Volltext Seite (XML)
Montag. 14. Juni 1937 Sitchstsche «olkszettuns Rümmer 138. Seite 4r Drssctsn Oer Abschluß des sächsischen Gauappells Slu-ruck-volle Kvn-gebvnsen ln Freiberg und Kamenz Mit den Appellen ln den festlich geschmückten Städten Freiberg und Kamenz sand di« Gauwoche d«r NSDAP ihren AbMuß. 50000 politisch« Soldaten aus Ostfachsen und der Lausitz marschierten aus, um von Gauleiter Mutschmann die Richtlinien für ein neues Jahr des Einsatzes «ntgegenzunehmen und sich aus die Ausgaben auszurichten, die in nächster Zukunft gelöst werden müssen. Sachsens Bevölkerung nahm an diesen Schlußkundgebun- gen wie an allen Veranstaltungen der Gauwoche herzlichen An teil. Liebe und Dankbarkeit sprachen aus dem seitlichen Schmuck, den die Appellplätze angelegt hatten, fanden ihren Ausdruck in dem Jubel, mit dem sie den Gauleiter und Sachsens politische Soldaten empfingen. Die Gauwoche der NSDAP lie- jerle den Beweis, daß der Gau Sachsen seine alte Stoßkraft und Geschlossenheit bewahrt hat; sie offenbarte die Verbunden heit von Volk und Partei und sie ließ erkennen, datz Sachsen auch im zweiten Vierjahresplan dem Führer in vorbildlicher Weise Helfer sein wird. Der Gauappell ln Kamenz, der die Parteigenossen der Lausitz in eindrucksvoller Geschlos senheit zeigte, begann mit einer Eröffnungsfeier in der Lessingschule. Am.Sonntagmorgen sprach Gauleiter und Reichs statthalter Martin Mutschmann zum Appell auf dem Auf marschgelände am Kornhaus. Der Kundgebung schloß sich ein Vorbeimarsch an, den Obergruppenführer Schepmann abnahm. Der Gauappell wurde mit dem Weihespiel „Der Weg ins Reich" von Kurt Heynicke auf der herrlichen Ka menzer Jeierstätte geschlossen. 17 000 Männer und Hitler-Jun gen nahmen an dem Aufmarsch in Kamenz teil. DI« Red« d«s Gauleiters, die von Kamenz aus auch nach Freiberg übertragen wurde, ging aus von der Bedeutung dieser Appelle. Ihr Hauptwort sei, die geballte Wucht und Kraft der nationalsozia listischen Bewegung vor Augen zu führen. Die Bewe gung hat den Untergang Deutschlands verhindert und das neue Reich aufgebaut. Nun liegt es an jedem politischen Unter führer, an jedem Nationalsozialisten überhaupt, alle Volksge nossen zur nationalsozialistischen WellansckMiung zu erziehen. Eine so ausgeprägte Weltanschauung wie der Nationalsozialis mus wird immer hier und da Widersacher finden. Es gibt da Individualisten und Egoisten, die sich ihre Welt zurecht zimmern oder sich selbst überhaupt als die Welt betrachten. Es gibt noch vereinzelt marxistisch Verseuchte, in deren Körper das Gift überhaupt nicht mehr zu beseitigen Ist. Es gibt schließlich noch religiöse Fanatiker, deren Geisteszustand nicht weit vom Wahnsinn liegt, oder solche, die ein gottgefälliges Werk zu tun glauben, wenn sie Devisen verschieben oder ihre Perversitäten an der deutschen Jugend austoben. Alle diese Zeitgenossen kön nen das festgefügte Gebäude des Nationalsozialismus nicht er schüttern. Die Bewegung wird die ihr übertragene Aufgabe bis zur letzten Konsequenz durchführen. Soviel steht jedensalls fest: Usisere Weltanschauung wird die Totalität des Volkes er fassen. Wir verlangen dabei von niemandem mehr, als er wirklich zu bieten vermag. Wir verschließen auch keinem den Weg, der nach Blut und Abstammung zu unserem Volke ge hört. In der vordersten Front können aber nur die stehen, die sich charakterlich und leistungsmäßig über die anderen hinaus heben. Der Gauleiter ging dann über aus die Jugend als den Träger des neuen Glaubens, die einst das Erbe einer großen Zeit zu übernehmen haben werde. Sie müsse daher er zogen werden, völlig frei von den Schlacken der Vergangenheit. Die Begriffe Standesdünkel und Klasscnhaß dürfe sie nur noch vom Hörensagen kennen, und wissen, daß die einzige Bewcr- tungsgrundlago nur Charakter und Leistung sei. Der Gauleiter wies ferner hin aus die blutigen Auseinandersetzungen der Par teien in den sogenannten demokratischen Staaten. Wir denken aber nicht daran, sagte Gauleiter Mutschmann, uns iy die in neren Verhältnisse fremder Staaten einzumischen oder sie zu unserer Anschauung zu bekehren. Wir verbitten uns jedoch, wenn scheinheilige Kirchenfürsten oder Iudentrabanten glauben, uns Ihre Glaubensform als die allein seligmachende auszudräu- gen. Das Weltjudentum ist überhaupt der Urheber und Träger aller gegen uns gerichteten Boykottbewsgungen. Dieses Juden tum ist auch der geistige Führer des Wellbolschewismus, der die Völker innerlich zersetzt und verhetzt, und auf den Trümmern des blutigen Umsturzes das Reich des Welijudentums auszu richten. Die grundsätzliche Bedeutung dieses Kampfes muß unserem Land und Volke klar und eindringlich vor Augen ge stellt werden. Der Gauleiter ging im weiteren Verlauf seiner Rede aus den Sinn des neuen Aierjahresvlancs ein, der die höchste und letzte Ausnützung aller vielleicht noch brachliegenden oder nicht voll ausgewerten Kraftreserven Im Volke bezwecke. Dazu gehört auch, daß die Losung „Kampf dem Verderb" noch in viel stärkerem Maße befolgt wird. Dies bezieht sich nicht nur aus die Lebensmittel, sondern auch auf alle Sachwerte. Jeder Stamm nird jeder Gau hat im Vierjahresnlan seine eigenen Aufgaben. Die Aufgaben des ..Heimatwerkes Sachsen" sind umfassender und größer, sie sind nichts anderes als das, was auch der neue Dierjahresplan von uns fordert- nämlich syste matische Erfassung und einheitlichen Einsatz aller in unserer Heimat schlummernden Kräfte. So ist das Hcimatwerk unser geistiger Beitrag zum Vierjahresplan. Die Partei ist uns die sichere Garantie dafür, so schloß der Gauleiter, daß alle Arbeit nach dem Wohle des Volkes und der Nation auggerichtet wird Für dieses große national sozialistische Deutschland tritt Sachsen heute zum Appell an. Für dieses ewige Deutschland werden wir bis zum letzten Atem zug einstehen. In Freiberg vereinigte der Gauappell die Kämpfer Adolf Hitlers aus den Kreisen Dresden, Meißen, Großenhain, Dippoldiswalde und Freiberg. Es war ein glücklicher Gedanke der örtlichen Kreis leitung. im Rahmen dieses Gauappells nicht nur ein Kreis treffen zu veranstalten, sondern auch das alljährliche Berg- und Hütten fest zu feiern, das altes Brauchtum wachrust. ' Am Sonnabed fand das Kreis treffen statt, dessen Höhepunkt die Aufführung des Chorwerkes „Die Grenze droht" auf dem neu geschaffenen Platze „Am Sonnenrad" war. — Der Ausinarsch am Sonntag fand aus dem Gelände der Iahn- Kampsbahn statt. 24000 Parteigenossen hörten die Uebertra- gung der Rede des Gauleiters aus Kamenz. Innenminister Dr. Fritsch knüpfte an die ausrüttelnden Worte des Gauleiters an und wies hin auf die gewaltige Leistung, die der National sozialismus vollbracht hat. Dis konnten wir nur erreichen, weil wir keine „Partei" sind, sondern Glaubensträger der na tionalsozialistischen Idee, weil wir einen neuen deutschen Men schen geformt haben, der wieder an Deutschland, an sein Volk glaubt, der nichts für sich, der alles nur sür sein Volk will; der erkannt hat, daß das Volk das Ewige ist und daß Berus, Klassen und Stände nichts sind. Als gegen 12 Uhr vor der Tribüne aus dem malerischen Obermarkt unter dem Locken der Spiclmannszüqe die Forma tionen anrücktcn, war indessen auch Gauleiter Martin Mutsch mann aus Kamenz eingetroffen und nahm den Vorbei marsch ab. — Um 15 Uhr setzte sich dann der imposante Zug der glanzvollen Berg- und H ü t t e n par a d e, der der Berghauptmann voranritt, in Bewegung. Die Parade zeigte ein naturgetreues Bild bergmännischen Lebens. Anschließend folgte der von der NS-Gemeinschast „Kraft durch Freude" zusammen gestellte Zug der Festwagen, der Freibergs geschichtliche Ent wicklung versinnbildlichte. Am Abend trafen sich die Ehrengäste und viele Tausende aus der Halde der Grube . Alt-Elisabeth", wo das „Derabier" im Rahmen des von der NS-Gemeinschast „Kraft durch Freude" ausgezogenen Volksfestes gefeiert wurde. : Zum Tode von Pater Zorell. Pater Johannes Zorcll ist am 13. Juni im 81. Lebensjahre gestorben. In ihm ist ein Mann dahingegangen, der in allen Teilen Sachsens und darü ber hinaus sich durch seine priesterliche Tätigkeit einen ehren vollen Rus erworben hatte. Pater Zorell war seit 1022 in Sachsen tätig, er hat hier 1b Jahre lang trotz seines hohen Alters unermüdlich in Volksmisstonen und Exerzitien, in Pre digten und als Führer und Berater von Einzelnen gewirkt — Johannes Zorell war am 23. November 1856 zu Ravensburg geboren worden. 1873 war er in die Gesellschaft Jesu einge- treten. Seine Studien führte er in England durch; 1885 emp fing er dort in Dittonhall die Priesterweihe. In den solgcnden Jahrzehnten war Pater Zorell als Volksmissionar In der Schweiz und in Oesterreich, später auch in Deutschland tätig. Die katholische Seelsorge der Reichshauptstadt hat ihm viel zu verdanken. Auch in Luxemburg hat Pater Zorell gewirkt. Nach seiner Berufung in das Bistum Meißen war Haus Hoheneiche» in Hostcrwitz die Stätte, von der aus er als Prediger in Exer zitien und Volksmissionen in alle Teile des Gaues kam. Tau senden hat Pater Zorell nicht nur als Prediger, sondern vor allem als priesterlicher Freund und Berater etwas bedeutet. Der Tod dieses edlen Priestergreises wir- aufrichtige Trauer in sehr vielen Herzen auslösen. — Ein Requiem für den Ver storbenen wird am 16. Juni, 10 Uhr, in der Hofk-rche gesungen; die Beisetzung findet anschließend auf dem Inneren katholischen Friedhof statt. : Der Reichslnnungsverband des Töpfrr- und Osenseher. Handwerks hielt am Wochenende seine dritte Arbeits tagung in Dresden ab. Im Mittelpunkt der yom Reichs innungsmeister Ecker geleiteten Tagung stand die Ü^ctge des Güteabzcichens für Kachelöfen und Kachclherdc. zu dessen Ein führung sich der Verband in richtiger Erkenntnis der ausschlag gebenden Bedeutung der Qualitätsarbeit in der Gegenwart ent schlossen hat. Der Geschäftsführer des Neichsausschusses sür Lieferbedingungen beim Reichskuratorium für Wirtschaftlich keit, A. Gröschlcr, sprach über das Thema: ..Leistungssteigerung durch Gütezeichen". Der Reichsinnungsmeister Ecker erklärte das Gütezeichen des Deutschen Töpfer- und Oscnsetzerhand- werks mit dem heutigen Tage als eingesllhrt. : Wiedersehen alter Kameraden. Zum vierten Male trafen sich am Wochenende die Kameraden des vorm. 351. Infanterie regimentes, das einst aus den Ersatzbataillonen 102 und 104 unter Hinzunahme eines sächsisel)en Bataillons des 425. Preuß. I.-R. hernorgegangen war. Wie bereits das letzte Mal, nahm an den Veranstaltungen des stark besuchten Treffens auch eine Abordnung italienischer Frontkämpfer teil. War doch das 351. Regiment einer der wenigen sächsischen Truppenteile, die 1918 bei Reims auch italienischen Kräften gegenüberstanden. Am Sonnlagvormittag legten Oberstleutnant a. D. Fischer, Ge neralkonsul Dr. Luppis sowie Vertreter zahlreicher soldatischer Abordnungen an der Gedenktafel des 351. Regiments auf dem Garnisonfriedhof Kränze nieder. : S. Sächsischer Volkskundetag. Die Landcsstell« für Volks forschung und Bolkstumspslege im NSLB., Gauwaltung Sach sen, veranstaltete vom 11. bis 13. Juni in Dresden und Pirna den 6. Sächsischen Voikskundetag, der unter dem Leitgedanken „Sächsisch-sudelendeutscl)e Volkstumseinheit" stand. In einer am Freilagvormittag in Dresden abgehaitencn Psiichttctgung der Kreisvolkstumswarte berichtete Gausachbearbeiter Fritzsch über den Einbau der Landcsstelle in das Heimatwerk Sachsen und über den Stand der volkskundlichen Landesausnahme. Am Sonntag wurden die Beratungen des Volkskundetages in Pirna im Rahmen des dortigen Heimatfestes zu Ende ge führt. : Dr«sdn«r G«s«llschast für neuer« Philologie. Am Mitt woch, den 16. Juni, 20 Uhr, spricht im Rahmen eines Vortrags abends Mlle. Helene Ratz, Lyon, über das Thema „L'strange destinr« -u poöte Arthur Rimbaud" im Musiksaal der Annen- schulc, Vitzthumstraße 4, 2. : G«witt«r und Wolkenbruch. In der Nacht zum Sonn tag entlud sich über Dresden und im Elbtal nach einem sehr schwülen, heißen Tage ein heftiges Gewitter, das zwar die langersehnte Abkühlung mit sich brachte, ober auch* durch wolkenbruchartigen Regen vielfach Schaden anrichtete. Di« Feuerwehr wurde sechsmal alarmiert, um Wasserschäden zu be seitigen und Keller leerzupumpen In einer Reih« weiterer Fälle halte sich das Wasser beim Eintreffen der Wehr bereits wieder verlaufen. In einem Grundstück auf der Ioscphinen- straße schlug der Blitz in eine Wohnung im ersten Stock und riß, ohne zu zünden, den Deckenputz los. — Am Sonntag hielt trotz un allgemeinen sonnigen Wetters die Abkühlung an. Der Montag aber begann in früher Morgenstunde bereits wieder mit Hohen Wärmegraden. : Sarrasani spielt auf. Morgen Dienstag, den 15. d. M., in der Zeit zwischen 4 und 5 Uhr nachmittags, sindct aus der Ringstraße am Bismarckdenkmal ein Konzert der gesamten Sarrasani-Kttpcllen statt. Die Leitung liegt in Händen des bekannten und beliebten italienischen Musikmeisters Alfonso Iosfa. Es kommen nur auserlesen« Musikstück« zum Vortrag, die den Zuhörern beweisen sollen, welch Hohen künstlerischen Wert di« Sarrasani-Kapelicn darstellen. : Opfer d«s Verkehrs. In der Nacht zum Sonntag er folgt« auf der Canalettostraß« ein Zusammenstoß zwischen «inem Personenkraftwagen und einem 55 Jahre alten Had- fahrer. Dieser wurde so schwer verletzt, daß er mit einem Schädelbruch dem Krankenhaus zugesühr« werden mußte. Er dürste kaum mit dem Leben davonkommen. — Ferner stießen am Sonntagnachmittag auf der Hohenzollcrnstraße zwei Per sonenkraftwagen mit großer Heftigkeit zusammen. Bei dem Anprall wurden zwei Personen leicht, eine schwer verletzt. Die verunglückten Fahrzeuge wurden sichergestelll. Ein umge- stllrzter Kraftwagen mußte von der Feuerwehr ausgchcken werden. : Straßenbahnnachrlchten, In der Nacht zum 15. und zum 18. Juni von 1.10 bis 5 Uhr werden wegen Bauarbcitcn aus der Ostra-Allee in der Richtung nach Neustadt umgcleitet: Linie 6 zwischen Postplatz und Marienbriicke über Wettiner— Könneritzstraß«, Linie 10 zwischen Postplatz und Leipziger Straße über Sophienstraße, Augustusbrück«, Heinrich-, Kaiser straße. ; Unachtsamkeit bracht« d«n Tod. Durch eigenes Ver schulden suhr an der Eck« Großenhainer und Fritz-Reuter- Straße der 22jährige Krastradsahrer Sterneck aus Dresden gegen die Bordkante. Der Verunglückte stürzte und zog sich so schwere Verletzungen zu, daß er bald darauf verstarb. Verhütet Vrarrdgefahr in den Vetrieben! Staatsminister Lenk hat folgenden Ausruf erlassen: „Die gegenwärtige Hitzewelle bringt außerordentlicl-e Brandgefahren mit sich und fordert den Einsatz eines erhöhten Abwehrdienstcs. Dem Feuer ist bereitg ivertvolles Volksvermögen zum Opfer gefallen. Jeder Betriebssichrer hat die Pflicht, dieser Gefahr di« größte Aufmerksamkeit zu-uwenden, und sofort zu überprüfen, ob alle Verhütungsmaßnahmen ge troffen worden sind. Der Betriebssichrer ist verpflichtet, dafür zu sorgen und sich davon persönlich zu überzeugen, daß die erforderlichen Feuerlöscheinrichtungen vorhanden sind und stän dig «Insatzbcreit gehalten werden. Darüber hinaus muß von jedem Gefolgschaftsmitglied ohne Unterschied erwartet werden, daß es sich auch gegen Feuersgesahr schützend vor seine Be- triebsstätte stellt. Betriebssichrer und Gesolgschastsmitglieder, tut auch angesichts dieser Gefahr eure PflichtI gez. Lenk, Sächsischer Minister für Wirtschaft und Arbeit. Dresdner poltzeiberlcht Durch Einbruch gestohlen. In einer der letzten Nächte drangen Einbrecher in die Verkaufsräume einer Firma in Reick ein und entwendeten einen größeren Posten Zigaretten verschie dener Marken, einige Kisten Zigarillos, Liköre und Lebens mittel. 13 Iunghlihner wurden- in der Nacht zum Sonntag aus einem Hühnerstall an der Ischlcr Straße in Laubegast gestohlen. Die Tiere, 8 Hähnchen und 5 Hühnchen, amerikanische Leghorn, sind von den Tätern lebend weggcbracht morden. Betrunken am Lenkrad. Am 8. Juni in den Abendstunden war an der Straßenkreuzung Freiberger Straße, Ammonstraße der Fahrer eines Personenkraftwagens einem nach links ein biegenden Lastmagenzug nut erheblicher Geschwindiakcit in die Flanke gefahren. Obwohl der Fahrer des Personenkraftwagens behauptet hatte, nur ein Glas Bier getrunken zu haben, wurde durch die Harnuntersuchung sestgcstellt, daß er unter starker Alkoholeinwirkung gestanden haben muß. Glücklicherweise sind Personen bei dem Zusammenstoß nicht verletzt worden. Ten Sachschaden wird aber der Fahrer des Personenkraftwagens, der am 31. 1. 98 in Schmölln i. Th. geborene, hier, Herbert- straße 18 wohnhafte Reisende Paul Kliempt, der sich in sei nem trunkenen Zustand in unverantwortlicher Weise an das Lenkad gesetzt hatte, zu tragen haben. Aus -er Kreishauptmannfchast Dresden k>. Großenhain. Tödlicher Unfall beim Baden. Am Freitag wurde im Großenhainer Seebad eine männlicl;« Leiche anfgesiindcn, deren Glieder stark verkrampft waren. Es handelt sich um -en 15 Jahre alten Herniin Hende aus Frauen hain. Er war vermutlich von einer Herzlähmung befallen worden. d. Radeberg. Todessall. Im Alter von 71 Jahren starb das Ehrenmitglied des hiesigen Turnvereins, Arthur Bernhard Vogel. Er war gleichzeitig Ehrenturnwart und In haber des Ehrenbriescs der Deuisri-en Turnerschast. d. Radebeul. Todessall. Nach längerem Leiden ver schied hier -er früher« Direktor des Sächsischen Hauptstaats archivs, Geheimer Regierungsrat Dr. Waldemar Lippert, im Alter von 76 Jahren. Er war ein bedeutender Kenner -er Ge schichte, insbesondere auf dem Gebiete der sächsischen Heimat geschicht«. d. Rl«fa. Todessall. Am Freitag verstarb im 71. Le bensjahre der Vankdircktor Alfred Romberg. Auf seine An regung erfolgte vor 40 Jahren der Zusammenschluß einer Reihe von Ziegeleien zu einer Ziegelverkaufsstelle. Dank der wirt schaftlichen und finanziellen Betreuung konnte fick die Ziegel- in-ustrie des Elbcbezirkcs erfreulich entwickeln. Darüber hin aus gründet« Romberg 1903 die Riesaer Bank und baute das Unternehmen aus kleinsten Anfängen heraus zu seiner heut« geachteten Stellung aus. d. Siebenlehn. 400 Jahre Sch uh m ach e r i n n n ng. Gelegentlich des Treffens der Siebenlehner Landsmannschaften von Dresden und Meißen in ihrer Heimatstadt konnte das vierhundertjährige Bestehen der SchuhmacherinnungSirbenlehn gefeiert werden. - d. Pirna. Die Heimatwoche -er 700jährigen Stadt Pirna wurde am Sonnabend feierlich durch Innenminister Fritsch eröffnet, der über die Gemeinde im neuen Staat sprach. Am Sonntag bildeten Höhepunkte der Heimatwoche di« Ausführung des Pirnoer Heimatfestspielr» „Der R«tt«r" und «in Dolksscst auf den Elbwiesen. d. Sebnitz. Scheune eingeäschert. Beim Bauer Fritz Schöne brannte am Sonntag «ine große Scheune nieder. Den Flammen sielen außerdem landw'rtsckaNliche Geräte und die eben erst «ingebrachte Heuernte zum Opfer. clsr I-ousitr l. Bautz«n. Ein Gewitter mit wolkenbruch artigem Regen ging in der Nacht zum Sonntag in der Oberlausitz nieder. In der Nähe von Bautzen wurden 35 Milli nieter Niederschlag gemessen. Die Wassrrmassen drangen viel fach in die Keller ein, so in der Fisä-ergasse in Bautzen, ferner in Demitz-Thumitz, Neukirch und Putzkau. Südlich von Bautzen richteten di« Wasserfluten aus Feldern und Wiesen erheblichen Schaden an. In Vberneukirch wurde eine Steinbrück« weg- g.rissen und der Userdamm sowie die Grundmauern eines be nachbarten Wohnhauses unterspült. Meterhoch stand das Wasser zeitweise an tiefergelegenen Stellen der Reichsstraße Dresden- Bautzen. In der Nähe von Prischwitz wurden die Erdarbeiten an der Reichsautobahn durch Unterspülung stark beeinträchtigt. Hier trat auch das Seipvarzwasscr über die User und über flutete Wiesen un- Felder. Ein Blitzschlag zündete in Nieder kaina und äscherte eine Strohseimc ein. I. Bautzen. Wirtschastsminister Lenk im Un iv e t t e r g e b i e t. Im Anschluß an den Gauappcll in Kamenz unternahmen Wirtschaftsminister Lenk und Kreishauptmann SA-Obergruppenführer Schepmann eine Besichtigungsfahrt in die in der Nacht vorher von einem Unwetter heimgesuchten Ge biete der Obcrlausitz, vornehmlich in die Gegend von Neukirch und Putzkau. l. Bautzen. Ueberfallaufder Land st raße. In der Nacht zum Montag wurde aus der Straße Bautzen—Weißenberg eine 28jährig« Radfahrerin aus Bautzen von einem jungen Mann überfallen und zu Boden geschlagen. Der Täter zerrte die Frau, die aus zwei Kopfwunden stark blutete, in den Straßen graben, ließ aber dann von ihr ab und flüchtete. Der Un bekannte ließ einen 50 Zentimeter langen Beilstiel, mit dem er die Schläge ausgesührt hatte, und sein Fahrrad zurück. l. Bautzen. Das 25jährige Jubiläum kann am 15. Juni das CasL Iannasch, Kaiserstraße 5, feiern. l. Löbau. Tödlicher Verkehrsunfall. Am Sonn abendmorgen ereignete sich aus der Staatsstraße Löbau- Reichenbach in der Nähe des Zöblitzer Berges ein tödlicher Motorradunsall. Der Bergrevisor a. D. Georgi aus Lübau kam aus bisher ungeklärter Ursache mit seinem Kraftrad zu Fall und trug schwerste Verletzungen davon. Ein vorüberkommender Autofahrer brachte ihn in das Löbauer Krankenhaus, wo er wenige Stunden später seinen Verletzungen erlag. l. Kamenz. Neu« Lan-wirtschastsschul«. In Anwesenheit vieler Ehrengäste wurde am Sonnabend in Kamenz das iwue Heim der landwirtschaftlichen Schule -er Kreisbauernschaft -urch Landesbauernführcr Körner eingcweiht. l. Zittau. Die ersten Heidelbeeren. An den sonnigsten Stellen des Zittauer Gebirges kann sich der Berg wanderer schon jetzt einen Mundvorrat an reifen Heidelbeeren verschaffen, wenn sich auch die Ernte vorläufig noch nicht lohnt. Diese frühe Reife stellt ein« Seltenheit dar. l. Niesky, V.-L. To- im Bad. Im Wehrkircher Bad wurde der neunjährige Günter Schulz aus Niesky vermißt und nach längerem Suchen ertrunken im Badebecken aus gesunden. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein Ende gesetzt.