vollbracht worden, Leistungen, die an Hilfs bereitschaft, Ovferwillen und restlosem Einsatz auch unter schwierigsten Verhältnissen dereinst in den Annalen der Geschichte des neuen Spaniens mit goldenen Lettern verzeichnet werden. Wenn vom Aufbau Im nationalen Spanien gespro chen wird, dann mutz vor allem das neue Arbeits gesetz in den Vordergrund der Betrachtungen gerückt werden. Dieses Gesetz ist deshalb von so grotzer Bedeu tung, weil es sich nicht nur gegen den marxistischen Materialismus richtet, der sich mit dem Ausbruch der Revolution Bahn zu brechen versuchte, sondern vor allem auch gegen den liberalen Kapitalismus, der die vorhergehende Zeitepoche beherrscht hatte. Mit diesem Gesetz ist — mitten im Bürgerkrieg — ein neues Zeit alter für Spanien heraufgeführt worden. Das Gesetz verbietet die Nachtarbeit von Frauen und Kindern. Die Sonntagsruhe wird nach ihm streng durchgeführt, die religiösen Feiertage werden respektiert, ohne datz der Arbeiter Lohnausfall hat. Durch dieses Gesetz wurde der 18. Juli zum Nationalfesttag und zugleich zum Tag der Arbeit erklärt. Es sorgte für gerechte Verteilung der Arbeit, griff tatkräftig die Reformen auf dem Lande an und wies dem Kapital die ihm gebührende Stellung als einem Instrument der Produktion zu. Mit machtvoller Initiative wurde der Aufbau ln den von den kommunistischen Horden zerstörten Indu striezentren betrieben, die alten Werke wieder instand gesetzt und viele neue eröffnet. Auch hier gab das Ar« beitsgesetz eine solide, den nationalen Interessen dies nende Grundlage. Aber die vorausschauende Planung der Männer um General Franco stützte sich nicht allein auf die Erweiterung der industriellen Basis. Im gleichen Matz wurde die Landwirtschaft gefördert und eine Agrarpolitik betrieben, die sehr stark auf Selbstversorgung und Erschlietzung neuer Rohstoff, quellen aufgebaut war. Hierzu gehört auch die plan- mätzige Bodenforschung, die Förderung der Baumwoll- Im Fall« von höh-.,«r Dewolt, <j«rbot, «InNeUndn V«KI«d» stSrung«! hat d«r v«,I«h«i ««« WtrbungttUd«»« Ulin Nnipilich«, <all« dl« Ztllxng In b«Ichilnkt«m Umlanz«, v«r- lpLM od«r nl^t «Nchelni. <r«lüll,n,,»«1 ist D «« » d « » Oie Kriegshetzer wühlen weiter «AetvS Ehronicle" beschäftigt sich zur Abwechslung mit der Tschecho-Slowakei - Unverschämte Erfindungen Lügen und kein Ende London, 18. Juli. Unter d«r Ueberfchrift „Tschechische Spannungen und Nazi-Truppenbewegungen" berichtet «in Sonderkorrespondent des „News Ehroniele" über di« zunehmend« N«rvosität in Nordböhmen und «in« angeblich an steigende Propaganda d«r Henlein-Partei. Ebenso wie vor dem 21. Mai — dem kritischsten Wochen ende seit dem Kriege — habe Henlein die Tschecho-Sloivakei verlassen. Er sei mit seiner Familie nach Deutschland gegangen, und — wie immer nach seiner Abreise — habe in den Grenz gebieten eine iebhaste Propaganda von Mund zu Mund ein- gcscht. Immer und immer wieder bedrohten die Anhänger Henleins den demokratischen Teil der Bevölkerung und es werde der Tag der Abrechnung bald da sein. Der Berichterstatter behauptet dann weiter, datz Mit glieder der Sudclendeutscken Partei nur ihre Parteiblätter lehn dürften und daher nicht wützten, was im Auslande vor gehe. Die deutsche Bevölkerung verweise auf eine Zusammen ziehung deutscher Truppen auf Truppenübungsplätzen und auf den Befehl der Henlein-Partei, -atz alle Parteimitglieder für eine neue deutsche Aktion bereit sein sollten. Henlein habe an alle Parteiorganisationen im siidetendeutschen Gebiet einen Befehl erteilt, datz alle Arbeiter der Partei sich für einen Generalstreik bereithalten sollten fl), der mit -er Verkündung des Nationalitätenstatuts beginnen solle. Man verspreche autzerdem, datz die daraus folgende Unordnung durch Deutsch land sehr bald ausgenutzt werden würde. Offen bereiteten sich die Nationalsozialisten in den deutschen Gebieten für eine mili tärische ?lktion vor. Dentsche Soldaten, die nach der Tschecho- Slowakei desertiert seien, erklärten, datz die deutschen Manöver nur deshalb abgesagt seien, um Truppen so unausfälllg wie möglich in Grenzstädten und auf Truppenübungsplätzen zu sammenziehen zu können. Der Boykott tschechischer un jüdischer Läden greife immer weiter um sich, so -atz viele Kauf leute und Industrielle ihre Unternehmungen in die slawischen Gebiete verlegten, was wiederum weiteren Stoff für die An griffe der Henlein-Anhänger auf tschechische Juden, Demokraten und Katholiken gebe. Durch die Erklärung des offiziellen katholischen Organs, dah di« römisch-katholische Kirche Wünschen von Eltern, Henlein zum Paten ihrer Kinder zu machen, nicht stattgede (?), sei der Terror gegen Kirche und Geistliche wieder aufgeflackert. Auf der tschechischen Seite sei die Bevölkerung sich dessen de- wutzt, wie gefährlich die Lage sei, der sie in naher Zukunft gegenüberstlln-e, besonders Im August. Man treffe daher Vorsichtsmaßnahmen, falls sich aus einer erneuten Spannung die Vorgänge des 21. Mai wiederholen sollten. Verschiedene Besuche deutscher Generäle in Wien und Budapest, Truppen zusammenziehungen an der österreichtsch-tschecho-slowakischen Grenze und -ex Anblick bewaffneter Donauschiffe unweit von Pretzburg regten zu weiteren Vorsichtsmaßnahmen an. Obwohl die militärischen Maßnahmen in Oesterreich zum Teil aus die dortigen inneren Schwierigkeiten zurückzuführen seien, ver trete man In Prag doch die Ansicht, datz es nicht wahrscheinlich sei, datz Schwierigkeiten ln Oesterreich Hitler davon abhalten würden, seine Pläne in der Tschecho-Slowakei durchzuführen. Nummer 183—Z7. Iahrg. Reichsminister Funk sprach bei -er Trauerfeier Zur Kaiserzeit rief er einmal aus: „Seit das deutsche Volk keine nationale Führung mehr hat, verkommt und verfällt es" und die Schmach und Schande der Verfallszeit unter den Sy- tcmregierungen entriß seinem gequälten Herzen den Verzweis- ungsruf: „Ich werde leider mit der Uebcrzeugung in die Grube teigen müssen, datz niemals in der Weltgeschichte ein Volk würdeloser zu Grunde gegangen ist, als das deutsche." Dann aber, als er den Weg zu Adolf Hitler gesunden und am Partei tag 1029 teilgenommen hatte, rief er „geradezu überwältigt", wie seine eigenen Worte lauteten, aus: „Ich habe aus der Nürnberger Tagung die trostreiche Gewitzhelt mitgenommen, datz zahlreiche Kreise sich dafür opfern werden, damit der Untergang des Deutschtumes sich nicht in der ehr- und würdelosen Weise vollziehen wird, wie ich dies bisher befürchtete." Damit hatte das Leben dieses Mannes, das an der Tragik seines heroischen Kampfes zu zerbrechen drohte, eine wunderbare Voll endung erfahren, indem nunmehr alles, was er erstrebt und erkämpft hatte, sich im höchsten Sinne erfüllte und alles, was er schon verloren glaubte, durch den Führer wicdergewonncn und zu neuem Glanz und neuer Kraft erweckt worden ist. Wenn wir heute Rückschau halten auf das Leben und Kämpfen, das Streben und Schaffen dieses grossen deutschen Mannes, so müssen wir erkennen, und als Nationalsozialisten mit Stolz bekennen, datz Emil Kirdorf nicht nur der grotze Nationalist und hervorragende Wirtschastssührer war, sondern datz er von Anbeginn an ein Nationalsozialist und der erste natlonalfoziallstische Wirtschaftsführer Deutschlands gewesen ist. Dieser Mann hat »ns ein Leben vorgelebt, das für jeden Nationalsozialisten beispielhaft und richtunggebend sein (Fortsetzung auf Seite 2.)