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Ll8» 18t Ioi"t 1. Fortsetzung. Wir sprangen hoch. Karl VraumUllers Frau schrie leicht auf. Ihr junger Mann eilte an ihre Seite, um helfens» können. Ich läutete Frau Krauthakel herbei und bat sie, bei Ruth Vraumüller zu bleiben: wir Männer eilten ins Freie hinaus. Der Hof lag in gespenstigem Halbdunkel, die Bäume darin bewegten sich langsam, alptraumgleich im Nachtwind, und die kleinen Blätter raschelten in gleichförmiger Musik. Ueber dem tennisplatzebenen Zinkaschenvortritt lagerte der Mondschein wie eine Last. Wir liefen zum Tor. Ich stolperte über den Besenstiel und blieb mit dem Fuß in der Jacke hängen, mit der Karl Braumüller 'hn zum Menschen gemacht hatte. Dann sah ich die Leiche. Nur die Umrisse waren erkennbar, aber es handelte sich, soweit man sehen konnte, um einen kräftigen jungen Mann, dessen Kleidung auf Zugehörigkeit zum besseren Mittelstand schrieben ließ. Der Kopf lag in dem Astwerk eines Busches und nmr vom Schatten verborgen. Ueber den Körper glitt der Mond hinweg und täuschte eine grauenvolle Beweglich» kett vor. „Teufel, Teufel", murmelte der Alte in sich hinein und stand eine Sekunde ratlos; dann lieb er sich aus die Knie nieder und begann, den Toten zu betrachten. Ich schwieg erregt und schaudernd, unschlüssig und ohne die Fähigkeit, irgend etwas zu tun, während Karl auf den Vorplatz hin» auslief und dort den Weg entlang starrte, den wir nach einander vor nicht länger als zwei Stunden dahergekom men waren. „Ein sauberer Herzschub", lieb sich der Kommissar nach einer Weile vernehmen, „er muh in der gleichen Sekunde tot gewesen sein. Hemd und Anzug sind voll von Blut. Wenn ich nur Licht bekommen könnte; es ist ekelhaft dunkel hier." Ich lief ins Haus und kam gleich darauf mit einer Laschenlampe zurück, die ich dem Alten reichte. Er hing sie so ins Gebüsch, dass ihr Schein auf den toten Körper siel. Mir wäre es furchtbar gewesen, die Leiche betrachten zu müssen, deshalb trat ich schnell beiseite und spähte nach Karl aus, der sich immer noch auf dem Vorplatz befand, sich dort dicht zu Boden beugte, vorwärts und rückwärts, nach rechts und links lief. „Verflucht", rief er endlich, „nichts!" „Was suchst du denn?" fragte der Alte zurück, „wenn du etwa glaubst, Wagenspuren zu finden, dann ist deine Mühe zwecklos. So schön diese rote Asche auch soin mag — sie hält keine Eindrücke." Er beschäftigte sich mit dem Toten. Einiges an der Lage der Leiche schien ihm sonderbar, er knurrte hin und wieder grundlos wie ein bissiger Hund. Nach einiger Zett erhob er sich und schüttelte zornig den Kopf. Mit mehreren schnellen Schritten war er neben seinem Sohne und hielt ihm etwas unter die Nase, das wie eine Waffe aussah. „Ist das etwa dein Revolver?" fragte er grob, „das Ding lag ungefähr drei Schritte von dem Toten entfernt. Eine Kugel abgeschossen." Er lieh den Schein der Taschenlampe über den blauen Stahl des Brownings gleiten. Karl sah nur kurz hin. „Jawohl", erklärte er, „ich schoh in die Lust und legte ihn dann ins Gras — es sollte eines der Indizien sein, mit denen ich dich fangen wollte." „Blödsinn", murrte der Alte, „immerzu nur verrückte Einfälle!" Er hatte vergessen, das; er mit bei der Sache ge wesen war. Dann wandte er sich beinahe barsch an mich. „Läuten Sie das Präsidium an und teilen Sie mit, was geschehen ist. Inspektor Tamm soll Herkommen und die Mordkommission — Photograph, Fingerabdruckmann, Arzt und die anderen!" Ich lief zum zweiten Male ins Haus. Die beiden Frauen sahen verstört und eingeschüchtert in der Diele. Sie bestürmten mich mit aufgeregten Fragen, aber ich vermochte nur den Kopf zu schütteln- Erlebnisse wie dieses rühren jeden Menschen bis ins tiefste Innere hinein auf — wenn er nicht daran gewöhnt ist wie der alte Vraumüller. Als meine Mission erfüllt war, ging ich wieder in den Hof zurück. Vater und Sohn standen neben dem Tor an den Zaun gelehnt und rauchten: der Alte schien dem Jungen Vorwürfe zu machen. „Was ist?" fragte ich und setzte mich auf den grohen Stein, der die Einfahrt bezeichnete. „Verpfuscht ist alles", entgegnete der Alte böse, „man w-ih nicht, welche Spuren echt sind, und welche mein ver rückter Sohn künstlich hergerichtet hat. Wie, zum Teufel, kann jemand auch auf einen so blöden Gedanken kommen! Wann ist der junge Mann überhaupt erschossen worden? Als wir ankamen, lag er noch nicht da. Es war hell, wir hätten ihn sehen müssen. Wir haben nur einen Schuh ge hört, und den hat Karl abgefeuert. Inspektor Tamm wird sagen, du hast ihn aus Versehen erschossen." „Dann hätte er über mir in der Luft schweben müssen", entgegnete der junge Mann gereizt, „ich habe senkrecht nach oben geschossen." Sie rauchten schweigend. Ich sah einen kurzen Augen blick ratlos, dann steckte ich mir aus lauter Hilflosigkeit ebenfalls eine Zigarette an. Die Zeit schlich langsam und schwerfällig. Wir rührten uns kaum und warteten ver zweifelt aus die Lichter des Autos, das die Herren von der Mordkommission bringen sollte. Es ist ein unangenehmes Gefühl, wenn man untätig warten muh, während hinter einem im Gebüsch ein Toter liegt. Es dauerte eine gute Stunde, bis der Wagen kam. Im Nu herrschte Leben im Hof. Scheinwerfer wurden aus gestellt, und ein geschäftiges Arbeiten begann. Karl und mich scheuchte man einfach weg, als wjr näher treten und den Ermordeten betrachten wollten. „Geht ins Haus", brummte der Alte ungnädig, „kümmert euch um die Frauen." Uns blieb nichts anderes übrig als zu verschwinden. Der junge Vraumüller redete seiner Frau zu. ins Bett zu gehen, und schliehlich schien sie bereit, sich von Frau Kraut hakel nach oben begleiten zu lassen. Ich war ehrlich be trübt. Die schön zurechtgemachten Fremdenzimmer hatten glückliche und zufriedene Wochenendgäste ausnehmen sollen — nun geschah so etwas! Frau Ruth fürchtete sich Deshalb muhte Karl ihr ver sprechen, mit nach dem ersten Stock zu kommen und solange im Zimmer zu bleiben, bis sie eingeschlasen wäre. Als ich allein geblieben war. fiel die Stille des Hauses wie ein dichtes, den Atem raubendes Tuch über mich. Plötzlich und unvermittelt muhte ich an Lisa Harnoth denken, die jetzt drinnen in der Stadt versuchte, jenen schalen Kriminal» reiher durch ihr Spiel einigerinahen erträglich zu machen. Wie grundverschieden doch Einbildung und Wirklichkeit sind! Endlich schien man mit der Arbeit tm Hof fertig zu sein. Ich hörte, dah der Motor des Polizeiwagens in Gang gesetzt wurde. In dem gleichen Augenblick kam Brauznüller ins Haus. Hinter ihm her schritten schweren Trittes zwei Beamte und trugen den Leichnam, den sie aus das unter dem Fenster stehende Ruhebett legten Der Arzt, ein älterer Herr von sehr gutmütigem Aussehen, stand eine Weile reglos vor dem Toten, dann sagte er kopfschüttelnd: „Es ist wunderlich, aber ich habe die Empfindung, als mühte eigentlich viel mehr Blut da sein. Dergleichen Wunden machen ganze Lachen, aber der Boden war trocken." „Woraus sich möglicherweise schliessen liehe, dah dieser Mensch nicht hier ermordet wurde", entgegnete der Alte vorsichtig, „wenn nur mein Wahnsinnskcrl von Sohn nicht ein so heilloses Durcheinander im Hof angerichtet hätte! Wie lange ist der Mann schon tot?" „Kann zwei Stunden her sein", erwiderte der Arzt überlegend, „obwohl sich Genaueres erst nach der Oesfnung sagen läßt. Ich bin auf die Kugel neugierig. Nach Art der Wunde und Richtung des Schuhkanals scheint der Mensch gesehen zu haben, als man ihn erschoh. Sein Mörder kann neben ihm gestanden haben — ja. ungefähr einen halben Meter nach links. Meine Ansicht ist, dah der Mann unter wegs in irgendeinem Auto erschossen und dann ganz einfach auf den Wey geworfen wurde. Pech für den Mörder, daß es gerade hier geschah. Er sah bestimmt das Haus nicht und glaubte im freien Feld zu sein." Braumüller schüttelte den Kopf. „Dergleichen Dinge sind bei uns nicht üblich", sagte er ungläubig, „so etwas tun amerikanische Banden, und man liest hier nur davon." Ein Krankenwagen sollte kommen und den Toten nach dem Polizeipräsidium schassen. Vis dahin muhten die Herren tm Haus bleiben. Ich ging nach einem der Neben räume, um ein Laken zu holen, denn der Anblick der Leiche wirkte niederdrückend. Als ich zurückkehrte, kam Karl gerade von oben. „Sie ist endlich eingeschlasen", sagte er lächelnd, trat dann, den Körper gewahrend, an das Ruhe bett und warf einen schnellen Blick darauf. Alle Farbe wich aus seinem Gesicht. Er griff mit beiden Händen um sich, als müsse er Halt suchen, und bekam den Arm seines Vaters zu fassen. Der Stoss des Aermels wurde zu einer unförmigen Masse zu- sammengeknäuelt, so fest hielt er sich. Dann streckte sein rechter Arm sich wie unter der Gewalt einer fremden Krast vor, und die Finger wiesen starr auf den Toten. Er konnte nur lallen. „Das ist — — — Engmar Sollich ist das, mein Schwager, der Bruder meiner Frau " Er blickte sich stier um, als erwarte er von den An« wesenden die Bestätigung seiner Worte, stieh dann ein kurzes, abgehacktes „Jawohl!" heraus, schüttelte den Kopf, machte einige schwankende Schritte in den Raum hinein und lieh seinen Körper schwer auf einen der wuchtigen Schemel fallen. * Kriminalinspektor Tamm betrat den Raum. Er kam groh, klobig und plump, ein Riese, dem man wohl Körper» krast, aber keinen Geist zutraute. Trotzdem war er ein ver bissener Spürhund schlimmster Sorte, und seine Stimme klang wie eine Verurteilung zu lebenslänglichem Zucht haus, als er fragte: „Gehörte diese Zahnbürste auch zu Ihren geistreichen Indizien, Herr Vraumüller, oder darf ich sie für meinen Fall in Anspruch nehmen?" Er blickte sich um, zog die Augenbrauen hoch, als er den verstörten Karl und die überraschten Gesichter der anderen sah, und brüllt» fast: „Was gibt es?" „Der Name des Toten ist festgestellt", entgegnete der Arzt, und der alt« Braumüller erklärte mit plötzlich irgend» wie brüchig gewordener Stimme: „Mein Sohn behauptet, es sei der Bruder seiner Frau." Tamm legte seine Hand schwer auf des jungen Mannes Schulter, aber Karl hatte sich schon gefaßt und schüttelte den Griff ab. „Ich habe ihn nur einmal gesehen und mein Vater gar nicht", sagte er leise, „er lebt» nicht hier und nahm an unserer Hochzeit nicht teil. Vor ungefähr drei Wochen besuchte er meine Frau und mich, daher kenne ich ihn." Er nickte vor sich hin. „Student an der Hochschule für Leibesübungen — er hatte noch drei Semester bis zum Schluh. Sehr begabt und ein netter junger Mann. Er machte unbedingt diesen Ein druck." „Wie kommt er hierher?" Die Frage kam wie aus der Pistol« geschallen. Karl zuckte bedauernd die Achseln. „Das ist mir ein Rätsel. Ich weih überhaupt nicht viel von ihm. Meine Frau hing mit großer Liebe an ihrem Bruder. Sie wird untröstlich sein." „Seine Taschen sind leer", mischte sich der alte Brau müller in das Gespräch, das beinahe zum Verhör geworden war, „weder Papiere noch Wertsachen hat man ihm ge kästen. Es könnte ein Raubmord sein." „Es könnte", entgegnete Tamm, „aber ich glaube es nicht. Festzustehen scheint, dah er nicht in di.sein Hofe er mordet wurde. Man wird den Tatort finden müssen." „Aeuherst schwierig", wagte der Arzt zu bemerken, „wer soll aus taufend Autos dasjenige herausfinden, aus besten Polsterung sich vielleicht Blutflecke feststcllen lassen?" „Warum muh es ein Auto sein?" fragte Tamm böse, „man schießt in fahrenden Wagen sehr unsicher, und hier ist gut gezielt worden. Ich glaube auch kaum, dah Zahn bürsten zur Ausstattung von Autos gehören. Zahnbürsten sind Gegenstände, die man in Schlaf- und Badezimmern findet. Sollt« es nicht einfacher jein, eine Wohnung als Tatort anzunehmen?" Der Arzt schwieg. «Fortsetzung ioigl.» ^erlc^ürcjiglceitsn Die Kasse des guten Vewissens In Washington existiert eine „Kaste des guten Gewissens", die Einzahlungen von jenen Personen entgegennimmt, die einmal den Staat durch Entzug von Steuern geschädigt haben und nun ihr Gewissen erleichtern wollen. Es ist selbstverständ lich, dah die Leute, die den Schaden wieder gutmachen wollen, die Bezahlung ohne Nennung ihres Namens vornehmen. Kürzlich ging der Kasse von einem Anonymus ein sehr großer Betrag zu, nämlich 2 400 000 Dollar. Dieser enorme Betrag dürfte von einem Mann herriihren, der es zu einem Millioncnvermögen gebracht hat und sein Gewissen dadurch er leichtern wollte, daß er die früher nicht bezahlten Steuern, um die er den Staat geschädigt hat, der „Kasse des guten Gewissens" überwies. Filmstar findet seine Mutter Der bekannte amerikanische Filmstar Wallace Ford, der feit dreihig Jahren in Amerika lebt und erst vor kurzer Zeit In seine Heimat, die er als sicbensähriger Junge mit drei- bunoert anderen Waisenkindern verlassen hatte, zurückkehrte, suchte, seit er selbständig im Leben steht, nach seiner Mutter. Seit 21 Jahren inseriert er in englischen Zeitungen nach der Frau, die ihn als Baby an Dr. Bernardos Waisenhaus abgegeben hatte. Wallace Ford heißt mit seinem bürgerlichen Namen Samuel Jones. 101» begann er seine Schauspielerkarrlere, die ihn allmählich in die erste Reihe der Stars geführt hatte. Bor einigen Jahren brachten die englischen und amerikanischen Zeitungen grohe Artikel über seine Eltcrnsuche und daraufhin erhielt er nicht weniger als 2000 Briefe aus allen Tellen Eng lands, von Frauen, die sich als seine Mutter bezeichneten. Je mehr Wallace Ford verdiente, desto eindrinalicher wurden seine Bemühungen und schliehlich bekaftte sich Scotland Uard mit seinem Fall Endlich gelang es der Polizei, Personen ausfindig zu machen, die direkte Anhaltsounkte geben konnten, und schliehlich stand der 88-sährlge Wallace Ford seiner Mutter, die thn als drciiähriaes Kind ins Waisenhaus gegeben hatte, und heute Mrs. Dan Maxted, die Frau eines blinden Zündholz verkäufers ist und in einem alten Eisenbahnwagen in Northivich lebt, gegenüber Die von Not und Elend gebeugte Frau, die durch einen Brief, den ihr Sohn als einziges Dokument in Hklnven hatte, als seine Mutter identifiziert wurde, will ihr« Tage in Northivich beschließen und nicht init ihrem Sohn nach Amerika übersiedeln. Wallace Ford hat ihr und seinem blinden Stiefvater ein kleines Häuschen gekauft und den alten Leuten eine Lebensrente ausgesetzt, durch die sie in Ruhe und Frieden ihren Lebensabend verbringen können. „Ich mußte meine Mut ter finden", erklärte Wallace Ford. „Nicht nur ihretwegen, sondern auch um meiner zehnjährigen Tochter willen, die nun mehr glücklich ist. eine Großmutter gefunden zu haben." Und so faßen unlängst vier Menschen in einem srcundlich eingerichteten Zimmer vor dem flackernden Kaminieuer und bewiesen, daß es auch in dieser Welt der Unralt und der Sachlichkeit noch Mär chen gibt, die Wirklichkeit werden. Stahl, Tränengas und Stacheldraht / Die französische Regierung hat beschlossen, die „Hölle von Guayana" mit der berüchtigten Tcufelsinsel, von der zur Zeit des Dreyfußprozesses soviel die Rede war, aufzuheben. Die französischen Sträflinge werden ihre Strafe künftig in heimi schen Zuchthäusern verbüßen. Somit würde auch die „Teufels insel" fortan der Vergangenheit angehören, wenn nicht die „Po pulär Science monlhly" in Ncmyork in einem langen Bericht erzählen würde, daß auch die Vereinigten Staaten ihre Teu felsinsel besitzen. Es handelt sich um die Insel Alcatraz an der Küste von San Franzisko. Das Gefängnis auf der Insel ist aus Werk- zeugstahl erbaut, den keine Feile zu ritzen vermag. Schlösser, die nur von zwei Personen von auseinandcrliegenden Stellen elektrisch geöffnet werden können, schließen die Türen. 40 alt- gediente Gefängniswärter, bis zu den Zähnen bewaffnet, ver sehen den inneren Dienst. Beim geringsten Alarm können die Gänge unter Tränengas gesetzt werden. Stacheldrahtverhaue und ein 3 Kilometer breites Wasser umgeben die Insel. Pa trouillenboote der Gefängnis- und der Küstenwachc kreuzen ständig um Alcatraz. Das ist die Einrichtung, deren Uncle Sam sich bedient, um die 2lt Schwerstverbrecher der Welt auf dieser b Hektar großen Insel in Gefangenschaft zu halten. Es handelt sich um Verbrecher, bei denen humanitäre Regungen nicht angebracht wären und bei denen auch nicht die geringste Aussicht auf Besserung besteht. Die Zellen der Gefangenen sind anderthalb Meter breit und etwa drei Meter lang. Sie enthalten ein an die Wand klappbares stählernes Bett, Toilettengelegenheit. Schemel und ein Regal. Im übrigen werden die Gefangenen, unter denen sich die berüchtigsten Gangster- und Verbrechrrkönige befinden, wenn auch unter strengster Aufsicht, gut behandelt. Dor Tabaksgrnuß ist ihnen «rlaubt. Sie erhalten dreimal täglich «in« warme Auf deramerikani» scheu Teufelsinsel Mahlzeit, die aus zwei und drei Gängen besteht, und die In einem gemeinsamen Speiscsaal eingenommen wird. Nachher können sich die Gefangenen in die Bcrsammlungshalle begeben, wo ein Klavier zu ihrer Verfügung steht, und wo ihnen ge- legentlich künstlerische Vorführungen geboten werden. Auch «ine Bibliothek kann von ihnen benutzt werden. Besucher wer den nur zugelassen, wenn sie einen vom Iustizministcr der Ver einigten Staaten unterschriebenen Erlaubnisschein varweiscn, und auch dann darf dcr Besucher mit den Sträflingen nur durch eine Glaswand spreche», in der feine Löcher angebracht sind, die zivar den Schall der Stimme, aber keinen Gegenstand durch lasten. Briefe werden von den Aufsehern abgeschrieben über geben, um das Uebermitteln von Geheimzeichen zu verhindern. Die Insel Alcatraz gilt als ein Gefängnis, aus dem ein Entkomme» »»möglich ist. auch nicht mit Hilfe von draußen, denn kein Fahrzeug darf sich aus mehr als 200 Meter dcr Insel nähern, ohne angehalteii und aufs genaueste durchsucht zu wer den. Der Direktor Johnstone ist mit außerordentliche» Voll machten vcrsel)en und alle Behörden sind angewiesen, sich ihm zur Verfügung zu stellen. Binnen fünf Minuten können auf feinen Radioruf bewaffnete Polizeimannschaften zur Stelle sein. In der Verbrecherwelt dcr Vereinigten Staaten ist das Gesäng- nis gefürchtet, denn wenn auch nicht alle Gefangenen zu lebens länglichen Strafen verurteilt sind, so kommt doch eine Ver schickung nach Alcatraz einem lebendig Begrabensein gleich. Hauptschrlftlrlter: Georg Winkel. v«r-nlw,rtll» l«r Zn-att «l,d vlldcr: »«««, t» Dr««»»». v«Kml>»«NN»<i »«i«>«e»l«U»r: D»««»«« «»»t«I <» vr««d«» Dr»« »»» V««t«l v»O»n^,r»« Dr««»«». D»N«^rr»»« 17. D. «. XIl 30: über 4200. — g Zt. «st PrelsNste «r. 4 glitt«»