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Nr. 18. — 22. 1. 37. Sächsische Volkszeitung Seite S hauptet er, habe es In seiner Hand, nicht nur fern Schicksal, sondern auch dasjenige Europas zu entschewen. So sehr es uns sreut zu hören, daß der Autzenmtntster Großbritanniens die deutsche Mitarbeit für so entscheidend wichtig hält, so wenig können wir uns mit den Bedin gungen besreunden, unter denen er eine solche Zusammen arbeit sür möglich hält. Er verlangt den „Verzicht auf eine Doktrin der nationalen Ausschließlichkeit". Versteht Eden darunter den Glauben an die besonder« Aufgabe und Berufung des deutschen Volkes, ein Glaube, wie ihn jede Nac-e ui.o zukunstsbewußte Nation in ihrem Herzen trägt, dann wird er bei uns taube Ohren finden. Meint er jedoch damit die Selbstbeschränküng und Selbstabkapselung eines „Volkes besonderer Weltanschauung", so ist die Antwort nicht schwer: Wir wünschen keine Welt« anschauungsfronten zwischen den Kulturländern zu schassen, auch wenn wir ähnlich wie Italien für uns selbst die parlamentarisch-demokratische Doktrin durch ein autoritäres System der Führung ersetzt haben. So wenig demnach einer engen Zusammenarbeit mit der englische» und französischen Demokratie im Wege steht, so unvorstellbar ist uns eine Freundschaft mit dem bolschewistischen Sowjetsvstem, das nicht eine Nation, sondern eine proletarische Weltideologie repräsentiert, und das als „potentieller Partner" bei einer Generalregelung allerdings eine sehr gefährliche Rolle spielen kann, wie die Erfahrungen der letzten drei Jahre bewiesen haben. Wenn Eden weiterhin wünscht, daß Deutschland seine Rüstun gen auf die Bedürfnisse seiner Verteidigung beschränken möge, so ist auch diese Mahnung an die falsche Adresse ge richtet. Rüstungsmäßig find uns andere Länder — wir dürfen sagen: leider — um Riesenzisfern und um lange Jahre voraus, und als sich Deutschland sein Wehrrecht zu rücknahm, geschah es in letzter Stunde nach langem zermür bendem Warten und Hinhalten. „Bedürfnisse der Vertei digung" sind ein sehr dehnbarer Begriff, darüber hat die englische Presse in der jüngsten Vergangenheit im Hinblick auf anoere Länder und auf England selbst sehr be herzigenswerte Feststellungen getroffen. Eden schließt mit einem Appell zur internationalen Zusammenarbeit aus dem Boden des Völkerbundes. Es ist ein alter englischer Wunschtraum, alle großen Länder in Genf wieder versammelt zu sehen. Aber man hat sich niemals in England ernstlich genug mit der Frage beschäf tigt, warum Genf heute so wenig Anziehungskraft aus übt. Nicht einmal nach dem Fiasko des abessinischen Eanktionsfeldzuges ist ein einziger fruchtbarer Gedanke zur Abstellung der weltbekannten Schäden der Genfer Institution aufgetaucht. Wie wenig es auf die äußere Form der Zusammenarbeit ankommt, und wie entscheidend di« inneren Kräfte und Ausgleichsbemühungen sind, hat dis deutsch« Friedenspolitik in den vergangenen drei Jahren un ter Beweis gestellt. Europa ist insgesamt dafür ein Beweis, haben sich doch alle wichtigsten Friedensvorgänge in dieser Zeit außerhalb Genfs abgespielt. Deutschland ist grund sätzlich bereit, auch im Völkerbund wieder mitzuarbeiten, aber dazu müssen zunächst die Schwierigkeiten beseitigt wer den, die dieser Mitarbeit im Wege stehen. Ihre Besei tigung liegt nicht in unserer Hand, wie Eden zu glauben meint. Die Entscheidung müssen jene Mächte treffen, die noch immer des Glaubens sind, man könne mit der Welt- revolution als Bundesgenosse und mit der Versailler Ord nung als Bindemittel ein neues europäisches Friedens system aufrichten. Kraftwagen van einem Gftterzng ersaßt Eine Insassin des Wagens verbrannt. Karlsruhe, 21. Ian. Beim Bahnhos Windschläg in der Nähe von Offenburg durchbrach am Mittwochabend ein Personenkraftwagen die ge schlossene und beleuchtete Schranke. Der Kraftwagen wurde von der Lokomotive eines vorbeisahrenden Leerwagenzuges er faßt und beiseite geschleudert, worauf er sofort in Brand geriet. Der Krastwagenführer konnte sich mit Verletzungen und Brand wunden aus dem brennenden Wagen retten, während eine m i t- fahrendeIrauindenFlammenumkam. Durch den brennenden Kraftwagen entstand in einem Lecrgüterwagen rin Feuer, das durch Bahnhofs- und Zugpersonal gelöscht wurde. Di« Lokomotive des Güterzuges wurde beschädigt. Ab 1. April 1937 neue Sotelscheine Die am 1. April 1036 neu und erstmalig eingesührten „Ho- telgutscheine zu festen Dreisen" haben beim Publikum großes Interesse gefunden. In oer Praxis haben sich aber einige Män gel gezeigt, die die Fachgruppe Behcrbcrgungsgewerbe veranlatzt haben, ig/Einvernehmen mit dem Mitteleuropäischen Reisebüro ab 1. April 19 37 völlig neue Gutscheine mit der Bezeichnung „M E R - H o t e l s ch e i n e" in den Verkehr zu bringen. Um der in vielen Orten notwendigen Preisstellung nach Saison und außer Saison gerecht zu werden, sieht der neue Hotelschein Saisonzuschläge durch die Abgabe weiterer Zusatzscheine während der örtlich einheitlich festgesetzten Saison zeit vor. Da man der vielgestaltigen Preisstellung der einzelnen Betriebe nicht durch einen errechneten Mittelpreis gerecht wer den konnte, liegt dem neuen Hotclschein immer der Mindest preis für ein Bett in einem Einbettzimmer außer Saison und der regelmäßige Preis der Mahlzeiten zugrunde. Der Saison preis ergibt sich durch Hinzusügen des sür jede Prelsgruppe ein heitlich sestgelegten Saisonzuschlages Ser geheimnisvolle Freier aus Batavia Doller Schwindel einer Kartenlegerin. Amsterdam, Lt. Ian Der Schlußakt mancher menschlicher Tragikomödie spielt im Gerichtssaal Auch die Verhandlung, die sich dieser Tage vor dem Haager Richter abwickielte, bildete den Schlußstrich unter eine lange Reihe menschlicher Irrungen, getäuschter Hoffnungen und schmutziger Betrügereien. Auf der Zeugenbank saß das 67jährige Fräulein Anneke. Angeklagt war eine etwas füllige, sehr resolute Frau, die im Haag in ge wissen Kreisen im Ruse steht, eine vorzügliche Wahrsagerin und Kartenschlägcrin zu sein. Vor vier Jahren lernte die Zeugin die Angeklagte kennen. Das ältliche Fräulein hatte sich von der Kartenhexe weissagen lassen Da waren erstaunliche Dinge an den Tag gekommen. Eine große, glänzende Zukunft erwartete Fräulein Anneke, denn ein unsagbar reicher Zuckcrpslanzer aus Batavia wünschte sich nichts sehnlicher, als mit Fräulein Anneke in den Stand der Ehe zu treten. Dieser Mann, so vermeldeten die Karten, hatte Anneke bereits vor vielen Jahren in Indien lieb gewon nen. doch sei er von Natur so schüchtern, daß er es bisher nie gewagt habe, nm Annekes Hand anzuhaltcn. Das ältliche Fräu lein geriet über die Aussicht eines solchen glänzenden, wenn auch späten Glückes dermaßen „durcheinander", daß sie völlig vergaß, daß sic schon als lOjährigcs Mädchen mit ihren Eltern aus Indien nach Holland verzogen war, in einem Alter, wo man Moskau befiehlt: Malaga muß mit aller Kraft gehalten werden Salamanca, 21. Ian. Dl« natlonalen Truppen setzen ihre Operationen in der Provinz Malaga «rsolgrelch fort. Selbst die bolschewistischen Sender müssen «ingestehen, datz die Lage ernst ist. Im Auftrag Moskau» stellte Mose» Rosenberg an den VolschewlstenhSuptllng Largo Caballero die Forderung, MalagamitAusbtetung der letzten Krast zu halten. Der östlich von Malaga gelegene Mlttelmeerhafen Almeria wurde von nationalistischen Fliegern bombardiert. Aus der Höhe von Tarragona konnte ein bolschewistischer Handelsdampfer durch Torpedoschuß beschädigt werden, so daß er die Fahrt unterbrechen mußte. Der Heeresbericht des Obersten Befehlshabers in Sala manca meldet weitere Erfolge der nationalen Truppen an der Malagafront. Im Abschnitt Marbella konnten die nationalen Truppen nach heftigen Feuergefechten ihre Front ausrichten und die Bol schewisten aus einigen Stellungen vertreiben. In den Bergen kam es zu Zusammenstößen mit einigen dorthin geflüchteten bolschewistischen Horden, die von den nationalen Truppen zer sprengt wurden. Die Bolschewisten hatten mehrere Tote. Die von den bolschewistischen Sondern verbreitete Nachricht von der Einnahme des Terra de los Angeles durch die Kom munisten wird von dem nationalen Heeresbericht ausdrücklich als falsch bezeichnet. Der bolschewistische Gegenangriff am Dienstag sei zwar heftig gewesen und die Bolschewisten hätten auch eine nationale Stellung erreicht, sie seien aber mit solcher Entschiedenheit zurückgewiesen worden, daß sie 76 Tote auf dem Hügel selbst und 160 Leichen auf den nach dem Henares-Fluß zu liegenden Hängen zurückließen. Von den übrigen Fronten meldet der Heeresbericht nur leichtes Infanteriefeuer. Feierliche Amtselnwelsung des neuen Mner Sberbfirgermelfters Köln, 21. Ian. Der neue Oberbürgermeister der Stadt Köln, Dr. K. G. Schmidt, wurde am Mittwochabend durch den Reichs- und Preußischen Minister des Innern, Dr. Frick, im Rahmen eines Festaktes im großen Saal des Kölner Gürzenich feierlich in sein Amt eingeführt. Vas dcuW-nngarische Kulturabkommen vom ungarischen Oberhaus elnftlmmig angenommen Budapest, 21. Ian. Das ungarische Oberhaus hat am Mitt woch einstimmig die Ratifizierung des deutsch-ungarischen Kul turabkommens angenommen. Deutschfeindliche Hetzblätter in Vulgarlen verboten Sofia, 21. Ian. Die bulgarische Regierung hat die beiden üblen Emigran tenblätter „Pariser Tageszeitung" und „Neuer Vorwärts" sür das ganze Gebiet des Königreiches verboten. Deutfch'japanische Kommission gebildet Berlin, 21. Ian. In Verfolg der Durchführung des deutsch japanischen Abkommens wurde die Kommission gebildet, die sich aus der gleichen Zahl deutscher und japanischer Mitglieder zusammenseht. Diese hat die Ausgabe, die weiteren zur Be kämpfung der Zcrsehungsarbeit der kommunistischen Inter nationale notwendigen Abwehrmahnahmen zu erwägen und zu beraten. r« Grad Kälte In Schlesien Breslau, 21. Ian. In der Nacht zum Donnerstag traten in Schlesien strenge Fröste auf. In Oberschlesien sanken die Temperaturen bis minus 20 Grad ab, in Nieder- und Mittel schlesien wurden 18 Grad Kälte erreicht. In den höheren Kessellagen der Gebirge sanken die Temperaturen stellenweise mehr als 20 Grad unter den Gefrierpunkt. Reue KommunistenverhafiulWN in Warschau Warschau, 21. Ian. In der Nacht zum Donnerstag fan den in Warschau wiederum eine größere Anzahl von Haus suchungen in Vercinsräumcn und Privatwohnungen statt, deren Inhaber im Verdacht kommunistischer Betätigung standen. Im Zusammenhang mit den Haussuchungen sind 21 Personen, größ tenteils Juden, verhaftet worden. Sin tolles Gangftcrstsilk Poiizeibeamter von Verbrechern mit Handschellen gesesselt und «rschosien Newyork, 21. Ian. Ein tolles Gangsterstück, das mit der Ermordung eines Polizeibeamten endete, hat sich in Monroe im Staate Michigan ereignet. Zwei Polizeibeamte, die In ihrem Dienstwagen eine Streife unternahmen, hielten einen Personenkraftwagen an, weil sie in den beiden Insassen die Entführer eines Geschäftsreisenden ver muteten. Einer der Beamten stieg in den Privatwagen über, während der andere Beamte einen der Verdächtigen zu sich in den Wagen nahm, um zum Polizeirevier zu fahren. Auf dem Wege zum Revier zog der Verbrecher plötzlich seinen Revolver und zwang den Beamten, mit dem Dienstwagen einen anderen Weg einzuschlagen. Mit der Pistole trieb er den Polizisten zu großer Geschwindigkeit an. Der Kamerad des Polizeibeamten nahm mit dem Privatwagen, den einen der Verbrecher neben sich, sofort die Verfolgung auf, konnte aber den Dienstwagen nicht mehr erreichen. Am Abend fand man den Polizeibeamten außerhalh der Stadtgrcnze, mit den Polizeihandschellen an einen Briefkasten angeschlossen, erschossen auf. meist auf millionenschwere Freier noch keinen Eindruck zu ma chen pflegt. Noch eine weitere Schwierigkeit meldeten die Karten. Dirk, der llebestolle Pflanzer, wurde von seiner habgierigen Verwandtschaft, die ängstlich über die Millionen wachte, in einer Villa eines Amsterdamer Vorortes gefangen gehalten. Der arme Dirk war nun über dieses erbschlcicherische Beginnen so aufgebracht, daß er ernstlich krank darniederlag. Und durch Mitwirkung eines „tanzenden Tisches" erfuhr dann Fräulein Anneke, daß es Dirks ausdrücklicher W'insck sei. daß seine Anneke die ganzen Kurkostcn bezaklen solle. Bon der verwor fenen Bande der crbschleichenden D"rwandten wolle er keinen Stüwer annekmen und an seine Millionen komme er leider nicht heran, aber sobald er gesund sei. dann solle eine glänzende Hochzeit stattfinden und Anneke werde als Herrin in sein Mär« chcnsckloß an der Riviera einziehen. Fräulein Anneke zahlte! Und so wanderte ein Hunderter nach dem anderen zur Kartenhexe und bald war das Ersparte des Fräuleins, 7000 Gulden, aufgebraucht. Ihr blieb nur noch eine Alterspension, auch die mußte daran glauben. „Knausern Sie nicht", batet die Wahrsagerin gesagt, „es gebt um Dirks und Ihr Glück". Mitunter kam der geheimnisvolle Millionär sogar zu Besuch, er führte ziemlich verworrene Reden und ver abschiedete sich bald wieder. Darüber vergingen die Jahre und als bereits der ganze wertvolle Hausrat, alte Erbstücke und Familienschmuck, die Fräulein Anneke noch besaß, auf Drän gen der Wahrsagerin verkauft waren, dämmerte es dem Fräu lein und sie trat den Weg zur Polizei an. 10 ooo Reichsmark fsir die Sinkerbliedeneit der „Welle". Besatzung Berlin, 21. Ian. Die vom Führer und Reichskanzler ins Leben gerufene Stiftung „Opfer der Arbeit auf See" hat für die Hinterbliebenen der bei dem Untergang des Bersuchsbootes „Welle" (vergl. darü ber die Meldung auf S. 5l) umgekommenen Besatzung einen Be trag von RM. 10 000 zur Verfügung gestellt. Es wird gebeten, etwaige sonstige Spenden aus das Konto der „Stiftung für Opfer der Arbeit auf See" bei der Relchs- kreditgesellschaft, Berlin W 8, elnzuzahlen. Außer dem auf Seite 6 wicdergegebcncn Bericht erfahren wir zu dem Untergang des Bersuchsschisfes „Welle" noch folgende Einzelheiten: Der Segelschoner „Duhnen" der SA-Gruppe Nordmark war bei einer Ausbildungsreise am Freitag, den 15. Ian., abends bei normaler Wetterlage bei Puttgarden Rifs im Nordosten der Insel Fehmarn auf Grund geraten. Auf sein Notsignal wurde das Bersuchsschtff „Welle", das sich in der Lübecker Bucht befand, durch die Marinestation der Ostsee zur Hilfeleistung an gesetzt. Am nächsten Tage traf der Schlepper „Fairplan 10" an der Unsallstelle ein und beide Schiffe versuchten, die gestrandete „Duhnen" abzuschleppen. Der Versuch mißlang, da das Wasser inzwischen gefallen war. Im Berkaus des 17. Januar (Sonntag) trat Wetterverschlechterung ein und der sehr« hart aus Südost wehende Wind steigerte sich am Montag zum Sturm mit Schneetreiben. Auf „Fairplay 10" brach die Ankerkette und, da gleichzeitig die Schlepptrosse in die Schraube kam, strandete der manövrierunsähig gewordene Schlepper etwa 100 m neben der „Duhnen". Das Versuchsschiff „Welle" blieb als Signalübermittlet zwischen der Rettungsstation Puttgarden und dem gestrandeten Schiss in der Nähe, erhielt jedoch am Montagabend auf Grund der weiteren Wetterverschlechterung die Weisung, Schutz unter Land zu suchen. „Welle" hat diesen Befehl kurz nach Erhalt um 22,15 Uhr funkentelegraphisch bestätigt. Noch um 23 Uhr wurde beim funkentelegraphischen Anruf der „Welle" sestgesteilt, daß bei ihr Störungen in der FT-Sendestatlon eingetreten wa ren. Zwischen 2 und 8 Uhr morgens (am 10. Januars wurde das Schiff noch von Mairenleuchte gesichtet. Etwas Außerge wöhnliches wurde zu d'esem Zeitpunkt an dem schutzsuchenden Fahrzeug nicht beobachtet. (Der Bericht lag bei Redaktionsschluß nur bis zu dieser Steril vor.) Bremer Dampfer ^phaedra" gestrandet Bremen, 21. Ian. Der aus der Reise von Königsberg nach dem Rhein befindliche Dampfer „Phaedra" der Dampsschiskahrts- gesellschaft „Neptun" in Bremen ist am Dienstag bei Schnee- treiben in der Nähe von Fnlshoeft (Flensburger Bucht) auf Grund geraten und sitzen geblieben. Die Seeschlepper „See teufel" und „Buelk" befinden sich an der Unfallstelle. Gefahr für die Besatzung besteht nicht. Dampfer „Phaedra" hat 610 Bruttoregistertonnen und ist 1898 in Bremerhaven erbaut. Ehrung einer Hundertjährigen Berlin, 21. Ian. Der Führer und Reichskanzler hat der Frau Karolina Kruß in Kittersburg, Gemeinde Marlen, aus Anlaß der Vollendung ihres 100. Lebensjahres ein persönliches Glückwunschschreiben und eine Ehrengabe zugehen lassen. Berlin, 21. Ian. Die Meistbegvnstigungsklausel für die Einfuhr deutscher Waren nach Togo und Kamerun ist um weitere drei Monate, d. h. bis zum 20. April d. I., verlängert worden. Dresdner Schlachtviehmartt vom 21. Zanuar Preise: 1. Rinder: —. 2. Kälber: A. Sonderklasse: —. B. Andere Kälber: a) 55-63, b) 40—53, c) 35-38. d) —. 3. Lämmer, Hammel und Schafe: —. 4. Schweine: a) 1. 51,50 M.» b) 1. —. 2. 51,50 M., c) 50,50 M., d) —, e) —, s) —, g) —. Auftrieb: Rinder 45, darunter Ochsen —, Bullen 4, Kühe 36, Färsen 5. Zum Schlachthof direkt —, Ochsen —, Bullen —, Kühe —, Nuslandsrlndcr —, Kälber 462, direkt —, Ausland —, Schafe 67, direkt —, Ausland —, Schweine 125, direkt —, Ausland —. Ueberstand: —. Marktverlauf: Rinder und Schafe belanglos, Kälber lang sam, Schweine verteilt. Mttetdeutsche Börse vom 21. Januar Behauptet. Am Donnerstag war die Tendenz am Aktien markt überwiegend behauptet. Bon einigen Spezialwerten ab gesehen war das Geschäft gering. Reichs- und Staatsanleihen lagen unverändert. Gesucht waren Sächsische und Thüringische Anleihen. Stadtanleihen lagen fest. Lebhast und höher waren Dresdener. Auch Leipziger von 1928 wurden mit plus 0.25 Proz. wieder notiert. Aus dem Pfandbriesmarkt wechselten 30 000 RM. den Besitzer. Lebhaft gehandelt wurden Meininger und Thüringer Landeshypotheken. Am Aktienmarkt waren Papier werte und Brauereien befestigt. Von Brauereien stellten sich Neustadt-Magdeburg 1,25 Proz., Radeberger 1 drei Achtel Proz. höher. Textilwerte lagen ungleichmäßig. Leipziger Spitzen- Barth verloren 2 Proz. Dagegen stellten sich Geraer Strick garn 2 Proz. höher. Them. Werte und Montanaktien waren nur geringfügig verändert. Kunstanstalt Etzold und Kießling plus 1.5 Proz. Bon Maschinen- und Metallaktien wurden Nürn berger Herkules mit 6 Proz. Gewinn wieder notiert. Kirchner hatten bei 8000 Mark Umsatz einen Gewinn von 2,5 Prozent. Keramische Werte gaben leicht nach. Reichswetterdienst, Ausaabeort Dresden. Wetter» Vorhersage fsir Freitag, 22. Januar: Heiter bis wolkig. Nachmittags Bewölkungszunahme. In Westsachsen ein« fetzende Schneefälle. Winde um Süd. Mäßiger Nachtfrost.