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-r-m» ir. „MISZ2 „Senke, Sreitag, »en Siebzehnten ..." Aus Am« St»>»nbotk foU ein güngltnv wrr-rn Nach seinem mißlungenen ersten Experiment wirb nun mehr ber Londoner Okkultist Harry Prtce vom National Laboratory of Psychtcal Research zum zweiten Male nächt- licherwetk« auf dem Brocken sein« Macht Uber die „schwarze Magie" erproben und den Versuch unternehmen, nach einer alten mittelalterlichen Zauberformel «inen Ziegenbock zu einem Jüngling zu verwandeln. Nicht ganz ohne Humor erklärt Prtce, ber übrigens ei» tnrchanS ernst z« nehmender Wissenschaftler ist, die Einzelheiten seine» Experimentes. „Heute", io dozierte er vor Anhängern und Inter- essenten, die in beträchtlichen Mengen zur Brockengegend gepilgert kamen und noch pilgern, „heute, Freitag, den 17. Juni 1082, werben wir gerüsteter an unsere Aufgabe gehen, al» da« vorige Mal. Die Umwandlung mutz nach der alten Zauberformel innerhalb eine» magischen Kreises vor sich gehen, der «in Dreieck etnschltctzt. Ein junger Ziegenbock, ber «ach der Formel ein ganz «nb gar reiner Jüngling seiner Art z« sein hat, gehalten von einer Jungfrau bemllttgen und klaren Her zen», wird durch die Zauberkraft dieser Stätte auf dem Blocksberg in einen Jüngling verwandelt werden. In einen Jüngling, ber zauberhaft schön sein soll. Um da» zu erreichen, sind aber nach ber Formel, an die wir un» halten, sehr viele Dinge notwendig. Ich mutz zunächst in die Erde um den Zauberkreis alle magischen Symbole etnrihen: da» alle» sehende Auge, den Baum de» Leben», die Schlange der Weisheit, und einen menschlichen Knochen neben diese Zeichen legen, ber un» daran erinnern soll, daß wir Menschen sind. Vollmond mutz sei«. Dessen bin ich sicher. Auch di« sunge Ziege habe ich bereit». ES hat unendliche Mühe gekostet, ein wirklich schönes Ziegen- böckchen von garantiert reiner Sittensührung zu bekommen. Auch bi« Jungsrau ist da. Die beiden haben sich nun in den magischen Zirkel zu stellen. Um den Hals der Ziege wirb ein wettzeS Seidentuch geknüpft, das die Jungfrau hält, die ebenfalls ganz i« «eitze Seide gekleidet ist. Dann kommt ber schwierigste Teil des ganzen Experi mente-: Die Ziege mutz dreimal herumgedreht werde«, «nd zwar „gegen di« Sonne". Damit hat der Verfasser des altdeutschen ZaubervucheS, dem die Formel entstammt, fraglos eine Richtung gemeint, die gegen die Uhrzetgerrichtuna läuft. Ist es nun gelungen, die Ziege dreimal in dieser Richtung herumzudrehen, so mutz die Jungfrau einen „Pokal von Hellem, rotem Wein" nehmen und ihn unter den Worten: „prockul, o proeicul, esto'prokanl" über das Tier gtetze». Wenn alles in Ordnung geht, so mutz laut Zauberbuch nach den letzten Worten des Mädchen» „Schwärze sich um den Mond ringeln und Helle Lichter aus den Kirchtürmen von Kassel strahlen". Die Aufgabe der Jungfrau ist aber damit noch nicht erschöpft. Eie hält ein weißes Tuch in ber Hand, da» ne in dem Augenblick über das Böckchen werfen mutz, wo sie «ine Erscheinung i« magischen Zirkel mahrntmmt. Wenn sie bann da- Tuch zurückztrht, wirb d«r Jüngling bastehe«. So wird sich ber Vorgang absptelen. ES kann natürlich auch sein, datz eS auch dieses zweite Mal nicht klapvt. Der Mond kann nicht blau genug, der Wetn nicht rot, die Ziege nicht weiß genug sein. Ober etwa die Jungfrau . . . Aber nein, wenn cS nicht klappt, wird es sicherlich am Mond liegen." Datz in der okkultistischen Welt da» leicht an üblen HokuSpokuS erinnernde Experiment des Professors Prtce vollkommen ernst genommen wird, mag man aus der Tat sache ersehen, datz er über ISMO Anmeldungen für sein Experiment erhalten hat. Dazu kommen die Masten der nur Schau lustigen. ES tut sich also was auf dem Brocken in ber Nacht des 17. Juni, selbst wenn — woran bet ber Unzuverlässig keit des Mondes nicht gezwetfclt werden kann — ber Ziegenbock nicht zum Jüngling wird. dl.-p. Vermischtes «in blühendes «eschütt vor einiger Zeit konnte man in den französischen Provtnzzeitungcn solgendcS Inserat lesen: „Eine solid« Person wird gesucht, die bereit ist, ein zwctfährtgeS Kind in Pflege zu nehmen und cS acht Jahre in Obhut zu behalten gegen Zahlung von 28 000 Franken." ES fanden sich selbst verständlich viele „solide" Personen, die 28 000 Kranken aus diese Weise verdienen wollten. Die Zahl der Angebote ging in die Tausende. Sowohl die französische Post wie ber er- findungSreiche Inserent konnten somit zufrieden sein. Der Herr gab sich di« größte Mühe, mit allen Reflektanten in Verbindung zu treten. Er sandte an fcden ein Schreiben, in dem er auSstthrte, datz er nicht abgeneigt sei, dem Be treffenden da» Kind und die 28 000 Franken anSzuhänbigen. ES sei aber notwendig, nm Auskunft über die Solidität des betreffenden Reflektanten einzuzteben, datz der kleine Be- trag von 100 Franken zur Deckung dieser Unkosten zugesandt — „Dresdner Nachrlchkeu" — " Nr. 2S2 Sette 7 ' ' — »' '' '» V ——' , - ' — SeutWan-S erste WeltkriegSaMellung «Met Die Leitung be» Berliner Zeughause» hat jetzt alle Au»- stellung-gegenstände au» der Zeit be» Weltkriege» zu- sammengefatzt und zu einer besonderen Ausstellung ver einigt. Zum ersten Male wird damit in Deutschland da» Bll» «in«, vollständige« W«ltkrieg»an»ft«ll««a geboten. E» ist ein vollkommene» Bild. In seine« stummen Zeugen ersteht der größte und blutigste Krieg, ber j« über di« Menschheit hinwegsegte. Es gibt wohl kaum noch in Deutschland eine Schau von gleicher ungeheurer Wucht, von ähnlicher EtndruckSkrast auf den Beschauer. Mit dem Beginn be» Weltkriege» ging dl« Zeughart». Verwaltung daran, Mnsterstttck« aller lm Weltkrieg verwandt«« Waffe« «nd Uniformen zu sammeln, historische Dinge, dokumentarische Einzelheiten. Im Jahre 1018 war die Sammlung so vollkommen, daß kein Untformknopf, keine Schwesternhaube sehlten. In den Revoluttonöunruhen, den schicksalsvollen Ber liner Tagen vom November 1018, wurde dies« Sammlung vollkommen vernichtet. Auch nicht eine Tresse blieb übrig. Langsam begann man in den anschließenden Jahren mit dem Wiederaufbau der Sammlung. Eine mühsame Arbeit; «ine demütigende dazu. Immer wieder hatte die Enteutekommisfion etwa» einzuwende«. Aber schließlich kam sie doch zustande. Es hat vierzehn Jahre gedauert, aber diese lang« Frist hat auch ein Gutes gebracht. ES konnte sorgfältig gesichtet werden, jedes Zu viel konnte gemieden werden. So kamen in erster Linie Gegenstände zusammen, denen allen ein besondere» Erlebnis anhastet. Da ist in erster Linie zu nennen da» rote Kampfflugzeug des Freiherr» von Nichthosen. Ein Dreidecker, der nach seinen besonderen Angaben gebaut wurde. Wenn irgendwo eine Tür aufgeht, singt es leise in der Verspannung. Zugluft, sagen einige wenige, die meisten hören da» Hohelied ber Aufopferung heraus. Im Lichthof stehen deutsche Langrohr, und Feldgeschütze. Abgekämpfte, auögeschossene Rohre, aber ein tiefer Schnitt mit dem Gchmelzapparat mutzte auch diese noch unbrauch bar" mache«. Jede «ass« hatte i« Feuer gestand««. Wer sich Zeit lätzt, kann die Spuren suchen, und in der feier lichen Stille be» Hose- stört ihn nicht», wenn in ihm Visionen aussteigen. Der Weltkrieg ist z« verfolge«. Bon Lüttich bi» zur zweiten Marneschlacht, Lütttchi Damals mischte sich in den Jubel der deutschen Heimat eine sachliche Wundermär von einem Geschütz, das die „dicke Berta" hieß. Jetzt existiert von diesem deutschen Geschühtyp nur «och ei« letzter Zeug«, ei« abgesprengter Geschotzkopf, ber nach ber Beschießung Antwerpen» gefunden wurde. Man kann mit der Hand über ihn htnfahren, über diesen Stahl block, der sein Schicksal hat und viel« andere schuf. Auf einem Zettel steht verzeichnet, wieviel tausend Splitter, wieviel tausend Sendboten de» Tobe» ein solches Geschoß auSstreut«. Lüttich! Und die Marne? Hunderte von Zeugen, Hunderte von stummen Bericht erstattern. Einer redet die eindringlichste Sprache. Ein Minenwerfer, Len sich deutsche Truppen aus Draht umspannung und Brettern selbst bauen mußten. So haben sie also gekämpft, und nicht viel später stößt man aus die awerlkanische« Schnellfeuergewehr«, die 28 Schutz hintereinander zu verfeuern imstande waren. Der deutsche Bestand an Gewehren wurde um die Zeit teil weise aus alte» Wasfenrückstäirüen des Jahres 1870 ergäbt. Westfront 19181 Da ist sie, wenn der Blick von der luft gekühlten Schnellseuerbttchse der Amerikaner -um deutschen Zündnabelgewehr hinübergleitet. Alle Wasse« de» Weltkriege» find dar viele heroische Episoden ersteben au» totem Material. Da» große „Wie" de» Kriege» wird eindringlichst klar, der innere Wert und die große Bedeutung dieser Ausstellung für den Deutschen ist aber die Tatsache, daß auch das „WaS" ernst und still und übermächtig neben de» Dingen steht. , wird. Postanweisungen gingen daraufhin in solchen Mengen zu, daß eine ganze Kanzlei eröffnet werben mußte, in der zwei Sekretär« und acht Strnotypistinnen beschäftigt wurden. Das Unternehmen blühte monatelang, ViS einige betrogene Interessenten Anzeige bet der Polizei erstatteten. Die Folge war, daß das Büro geschlossen, das Personal entlassen und der findige Geschäftsmann etngesperrt wurde. Gin Arzt, -er nur -ra-tloS behay-elt Dr. F. S. Parney vom kanadischen Gesundheitsministe rium übt wohl die ungewöhnlichste ärztliche Praxis in der Welt au». Niemals sieht er seine 2400 bis 8200 Kilometer entfernt lebenden Patienten von Angesicht zu Angesicht. Er stellt die Diagnose ihrer Leiden durch Radio fest und über mittelt aus dem gleichen Wege seine Verordnungen. In der arktischen Zone von Kanada gibt es sieben Sende stationen. Dieser medizinische Frrndienst ist erst seit drei Jahren in Tätigkeit. Vorher sahen sich die eingeborenen ESkimoS des Nordens, wie die Händler, Pelzjäger und Beamten im Falle ihrer Erkrankung oder eines Unfalles auf den glücklichen Zufall angewiesen, ber ihnen die Wohltat ber ersten Hilfe zuteil werden lieb. Al» bann die kanadische Negierung überall Kurzwellensender ausstellcn lieb, be gannen die Angestellten der Sendcstation bei vorkommen den Fällen sich bei der Zentralstelle in Ottawa Rat zu holen, und aus diesen bescheidenen Anfängen entwickelte sich dann ein richtiger Dienst. Bei jeder Station hat Dr. Parney ein Depot der gangbarsten Arznei- und Heilmittel und ärztliche Handbücher. Mit Hilfe dieser Handbücher sind die Scndeleiter in ber Lage, harmlose Krankheitsfälle selb ständig zu behandeln. Steigen ihnen jedoch Zweifel aus ober ergeben sich im Laufe der Behandlung Komplikationen, so übermitteln sic auf drahtlosem Wege Dr. Parney einen genauen Bericht über die Symptom« des Falle». Aus Grund dieser Berichte läßt ihnen dann ber Arzt ausführ liche Verhaltungsmaßregeln zugehcn. In seinem Sprech zimmer in Ottawa türmen sich denn auch Berge von KrankhettSberichten, von denen viele durch fortlaufende Mitteilungen über den Verlaus ber Krankheit und der Behandlung ergänzt sind. * Selbstmord in d«r Apotheke. Ein in Marienvad zur Kur befindlicher Grieche erschien in einer Apotheke un- lietz sich dort ein etwas komplizierte» Rezept «»fertigen. Er erklärte, auf die Fertigstellung warten zu wollen, und be nützte, als der Apotheker zu diesem Zwecke sich auf einen Augenblick in» Nebenzimmer begab, die Gelegenheit, aus einem Giftschrank ein Fläschchen mit Chloroform zu ent wenden und es auf der Stelle auSzutrinken. Trotz so fortiger Verbringung in» Krankenhaus war der Selbst mörder nicht mehr zu retten. * Sensationelle Berhastnng in Lemberg. Wie einige Blätter aus Lemberg zu melden wissen, sollen dort ber Theaterdirektor und Regisseur Schiller sowie zwei Schau- svteler des Lemberger Stadttheater», Damienzkt und Wojnat, wegen staatSgefäbrlicher kommunistischer Werbe- tätigkeit verhaftet worben sein. Den Verhaftungen gingen HauSfuchungen in den Prtvatwohnungen und in den Theateräarderoben der genannten Schauspieler vorau», di« ein reichhaltiges Belastungsmaterial ergaben haben sollen. Dies« Verhaftungen erscheinen insofern recht seltsam zu sein. als sie mit einem vor einigen Tagen in Lemberg ver breiteten Flugblatt im Zusammenhang stehen, worin zum Kamps gegen den Angriffskrieg, ber angeblich von Pole« gegen Sowietrublanb vorbereitet wirb, aufgesordert wurde. Anderen Meldungen au» Lemberg zufolge, sollen die ge nannten Schauspieler lediglich vorübergehend festgenommet» und aus dem Polizeikommaudo vernommen worden sein, woraus sie wieder freigclassen wurden. Eine amtliche Stellungnahme zu ber Angelegenheit steht noch aus. * Versicherung gegen Regen bei SonutagSanSsliigen. Die Prager Versicherungsbank „Slavia" nimmt Versicherungen gegen Regen bei SonntagöauSslügen entgegen. Gemäß der VerstcherungSbestimmnngen wird der Versicherungsbetrag fällig, wenn in der Zett zwischen zwei und fünf Uhr nach- mittags von der Staatlichen Meteorologischen Station t« Prag drei Millimeter Regen gemeldet werden. Wenn weniger als drei Millimeter fallen, oder wenn nach fünf Uhr nachmittags Regen fällt, ist die Versicherung hinfällig. Die Prämien sind verhältnismäßig sehr niedrig. * Fahrstuhlbanditen. In Parts haben die Diebe die Beraubung von Damen im Fahrstuhl zu einer Spezialität ausgebildet. Erst kürzlich wieder operierten Liese Spezia listen in Passy nach dem gleichen Verfahren, was beweist, baß e» sich dabei um einen systematisch geübten neuen Trick der Verbrecherzunst handelt. In jedem der beiden Fälle war der Dieb als angeblicher Bewohner de» Hauses ber Mieterin, welcher der Portier anstandslos La» Haus öffnete, in den Flur gefolgt und hatte mit ihr den Fahrstuhl betreten, wobei er Sorge trug, daß die Hau»tür geöffnet blieb. Während ber Ausfahrt entriß ber Bandit seinem Opfer die Handtasche und fuhr dann mit der Be raubten wieder herunter, die, durch den vorgehaltenen Re volver «ingeschlichtert, eS schreckgelähmt geschehen ließ, daß der Dieb unbemerkt durch die Haustür auf die Straße ent kommen konnte. * Bor einer neue« Sintflut? Nach Ansicht de» Leiters -es Meteorologischen Institut» des Staates Neuyork, Dr. D. W. Humphrey, ist infolge der Wärmeausstrahlung der Erde der Zeitpunkt nicht mehr sern, an welchem di« gesamte EiSkappe des Nordpols zum Schmelzen kommen muß. Da nach wissenschaftlichen Schätzungen die Menge de» PolareiseS 24 bis 80 Mill. Kubikkilometer beträgt, würde dieses Schmelze» ein Ansteigen des Niveau» sämt licher Meere um über 8 Meter mit sich bringen, genügend, um einen ganz bedeutenden Teil allen Festlande» unter Wasser zu sehen. In erster Linie natürlich würde die Katastrophe da» Ende aller Hasenstädte der Erde bedeuten. * Ja so! „Fräulein, Sie dürfen hier nicht baden. Hier ist e» verboten." — „Aber, Herr Wachtmeister, warum haben Sie mir denn da» nicht gesagt, ehe ich mich auSgezoge« habe?" — „Ja, auSzichcn ist nicht verboten." Anhänsltchkelt HanSl kommt au» der Schul« und sagt zu seinem Vater: „Weißt du, Papa, unsere Lehrerin ist einfach herrlich, ich habe sie gern." „Aber neulich hast du doch erst über sie geschimpft?" meint der Vater. „Ja, das war nicht richtig von mir", bereut HanSl, „sie ist wirklich nett, ich habe sie gern: weißt du, Papi, Ich habe «S mir überlegt, ich bleibe noch ein Jahr in ihrer Klasse . . ." Vas isRgu» v,«r dulik kok« OuolttL» «llgemoln« v«g«iL»erung «urlüA. vor kouckor von vulgorio 5port vkoih §!ck in OoroUrckott von kAMonon. ^Ilo, Konnor, di« mi» dor Woki lkror Ligorott« kor.imm» nick» soklgo^riikon Kokon. Sz L ligorotton LV pßg, mtt Zport-Pkolo»