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Sächsische Volkszeitung : 16.07.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193807160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19380716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19380716
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-07
- Tag 1938-07-16
-
Monat
1938-07
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 16.07.1938
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Pflanzung und die Bemühungen um die Gewinnung neuer Faserstoffe. Ein grohes Aufgabengebiet erschloß sich der nativ« nalspanischen Politik auf hem Gebiet des Wohnungs und Siedlungsbaues. Die. nationalspanische Regie rung hat sehr früh erkannt, ein welch wichtiges Pro blem hier der Lösung harrte, wenn sie den von ihr angestrebten Staat der sozialen Gerechtigkeit verwirk lichen wollte. Vor einigen Monaten kam aus der Archt- tektentagung der spanischen Falange — also der neuen Einheitspartei — der neue Bauwille des jungen Staa tes ausdrucksvoll zur Geltung. Die nationnlspantsche Regierung will eine bodenständige Bauweise pflegen, die den Erfordernissen der Landschaft und des Klimas an gepaßt ist. Dabei wird den heutigen Auffassungen von dem erforderlichen Lebensraum und den Notwendig keiten eines modernen Verkehrs ebenso Rechnung ge tragen wie den Erfordernissen einer groß gesehenen künftigen Entwicklung. Für die soziale Gesinnung der nationalspanischen Regierung ist kennzeichnend, daß beim Aufbau der zerstörten Dörfer und Städte zunächst einmal würdiger Wohnraum für die Frontkämpfer ge schaffen wird. Zu betonen ist noch weiter, daß bei der künftigen Siedlungsplanung soziale Unterschiede nicht gemacht werden. Die wirtschaftliche Neuordnung des Landes kenn zeichnet sich schließlich in den 27 Punkten der Falange, die heute die einzige gesetzmäßige Stelle für politische Willensbildung ist. In diesem Programm wird sowohl der Marxismus wie der Kapitalismus abgelehnt, die Privatinitiative nur gebilligt, wenn sie mit den Interessen des Volksganzen in Einklang steht. In ihm ist ferner die Nationalisierung der Banken vorgesehen und die Neuorganisierung des Landes nach faschistischen Prinzipien angestrebt. Von besonderer Wichtigkeit war dabei die Verwirklichung des Korporativsystems in der Landwirtschaft, wo es vor allem galt, die schlimmsten Mißstände zu beseitigen. Hier sind allerdings auch die größten Erfolge erzielt worden, vor allem aus dem Gebiet der Getreidewirtschaft und der Korrektur der seit Jahrhunderten bestehenden ungerechten Ver teilung des landwirtschaftlichen Bodens. Das alles ist erreicht worden unter der tatkräf tigen Führung General Francos, dem im Generalsekretär der Falange, dem Landwirtschaftsmini ster Cuesta, eine Persönlichkeit zur Seite steht, der in der Durchführung der im Programm der Falange vor gesehenen Agrarreform die schwierigste, aber auch ent scheidendste Aufgabe des nationalspanischen Kabinetts aufgegriffen und zur Lösung gebracht hat. Viele. Kräfte sind weiter am Werk und sie alle dienen dem einen Ziel: einen Staat zu schaffen, der unabhängig und stark sich in die Reihe der europäischen Mächte stellt, die der gleichen Idee des geschlossenen inneren Aufbaues und der Arbeit am Frieden der Welt dienen. Nationale Zwergparlamente in Provinz- > -'Ein wahres Kunstwerk" soll dle Ansprüche / -er Volksgruppen sabotieren Pari», 1«. Juli. Der „Paris Midi" glaubt, nähere Ein zelheiten zu dem van der Prager Negierung ausgearbeiteten Minderheiten st atut machen zu können, das am L0. Juli dem tschechischen Parlament vorgelegt werden soll«. Das Statut gliedere sich in drei Gesetze: 1. Ein Gesetz über das Unterrichts wesen. Hier komme nian den Wünschen der verschiedenen Minderheiten sehr weit entgegen, zumal die bereits zahlreichen deutschen, ungarischen, polnischen und ruthcnischen Schulen noch stark vermehrt, der Unterricht in den Schulen selbst reorganisiert und das Schulprogramm geändert werden soll. Der tschechische Staat werde alles in allem die Leitung der Schulen den Minderheiten selbst über lassen. 2. Das zweite Gesetz betresfe die Beamten. Es werde jeder Minderheit und jeder Verwaltungsstelle eine Anzahl von Posten überlassen werden, die der Stärke der Minderheiten proportional entsprechen solle. Die Deutschen beispielsweise, die 22 v. H. der Bevölkerung ausmachten, würden das Recht auf 22 v. H. der Staatsstellcn haben. Sie würden sich In Zukunft nicht mehr darüber beklagen können, datz sie nur drei Beamte Im Landwirtschaftsministerium hätten. Die Rekrutierung der neuen Minderheitenbeamten werde sehr liberal gehandhabt wer den und praktisch durch die Minderheiten selbst bestellt werden. Das dritte Gesetz betresfe Zuerteilung von Land- tagen an die vier Provinzen, Böhmen, Mähren^chlesien, Slowakei und Karpatho-Ukraine sowie deren Verteilung in nationale Kurien. Mit anderen Worten würden die vier Pro vinzen eine weitgehende Autonomie gcnietzcn und Innerhalb jedes Landtages würde jede Nationalität ihr eigenes kleines Parlament — ihre nationale Kurie — haben, die für alle Fragen der Nationalitäten zuständig wäre. Dieses letzte Gesetz stelle ein wahres Kunstwerk auf kon stitutionellem Gebiet dar. Unter vollständiger Wahrung der staatlichen Autorität auf außenpolitischem Gebiet, auf militä rischem und finanziellem Gebiet gewähre es allen Volksgruppen «ine Selbstverwaltung, die weitgehenden nationalen Belangen rntsprcchcn würde. Es frage sich ab«r, ob diese» Statut die Minderheiten zufrieden stellen würde. Hodza hab« es bereits drei Minder- Heltenabordnungen zur Kenntnis gebracht. „Höchste Zett zur Autonomie!" Die Slowaken melden erneut ihre Forderungen an Warschau, 16. Juli. Wie die Polnische Telegraphenagcntur aus Mährisch-Ostrau meldet, fand in Prctzburg eine Sitzung der Landesvertretung der Slowaken statt. Sämtliche Redner dec slowakischen Bolhspartei, die aus dieser Sitzung das Wort ergrisscn, betonten übereinstimmend, datz das bisherige zentra listische System der Prager Regierung, das System der Ent scheidung über die Slowakei ohne die Slowaken, in keiner Weise geändert worden ist, obwohl der tschecho slowakische Ministerpräsident erneut über die Bedürfnisse und über die Forderungen des slowakischen Volkes unterrichtet wurde. Ministerpräsident Hodza wolle diese Forderungen nicht an erkennen, und bisher habe die slowakische Volkspartei keine Möglichkeit gehabt, im Parlament auf die grundsätzliche For derung einer autonomen Verfassung für die Slowakei hin zuweisen, obwohl es höchste Zeit sei. datz die bisherige Landes vertretung in einen slowakischen Sejm mit voller gesetzgeberischer Zuständigkeit umgewandelt wird. G Ser Papst empfangt -en Mrer -er Amerika- Slowaken Wie die „DAZ" aus Prctzburg berichtet, ist Dr. Hletko, der Führer der slowakischen Abordnung aus Amerika, die bekanntlich das Original des Pittsburger Vertrages in die Tschecho-Slowakei brachte, über Wien nach Nom abgereist, wo er vom Papst in Audienz empfangen werden soll. In Prag befürchtet man, datz Dr. Hlctko seinen Aufenthalt in Italien dazu benutzen werde, um die italienische Oefscntlichkeit über die slowakische Frage aufzukläre». An der Ausbahrungsstätte lagen bereits die Kränze des Generalfeldmarschalls Göring, des Stellvertreters des Führers, Rudolf Hetz, des Reichsministers Dr. Goebbels, des Reichs ministers Dr. Schacht, des Oberkommandos der Wehrmacht, des Gauleiters und Reichsstatthalters Meyer, der Gelsen- kirchener Bergwerks-AG, des Rheinisch-Westfälischen Kohlen syndikats, der Vereinigten Stahlwerke und vieler anderer Per sönlichkeiten und Werke. Gegen 1Ü.3V Uhr wurde der mit dem Hakenkreuzbanncr bedeckte Sarg unter Ehrengeläut in die Trauerhalle getragen. Knappen halten hier inmitten eines Hains vor Lorbeerkränzen die Totcnwacht. Auf seidenem Kissen ruhte inmitten anderer Orden und Ehrenzeichen der Adlerschild des Deutschen Reiches, den der Führer Geheimrat Kirdors zu seinem SO. Geburtstag persönlich überreicht hatte. Vegrü-M der Wettstieaer ln Aewyork Newyork, 16. Juli. Unter lebhafter Anteilnahme der Bevölkerung fuhren heute die durch einen langen Schlaf er frischten Weltflieger über den flagaengeschmückten Broadway zum Rathaus, wo ihnen zu Ehren ein offizieller Empfang ver anstaltet wurde. Wie seinerzeit Lindbcrgh, Gertrud Ederle, Chamberlin und Admiral Byrd wurden heute Hughes und seine Kameraden unter Sirenengeheul und Glockengeläut mit Millionen Papierschnitzeln überschüttet, denen Tausende Tele- phonbücher und Berge von Büromakulatur, besonders in der Gegend der Wallstreet, zum Opfer gefallen sein müssen. Auf die ofsizlellen Begrüßungsansprachen erwiderte Hughes, der Flug sei kein akrobatisches Kunststück gewesen, sondern lediglich die Durchführung eines sorgfältig ausgearbeite- ten Planes, eine Leistung, die jeder der amerikanischen Verkehrsflieger, die vielfach untsr viel schlechteren Wetter bedingungen fliegen »nützten, hätte vollbringen können. Mehr Sterbefalle als Geburten in Frankreich Pari», 16. Juli. Der „Intransigeant" veröffentlicht einige aufschlußreiche Zahlcnangaben über die Bevölkerungsbewegung ln Frankreich. Danach ist die Geburtenzahl von 749 V53 Im Jahre 1936 aus 616 863 iin Jahre 1937 gefallen. Wäh rend der Geburtenüberschutz am Jahre 1936 noch über 166 666 betrug, sank er im Jahre 1932 bereits aus 61364, iin Jahre 1933 auf 2l 898 und verwandelte sich schließlich in den Jahren 1936 und 1937 In einen Ueberschutz der Sterbesälle von 16 bis 11066. In dein gleichen Zeitraum zwischen 1936 und 1937 sind mich die Eheschließungen erheblich zuriickgegangen und zwar von 342 659 Im Jahre 1930 auf 274 122 im Jahr« 1937. Dagegen erhöhten sich die Ehescheidungen in der gleichen Zeit »im rund 3000 von 20 637 auf 23 614. Prozentual aus gedrückt kam vor sieben Jahren aus sieben Eheschließungen eine Ehescheidung, während das Verhältnis von 1937 12:1 beträgt. Kurrs Glückwunsch de« Führer» an Sensral der Artillerie Professor Dr. Becker. Bersin, 16. Juli Der Führer und Reichskanzler übermit telte dem Chef des Heereswaffenamtes, General der Artillerie Professor Dr. phil. h. c. Dr. Ing. Becker anläßlich des 40jähr. Gedenktages seines Dienstantritts telegraphisch seine besten Glückwünsche. Der Historiker Friedrich Thimme gestorben. Berlln, 16. Juli. Der bekannte Historiker und VIblio- theksdirektor im Ruhestand, Dr. Friedrich Thimme, ist in den Bergen verunglückt und auf dem Friedhof in Berchtesgaden beigesetzt worden. Er verwaltete lange Jahre die Bibliothek des Preußischen Landtages und war zuvor Bibliothekar in Han nover. Seine wissenschaftlichen Arbeiten betreffen die neue Ge schichte Hannovers und Preußens. Auch war er Mitheraus geber der gesammelten Werke Bismarcks. Friedrich Thimme stand im 71. Lebensjahr. Proteststreik jugostavischer Arbeiter. <§mil Kirdorfs letzte Fahri sich das Bild unseres Führers. Im deutschen Volke aber wird die hohe, edle Erscheinung dieses großen deutschen Patrioten, dieses hervorragenden Wirtschastsfiihrers und vorbildlichen Na tionalsozialisten weiterlcben und weiterwirken. Gedenkrede des Aelchswlrtschastsminlster- kJorlsetzuna von Seite 1.) mutz. Seine Kraft ging aus dem Kampf hervor. Unter den schwersten Widerständen schuf er sein grotzes Werk, das Rheinisch-westfälische Kohlensyndtkat. Seine Feinde haben ihm das Leben wahrlich nicht leicht gemacht. Auch von Verleumdungen und böswilligen Unterstellungen blieb die ser stets selbstlos handelnde Mann nicht verschont. Er führte den Ruhrkohlenbergbau aus der Zerrissenheit und der Zer splitterung zur Einigkeit und zur Gemeinschaft und damit von der völligen Ohnmacht und Unvollkommenheit zur stärksten Kraftentfaltung und höchsten Leistungsfähigkeit. Sein Streben ging nicht nach Augenblickserfolgen, sondern war stets auf die großen Aufgaben und Ziele ausgcrichtet, die die Zukunft stellte. Er hat die tödliche Gesahr des Marxismus früh erkannt und bekämpfte ihn unerschrocken und unnachsichtig, wo und in welcher Form er sich auch zeigte. Dagegen trat er von jeher für die Uebcrwindung des Klassen kampfes durch eine Geistes- und Arbeitsgemeinschaft zwiscken Arbeitern und Unternehmern ein, und er hat ais einer der ersten Wirtschastsführer dle Bedeutung der national sozialistischen D e tr i e bsge m e i n s cha s t für Lei stungsfähigkeit der Wirtschaft erkannt und sich begeistert für die nationalsozialistische Volksgemeinschaft eingesetzt. Anläßlich seines 90. Geburtstages hat er noch bekannt, daß er für diese Betriebs- und Volksgemeinschaft sein ganzes Leben hindurch mit Leidenschaft gekämpft hat und datz diese die Rettung für Volk und Vaterland geworden ist: „Mein Vermächtnis sott der einst die Mahnung sein, nie wieder im deutschen Volk die fruchtbringende Kraft der deutschen Volksgeineinschaft preiszu geben." So ist Emil Kirdorf nicht nur ein Vorkämpfer für die polttischen Ideale des Nationalsozialismus gewesen, sondern er hat auch für die wirtsämftltchen und sozialen Ideale gelebt und gekämpft, die der Führer dem deutschen Volke gegeben hat. Erst die Durchdringung des gesamten Wirtschaft«- und Volks lebens mit den Idealen der wahren Volksgemeinschaft und des ozialen Friedens hat die Grundlage für die gewaltigen wlrt- chaftlichen und sozialen Leistungen des deutschen Volkes ge- chaffen, auf die die ganze Welt heute voll Bewunderung blickt, tnd so konnte Emil Kirdorf am Ende seines Kampf- und ereig nisreichen Lebens mit stolzer Freude und ehrlich verdienter Ge nugtuung den Ruhrkohl«nb«rgbau auf der Höh« «inrr Entwicklung sehen, wie sie die deutsche Wirtschaftsgeschichte bisher nicht ge nannt hat. Nun werden wir dieses von unbändiger Energie und kämpserischem Geist so überaus schars und ausdrucksvoll ge prägte Antlitz nicht mehr sehen, das wir alle kannten, liebten und verehrten. Stets aber werden wir das Bild im Gedächtnis behalten das den 90jährigen Emil Kirdorf, immer noch energie geladen in voller Rüstigkeit an seinem Arbeitstisch zeigt, Uber Ser Verlaus der Trauerfeier Gelsenkirchen, 16. Juli. An der Stätte des jahrzehnte langen Schassens Emil Kirdorfs nahmen heute mit den Fami lienangehörigen des Verstorbenen und zahlreichen führenden Männern des Staates und der Bewegung Männer des deutschen Bergbaues und der Ruhrindustrie und zahlreiche Mitarbeiter, Freunde und Verehrer Abschied von dem Manne, der nicht zu letzt die wirtschaftliche Kraft und die Bedeutung des Ruhr gebietes mitbegründcte. Es entsprach dem Wunsche des Verstor benen und auch seiner ganzen Lebenshaltung, datz er vor der letzten Fahrt inmitten der rasenden Zeugen industriellen Schas sens Abschied von einem Leben nahm, das immer mehr dem Auf stieg Deutschlands gegolten hat und ersüllt war von Arbeit, Kampf und Erfolg. Aus der Stille des Mülhcim-Speldorfer Waldes, wo Emil Kirdorf die Augen schloss, wurde die sterbliche Hülle am Sonn abendmorgen nach einer kurzen Trauerfeier im engsten Kreise der Familie nach Gelsenkirchen iibergeführt. Das ganze Revier stand im Zeichen der Trauer um den Vorkämpfer des deutschen Bergbaues und alten Mitstreiters des Führers. Trübe Wolken laaen über dem Land an der Ruhr und gaben dein Gebiet der Kohle und des Eisens die einzigartige Stim mung ernster Feierlichkeit. Von allen Fördertürmen und auf den Verwaltungsgebäuden des Bergbaues, der Behörden und der Wirtschaft, aber auch von vielen Privathäusern wehten die Fahnen auf halbmast. Gelsenkirchen, die Stadt der 1060 Feuer, die nicht zuletzt Emil Kirdorf ihre Bedeutung als Stadt der Kohle und des Eisens verdankt, hatte einen Trauerschmuck angetegt, wie er kaum je zuvor einem der Großen des Reviers zuteil wurde. Der Weg. den der Trauerzug nahm, zeigte reichen Schmuck an frischem Grün. Ueberall leuchteten tiefumskort die Grubenlam pen, das Sinnbild der bergmännischen Arbeit. An der Stadt grenze empfina den ernsten Zug ein dichtes Spalier von Hitler- Jungen und Mädchen des BDM. In dichten Massen umsäum ten die Menschen den langen Weg bis zur Zeche Rhein- Elbe, wo Emil Kirdorf mehr als fünf Jahrzehnte gearbeitet hatte und wo die Trauerseier stattfand. Das letzte Stück Weges, die Rhein-Elbe-Stratze, ist von um- florten und mit Tannengirlanden versehenen Pylonen einge faßt. Kopf an Kopf standen hier Männer der SA, um dem Toten die letzte Ehre zu erweisen. Knappen in Uniform und mit umflorter Grubenlampe bildeten Spalier. Die Trauerhalle, der Gemeinschaftsraum der Zeche, war mit schwarzem Tuch ausgeschlaaen. Die Stirnseite schmückte das Hoheitszeichen der Bewegung. Auch hier spendeten umflorte Grubenlampen gedämpftes Licht. Bereits lange vor dem Beginn der Feier hatten sich zahlreiche Trauergäste eingesunden. Belgrad, 16. Juli. In dem südserbischen Erzbergwerk Oraschje, das von einer englischen Gesellschaft betrieben wird, ist die 300 Mann starke Belegsä-alt unter Führung der regie- rungspartelltchen Arbeiterorganisation Iugoras in den Streift getreten, um eine öüprozentige Erhöhung der völlig unge-> nügenden Löhne zu erwirken. Gro-feuer ln oberliallenlschem Dorf 30 Gebäude in Asch« — 160 Personen obdachlos Mailand, 16. Juli. Durch ein Grotzseuer wurden in der Ortschaft Storo in der Nähe des Gardasees etwa 30 Häuser vollständig zerstört. Der Brand war in einem Haus im Mittel punkt des Dorfes ausgebrochen und griff, durch leichten Wind begünstigt, auf die umliegenden Gebäude Uber. Alle landwirt schaftlichen Vorräte und sämtliches Hab und Gut der betroffenen Familien wurden ein Raub der Flammen. Der Schaden wird auf über 1 Million Lire geschätzt. 160 Personen wurden obdachlos. Kohlenfiauberploflon in oberikallenMer Grube Zwei Bergmänner getötet, sechs verletzt Mailand, 16. Juli. In einem Stollen der Kohlengrube von Arsia kam es zu einer Kohlenstaubexplosion. Die Stollenpfeiler brachen zusammen und mehrere Arbeiter wurden unter dem niederstürzenden Gestein verschüttet. Zwei Arbeiter konnten nur noch als Leichen geborgen werden, sechs andere käme» mit Verletzungen davon. VeNiner V-rke vom.16 Zull Aktien «etter abbröckelnd. Der seit mehreren Tagen z» beobachtende Abbröckelungsprozeß an den Aktienmärkten setzt» sich auch am Wochensckluk fort. Bet den 'Sanken lagen verfckte- oentlich zwar Kaufaufträge vor, jedoch hat sich andererseits oa» Angebot seitens jüdischer Aktienhalter erheblich verstärkt. E» kann nicht oft genug betont werden, daß die Kursausschläge zumeist bet kleinsten Umsätzen erfolgen und der gegenwärtige Kursstand somit keineswegs als Spiegelbild der tatsächlichen Verhältnisse angesehen werden kann. Am Montanmarkt waren lediglich Hoesch mit minus 1 Prozent stärker rückgängig. In Braunkohlenaktien überwog das Angebot. Deutsche Erdöl und Niederlausltzer Kohle büßten ie 1 Prozent ein. Am Kali-Aktien markt fielen Westeregel durch einen Rückgang von 2H Prozent auf. In Chemie-Papieren hatten Farben etwas lebhaftere» Geschäft bet minus drei Achtel Prozent. Rütgers gaben um 8 Prozent nach. Elektrowerte neigten eher zur Schwäche. Sie mens minus 1 Prozent. Don Maschinenoauaktien büßten Ber liner Maschinen 1H Prozent ein. Deutscher Eisenhandel verloren 8 Prozent. Am Rentenmarkt blieb die Reichsanleihe Altbesitz mit 181 ein Achtet unverändert. Reichswetterdienst, Ausaadeort Dresden. Wetter« Vorhersage für Sonntag, den 17. Iult: Mäßiger bis frischer westlicher Wind, wechselnd bewölkt. Einzelne gewittrige Schauer. Etwas kühler. — Für Montag, den 18. Juli: Mgemein schwächer bewölkt. Trocken und etwas wärmer.
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