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Drvselsn : Serenadenabend in der Ausstellung. Am Freitagabend findet in der Iahresschau „Garten und Heim" ein gehaltvolles Eondcrkonzcrt der Dresdner Philharmonie unler der Stab führung von Theodor Blümer statt. Das Programm bietet ausschließlich Screnadenmusik: aus ausgewählte Sähe aus der Posthorn- und der Hassner-Serenade von Mozart folgen Se renaden von Tschaikowsky und Max Fiedler. Die Solovioline in der Haffner-Serenade spielt Toni Faßbender. Bei günsti ger Witterung findet die Darbietung im Konzertgarten, bei ungünstiger im grohcn Saale des Ausstellungspalastes statt. : Sporttagung in Dresden. Am Sonnabend, 28. Aug., führt der Gausührer des Deutschen Reichsbundcs für Leibes übungen, Ministerialrat Kunz, eine Tagung der Vcreinssührer und Mannschastsleiter der Fußball-Gauligavereine und der Gauliga-Schiedsrichter in Dresden durch. : Den 8V. Geburtstag feierte der Ehrenbrandmeister der Städtischen Freiwilligen Feuerwehr zu Dresden-Loschwitz, Jo hannes Lehmann. Er hatte seit seinem 18. Lebensjahre der Loschwitzer Feuerwehr augchört und nahm nun, nach Er reichung der Altersgrenze, Abschied von seinen Feuerwehr-Ka meraden. Branddirektor Ortloph von der Berussseuerwehr Dresden sprach dem Jubilar bei diesem Anlaß Dank für seine langjährige treue Arbeit im Dienste der Volksgemeinschaft aus. : Rückkehr Dresdner Kinder. Dio durch das Sladtwohl- sahrtsamt — Jugendamt — in der Waldschule Fisch- Ha usstraße zur Erholung untergebrachtcn Kinder sind am 2. 9, 1837, vormittags 10 Uhr im Hein, Fischhausstraße 12b, abzuholen. — Der Aufenthalt der zur Zeit in Scheller- Hau befindlichen Kinder ist am 2. 9. 1937 ebenfalls beendet. Die Kinder treffen 18.13 Uhr auf dem Dresdner Hnuptbahnhof ein. Die Elter, wollen für pünktliche Abholung der Kinder Sorge tragen. : Ehrungen der Dresdner Turnlerfpiele. Bei der Ausfüh rung der Turnierspicle im alten Stallhos, die am Mittwoch wie der vor ausverkanftem Hause stattfand, überreichten französisckp! Besucher dem vl>crsp:elleiter Strohdach einen großen Eick>en- kranz mit den Farben ihres Heimatlandes. Als die Reiter der Kriegsschule ihr Sck-arfrennen beendet hatten, erhielten auch sie einen Eichcnkranz mit den französischen Farben, ebenso wurden die Reiter des Iagdzuges mit einem Kranze geehrt. Am nächsten Sonntag findet die 20. Aufführung statt. An diesem Tage er warten die Turnierspicle ihren 40 000. Besucl>er. : Zuwachs lm Dresdner Zoo. Wie gemeldet, hatte vor einigen Wochen im Dresdner Zoologischen Garten ein Nandu hahn ssüdamerikanische SIraußcnart) mit dem Brutgeschäft begonnen. Nunmehr sind fünf junge Nandukücken ausgckro- chen. Bei den Nandus brütet bekanntlich das Männchen. Auch die Betreuung der jungen Tierchen hat der Hahn über nommen. der jeden Annäherungsversuch der „Mutter" aufs energischste abwcist. Staatstheater. Die Ausgabe der Anrechtskarten des Schauspielhauses erfolgt für die bisherigen Anrechts inhaber vom 1. bis mit 4. September, für neue Anrechte am 7. und 8. September 1937 an der Schauspielhauskasse. — Die Ausgabe der O p e r n - Anrechtkarten für die Spielzeit 37/38 erfolgt an bisherige Anrcchtinhabcr nur bis mit Donnerstag, den 26 August. Neue Anrechte werden am 29. und 30. Aug. ausgegcben. Dresdner pollzelbericht Jugendliche aus Abwegen. Zn den Tagen zwischen 18. und 23. August wurden in Gartcnkolonien an der Bergstraße und Morenustraße und Lukaskirche 10 Gartenlauben aufgcbro- chen und Gegenstände aller Art gestohlen. Der Täter, ein 16- jähriger Bursche, konnte ermittelt und der Einbrüche über führt werden. Er hatte sich von seiner Arbeitsstelle heimlich entfernt, trieb sich im Stadtgebiet umher und stahl Frühstücks beutel, um so seinen Hunger zu stillen. Nachts drang er dann zum Zwecke des Nächtigens in die Gartenlauben ein, wo er u. a. auch ein Luftgewehr und eine graue Wolldecke entwen dete. Die Eigentümer hierzu sind noch unbekannt. Sie wer den gebeten, sich im Polizeipräsidium, Zimmer 87, wo sie ihre Sachen auch in Empfang nehmen können, zu melden. Wegen Darlehnsschwlndels fcstgenommen. Der am 1. 8. 19l1 in Dresden geborene Robert Richard Hammer wurde von der Kriminaspolizei wegen fortgesetzten Betrugs festgc- nommcn. Er war Vertreter der Maywegwerke in Offenbach, Gcschästsstelle Dresden. Marienberger Straße 06. In dieser Eigenschaft hat er Darlehn gesucht und Geldgeber in und außerhalb Dresdens, soweit festgcstcllt ist, um etwa 7000 RM. geschädigt. Er gab an. seine Vertretung zu vergrößern und Darlchn diesem Zwecke zuzuführen. Nach den Ermittlungen hatte er dazu keinen Auftrag. Die Gelder verwendete er zum eigenen Nutzen. Mitte Juli d. I. flüchtete H. ins Ausland. Er sand aber keinen Erwerb, kehrte jetzt zurück, und stellte sich der Polizei. Wer von H. geschädigt ist und noch keine Anzeige erstattet hat, wird gebeten, sich zu melden. Verkehrsunsall, Zeugen gesucht. Montag nacht, den 23. 8. 37. gegen 1 Uhr, erfolgte Ecke Wiener Platz und Lüttichau- straße ein Zusammenstoß zwischen einem Personenkraftwagen und einem Krastradfahrcr, auf dessen Rücksitz eine Frau saß. Sie wurde bei dem Anprall auf die Straße geschleudert und erlitt Verletzungen. Zur Klärung der Schuldfrage werden alle Personen, die Zeugen des Unfalles waren, gebeten, sich um gehend im Polizeipräsidium, Zimmer 80, zu melden. Aus Dresdner GerlchiSsalen Alkohol, Schlägerei und nun das Nachspiel. Vor dem Amtsgericht Dresden mußte der bereits mchr- ßich wegen Rohheitsdelikten vorbestrafte, 40jährige Paul Her mann Engler erscheinen. Der Angeklagte, der früher in den Genuß des Paragraphen 01 StGB, gekommen war. schien einer von denen zu sein, die ihre verminderte Zurcchnungs- sähigkeit als Freibrics betrachten. Der Angeklagte hatte an einem Abend zusammen mit einem anderen Mann mehrere Lo kale besucht. Im letzten kam es zwischen beiden zu einer Auseinandersetzung aus nichtigem Anlaß. Der Angeklagte wurde ausfällig und versetzte dem anderen, der nicht an den Ernst der Situation glaubte, zwei wuchtige Kinnhaken. Ob wohl der Gastwirt die Streitenden trennte und damit die Schlägerei zunächst ein Ende fand, nahm der Angeklagte ein Vierglas und schmetterte es seinem Geaner hinterrücks der artig aufs Haupt, daß es In tausend Stücke zersprang und der Getroffene blutüberströmt zusammenbrach. Im Kranken haus wurde eine Gehirnerschütterung sestgestellt. Vor Gericht kam der Angeklagte jetzt, weil wiederum verminderte Zurech nungsfähigkeit angenommen werden mußte, recht alimpslich mit fünf Wochen Gefängnis wegen gefährlicher Körperver letzung und Beamtenbeleidigung davon. Ebenfalls vor dem Amtsgericht standen der 1898 aeborene Otto Richard Franke und der 1879 geborene Hermann Reinhold Sicgert. Beide hatten eines Tages eine Bierreise durch meh rere Gastwlrtsch.sten unternommen ind dem Alkohol mehr als genug zugesprochen. In einem weiteren Lokal wurde ihnen daher die Verabreichung von Alkohol von einem vernttnsligen Gastwirt verweigert. Das brachte die Angeklagten In hem- Hindenburg-Spendel ' Innahmipill«« b«i allen Banken. Sparkassen und Postanstaltenl mungslose Wut. Ei« schimpften und ergriffen kurzerhand einen Stuhl, mit dem sie auf den Wirt, der nur seine Pflicht getan hatte, einschlugen, so daß dieser blutüberströmt zusam menbrach. Nach dem Eachverständigengutachten befanden sich beide Angeklagte bei der Tat infolge Alkoholgenusses in einem ihre strafrechtliche Verantwortlichkeit ausschließenden Zustand. Trotzdem blieben Ne von Strafe natürlich nicht verschont. Da sie sich selbst in den Rauschzustand versetzt hatten und dann gewalttätig geworden waren, wurden sie wegen Vergehens nach Paragraph 330 a StGB, zu je einem Monat Gefängnis ver urteilt. Aus der KrelShauplmannfchast Dresden d. Radebeul. In geistiger Umnachtung in den Tod. In Eoswig wurde am Mittwochmorgen eine männliche Leiche aus der Elbe geborgen. Bet dem Toten handelt es sich um einen 48 Jahre alten Coswiger Einwohner, der seit lan gem nervenkrank war. Er dürfte die Tat in geistiger Um nachtung begangen haben. d. Lauenstein (Osterzgebirge). OOjähriges Nrbeits- subiläum. Der Werkmeister Emil Nestler konnte aus eine 00jährige Tätigkeit bei einer Lauensteiner Firma zurückblicken. Dem Jubilar wurden zahlreiche Ehrungen zuteil, es ging ihm auch ein Glückwunschschreiben des Führers zu. d. Siebenlehn. Schuhmacherfachschule über nommen. Nachdem die Reichs-Schuhmacherfachschule vom Reichsinnungsverband von Siebcnlehn nach dem Gute Bischofs werder bei Liebenwalde verlegt worden ist, hat die Deutsche Arbeitsfront die Siebcnlehner Schuhmachcrfachschule übernom men. Die Schule sosi bereits im Oktober wieder eröffnet wer ¬ den und mit Ihrem Namen „Gcorg-Hirschmann-Schule" den im Jahre 1927 In München durch Marxisten erstochenen Schuhma cher und SA-Mann ehren. Die Lehrkräfte der bisherigen Schule werden auch der neuen dienen, die Ihre Schüler im In ternat ausnimmt und verpflegt. Zur Zeit wird das große Schulgebäude an der Liebichstraße erweitert und erneuert. d. Freiberg. Rektorats wechsel. Im Festsaale des Braunkohlenforschungsinstituls fand am Mitlwochmillag in feier licher Form die Rektoratsübergabe der Bergakademie Freiberg statt. Der Feier wohnten als Ebrengäsle u. a. Oberregierungs rat Stlvdentkowski vom Bolksbildungsministerium, Geheimrat Dr. Florey, Oberbürgermeister Dr. Hartenstein, Amtshauptmann Dr. Uhlig sowie die Rektoren der sächsischen Hochschulen bei. Der auf eigenen Wunsch aus dem Amt scheidende bisherige Rek tor Professor Madel erstattete den Bericht über die abaesausene Amtszeit und überreichte dem neuernannten Rektor Professor Dr. Hälfte die Amtskette. Rektor Dr. iööltje hielt sodann einen wissenschaftlichen Vortrag über das Tl>e,na „Die Chemie lm Dienste unseres Volkes". d. Kurort Rathen. Die Felscnbühne Rathen hat entschieden Pech. Schon wieder einmal war es das Wetter, das eine vielversprechende Ausführung nur bis zur Hälfte gestattete. Gerhart Hauptmanns „Schluck und Iau" war am Mittwoch so wirksam begonnen worden. Die Spielleitung hatte auf glück- lichstc Weise alle Regicsragen gelöst, und auch d'e Schauspieler wußten ihre Rollen gut zu zeichnen. Doch als Schluck im drit ten Bild in buntem Kleid gezeigt werden sollte, ging es nicht mehr iveiter. Ein Gewitter verhinderte, daß man zu Ende spielte, und nun darf man wohl hoffen, daß das Wetter am kommenden Sonntag es gestatten möge, alle sechs Bilder durch- zusührcn. Z)vs clsr l-ousilr l. Bautzen. Die 12. öffentliche Beratung mit den Ratsherr« n hält der Oberbürgermeister am Freitag, 27. August 1937, 17 Uhr im großen Bürgersaale des Gewand hauses. Tagesordnung: 1. Kenntnisnahmen. 2. Beratungs gegenstände: 1. Anliegerbciträge der Gartenstadtgenossenschaft an der Thrombergstraße. 2. Dcckzeichnung 11 zum Bebauungs plan „Südost". 3. Deckzcichnung 4 zum Bebauungsplan „West". 4. Deckzeichnung 1 zum Bebauungsplan Nr. 117 „Nord". 0. Siedlung an der Neusalzaer Straße. 6. Baustellen überlassung an der Salzensorster Straße. 7. Flurstück 1818a an der Neustädter Straße. l. Bautzen. Entrümpelung. Die für Sonnabend, den 28. August 1937, angcseßte Entrümpelung findet nur in dem Gebiete der Oststadt — östlich Schilleranlagcn, Wallstraße, Ziegelwall, Muskauer Straße — statt. Für die Innenstadt wird die Entrümpelung am 30. und 31. August 1937 durch- gesührt. l. Bautzen. Schwerer Betriebsunfall. In der Bautzener Brauerei und Mälzerei AG. geriet der 40 Jahre alte Maschinist Raußendorf mis Kleindöbschiitz mit der linken Hand In eine Dynamomaschine. Die Hand wurde zerguetscht und mußte ihm im Stadlkrankenhaus abgenommen werden. l. Schirgiswalde. Durch einen wütenden Bul len verletzt. In Steinigtwolmsdorf wurde ein Bauer von einem Zuchtbullen gerammt und nicht unerheblich verletzt. Auch ein Fleischer, der das wütende Tier bändigen wollte, trug Verletzungen davon. Der Bulle konnte erst nach längerer Zeit überwältigt und in Ketten gelegt werden. l. Zittau. Ein weiblicher Hochstapler und Heiratsschwindler, Bor dem Schöffengericht hatte sich am Mittwoch die 21 Jahre alte Elfriede Elli Herbert wegen einer Reihe von Straftaten zu verantworten. Nach allerlei Betrügereien, Privaturkundenfälschungcn und Diebstählen, war sie im Frühjahr 1937 nach Greiz gezogen, wo sic ihrer Vermie terin eine Kassette mit 600 Mark stahl. Um die Nachforschun gen zu erschweren, kleidete sie sich in Weimar als Mann ein und trat schließlich in Heidelberg als Medizinstudent Kari Heinz Ncander, Arzt am Rohrbachcr Krankenhaus", befördert schuldig. Als in einer Heidelberger Zeitung eine Heiratsan zeige erschien, durch die eine Beamtentochter mit Vermögen und guter Aussteuer die Bekanntschaft eines Herrn suchte, schrieb die Angeklagte, die sich inzwischen zum „Dr. med. Karl Hein Neander, Arzt am Rohrbacher Krankenhaus", befördert hatte, auf die Heiratsanzeige und stellte sich der Heiratslustigen vor. Obwohl die Angeklagte klein und zierlich ist und eine ausgesprochene Mädchenstimme hat, schöpfte oie Heiratslustige zunächst keinen Verdacht. Sie wäre wohl noch um mehr als 00 Mark geschröpft worden, die ihr der „Bräutigam" inzwi schen abgenommen hatte, wenn nicht schließlich die Verwandten eingegrifsen hätten. Kriminalbeamte ersuchten den „Dr. med." um klare Personalausweise, die dieser nickt beibringen konnte. Auf der Polizeiwache entpuppte sich der „Bräutigam" als ein von Zittau aus steckbrieflich gesuchtes Mädchen. Damit war es mit der Hochstaplerlauibahn der Angeklagten vorbei. Das Zittauer Schöffengericht verurteilte die Angeklagte am Mitt woch zu 8 Monaten Gefängnis, rechnete ihr wegen ihres Ge ständnisses drei Monate und drei Wochen Uutersuchunashaft an, erkannte aber wegen ihrer niedrigen Gesinnung und Hand lungsweise aus drei Jahre Ehrenrcchtsverlust. l. Ostritz. Das Hitlerjugend-Heim In dem frühe ren Snllmannschcn Wirtschaftsgebäude am Städtischen Svort- platz ist fertiggcstellt. Zu diesem Umbau sind über 4000 RM. an Beihilfen gespendet worden. Die Einweihungsfeier findet am Sontag. 29. August, vormittags 10 Uhr statt. Die gesamte Einwohnerschaft ist dazu eingeladen. l. Zittau. 16 Kühe a bg e s ck> l ack t e t. Auf dem Rit tergut Gießmannsdorf erlitt der Pächter Ewald Peuckcrt ver gangene Nacht einen erheblichen Verlust. Bom Rindvieh aus der Weide erkrankten plötzlich 16 Kiil)e derart sckuver. daß sie sofort notgeschlachtet werden mußten. Die Ursache dieser Er krankung muß noch vclerinärärztlich festgestellt werden. Wnhr- sck>einlich waren die Tiere aus der Kopvel ausgebrochen und hat ten an einer ungeeigneten Stelle geiveidet. l. Zittau. Ein hartnäckiger Grenzläuser. Wegen Bannbruchs, Paßvcrgehens und Zollhinterziehung wurde am Mittwoch ein bereits sechsmal in ähnlicher Sache vor- bcstraster tschechoslowakischer Staatsangehöriger zu zwei Mo naten Gefängnis und 30 Mark Geldstrafe verurteilt Er hatte trotz Reichsverweises Mitte Juli bei Obcrullersdorf die Grenze überschritten, nm hier zu betteln. l. Königsbrück. Nächtlicher S ch c u » e n b r a n d. In der Nacht zum Mittwoch brannte eine mit Stroh gefüllte, dem Rittergut Gräfenhain gehörige Scheune bis auf die Grund mauern nieder. Man vermutet Brandstiftung. l. Neuklrch (Lausitz). Fcucrwcrkskörper In Kinderhand. Hier sanden spielende Kinder einen bei einem Feuerwerk nicht explodierten Feuermcrkskörper. Sie brachten ihn zur Entzündung, wobei zwei Knaben erheblich verletzt wurden. Ein aussichtsreicher Beruf Tiplomlngenleure als Gewerbeaussichtsbeamte. Ei» Beruf, der von den Absolventen unserer Technischen Hochschulen noch wenig ergriffen wird, ist der des Gewerbeauf- sichtslxw'mtcn. Außer einer gewissen Abneigung des jungen Diplomiihzenieurs gegen die Beamtcnlausbahn mag noch das Vorurteil bestellen, daß er als Gewcrbeaussichtsbeamter mehr eine Berwaltungs- und Polizeibcamtentätigkeit anszuüben habe und dabei sein technisckies Wissen wenig verwerten könne. Diese Meinung ist jedoch irrig. Auf den Hauptgebicten der Gewerbe aufsicht, der Unfallverhütung und Gewerbchygiene. sind mannig fache, zum Teil sehr schwierige technisch« Aufgaben zu lösen. Hinzu kommt, daß in manchen Ländern, besonders in Sachsen, den Gewerbeaufsichtsbeamten rein technisch)« Sonderausgaben übertragen sind, wie die Ueberwachung von Dampfkesseln, Aus zügen. Verbrennungsmotoren, der Schutz der Nachbarschaft vor den schädlichen Auswirkungen der gewerblichen Anlagen durch Geräusche, Erschütterungen, Rauch und Ruß u. ä„ Ausgaben, deren Erfüllung ohne gründliche technische Vorkcnntnisse un denkbar ist. Der GcMerbeaussichtsbccknte ist zum größten Teil im Außen dienst tätig; er lernt aus seinen Dienstreisen die verschiedensten Fabrikationsziveige kennen und hat dabei Gelegenheit, sein tech nisches Wissen zu vervollkommnen wie kaum in einem anderen Beruf«. Die Laufbahn des höheren Geivcrbeaussichtsbeamten ist aussichtsreich. Der junge Diplomingenieur des Maschinen-, Hü«, tcn-, Elektro-Ingenieur- oder Chcmikersachcs wird als Gewerbe referendar eingestellt und erhält während der etwa zweijähri gen Ausbildungszeit Unterhaltszuschüss« in der Höhe, daß er selbst als Verheirateter auskommen kann, außerdem Reisekosten und eine monatliche Dienstauswandsentschädigung. Die Ausbil dung wird durch eine Abschlußprüfung beendet, nach deren Be stehen er zum Gewerbeafsessor ernannt und später als Regic- rungsgewerbirat unter Berufung in das Bcamtenverhältnis angestcllt wird. Di« Aussichten für di« Beförderung sind in Sachsen in den nächsten Jahren günstig. Meldungen zum Eintritt in den GewerbeaUssichtsdicnst nimmt das Ministerium für Wirt schaft und Arbeit, Dresdcn-N. 6, Carolaplatz 2, entgegen. AelchSflnanzmlnlfier Graf Schwerin von Krosigk über die Vereinheitlichung der Aealsteuern Königsberg, 26. August. Aus einer zur Zeit In Königsberg abgchaitenen Tagung der Reichsfinanzbeamten sprach am Mitt woch Reichsfinanzminister Gras Cchiverin von Krosigk in der neuen Aula der Universität über die Vereinheitlichung der Real steuern. Diese Vereinheitlichung, die endlich durch die Gesetzgebung vam Dezember 1936 erreicht worden sei. , habe die allergrößte innenpolitische Bedeutung. Früher hätten die Länder die Grund-, Gebäude- und Geiverbesteuern geregelt uird diese den Gemeinden ganz oder teilweise überlassen können. Nach dem neuen Realsteuergesetz können die Gemeinden diese Steuern mir nach reichsrechtlich sestgelcgten Vorschriften erheben. Dieser Wechsel beleuchte die grundlegende Veränderung, die sich im inneren Aufbau des Reiches und aus dem Gebiet der Real- steueni vollzogen habe. Da bisl;er die Realsteucrn der Landes gesetzgebung vorbehalten waren, wichen die Realsteucrvorschrif- ten in allen deutschen Ländern vollkommen voneinander ab. und die Beteiligung der Gemeinden war grundverschieden. Nach dem neuen Gesetz sind die Realsteuern reine Gemeindesteuern. Die bisherig« Viclgestaltiakeit mußte sich in der ganzen Vcrwal- tungsckrbeit außerordentlich hemmend sür iveiter« Aufbaumaß- nahmcn auswirkcn. Daher bedeutet die Vereinheitlichung einen erl)«blichen Fortschritt. Sic sei ein Wcrk van allergrößter inncr- imd wirtschaftspolitischer Bedeutung, um die das Reichsfinanz- ministerium in den letzten zwölf Jahren immer wieder gerungen habe. Die Finanzbcamten hätten an diesem großen Werk mit zuarbeiten, insbesondere durch die Einheitsbewertung. Was früher als organisch notwendig erkannt worden, aber nicht durchführbar gewesen sei, sei heut« eine Selbstverständlichkeit geworden. Das zeige wieder den grundlegenden Wandel, der sich in der Einstellung zu allen derarliaen Problemen vollzogen habe. Alle deutschen Volksgenossen haben letzt das Gefühl der inneren Verbundenheit und den Wunsch nach einem sie alle um- saftenden einheitlichen deutschen Recht. Gefährdete Mffionen Wie bei den letzten großen Kämpfen um Schanghai find auch durch die setzt um diese Weltstadt Chinas und um die nordchinesische Provinz Hopei tobenden Kämpf« die christlichen Missionen sehr gefährdet. Die Nordprovinz Hopei, in der die beiden Zentren der katholischen Mission Peking und Tientsin liegen, beherbergt mit fast 800 000 Katholiken «in Viertel der katholischen Bevölkerung Chinas. Die sür China zuständige Apostolische Delegation befindet sich in Peking. In beiden Städten bestehen katholische Universitäten. Die astronomische und metereologische Beobachtungsstation der Jesuiten ist in der ganzen Welt bekannt. Daneben bestehen in Schanghai vier höhere Schulen, sechs Krankenhäuser und zwei Waisenhäuser der katholischen Mission. Die kirchliche Gesamtlage in der Pro« vinz Hopei zeigt eine erstaunliche Höhe des dortigen Katho« lizismus. Co arbeiten z. B. allein 337 ausländische und 437 chinesische Geistliche in den Stationen. Ueber 0000 Schulen mR fast 100 000 Schülern sind für die Pildung Chinas «in wichs tiger Faktor. An den Universitäten in Peking und TienW sind zusammen fast 1000 Studenten eingeschrieben. Dazu komich in der Provinz eine große Anzahl von Wohlfahrtseinrichtungen. Von ihnen find die Krankenhäuser, die Altersheime und di« Apotheken für Arme besonders zu nennen. In diesen Apotheken werden jährlich fast zwei Millionen Menschen unentgeltlich be handelt. Der neuernannte Sowsetvotschafter Slawutzki ist nun mehr in Tokio eingetrossen, um seine Amtsgeschäfte zu über nehmen. Slawutzki war in letzter Zett al, Generalkonsul in Lharbin tätig.