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Sonnavenü, 15. rru-ult lSl4. Sk. LelpHigrr 5ageblatt Nr. ^12. Morora-Nusoave. Sette 3. Vie zweite Verlustliste wirst» amtlich bekcrnntgogeben. Sie meist folgend« Namen auf: Stab der 14. Insanteriebrigad«: v. Wusiow, Generalmajor, tot; Bädicker, Oberleutnant der Reserve, tot. Infanterieregiment Nr. 18: Grabowski, Paul, Ge freiter (7. Komp.), tot: Gand, Paul, Reservist (7. Komp.), tot. Infanterieregiment Nr. 28: Schultze, Oberst tot. Infanterieregiment Nr. 17: Krueger, Oberst, tot: Hildebrand, Hauptmann, tot: Rübesamen, Leutnant, tot- Damrath, Leutnant, tot; Rudloff, Leutnant der Reserve, tot: von dem Borne, Leutnant, tot: v. Trotz, Leutnant, tot: Preuß, Leutnant, tot; Voigt, Leutnant der Reserve, tot. Füplierregiment Nr. SS: Merkst. Major, tot; Saoinsti, Hauptmann, tot: v. Puttkammer, Haupt mann, tot: Zawada, Hauptmann, tot. Schles. Infanterieregiment Nr. 158: Bartelt, Joseph, Musketier (7. Komm), schwer verwundet (rechtes Bein): Ide, Emil, Musketier (8. Komp.), schwer verwundet (rechter Mb überfahren und ge brochen, im Marinohosptdel in Tzenstochau). Infanterieregiment Nr. 185: Leppien, Leutnant, tot. Infanterieregiment Nr. 171: Licht, Robert, Musketier (10. Komp.), tot: Böcker, Ernst, Musketier (10. Komp.), tot: Franzen, Albert, Unteroffizier (10. Komp.), tot: Bittrolff, Harald, Leutnant (6. KompZ, oermitzt (soll nach Angabe von fran zösischen Gefangenen aefangengenommen und nach Eerardmer transportiert worden sein): Körner, Otto, Sergeant l6. Komp.), vermißt, ebenso Matthies, Hermann, Musketier (6. Komp), vermitzt, ebenso Marx, Siegfried Gustav, Musketier (8. Komp.), oermitzt, ebenso Lange II, Karl Friedrich Ernst, Gefreiter, Hornist (7. Komp.), tot: Spinting, Wilhelm, Vizefeldwebel (3. Komp.), schwer ver wundet (rechter Oberschenkel): Fett, Theodor, Musketier (3. Komp.), schwer verwundet (rechter und linker Oberschenkel): Marcus, Friedrich Wil helm, Reservist (1. Komp ), tot: Wlschermann, Wil helm, Musketier (1. Komp.), schwer verwundet (Unterleib). Zägerbataillo» Nr. 1: Kather, August, Jäger (Radfahrer) tot; Mehl, Otto, Vizefeldwebel (Rad fahrer), schwer verwundet (Kopfschutz: im Lazarett zu Neidenöurg). Jägerbataillon Nr. 4: Gandert, Leutnant, tot. ISgerbataillon Nr. 14: Wegener, Fähnrich, tot; Schwenk, Jäger, tot: Wrede, Jäger, tot; Lueth, Jäger, tot; Wolkenstein, Jäger, tot: Niaue, Jäger, tot; Wesche, Jäger, verwundet: Henkel, Jäger, ver- / wundet; Ketelhon, Jäger, verwundet (?), Andre, Oberjäger, verwundet; Engeln, Ober)äger, ver wundet; Braasch, Jäger, verwundet; Diedemann I, Jäger, verwundet; Kopplow, Jäger, verwundet; Sump, Gefreiter, verwundet; Hennings, Gefreiter, verwundet; Woest I, Gefreiter, verwundet; Mahnke, Jäger, verwundet; Hecht, Gefreiter, verwundet; Ulrich, Jäger, verwundet; Dreyer, Jäger, verwundet; Werdun, Jäger, verwundet; Schuldt II, Jäger, ver wundet; Jürgens, Jäger, verwundet; Hauth, Jäger, verwundet, und Prohl, Jager, verwundet. Kiirassierregiment Nr. 5: Goltz, Adolf, Vizewacht meister der 4. Eskadron, vermitzt. Dragonerregiment Nr. 7: Leidermann, Dragoner der 4. Eskadr., tot; Min^ r^ann, Dragoner der 4. Eskadr., tot; Limbitzki, Sergeant der 4. Eskadr., verwundet und gefangen; Leitzmann, Dragoner der 4. Eskadr., verwundet und gefangen; Palm, Dragonex der 2. Eskadr., tot; Brückmann, Dragoner der 4. Eskadr-, tot. Dragonerregiment Nr. 10: Socha, Dragoner der . 5. Eskadr., gefangen; Herrmann, Dragoner der 5. Eskadr., vermitzt. Dragonerregiment Nr. 14: Lenz, Wilhelm, Dra goner, tot; Singer, Lucian, Dragoner, gefangen; Kolleck, Otto, Dragoner, leicht verwundet (Armschutz; Lazarett Schlettstadt); Möller, Friedrich, Unteroffi zier, leicht verwundet (Schulterschutz: Lazarett Tol- mar); Kunkoel, Wilhelm, Unteroffizier, vermitzt; Heinrich, Alfred, Gefreiter, vermitzt. Ulanenregiment Nr. 7: Tetzmar, Oberleutnant, tot. Ulanenregiment Nr. 8: Böhm, Richard Willy, Leutnant der 1. Eskadr., vermitzt (soll gefallen sein); Wichmann, Paul, Ulan der 1. Eskadr., vermitzt (ebenso); Nornschat, Emil, Sergeant der 1. Eskadr., tot; Kuehnast, August, Ulan der 1. Eskadr., leicht ver- wundet (rechte Schulter; Reservelazarett Stallu- pönen); Lohr, Bau! Johann, Ulan der 1. Eskadr., vermitzt; Heidt, Johannes, Ulan der 1. Eskadr., ge fallen; Kibellus, Ferdinand, Ulan der 3. Eskadr., schwer verwundet (linke Hand, rechter Arm; Reserve lazarett Stallupönen); Tuxlowitzki, Wilhelm, Ulan der 3. Eskadr., tot; Kalinkat, Fritz, Gefreiter der 4. Eskadr., leicht verwundet (rechte Hüfte: Reserve lazarett Stallupönen); Laborius, Karl Adolf, Ge freiter der 4. Eskadr., leicht verwundet (linke Schulter; Reseroelazarett Stallupönen): Westphal, Franz Otto. Ulan der 4. Eskadr., leicht verwundet (rechtes Bein; Reservelazarett Stallupönen); Storm, Max, Gefreiter der 4. Eskadr., leicht verwundet (rechter Arm; Reseroelazarett Stallupönen): Zim- merning, August, Ulan der 4. Eskadr., oermitzt; Kroeck, Fritz, Ulan der 5. Eskadr., leicht verletzt (rechter Arm; Reservelazarett Stallupönen); Szillat, August, Sergeant der 5. Eskadr., schwer ver- wundet (rechte Schulter: Reservelazarett Stallu- pönrn); Schwabe, Gustav, Ulan der 5. Eskadr., schwer sit-wer verwundet (rechte Hüfte; Reseroelazarett Stallupönen); Dahlke, Otto, Ulan der 5. Eskadr., leicht verwundet (linker Arm; wieder dienstfähig; Reseroelazarett Stallupönen). Feldartillerieregiment Nr. 4: Wilmsen, Haupt mann, tot; Brandhorst-Satzkorn, Leutnant, tot; Dürre, Leutnant d. R., tot; Rudolph, Kommandeur der Munitionskolonne, Oberstleutnant z. D.» tot. Fliegertruppen: Jahnow, Oberleutnant, Flieger abteilung 1, tot; abgcstürzt (Schädelbruch). Eingesan-t. (Für den Inhalt der EiuieiOui.ie.i umer dieser Rubrik übernimmt t-e Redaktion außer der vrehgeiedlikben keine Verantwortung.) Deutsch grützen! Wenn jetzt das Französisch von den Firmenschildern und den Etiketten, von den Speisekarten und aus den Schaufenstern verschwindet, so ist » endlich an der Zeit, auch den welschen Abichiedsgrutz, mit dem wir uns nun lange genug vor aller Welt lächerlich gemacht haben, für immer abzutun. Bereit» haben die Wandervögel das „Heil" unter sich eingebürgert, die Turner und die Sportsleute sich ihre Grütze gebildet, nur die Philister hängen noch an dem von „Mama^ und „Papa" überkommenen Höflichkeitswort, dessen Sinn sie gar nicht überlegen. Was heisst „a ckieu"? Es ist ein Dativ und hcitzt „Gotte" — zu ergänzen ist etwa „empfohlen" oder .übergeben". Danach kann es keinen besseren Ersatz geben al» unser alte- schönes „Gott befohlen". Und da» einzuführen, dazu mühte un» zur passendsten Stunde der gute Ion und Takt verhelfen. Wer da meint, man könne nicht jedem zumuten, den Namen Gotte» in den Mund zu nehmen, der beweist damit nur, wie gedankenlo» er Kehle Depeschen und Ferusprrchrnkldungrn. (Nach Schluß der Redaktion eingegangen.) bi» jetzt da» „ckieu" ausgesprochen hat. Vielleicht nchmen sich Vereine, Körperschaften, Innungen, Kollegien, Kränzchen und Stammtische der Sache an und verpönen den Franzosengrutz unter sich bei Strafe. ?. Konzerte wohl, aber keine Biermufikl Da» Neue Theater und das Operettentheater bleiben bis auf weiteres geschlossen, der Vergnü- gunaspark der Bugra ist um 10 Uhr abends geschlossen. — Fast allabendlich bis 11 Uhr und Sonntags von 4—11 Uhr abend» findet in dem Vorgarten de, Bier lokals, Dresdner Straße 4 — Biermusik statt. Kann das Publikum in dieser ernsten, schweren Zeit nicht ohne Vergnügen sein — so möchte die Polizei und der Rat Sorge tragen, datz derartige „Vergnügen" auf der Straße, die von dieser Dauer schon an und für sich eine Belästigung find, gerade jetzt unterbleiben, oder auch um 10 Uhr geschlossen werden. — Mit Bier konzerten ehren wir wahrlich nicht di« Männer, die ins Feld ziehen, um unser Leben und Gut zu schützen und für Deutschlands Größe zu kämpfen. — Denken wir nicht an Vergnügen und Zerstreuungen, sondern geben wir da» dadurch ersparte Geld dem Roten Kreuz. O. Schabatz von -en Gesterreichern eingenommen. Wien, 14. August. (Corr. - Bureau.) Unsere Truppen rückten heute an mehreren Punkten in Serbien ein und warfen die dortigen Streitkräfte deo Feinde» zurück. Schabatz ist in unserem Besitz. Schabatz, eine Stadt von über 10 000 Ein wohnern, liegt auf dem rechten Ufer der Save, etwa 60 Kilometer westlich von Belgrad. Aum Untergang -es ,öaron Gautsch*. Lrieft, 14. August. Nach amtlichen Feststellungen hatte der gesunkene Dampfer „Baron Gautsch" 248 Pas sagiere und 84 Mann Besatzung, zusammen 310 Mann, von denen 179 Personen, darunter viele Frauen, ge rettet wurden. Man hofft aber, daß die Zahl der Ge retteten sich noch erhöhen wird. Die Direktion des Lloyd hat den Dampfer „Wurmbrand" beauftragt, Pola anzulausen und die Schiffbrüchigen nach Triest zu bringen. Da die meisten ohne Mittel sind, wurde der Kapitän ermächtigt, Vorschüsse zur Anschaffung des Notwendigsten zu gewähren. Vie österreichische preste über -ie englische Kriegserklärung. Wien, 14. August. (W. T.-B.) Die Blätter er klären übereinstimmend, die Kriegserklärung Frank reichs und Ettglands habe nichts Ueberraschendes; sie sei die natürliche Folge des Bundes verhältnisses der beiden Ententemächte. Die Kriegserklärung treffe Oesterreich-Ungarn gar nicht unvorbereitet. Die Blätter weisen dar-auf hin, datz Frankreich 'chon während der Balkankrise, wo cs immer möglich war. die Wege Oesterreich-Ungarns zu kreuzen. uchte. Daher sei e» nicht verwunderlich, wenn das angeblich so friedens liebende republikanische Frankreich hinter dem -russischen Bundesgenossen, dem konservativen Zaren reiche, das sich für Mörder und Mordhelfer inter essierte, nicht Zurückbleiben zu können glaubte. Wenn England sich zur Rechtfertigung seines Vorgehens auf den in der Verletzung der Neutraljtätsverträge erfolgten Einmarsch deutscher Truppen in Belgien berufe, so sei, wie das „Fremden blatt" aus führt, in der angeblichen Fürsorge Englands für die Unverletzbarkeit des belgischen Bodens nur ein Vorwand zu erblicken, um ab geleugnete Verbindlichkeiten zu er füllen, die zu der Zeit des allgemein gewordenen Deutschenhasses ein gegangen worden seien. — Die Blätter be tonen einmütig, datz Oesterreich-Nngarn in voller Zuversicht und im Vertrauen auf seine Stärke und die Kraft des Verbündeten den Kampf aufnehme, und entbieten die herzlichsten Grütze den wackeren österreichisch-ungarischen Seeleuten, die, für die ge rechte Sache kämpfend, für Oesterreich-Ungarn neue Lorbeeren ernten werden. Vie Deutschen un- -ie Tschechen in Prag. Prag, 14. August. Das Blatt „Hlas Naroda" verherrlicht in einem Leitartikel das Ver halten Deutschlands als Bundes, genossen und sagt: „Die ehrenhafte männliche und zuversichtliche Handlungsweise Deutschlands können wir weder als Oesterreicher noch als Tschechen be streiten. Diese Waffenbrüderschaft gilt dem Staate als Ganzem. Wir er kennen nicht nur als Tschechen, sondern auch als Slawen mit voller Zufriedenheit privat und offiziell an, nicht oberflächlich aus irgendwelchem Opportuni tätsbestreben, sondern aus voller lleberzeugung, datz Deutschland hier als tapferer Ritter handelt, der für seinen Freund auch sein Leben in die Schanze schlägt." — Die deutschen Blätter schließen aus den Mani festationen vom 7. August auf eine Stimmung gegenseitiger Verbrüderung und wün schen, datz man beiderseits zu der lleberzeugung ge langen möge, datz sie eine unerläßliche Vorbedingung dafür sei, datz dem Lande das ihm gebührende Gewicht und seine Geltung wiedergegeben werde. Weitere Sistierung des Wiener Börsen- Verkehrs. Wien, 14. August. (W. T.-B.) In ihrer beute abgehaltenen Plenarsitzung beschloß die Wiener Börsenkammer einstimmig die wettere Sistierung des Börsenverkehrs. Amerika übernimmt den Schutz der Engländer in Oesterreich-Ungarn. Wien, 14. August. (W. T. B.) Den Blättern zu folge hat der amerikanische Botschafter in Wien, Penfield, den Schutz der englischen Unter tanen in Oesterreich-Ungarn übernommen. Für da» Rote Kreuz iu Oesterreich-Ungarn. Wien, 14. August. Erzherzog Karl Fran- Joseph und Gemahlin haben 70 000 Kronen für da» Rote Kreuz in Oesterreich-Ungarn sowie für die Fa milien Einberufener in Oesterreich-Ungarn und Bos nien gespendet. Mazedonien »on den Serbe» geräumt. Berkin 14. August. Die „National - «itung" läßt sich melden, daß di« S«rb«n Mazedonien geräumt Haven. Vke kriegsgefangenen Selgier. (Meldung unserer Berliner Redaktion.) Berlin, 14. August. Auf dem Truppenübung», platze Eennelager bei Paderborn sind dem „Münst erischen Anzeiger" zufolge 4000 kriegsgefangene belgische Truppen eingetroffen. Etwa 50 belgische Offiziere erfuhren auf ehrenwört liche Versicherung, keinen Fluchtversuch zu unterneh men, einige Vergünstigungen und dürfen ihre Mahlzeiten im Hotel nehmen. Ein französischer Offizier, der auf einem Patroutllenritt in der Nähe von Saarburg gefangengenommen wurde und sich ebenfalls hier befindet, lehnte die Abgabe des Ehrenworte, ab und wird, wie die ge- fangenen belgischen Mannschaften, streng bewacht. Die belgischen Soldaten werden zur Ausfüh rung von Ehausseearbetten herangezogen. Elsässer Zranzöslinge als Zranktireurs. Müllheim (Baden). 14. August. (W. T. B.) Der Kreisdirektor von Geoweiler beiMülhausen gibt folgendes bekannt: Hausbewohner haben auf unser« Truppen ge schossen. Ich mache bekannt, daß jeder Besitzer «ine» Hauses, aus welchem auf deutsches Militär geschossen wird, unweigerlich standrechtlich er- schossenundseinHausangezündetwtrd. Vas Verhalten -er Luxemburger Devölkerung. Berlin, 14. August. Der Kommandeur der deut schen Truppen in Luxemburg wurde von der Trotz herzogin in Audienz empfangen. Er sprach der Groß herzogin den Dank aus für das ruhige und korrekte Benehmen der Bevölkerung und für das von der Großherzogin geförderte Rote Kreuz. Noch ein rufflfiher Völkerrechtsbruch und die Antwort darauf. Wien, 14. August. (W. T. B.) Durch die amerikanische Botschaft wurde dem Mini sterium des Auswärtigen folgende Tatsache zur Kenntnis gebracht: Am 13. August wurde der österreichisch-unga rische Vizekonsul Hoffinger, der von dem öster reichisch-ungarischen Botschafter zum Schutze des diplomatischen Archive» in Petersburg zurück gelassen worden war, und für dessen Siche r- heit das russischeAuswärtige Amtaus drücklich garantiert hatte, als Kriegs, gefangener verhaftet. Der Protest, den die amerikanische Botschaft gegen diesen offenbaren Bruch des Völkerrechts einlegte, blieb ohne Erfolg. Die österreichisch-ungarische Regierung sah sich veranlaßt, diesen russischen Gewaltakt, dem übrigens bereit» die willkürliche Verhaftung des Botschaftskanzleibeamten Laster vorangegangen war, mit der völkerrechtlichen Waffe' der Repressalien zu bekämpfen und hat daher die Gefangennahme 'brblesv Kanzleibeamten der Wiener russischen Bot schaft und des gegenwärtig sich in Budapest aus haltenden Fürsten Igelstroem verfügt. Zum Kapitel: Russische Heeresverpflegung. Lübeck, 14. August. (Meldung uns. Berl. Red.) Aus Finnland hier eingetrosfene Deutsche melden, datz der Intendant vonWiborg, der natürlich Nationalrusse ist, Selbstmord begangen hat, weil an den Getreidevorräten 700 000 Kilo gramm fehlen. Revolution im Kaukasus l Berlin, 14. August. Eine anderweitig noch nicht bestätigte Meldung der „National-Zeitung" behauptet, daß im Kaukasus Revolution aus gebrochen sei. Die kaukasische Bevölkerung, namentlich der Küstenstädte des Kaspischen Meeres, ist außerordent lich aufrührerisch und unzufrieden mit dem russischen Regiment. Sie spielte schon in der russischen Revo- lution im Jahre 1905 eine große Rolle, während die beiden anderen Kolonialgeviete Rußlands, Sibirien und Turkestan, verhältnismäßig ruhig blieben. Da her kann der Meldung der „National-Ztg." eine gewisse Wahrscheinlichkeit nicht abgesprochen werden. Ein solcher Aufstand dürfte den Russen besonders des. halb ungelegen kommen, weil das Aufstandsgebiet an ihren traditionellen Gegner, die Türkei, grenzt, deren Mobilmachung außerordentlich glatt von. statten aeben ioll. Die zurückgehaltenen russischen Militärs. Berlin, 14. August. Wie der „Berl. Lok.- A n z." hört, befinden sich unter den zurückgehaltenen russischen Militärs auch solche von sehr hohem Rang, u. a. auch der frühere Höchstkommandiercnde der russischen Schwarzen - Meer - Flotte, Admiral Skrydlow. Auch ein früherer Militärgouverneur von Moskau teilt dasselbe Schicksal. Man spricht von 23 Generälen und höheren Offi zieren, die hier zurzeit in Einzelhaft untcrge- bracht oxrden, während ihr weiblicher Anhang in hiesigen Hotels Wohnung nehmen mutzte. Ueber schlechte Behandlung haben sie sich übrigens nicht zu beklagen. So dürfen sie jeden Tag einige Stund«» zusammenkommen. keine Jag- aus -lutos machen! Berlin, 14. August. Die unsinnige Jagd auf Kraftwagen hat schon wieder ein Opier gefordert, nachdem erst kürzlich ein« österreichische Gräfin von einem Wachtposten getötet worden war. Ein Ritt meister der Reserve und sein Wagenführer wurden in der Gegend von Neudamm in der Mark, also mitten im Land«, von einem auf Posten stehenden Förster erschossen, der auf russische Autos fahndete. Der Generalstcrb hat wiederholt und immer wieder aus das nachdrücklichste gefordert, datz dem un- sinnigen Jagen auf Kraftwagen ein Ende gemacht werde, das schon mehreren braven Deutschen das Leben gekostet hat. Es ist toller Wahnsinn, in unserem Lande noch feindliche Auto» zu suchen. Weder feindliche Offiziere, noch mit Geld beladen« Auto» fahren in Deutschland herum. Möchte doch endlich unser Volk aufhören, sein« etgonen Lanideskinder in gräßlicher Weis« hin zumorden und endlich einmal der warnenden Stimme unserer Heeresleitung Gehör schenken. Unser Vaterland braucht jeden einzelnen Mann in dieser schweren Stunde. General »on -uelse« wohlauf. Berlin, 14. August. (Meldung uns. Berl. Red.) General v. Huelsen, der schon in der Kriegs akademie für tot erklärt worden war, ist durch einen Bajonettstich verwundet worden und durch den Blut verlust geschwächt vom Pferde gefallen. Ein an die Angehörigen gerichtetes Telegramm meldet indessen, datz der General schon wieder an der Spitze seiner Brigade steht. Kriegsfreiwillige für den Martnefliegerdlenst. Berlin, 14. August. Da» Reichomarineamt erläßt folgenden Aufruf: Weitere Anmeldungen Kriegsfreiwilliger für den Marinefliegerdienst werden entgegengenommen. Be vorzugt werden junge Leute mit technischer Vor bildung und solider Lebensführung, in erster Linie solche, die bereits das Pilotenexamen bestanden oder die Fliegerausbildung begonnen haben. Anmeldun gen sind schriftlich oder persönlich von 1 bis 3 Uhr nachmittags zu richten an die Geschäftsstelle des Frei willigen Marinesliegerkorps in Berlin VV 10, Matthäikirchstratze. Ausländische Zeitungen an den Grosten Generalstab einsenden! Berlin, 14. August. (W. T. B.) Die Einsendung ausländischer Zeitungen an Sektion 3d des Trotzen General st abes, Berlin dlVV 40, wird nach wie vor mit besonderem Dank entgegen genommen. Eine Rücksendung, die teilweise erbeten wurde, kann leider nicht stattfinden. Zei tungen, die älter als acht Tage sind, haben keinen Wert. Jüdische Kriegsfreiwillige. Berlin, 14. August. (Privattelegramm.) Die ge samte Aktiva der dem K. L. (Kartell-Convent der Verbindungen deutscher Studenten jüdischen Glau bens) angehörigen Berliner Verbindung „Sprevia" hat sich sofort nach dem Mobilmachungsbefehl frei- willigzur Fahne gemeldet. Nach hier eingegange nen Nachrichten haben im ganzen Deutschen Reiche die Mitglieder der K.-C.-Verbindungen sich in gleicher Weise dem Vaterland zur Verfügung gestellt. Die Verbindung „Sprevia" hat die für die Feier des 20. Stiftungsfestes gesammelten 2000 .g dem Kriegs ministerium für vaterländische Zwecke zur Verfügung gestellt. Ausschuß für Zamklienfürsorge. Berlin, 14. August. Bei der Zentralstelle des Roten Kreuzes, Abteilung für Kriegswohl-, fahrtspfleg«, hat sich ein Ausschuß für Famtlienfürsorge gebildet, der einen Aufruf erläßt, in dem es u. a. heißt: Wenn auch die öffent liche Fürsorge an erster Stelle in diesen schweren Kricgszeiten unseren tapferen Brüdern gelten muß, die an den Landesgrenzen mit Leib und Leben die Heimat verteidigen, so darf doch auch die Liebes tätigkeit im Lande selbst nicht ruhen. Im Gegen teil, sie mutz noch erweitert und vermehrt werden, weil dann unsere Brüder vor dem Feinde die Gewiß heit haben, datz die von ihnen zurückgelassenen Frauen und Kinder vor Hunger und Elend bewahrt bleiben. Um diese Wohltätigkeit in planmäßiger Weise zusammenzufasscn und zu leiten, hat sich ein Ausschuß gebildet, der für alle auf dem Gebiet der Familienfürsorge bestehenden Ein richtungen Verbindungen schaffen wird. Es kommen dabei insbesondere in Betracht: Kinde rkür- sorge, Unterstützung der Volksküchen, Suppenanstalten, Entlastung der Familien von Siechen, Kranken usw., Veschaftuna von Arbeitsgelegenheit sowie von Hilfs kräften für den Hausstand. — Alle Mitteilungen sind erbeten an die Zentral-Melde- und Auskunfts stelle des Roten Kreuzes im Rcichstagsgebäude. Bayerische Banken gegen ein Moratorium. München, 14. August. Die Vereinigung Münchner Banken hat sich gestern einstimmig gegen ein allge meines Moratorium, wie auch gegen ein Teilmora torium erklärt. Die Banken halten wie bisher zum Schutze der Schuldner getroffene Maßnahmen bis auf weiteres völlig ausreichend. Der Verband Mün chener Eroßfirmen hat sich in dieser Frage auf den gleichen Standpunkt gestellt. Der Dank des Kaisers an -ie italienische Handelskammer. Berlin, 14. August. (W. T. B.) Auf das Huk- digungstelegramm der italienischen Handelskammer an den Kaiser antwortete der Handelsminister: Ihr Telegramm vom 7. August habe ich an Aller höchster Stelle vorgelegt. S. M. der Kaiser und König haben Allerhöchst sich über die Sympathiekund gebung gefreut und mich -u ermächtigen geruht, der italienischen Handelskammer für Deutschland Aller- höchst ihren Dank auszusprechen. Dänemark bleibt auch jetzt neutral. Kopenhagen, 14. August. (W. T.-B.) Nachdem nunmehr auch zwischen England und Oesterreich- Ungarn, Frankreich und Oesterreich-Ungarn, Montenegro und Oesterreich-Ungarn der Krieg aus gebrochen ist, hat die dänische Regierung beschlossen, vollständige Neutralität zu beobachten. -lusweifung -er Deutschen un- Gesierrelcher aus Monako. M » nako. 14. August. (W. T. V.) Entsprechend dem zwischen Frankreich und dem Fürstentum Monako bestehenden Vertrag sind die Au»länder deutscher und österreichisch-ungarischer Rationalität au» dem Fürstentum ausgewiesen worden. Der Fürst »on Albanien hat wieder Geld. Wien, 1^ August. Ein« brieflich in Triest ein- getroffene Meldung aus Durazzo besagt: Die Kon trollkommission hat dem Fürsten eine Million Kronen bewilligt. Die Rebellen find zum Friedens- schlutz bereit. Unsere gestrige Abenda«»gab« umsoßt 4 Seite», die vorliegend« Anogab« 8 Seiten, zusammen 12 weiten. Laurilairistleiter: Dr. Vernh. Weitend«»»««. Verantwortliche Schrillleiter: für Politik Dr. Arn« Günther: jür di« Landeltjeilunz Walther Lchintzler: für LrivOaer und . na>e Anoeleoenbeiken Arnold Aiiuk«: iür -unst und Wüicu- jchait Dr. Arietzri» »«»recht: Ur Muiit »««en Leoni,: Evort und Spiel Atir«» Gerl«: Gericht Haartet»: für die Reise-, Bäder- und Bertehr«;eitun« -n»»t» Metzer. — 2»r den tkn«-loenteil »«in«. Volk««. Berlaer reitztia" -»"Watt. Geseglchnltnpt beschränkter daftmi» Druck; Uscher ch Ldr-em Sämtlich in Leivri«.