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HOO Jahre Buchdruck in Lss-n Der Ursprung des „Baedekers" Der Name Baedeker ist in ganz Deutschland und darüber hinaus im Ausland gut bekannt. Weniger bekannt ist wohl, daß er nicht nur durch die Herausgabe der Reisehand bücher seine Bedeutung erlangte, sondern daß Baedeker auch einer der ersten Zeitungsverleger und Buchner- leger war. In Essen findet gegenwärtig eine Ausstellung „Buch druck und Presse" in Vergangenheit und Gegenwart" statt. Dort werden Jahrhunderte alte Erzeugnisse der „schwarzen Kunst" gezeigt, darunter alte Exemplare der „Essendischcn Zeitung", die 1738 erstmalig erschien und 1773 von Baedeker übernom men wurde. Zacharias Baedeker kam 1773 von Dortmund nach Essen und begründete hier einen kleinen Verlag. Sein Sohn Gottschalk Dietrich hat dann das Verlagsgeschäst crössnet, das den Namen Baedeker zu seinem europäischen Rus brachte. Bedeutende Männer waren die ersten Autoren seines Verlages. Später kam ein dreibändiges, Alexander von Humboldt gewid metes, reich illustriertes Werk heraus: „Die gesamten Natur wissenschaften", und endlich im Jahre 184t übernahmen Eduard und Julius Baedeker nach dem Tode des Vaters den Druck euer bekannten Reisehandbücher, die ihr älterer Bruder Karl n Koblenz herausgab. Auch von diesen wertvollen Stücken ind einige in der Ausstellung zu sehen. Fast vier Jahrhunderte umspannt diese Ausstellung. Von der ersten Nachricht über das Vorkommen von Buchdruck in Essen, die sich in einem handgeschriebenen Gymnasial-Pro- gramm besindct und die mitteilt, daß das im Jahre 1571 aus dem Rathaus geführte Religionsgcspräch zwischen dem refor mierten Pfarrer Caspar von Isselburg und seinem lutherischen Amtsbruder Dr. Hamelmann in Essen gedruckt worden sei, big zu den schönsten und ausgesuchtesten Erzeugnissen der Buchdruckerkunst der Jetztzeit. mellen und ln Wahrheit fast alle grotzen Seewege. Erst ein halbes Jahrhundert nach der „Great Western" kam die Dampf schiffahrt langsam in eine belangvolle Relation zu den Segler- slotten, und erst um 1900 neigte sich die absinkcnde Kurve der Segelschiffsrcgister zu einem wirklichen Absturz. Nun aber scheint es fast, als habe das Segelschiff dem Dampfer nur deshalb das Feld geräumt, um einem neuhinzu- tretenden Gegner des Dampfbetriebes die Schlackst zu über lassen, dem Motorschiff, das aus kleinen Vorkriegsanfängen, stürmischer als jemals der Dampfantrieb, die Spitze der Stati stiken anstrcbte und heute den grössten Teil der Neubauauf träge beherrscht. Zusammen mit der Oclfeuerung — ohne di« der Dampfantrieb ganz zweifellos schon sehr viel mehr zurück gegangen wäre — stellt der Motor heute die volle Hälfte der Antriebskräfte im Weltschiffsverkehr, und das Dampfschiff des ersten Typs —> Kohlenfeuerung und Kolbenmaschlne — ist heute schon aus ge wisse Fahrtgebiete und Schiffsgröhen zuriickgedrängt. Und alle« dies besagt, datz das erste Jahrhundert der Dampfschisfahrt in Wahrheit diesen Namen nur mit großen Einschränkungen ver dient. Es begann zunächst nicht mit einem Niedergang, sondern mit einem noch lange anhaltenden, letzten, großen Ausstieg der Segelschlffzcit, und es leitete nach kaum zwei Jahrzehnten wirk licher Herrschaft des Dampfantriebes zu einer ganz neuartigen Entwicklung iiber. Ein wirkliches Jahrhundert des Dampf schiffes hat es überhaupt nicht gegeben, sondern nicht weniger als drei Antriebsarten drängten sich In dieses einzige Jahr hundert zusammen. Und zugleich ging der Weg vom Holzbau über den Kompositbau zum reinen Stahlbau, von der Flagge zum Seefunk, vom Pökelfleischsaß zum elektrischen Großherd, vom Handlot zum automatischen Pcilgerät, im krassesten Gegensatz aber: von den segelnden Klipperschiffon zu den heuti gen „Clippers", die gar keine Schiffe mehr sind, sondern trans ozeanische Flugboote mit Schlafkabinen, unterkühlten Bar getränken und Radiomusik. Was wird, so lautet die Frage, die sich ganz non selbst stellt, nach einer solchen zeitrasfenden Entwicklung der letzte» hundert Jahre der Inhalt des nächsten Jahrhunderts sein? Wenn es einer so epochalen Neuerung, wie sie da» Dampfschiff bedeutete, nicht vergönnt war, auch nur den größten Teil eines Jahrhunderts wirklich zu beherrschen, welches Ding wird dann jemals noch zu einer solchen Bedeutung kommen können? Es wird zum mindesten niemals mehr so etwas Ausschließliches möglich sein, wie es einmal die Jahrhunderte des Segelschiffes waren. Und nicht die Aufeinanderfolge der technischen Entwicklungsstufen, sondern ihre immer schnellere Ausprägung scheint den Maßstab unseres Denkens abgeben z« müssen. Die Inhalte der Jahrhunderte werden immer großer, die wirklich von einer Einzelentwicklung gekennzeichneten Epo chen aber werden immer kürzer. Zumindest in der Technik haben wir damit zu rechnen, daß eine Erfindung immer kürzere Jahre gebraucht, um sich auszuwachsen und von einer neuen Sache zuriickgedrängt zu werden, ja, eine immer größere Anzahl von Menschen lebt gänzlich davon, dieses Tempo zu verschärfen. Wir leben nicht mehr von der Geschwindigkeit, sondern von der Beschleunigung.., Es kann unter diesen Umständen nicht möglich sein, auch nur die technische Entwicklung des nächsten Jahrhunderts in dunkelsten Umrissen abzuschähen. Der Raketenflug in der Stratosphäre, Kraftmaschinen nach dem Prinzip der Atom zertrümmerung, Taschcnfernsehapparate mit zehntausend Kilo meter Empfangsweite und Todesstrahlen zwischen Asien und Europa sind Utopien — und sie könnten trotzdem in einem einzigen Jahrhundert Platz sinken, denn sie sind von einem ferngelenkten Zielschiff von heute nicht weiter entfernt als dieses von der „Great Western", die qualmend und rollend vor Kundert Jahren als ein einziges Abenteuer über den Atlantik stampfte. So also ist die Frage nach dem technischen Inhalt des nächsten Jahrhunderts zwar nicht zu beantworten, aber sie ist zu stellen — um daraus zu lernen, daß es nichts, gar nichts, nicht das allcrmindeste gibt, das heute für ein Jahrhundert im voraus getan werden hönnte. Einzig der Mensch bleibt da« Maß aller Dinge. Hans Aschenbrcuner. Die 9000 Blutspender der Generals Welch große Rolle im modernen Kriege die Blutspender spielen, erhellt aus einem Bericht, den der Italienische Legionär arzt Dr. Blasio kürzlich aus Nationalspanien einer medizinischen Zeitschrist lieferte. Danach stehen auf der Seite des General« Franeo nicht weniger als 9000 Blutspender zur Verfügung, kn San Sebastian allein 848 Personen. Außerdem hat jede Leatontirbrigade ihren eigenen Älutspenderdienst. Auf den ver schiedensten Verbandsplätzen an der Front und in den Spitälern wurden ost mehr al, 1500 Liter Konservierte« Blut übertragen. Der technischeInhalt eines Jahrhunderts Fragen «nd Mahftabe anr Beispiel -es ersten rltlantikdanrpfers Kaum beachtet rundete sich ln diesen Wochen ein volles Jahrhundert seit dem Beginn des regelmäßigen Dampferverkehrs über den Nordatlantik. Nichts von einem Echo des frenetischen Jubels war spürbar, mit dem man In Newyork Ende April 1838 die „Great Western" willkommen hieß, die nach lütägiger Reise mit sieben Passa gieren von London kommend dort eintraf, froh, mit den Kohlen ausgereicht zu haben... Der schwerfällige Raddampfer, der mit acht Meter hohen Schaufelräder» im Seegang unbeholfen seines Weges kraulte, war das erst« dampsgetriebene Schiss, das ohne Segeln den Atlantik überquerte und das einigermaßen pünktlich drelundseckstgmal wiederholte. Damit war es das erste Dampflinienschiff überhaupt. Aber es machte keinerlei Geschäfte. Seine Kessel verschlangen unglaubliche Kohlenmen gen, von deren Energie sie das weitaus meiste in ein infer nalisches Gezische und Gerappel, in Ballen schwärzesten Qualmes und in ein endloses Schaukeln des Schiffes umsehten. Nur der geringe Rest der ausgewendeten Krast Ham der Vorwärtsbewe gung zugute. Unter eine Fahrzeit von rund 13 Tagen ist das Schiss niemals gekommen. Aber all dies hindert nicht, daß sein anspruchsvoller Name „Der gigantische Westsahrer", wie man ihn sinngemäß übersehen kann, unverrückbar am Beginn eines umwälzenden Jahrhunderts eingetragen Ist. Was aber war der Inhalt dieses technischen Jahrhunderts? Es wurde nominell ein Jahrhundert des Damp fes. aber man darf nicht vergessen, daß die „Great Western" zunächst mit allen ihren langsam folgenden Dampfschifsschwestern gegen die Soalerslotten in der Minderheit blieb. Die wichtigste Fosge ihre Auftretens war nicht so sehr ein Ansporn für den Dampfschlfsbau, sondern ein grandioser Endsvurt der Segel- schtffzeit. Jetzt erst, während die Zahl der Qunlmschlote aus dem Atlantik langsam größer wurde, kam wirklich die Blüte der Schnellsegler, amerikanischer und englischer Klipper, wundervoller, schnittiger Renner unter Gebirgen von Leinwand, die elegant am Winde liegend durch fast jedes Wetter hindurchpfeilten und, ausge nommen bei völligen Flauten, jeden Dampfer spielend über holten. Ihnen gehörten alle Rekorde über fünftausend See- Kroteus Ketrolerrin Hundert« von Linzelprodukten grwinnt deutsch« Fovscher<rvb«it au« LvdSl billige Rohstoffe an Stelle von teuren Fertigerzeugnissen ein zuführen. 20 Prozent des deutschen Verbrauchs an Mineralöl ist 1937 bereits durch die Beredelungsindustrie gedeckt morden. Insbesondere konnte die Veredelungsindustrie den Bedarf an Dcnzin für technische Zwecke zu 83 Prozent, an Bitumen zu 87 Prozent, an Schmierölen und Fetten zu 37,5 Prozent decken. Diese Aufgabe der Mineralölveredclungsindustrie wird auch in Zukunft bestehen bleiben, ja noch an Bedeutung ge winnen. Die Einfuhr von Fertigprodukten, insbesondere von Treib st offen allerdings soll durch den Vierjahresplan nach und nach völlig überflüssig gemacht werden. Bereits 1937 konnten 33 Prozent des deutschen Verbrauchs an Mineralölen aus deutscher Produktion gedeckt werden. Hin sichtlich der Erzeugung von Schmierölen aber wird Deutschland an der Mineralölwirtschast der Welt soweit beteiligt bleiben, wie es die Sicherheit des Reiches gestattet. Die Belastung der deut schen Devisenbilanz durch die Einfuhr von Rohstoffen für die Neredelungsindustrie ist dabei so gering wie möglich. 1937 hat die Veredelungsindustrie 44 Prozent der erforderlichen Zah lungsmittel durch Wiederausfuhr ihrer Erzeugnisse selbst ge wonnen. Die Rhenania-Ossag hat sogar 83 Prozent des Wertes ihrer Rohstosfbeziige 1937 durch den Exporterlös bestritten. So trägt die deutsche Mineralölveredelungsindstxie ihr Teil dazu bei, den großen Kampf zu gewinnen, -en Deutschland im Zeichen des Vicrjahresplanes begonnen hat. Deutsche Forscherarbeit stellt in den Dienst dieser hohen Aufgabe auch den wandlungsjähigsten aller Rohstoffe, den Proteus Petroleum. Dyk. Vsn -«« R«rch»rv«tttSmpf«n d«v SB Unter den Uebungen zu den Reichswettkämpken der SA nehmen die schwimmsportlichen Veranstaltungen einen großen und wesentlichen Raum ein. Nach den anstrengenden Uebungen der ersten Tage wird dieser Sport den SA-Kämpsern «ine ganz willkommen« Erholung sein. Wir sehen den Start zum 190-Meter-Freistllschwimmen in der herrlichen Schwimmanlage de, Olympiastadion« zu Berlin. (Pressephoto, Zander-M.f Von Proteus, dem kundigen Meergreis, berichtet uns die alte Sage, daß er sich in Hunderte von Gestalten zu wandeln mußte. Wandelbar wie Proteus ist der wundersame Gast, der über das Meer zu uns gekommen ist und, lange verkannt, heute aus dem Wirtschaftsleben der Nation nicht mehr wegzudenke.r ist: das Erdöl. Wir laden Sie, Freund und Leser, zu einem Spaziergang durch den Bezirk ein, iiber dem das Losungswort „Erdöl" steht. Eine nüchterne Ueberschrift, so möchte es scheinen, und doch ein höchst romantischer Bezirk. Nicht so romantisch freilich, wie allzu phantasiebegabte Leute meinen, die in allem Kamps um Macht auf der Erde nur noch einen Kampf um Erdöl sehen möchten. Aber romantisch dem Wesen und den Möglichkeiten des Stosses nach, der so viele Hände und so viele Gehirne in Bewegung hält. Was wußten unsere Großmütter von Erdöl? Für sie war es schlechthin das „Petroleum, das Leuchtöl, mit dem sie in ihren Lampen ein mildes, gleichmäßiges Licht erzeugten. Aber dieses Leuchtöl ist nur ein Teil des Urstoffes Petroleum, Erdöl. Heute verfällt man leicht in einen anderen Irrtum: das Benzin, der Treibstyff für Motoren, erscheint heute vielen als das wesentliche am Erdöl. Aber neben Benzin und Lcuchtöl ent hält dieser Rohstoff noch zahlreiche Schmieröle, Asphalt, Para- phin, Gase . . . Viel« Worte, und doch ist damit noch wenig gesagt. Im Banne der Kllhltllrme Begleiten Sie uns, wißbegierige Leser, in eines der großen Werke der deutschen Mineralölindustriel Hamburg, das deutsche Tpr zur Welt, ist der Hauptsitz dieser Industrie. Wenn wir durch das Shellwerk Harburg der Rhenania-Ossag geführt werden, dann umfängt uns der romantische Zauber des Bezirkes Erdöl bald mit fast beängstigender Kraft. Die Rhe- nania-Ofsag, die deutsckie Tochtergesellschaft der Shell, ist ein rein deutsches Unternehmen, sie umfaßt mit ihren sieben Werken mehr als die Hälfte der deutschen Mineralölveredlungsindustrie. 390 090 Quadratmeter groß ist dieses Werk. Und doch be trägt seine Belegschaft nur 799 Mann. Man muß sich schon um schauen, wenn man zwischen den Gleisen und Hallen des Werkes die dort Arbeitenden entdecken will. Freilich ist die Gefolgschaft der Rhenania-Ossag weit größer, als es nach diesem ersten Eindruck den Anschein haben könnte: der Hauptteil der 8999 Arbeiter und Angestellten, die die Gesellschaft beschäftigt, ist im Vcrsandgeschäst tätig. Diese Menschenleere des Werkes, in dem die Apparate last selbständig arbeiten und nur der beobachtenden Kontrolle des Menschen bedürfen, hat etwas Gespenstisches. Und nicht minder seltsam wirken die Loko motiven, die die Tankwagen auf dem Geläude hin- und her- bewcgen' ihnen fehlt die Esse und die Feuerung: sie arbeiten mir mit Dampfdruck, der ihnen vom Werke selbst geliefert wird. Draußen an den Werkanlagebrücken haben die Tank dampfer festgemacht, die das Erdöl nach Deutschland bringen. Aus ihnen wird der Rohstoff In die Tanks der Vorratslager geführt. Dann wird er den Destillationsöfen anvertraut. In ununterbrochenem Fluß gleitet das Oel durch dies« Oefen und wird hier aus 490 Grad erhitzt, so daß sich alle schmeer- sähigen Anteile aus dem Oel abscheiden. Als ein Gemisch von Oeldämpfen tritt der Rohstoff in die Kondensations apparatur. Diese Kllhlertürme sind es. die das Bild des Werkes äußerlich beherrschen. In ihnen erfährt das Erdöl seine entscheidende Umwandlung. Jeder der Kühler hat eine Tem peratur, die etwas niedriger ist als die des vorhergehenden. Im ersten Kühler etwa, der eine Temperatur von 380 Grad hat — für den Laien klingt es sehr seltsam, -atz ein so heißer Apparat ausgerechnet „Kühler" heißt —, scheiden sich die Anteile aus, die Höker als 380 Grad sieden, nämlich das Bitumen. Dieser erste Kühler ist also die Quelle für die umfangreiche Aspkaltproduktion des Werkes. Nicht nur zum Dau von Straßen, sondern auch zur Herstellung von Dachpappe, zur Isolierung von Rohren und Kabeln, zur Herstellung von Lacken und Kunstprodukten wird das Bitumen verwendet. In den folgenden Kühlern der Destillationsapparatur werden k«he Schmieröle verschiedener Art gewonnen. Sie erfahren nun eine neue Verwandlung durch eine nochmalige Destillation. Dabei werden unerwünschte Bestandteile entfernt und Spindelöl, Maschinenöl und Zylinderöl gewonnen. Die letzte Verfeinerung erhält das wandelbare Oel durch die Raffination. Schwefelsäure ist der hilfreiche Stoff, der die Schmierseinde aus -em Oel herausnimmt. Weiter wird das Oel mit Bleicherde behandelt, die ihm eine schöne Farbe un völlige Klarheit gibt. Durch Filterpressen gelangt das sertiqe Produkt endlich ln Spezialtanks, von denen aus es zur Ab füllung für den Verbraucher gelangt. Mehr als 890 Spezialöl« ... Vielleicht, verehrter Leser, ist Ihnen bei der Kletterei an den hohen und heißen KUHllürmen des Werkes Harburg schon ein wenig schwindlig geworden. Aber sie müssen uns schon noch ein Stück begleiten, wenn Sie von den Verwandlungen de« Proteus Petroleum einen rechten Begriss bekommen wollen. Wir fahren jetzt zu dem Shellwerk Grasbrook im Hamburger Freihafen. Hier wird das raffinierte Oel weiter behandelt. Das Werk, das ebenfalls zur Rhenania-Ossag gehört, ist eine der bedeutendsten Schmierölfabriken Europas. In einer Spezial-Rafsinationsanlage wird hier das Oel einer besonderen Behandlung mit schwefliger Säure unterzogen. Dieses unfreundlich riechende Gas hat die freundliche Eigen schaft, bei seiner Verflüssigung aus dem Oel alle leicht ver derblichen Telle herauszuziehen. Auf diese Weile kann das gereinigte Oel dann sehr hohen Beanspruchungen durch Wärme, Luftsauerstoff usw. standhalten Mehr als 300 Spezialöle werden im Werke Grasbrook auf Grund langerprobter Methoden hergestellt. Das Herz dieses Werkes ist das wohlausgebaute Laboratorium, in dem nicht nur jedes ankommende und jedes verarbeitete Oel auf seine Eigenschaften hin geprüft wir-, sondern vor allem Immer neue Wege zu einer immer wirkungsvolleren Veredelung des wandelbaren Rohstosfes Erdöl gesucht und gefunden werden. Wie groß die Erfolge sind, die deutsche Forschungsarbeit hier erzielte, dafür genügt ein Beweis: Die In Grasbrook her gestellten Spezialüle gehen selbst In die Länder, die uns den Rohstoff Erdöl geliefert haben! Mit größter Sorgfalt wird bei der Versendung dieser Spezialöle verfahren. Und nicht minder genau arbeitet man ln der F e tt fab r lk, die dem Werke angegliedert ist .Alle Arten von Fetten, die zu industriellen Zwecken gebraucht werden, stellt das Werk her. Sogar Oel zur Bekämpfung der Darmträg heit gewinnt man aus dem wandlungsfähigen Rohstoff Erdöl... Im Dienst« de« Blersahresplan«, Für uns in Sachsen hat diese deutsche Mineralöl- veredlungslndustrie besondere Bedeutung. Sachsens Industrie mit ihrem gewaltigen Maschtnenapparat ist ein bedeutender Abnehmer dieser vielerlei Sorten von Spezialölen und Schmier fetten, die eine wichtige Voraussetzung für das Funktionieren aller industrieller Apparaturen bedeuten. Insbesondere die sächsische Kraftfahrzeugindustrie ha« von der Arbeit der Mine- ralöiveredluna gewaltige Vorteile. Den rechten Blick für diesen wichtigen Industriezweig gewinnen wir freilich erst, wenn wir sein« Bedeutung Nir die gesamtdeutsche dvtrt schäft erwägen. Di« Nlneralölveredelungsindustrie ermöglicht e«,