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19 Leben König Sigmunds. Kap. 19 u. 20. Im Jahre 1405 H zog König Sigmund mit einem großen Heere von 60 000 Mann in das Königreich Bosnien. Da sich der König gegen ihn aufgelehnt hatte, lag er drei volle Jahre Winter und Sommer im Felde, unterwarf das Land, fing den König von Bosnien und führte ihn nach Ofen und ließ 171 Landherren zu Doboy?) die Köpfe abschlagen und vom Schlosse über einen großen Felsen hinab ins Wasser werfen. So unter warf er das Reich und brachte es dahin, daß der KorvyH und .der Sendel, die größten Landherren und Fürsten in diesem Reiche, zu ihm nach Ofen eilten und sich auf Gnade ergaben: da nahm er sie gar gnädig auf. 20. Wie König Sigmund nach Serbien und Raizen ^) zog und Frieden mit dem Herzoge Tischbot^) im ganzen Lande schloß. Als Sigmund im Jahre 1408, dem letzten Jahre des Krieges, von Bosnien abgezogen war, wandte er sich gegen Serbien und Raizen und verhandelte mit Tischbot und traf Abmachungen mit ihm. Diese hielt derselbe wie ein Biedermann, denn er war Fürst und Herzog von Serbien und Raizen und ein stattlicher, schöner Mann, wahrhaft, gerecht und auch friedliebend, wogegen der Korvy und der Sendel wortbrüchig und lügenhaft waren. — So zog König Sigmund wieder heim gen Ungarn und nahm auf dieser Reise Barbara, die Tochter des Grafen Friedrich") von Cilly zum Weibe und machte sie zur Königin. Diese heirathete er deshalb, weil der Graf von Cilly seine fälterch Tochter dem Großgrafen von Ungarns gegeben hatte, um den König aus der Gefangenschaft zu erlösen, als der Großgraf den König im Aufträge der ungarischen Landherren in seinem Gewahrsam hielt, wie man in diesem Buche oben'') und weiter unten erzählt findet: 1) Richtig 1406. AM. !, LSI, 5. - 2) Hdschr. ThoLra. - S) Dm Bosnafllch. - 4) Der Woiwode Hervoja, Herzog von Spalatro und Sandal Hranicsch. — 5) D. i. Rascien. — 6) Keine Verstümmelung, wie Aschb. I, 234. 13 meinte, sondern Verwechslung des Titels Despot (Herr, Gebieter- mit dem Namen des Stephan Lazarewitsch. — 7) Vielmehr Hermann. Aschb. I. 262. — 8) Nikolaus Gara. — 9) Kap. 13. Von der Gefangenschaft des Kaisers folgt unten nichts. 2«