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tuben, Blechdosen. Flaschen usw. nicht noch einmal eingepackt werden. Auf diese Weise kann bestimmt ein erbeblicher Teil des Verpackungsmaterials eingespart werden. Die Hausfrauen werden also güt daran tun, ihre Markttaschen und Netze wieder zu Ebren kommen zu lassen. Auch empfiehlt es sich, für flüssige und feuchte Waren wieder Ersätze (Töpfe und Schalen) mitzu nehmen. Die Hausfrauen können autzerdem gebrauchtes Verpackungsmaterial, wie Papier und Bind faden. dem Kaufmann wieder zur Verfügung stellen. Bei diesen Einsparungen wird selbstverständ lich von den einzelnen Geschäftsleuten verlangt, datz Sauberkeit und Hygiene hierdurch nicht beeinträchtigt werden. Der gute Wille der Hausfrau wird in Zusammenarbeit mit Len Geschäfts leuten dazu beitragen, datz durch eine Abkehr von den bisheri gen verschwenderischen Vcrpackungsformen ein beträchtlicher Teil an Rohmaterial eingespart werden kann. Frischfleisch-AufbewahrungimSomrner Die stark beschäftigte Hausfrau wird es einzurichten suchen, alle Lebensmittel zur nächsten Mahlzeit, darunter vor allem auch das Fleisch, schon am Vorabend einzukaufen, um am nächsten Vormittag nichts von der kostbaren Arbeitszit zu verlieren, namentlich dann, wenn sie ohne jede Hilfe ihr Hauswesen be treuen mutz. So gut sich nun auch Frischgemiise und Obst an kühlerem Ort halten, so schwierig ist Frischfleisch ohne Eisschrank völlig tadellos »m Geschmack und Aussehen zu erhalten, wenn der Tag sehr warm oder gar drückend heitz war. Am besten hält es sich noch im Keller, wenn dieser nicht modrig und Kaltschalen für heiße Sommertage Wenn die mittags hcimkehrenden Familienglieder statt der gewohnten Suppe eine würzige Kaltschale vorsinden, wird die Hausfrau und Mutter sicher ungeteiltes Lob für diese Ucber- raschung ihrer Lieben ernten. Da diese aber nicht nur erfrischen, sondern auch der Verdauung dienlich sind, die im Sommer oft recht darniederliegt, so sollte sie sich deren Bereitung recht an gelegen sein lassen, zumal sie mit wenig Mühe hcrzustcllen sind. Nur sollten sie gleich am Morgen gekocht werden, um mittags gut ausgekühlt zu sein. Fertig in einen Krug gefüllt und mit Leinentuch umwunden, in eine Schüssel mit Wasser gestellt, das im Notfall gewechselt wird, werden sic auch ohne Eis schön kalt. Stachclbeerkaltschale. Reife, mit Zitronenschale in einem Liter Wasser gekochte Beeren treibe man durch ein Sieb, ver dicke sie, nochmals ausgekocht, mit Kartoffelmehl und würze sie mit wenig Vanillin und Zucker nach Geschmack. Iohannisbeerkaltschale. 800 Gramm Beeren, entstielt und zerdrückt, koche man mit einem Liter Wasser, einer in Scheiben geschnittenen Semmel. Zimt und Zitronenschale weich. Treibe sie durch ein Sieb, sütze nach Geschmack und verdicke sie mit Kar toffelmehl, um sie zuletzt nach mit einem Eigelb abzuziehcn. Himbeerkaltschale. Hierzu zerdrücke man 250 Gramm Him beeren, fülle den Brei mit Liter Wäger aus, füge etwas geriebene Zitronenschale bei, sütze nach Geschmack und füge zu letzt die Beeren (250 Gramm) bei. Heidelbcerkaltschale. Diese wird wie Himbcerkaltschale be reitet, nut wird der Fruchtbrei mit Milch aufqefiillt. Kirschkaltschale. 500 Gramm schwarze Kirschen, einige davon zerklopft, um einen feinen Mandelgcschmack zu erhalten, koche man mit wenig Zitronenschale und einem Liter Wasser gar. Treibe sie durch ein Sieb, verdicke mit Kartoffelmehl und brocke gerösteten Zwieback hinein. Bierkaltschalc. Brotwürfel mit Sultanien oder Korinthen, einige entkernte Zitronenscheiben, eine Stange Zimt und vier bis fünf Würfel Zucker, weiche man morgens in einer Schüssel mit k- Liter Wasser ein, und gietze vor dem Aufträgen eine Flasche einfaches oder dunkles Bier dazu, sowie nach Geschmack noch etwas Zitronensaft. I.. S. Rasch bereitete würzige Sommergerichte Dicker Reis mit gefüllten Tomaten. 100 Gramm dick aus- gcguollencn Reis vermische man mir 2 bis .'! Etzlöffel geriebenem Schweizerkäse. 2 Eßlöffel Tischbultcr und einer Messerspitze Paprika. Inzwischen lasse man ausgehöhlte Tomaten mit einer Fülle von gewiegten Fleischrcstcn. Schwarz- oder Hackfleisch, auch gekochtem Schinlen. cingeweichter Semmel, in Fett ge dämpften Zwiebeln, gewiegter Petersilie, einem Etzlöffel saurer Salme oder mit Zitrone gesäuerter Milch und Reibbrot in Oel. Speckfett oder Margarine dämpfen und umlege damit den zum Berge ausgcbännen Reis. Leberkar o'se'n. linier ein Kilo in Schüben geschnittene und mit feingeschniUenen Zwiebem bereue^ D.e.klarkeffelii feucht ist. In einen irdenen Topf gelegt und fest bedeckt, bleibt es hier bis zum nächsten Morgen einwandfrei und völlig geruch los. Anders dagegen im Speiseschrank, Küchen- oder Stuben ofenloch. oder in einer engen Speisekammer. Ist die Hausfrau nur aus diese Aufbewahrung angewiesen, dann sollte sie Kalb- und Schweinefleisch sofort nach der Heimkehr allseitig leicht mit Salz überreiben und es mit einer Drahtgazeglocke überdeckt, über Nacht ins offene Fenster stellen. Ehe die Sonne wieder aufgeht, pflegt auch in warmen, dunstigen Nächten ein kühles Lüftchen aufzusteigen und dadurch, wie auch schon vorher durch Ausgleich der Innen- und Autzcnluft. im Fenster Zug zu ent stehen. der das Fleisch kühl und frisch erhält. Rind- und'töammel- fleisch dagegen bleibt in ein mir Essig befeuchtetes Tuch ein geschlagen, tadellos im Geschmack. Mageres Rindfleisch zum Schmoren und Dämpfen, sollte gleich mit kochendem, verdünntem Essig von allen Seiten übergossen werden, in dem die Hausfrau alle Fleischwürzen und eine mit Gewürznelken besteckte Zwiebel aufkochen ließ. An Tagen jedoch mit Eewitterstimmung ist es ratsam, das Fleisch auf alle Fälle noch am gleichen Tage, also nach dem Kaufe, durch Ankochen oder -braten vor dem Verderben zu sichern. Allerdings darf dieses nicht zu kurz geschehen, damit sich das Fleischinnere nicht weiter „erhitzt", sondern man laste es mindestens eine Viertelstunde kochen oder braten. Das Gleiche gilt auch von Kalbs- und Schweineschnitzeln, die man paniert, fertig bratet, um sic am nächsten Tage nochmals zu erhitzen. Diese „Schutzmatznahmen" beugen nicht nur dem Verderben, sondern auch einer mehr oder minder schweren Fleischvergiftung vor. Nkk. mische man 250 Gramm gute, in Würfel geschnittene Leber wurst, gietze etwas Fleisch-, Würfel- oder Knochenbrühe dar über, datz sie dicksämig werden und würze sic mit Majoran und Salz, ehe man sie mit Kopf-, Tomaten- oder Gurkensalat zu Tisch gibt. Nudelauflauf mit Pilzen. Während man ein halbes Kilo Bandnudcln in reichlich Salzwasscr nicht zu weich ausqucllcn lässt, dämpfe man ein halbes Kilo Pilze: Schwämmchen lPfifferlingc), Stein- oder Maronenpilze mit zerschnittener Zwiebel in wenig Speckfett gar. Schichte beides in eine ge jettete Form, streue geriebenen Parmesan- oder Schweizerkäse dazwischen, lasse oben Nudeln abschlictzcn und übcrgietze das Ganze.mit einem in Milch mit einem Teelöffel Kartoffelmehl verquirltem Ei. dem man eine Messerspitze Paprika oder Pfeffer beifügte. Auch dazu reiche man Salat. Dillkartosfeln. Aus einer Meblschwitzc, Milch oder Fleisch brühe bereite man eine Liäsämige Sotze. Füge ibr auf Liier zwei gehäufte Etzlöffel gewiegten jungen Dill. Essig oder Zitronensaft nach Geschmack und ein Kilo in Scheiben ge schnittene, gekochte Kartoffeln bei und lasse das febr kräftige Gericht bei kleiner Flamme 15 Minuten dämpfen, ehe man es mit Tomatensalat reicht. Secsischauslaus. Ein Kilo frisch durch die Maschine ge triebenen, entgräteten Fisch, drei Tassenköpie voll eingewcichre, wieder ausgedrückic Semmel, zwei Eigelb, Salz. Saft einer halben Zitrone, «ine Prise geriebene Muskatnutz, ebensoviel Paprika und der Schnee der Eiwcitz werden recht innig ver mischt, in eine gefettete Form gegeben und bei Mittclhitze ge backen. Mit holländischer Tomälensotze oder Salzkartoffcln ge reicht. ein ausgezeichnetes Gericht Eurkcngcmüse. Zwei grotzc Salatgurken, geschält und in Scheiben gehobelt, salze man leicht ein und laste sie stehen. In zwischen bereite man von einem Etzlöffel tlcingeschnittencm speck und ebensoviel Zwiebeln, gut braun geröstet, mit einem gehäuften Etzlöffel Mehl eine hellbraune Mehlschwitze, die man mit dem Eurkensafr verrührt, ausqnellen lässt. Die Gurken scheiben dann dazu gegeben, laste man Las Gemüse einige Male ..aufstotzcn", um äs mit Essig (Zitronensaft) unS Zucker pikant saucrsütz abzuschmeäen I-- Grüne Bohnen in Essig und Zucker. Don kleinen, zarten Bohnen schneidet man die Stengel und Spitzen ab. kocht sie in leicht gesalzenem Wasser weich und lässt sie aus einem Sieb ab tropfen. Dann noch auf reinem Tuch völlig trocken werden lassen! Essig und Zucker — zu 500 Gramm Dohnen braucht man 250 Gramm Zucker und !l Liier Weinessig kocht man mit einem Stück ganzem Zimt und etwas weichem Pfeffer auf, lässt die Bohnen darin kochen und nimmt sic wieder heraus. Zucker und Essig noch dicklich cinkochen und über die in einen Steinlopf gelegten Bohnen gietzen. Nach dem Erkalten einen Beutel mit 'Senfkörnern darauflegcn und zubindcn. Einmachen von grünen Tomaten in Essig und Zucker. Man nimmt hierzu feste unreife Früchte, die aber keine Flecke oder schwarze Stellen haben dürfen. Sie werden mit einem Hölz chen mehrfach durchstochen Dann kocht man Liter Weinessig mit 500 Gramm Zucker auf. gibt etwas ganzen Zimt und einige Nelken hinein und kocht, wenn der Eisig klar geschäumt bar. Li- Tomaten darin etwa 15 Minuten. In Gläser oder kleine stein» röp-e e- ' : >»? e v ' ms einoe'ochten Eisigzucker Larübcr- giene.t und nach d.m Erkalten ni'-t iden. prsktrsthe Hsussrsrr für? weLL»Lr<rHs MWWWWWIIMMW MMlMstWist IM MkllMkN Was Eltern und Erzieher beachten sollten Das Kameradschaftslcbcn, das Leben in Gemeinschaft mit Gleichaltrigen und Gleichgestimmten, ist für die Gestaltung und Ausformung des werdenden Menschen als Bildungsmachr ersten Ranges zu werten. Es ist erstaunlich, datz Eltern und Erzieher dieser Tatsache so oft nicht genügend Rechnung tragen, sogar durch gegenteilige Handlungsweise gar nicht 'selten schweren Schaden anrichtcn Der Kameradschaftsgeist erwacht inmitten des Kindcsaltcrs und steigert sich zu entwiülungsbestimmcndcr Begeisterung in der Reifezeit, im jugendlichen Alter. Er tritt auf als .'.dicke Freundschaft" einzelner, als „Klasscngcist" in der Schulgemcin- schaft, Vesten oberstes Gebot cs ist, „dicht zu halten", als biindische Kameradschaft mannigfacher Art. wo in Vertrauen und Treue einer zum andern als Selbstverständlichkeit steht, ja sogar in „Banden", deren Mitglieder bei ihren üblen Streichen „wie Pech und Schwefel" ancinandcrhängcn. Die Kameradschaftlichkeit der Jugend ist eine naturgegebene Tatsache und mutz als solche anerkannt werden. Sie ist die Zwischenstufe, dem Iugcndaltcr angepasst, die aus dem engen Kreis der Familie hinüberleitcn soll in die grötzeren Gemein schaften. in denen das Leben und seine Tätigkeiten sich später abspielcn sollen. Der naturgegebene Gemcinschaftstrieb des Menschen findet hier seine erste und meist schöne Entfaltung. Eingewöhnung und zugleich Selbster,Ziehung zum Gemeinschafts leben wirken da sehr folgenschwer zusammen. Dazu kommt, datz die Jugend im Reifealtcr als Folge der bekannten Entwick lungsvorgänge trotz gegenteiligen äutzcrcn Gebarens sich inner lich unsicher fühlt und den Erwachsenen mit einem gewissen Misstrauen gcgeniibersteht. Da lehnt sich gern einer an den andern, eröffnet sich ihm in Aussprache, gibt oder nimmt stärken den Rat. Eltern und Erzieher mästen das Recht der Jugend auf Kameradschaft und kameradschaftliches Leben anerkennen, und zwar grundsätzlich. Eine solche grundsätzliche Bejahung wird sogar dabin fortschrciten müssen, datz man versucht, Kinder und Jugendliche, die zur Absonderung und Einspännerei. neigen, irgendwie einem pulsstarken Kamcradschaftskreis. anzuschließen. Das Alleinsein in der Zeit des Hcranwachscns offenbart einen gewissen asozialen Charakter, unterbindet manche Entwicklungs möglichkeit, führt zu gefährlichen Stauungen des Innenlebens, die sich dann leicht falsch entladen oder für die Dauer des Da seins zu seelischen Verhärtungen und Verwachsungen führen. Selbst ein gutentwickeltes Familienleben kann das kameradschaft liche Leben in späteren Jahren nicht ersetzen, wie manche Eltern in einer falschen Acngstlichkeit meinen. Ihm fehlt eben doch die notwendige Ausweitung in die größere Gesellschaft, und immer würde sie dem jungen Menschen den Stempel einer ge wissen geistigen Inzucht ausdrücken. Natürlich dürfen Eltern und Erzieher das Kameradschafts- leben der Kinder und Heranwachsenden Jugend nicht außer Sch- weite sich aänzlicki unkontrolliert abrollcn lassen. Das gltt von der Einzelireundichask bis zur Gemeinicbatt in Bund und -chaie Verein und Geselligkeit. Die Jugend soll möglich,t in ihrem Gemeinschaftsleben selbständig sein, soll sich frei und verant- wörtlich fühlen. Das gibt ihr den Hauptrciz, das macht sie all- mählich selbständig in Denken und Handeln und Entscheiden, das spornt den Willen zur Eigencntwicklung. Wollte man eine jugendliche Gemeinschaft sprengen, so wäre es das beste Mittel, sie scharf an die Zügel zu nehmen und ihr überall zu komman dieren. Aber die verantwortlichen Erwachsenen müssen wissen, was in der jugendlichen Gemeinschaft vor sich geht, sie können Der Sonne enrsese»! Vor» Her« Drrel Will 5Iotoren surren. Propeller springen an in veitsrn Logen, 2«vsi Ikücler rollen über ckss Lelä. cketrl bebt cker Lissonvogsl sieb vorn Locken. Lr steigt binauk rum blimmelsrelt Tlnck fliegt kinein in «veille ZVogea. Lieb, «vis aus einem okknen Dor I.eucktet cker blaue Himmel Irervor! Lrr muLt cku ckurcb! — Xun ist's gssebukkl >Iil ckoppellsr blotorenkrakt. Lin Kcbstten unter ckir auf «vsillsm Misere, Tiefblauer Himmel über ckir unck — Lonnenscbsin! Lia bullen nun ckicb «varmsnck ein. 17nck «vis befreit von aller Lrcksnsck«vers ckauebrt cker blotor I7nck singt ckir ins Obr: Lall alles unter ckir! Lis ZVolben. Vie Lrcks mit ibren Sorgen, ölit ikrem Streit! Lenk an ckis L«vig!esit vnck fliege cker Sonne entgegen! anrcgen, geschickt Unzuträgliches verhüten, doch eingreifen wer den sie nur im letzten Notfall. Was aber niemals Vorkommen sollte und leider noch gar häufig geschieht, das ist der Fall, daß Eltern und Erzieher in Verkennung der psychologischen Gegebenheiten unter Berufung auf ihre erzieherische Autorität den Kameradschaftsgeist miß achten und ihn vergewaltigen wollen. Wer erinnert sich nicht aus seiner Schulzeit, daß Lehrer sich einen oder zwei aus der Klasscngemeinschasi herausgriffcn und von ihnen nach irgend einem harmlosen Streich oder einer Dummheit verlangten, sie sollten ihre Kameraden verraten? Bei jüngeren Kündern hatten sie dann wohl Erfolg, aber leider war dieser Erfolg dann zu gleich ein riesiger erzieherischer Mißerfolg, hat das keimende Kamcradschasrsg.'iLbl wieder zurückgcdrängt. In späteren Iabreu wire der Lehrer in solchem Fall auf geschlossenen Wider-