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v«!ag,«rl vi<«rx». Sn-tlgtnptt^e: dl« llpaltlz« rr mm dielt« gelt« t Vs« 1 für gumMcnan,«!-«» i Pt» gll, PlatzwUnI-e Unn«i wtr kein« Lew«-, Kiste*. Sächsische twlfssettung «rlchetnt S «ü «rq««tNH. «««Mcher vezugeprel, durch TrSger «tnschl. »0 Ps«. «M, tl> PI». TrLgerldh» 1.70; durch dl« Poft 1,7V elnlchllestllch k-Mberweilungegebllhr, ,u,«z«ch ES Psg. Post-Bestellgel». Puj-lnummer 10 Vfg„ dk S-im-bend.. Saun tag. »d Yestta-numm« lv Ps» Nummer 109 — 3s.Iahrg Sonntag» 10. Mai 19SS Nach glücklich überstandener Nor-allanltkfa-rt Kindenbmg'inLakehMfi glaii gelandet Aewyork grüßte das Luftschiff,Hindenburg erst Mitte Zimt? Die Marinever- getrosfcn. Der bis lechsspaltigen Einzelteilen der echrlfNeltuug: vr«*d«»>N., P«N«rstr. 17, geruruf r0711u.v01st Telchlltest«!!«, Drull und Verlag: ««rmaula Buchdruckeret und Verlag LH. »ad S. wl»k«l. Pollerftrast, 17, S«r»r»t Elvir, Pestsche«: Nr. 10«, va»Ei Stadtbai Dre«de» Nr. «7« Zm Fall« ««» HSHerer Temalt, Perdot, rtirlrelender vetrted«. ftörungea hat der Bezieher «der tverbunglretdead« lein« jprllch«, fall, dl« Zeitung in belthitinklem Umfang«, -««t-St«! oder nicht «scheint. — Trsiillungsort Dresden. — — — — bekannte deutsche Apotheke ist bis auf die Grundmauern nieder gebrannt. Tie deutsche Gesandtschaft hat alle Vorkehrungen getroffen, um die Not der deutschen Staatsangehörigen nach Möglichkeit zu lindern. In abgelegenen Bezirken der Stadt ertönen nachts hin und wieder noch Schüsse. Der von den Italienern eingerichtete Ordnungsdienst, an dem sich zum Teil auch in Addis Abeba ansässige Europäer beteiligen, leistet schnelle Arbeit und macht mit Banditen, die mit der Waffe in der Hand angctraffen wer den. kurzen Prozess. Biele Plünderer harren in den Gefäng nissen ihrer Aburteilung Noch immer werden Leichen gefunden, die zum Teil gräßlich verstümmelt sind. Nen> york, 0. Mat. Ala das Luftschiff „Hindenburg" kurz nach 10 Uhr über dem Newyorker Hafen In Sicht kam, ertönten die Sirenen aller Im Hasen liegenden Schiffe zur Begrüßung des deutschen Lustkiesen. Dao Luftschiff, das in einer Höhe von etwa 700 Me- festlegen werde. Eine Aussprache bis Mitte Juni vertagt werden, werde in den privaten Be- sich mit der Zukunft des Lakehurst, 9. Mal. Das Luftschiff „Hindenburg" ist um 11.08 Uhr MEZ. in Lakehurst glatt gelandet. Das Luftschiff „Hindenburg" erschien, von sechs Flug zeugen begleitet, in etwa 8UU Meter Höhe tiber dem Flug hafen von Lakehurst und befand sich in unglaublich kurzer Zeit ilber der Luftschifshalle. Die Kabinen waren hell erleuchtet, so das; die Srl-attenbilder der Fahrgäste deutlich sichtbar waren. Es war ein überwältigender Anblich, als das Luftschiff .Hindenburg', dessen riesiger Leib in der ausgehenden Mor- aensonnc silbern glänzte, nach mehreren Schleifen über dem Flughafen von Lakehurst langsam »iederging und unweit des nmerikauischcu Luftschiffes Los Angeles, das beknnnllich eben falls in Deutschland erbaut wurde, am Laudungsmast sestge- macht wurde. Eine riesige Menschenmenge, die bereits vor Morgengrauen van allen Seiten herbeigeströmt war und die den Flugplatz in weilen: Umkreis umlagerte, brach in stürmischen Jubel aus und konnte nur mit Mühe von den absperrenden Marinesolda ten zurückgehalten werden. Hunderte von Pressevertretern u. Bildberichterstaltcr, die Spiszen der örtlichen Behörden und zahl reiche Marineoffiziere umgaben die Führergondel des Luftschif fes, das sofort von dem Einwanderungsbeamtcn bestiegen wurde. Nach Erledigung der Passkontrolle stiegen die Fahr gäste aus und wurden mit Autobussen in die etwa 700 m vom Ankermast entfernte Halle gefahren, wo die Zollkontrolle statt sand. Ein prachtvoller Frühlingstag, der aber nach den gestrigen Nckordtemperaturen ebenfalls amerikanisch heiß zu werden verspricht, empfing die Jahrgäste. ter slog, war zunächst durch den über dem Hasen liegenden leichten Nebel verdeckt. Bald aber lichteten sich die Nebelschwa den und das weihe Schiss mit seinen Lichtern wurde deutlich sichtbar. Genau bei Tagesanbruch überquerte LZ. „Hindenburg" die berühmteste Strahe Newyorks, den Broadway, der troh der frühen Morgenstunde von zahlreichen Menschen belebt war. So fort beim Erscheinen des Luftschiffes stauten sich die Menschen massen In den Strahen und auf den Wolkenkratzern und be- grühten jubelnd den Sendboten des neuen Deutschland. Die amerikanische Presse steht völlig im Zeichen der Ozeanübergurrung des „LZ. Hindenburg". Die Morgenblätter vom Sounalx'ud widmen der Ankunft des Luftschiffes zahlreiche mit Abbildungen vcrselxne Artikel mit drei- lielwrschriflcn und lwrichten aussührlich alle Ueberfahrt. Lakehurst gleicht einen: Ameisenhaufen, waltung hat strengste Konlrollmasznahmen Flugplatz ist für jeglichen Flugverkehr und für Neugierige ge sperrt. Am Alwnd war die Landemannschaft im Lichte der Scheinwerfer damit beschäftigt, das in der .Nolle liegende Luft schiff „Los Angeles" auszuschleppen, um Platz für den ,.LZ. Hindenburg" zu schaffen. Außerordentliäze Beachtung findet die schnelle Uelwrfahrt des „Hindenburg". Um 10 Uhr abends richtete die American Air Line einen Flugzeugpendelverkehr zmisclzen Ncwyork und Lakehurst ein. Die Gesellschaft lieh von 11 Flugzeugen den Dienst durchführen. Der Fahrkartenverkauf muhte bald wegen Uebcrfüllung eingestellt rverden, da 300 Fluggäste bereits Plätze lwleg! hatten. Nack Ansicht amerikaniscl)er Journalisten ist der Besuch des Luftschiffes .„Hindenburg" eine der gröhlen Sensa tionen in diesem Jahr in Amerika. In den frühen Nachtstunden begannen sich lwreits die Marteräume der Havag und des Nord-Lloyd mit Freunden und Angehörigen der „Hindenburg"-Fahrgäste zu füllen, die sich meh>- oder weniger bequem für das Uebernachten einrichteten, da die Gasträume in der Stadt Lakehurst völlig ausverkauft sind. Aelle des Aegus nach Gurova Jerusalem,». Mal. Der Kaiser von Abessinien wird sich, wie aus seiner Umgebung zuverlässig verlautet, demnächst mit einem kleinen Gefolge aus eine Europareis« begeben. Der Argus an Gasverglfiuna erkrankt? London, 0. Mai. . Wie ein Sonderberichterstatter des „Daily Expreß" aus Jerusalem berichte«, teilte der Kaiser von Abessinien ihm mit, sah er in der Nähe von Magdala eine Gasvergiftung er- litten habe, unter deren Nachwirkungen er jeh« noch zu leiden habe. Der Kaiser habe einen kranken Eindruck gemacht. Tägliche Lllfipostverblndun« Asmara-Addis Abeba Asmara, 9 Mai. Mit dem heutigen Tag beginnt auf der etwa 700 km langen Strecke zwischen Asmara und Addis Abeba ein regelmähiger täglicher Luftpostdienst. Lieberfall auf den Stsenbahnzug Addis Abeba-VWbull Paria, 9. Mai. Auf den Personenzug. der am Freitagabend in Dschibuti eintraf, ist kurz nach Verlassen der abessischen Hauptstadt von Räubern ein Ucberfall verübt worden, der aber durch die mit diesem Zuge nach Diredaua zurückkehrenden französischen Se negaltruppen rasch abgeivehrt wurde. In Diredaua herrschte, als der Zug einfuhr, einige Aufregung, weil Eingeborene ver suchten, das dortige Zollager zu plündern. Die französischen Truppen konnten jedoch durch Maschinengewehrfcuer die Ord nung rasch wieder Herstellen. Italienische Truppen sind in einem großen Zuge bis Diredaua gefahren und haben an allen wichtigen Punkten der Eisrnbahnstrecke starke Besahungen zu rückgelassen. Die Einreise nach Abessinien mit der Eisenbahn ist z. Z. untersagt. Nur das Eisenbahn- personal darf die Züge, mit einem Sichtvermerk des italieni schen Konsuls in Dschibuti versehen, benuhen. sWeitere Meldungen über Abessinien aus S. b dieser Ausgabe.^ Die VernMunaen in Addis Abeba Auch die deutsch« Apotheke zerstört. Asmara, S. Mai. lieber die durch die plündernden Banden angerichteten Zerstörungen treffen aus Addis Abeba täglich neue Einzelheiten em. Auch die meisten Mitglieder der deutschen Kolonie haben schweren Schaden erlitten. Viele von ihnen sind obdach los Sic sind in einem Saale des deutschen Gesandtschafts houses notdürftig untergebracht. Auch die im ganze« Land« Mutter und Familie Am heutigen Sonntag begeht das deutsche Voll: den diesjährigen Muttertag. Erinnert sich die ganze Ration der Ideale, der hohen Güter, die in dein Wort „Mutter" eingeschlossen sind. Kann es eigentlich Wunder nehmen, dar, eine immer mehr materialistisch und glaubenslos gewordene Mensch heit, in der die Familie immer tieser im Werte sank, auch das große deutsche und christliche Mutter ideal verlor: das; es notwendig geworden war, auch bei uns soviel von Mutterausfassung, Mutterpslich- und Muttertreue und vom Tank, der der Mutter gebührt, zu reden, eben weil der Mutterbegr'.ss in seiner tiefen völkischen und religiösen Bedeutung in weitesten Kreisen verloren gegangen war und man daran gehen muhte, das entschwundene Ideal der Menschheit wieder erneut zurückzugewinnen. Gottlob sind diese Zeiten, wenigstens soweit es sich um unser Vaterland handelt, vorüber. Mit der P s! cge und Förderung des Familiengedankens in Deutschland ist auch der Akut ter in Familie und Volk wieder die Stelle zurückgegeben worden, die ihr gebührt. So ist denn auch der Muttertag in erster Linie ein Fest- und Freu den tag der Familie. Mit Rücksicht auf diesen Charakter des Muttertages halten auch alle Parteiorganisationen, einschliesslich der HI., diesen Sonntag dienstfrei. An diesem Tage 'oll nei den einzelnen Mitgliedern der Familie der Familien sinn wieder neu belebt werden. Man lebt sonst in den Familien das ganze Jahr hindurch vielfach in gedankenlosem Einerlei nebenein ander her. Das stürmische Verlangen des Herze». nach etwas Außerordentlichem, nach Abwechslung, Auibeite- rung, Schwung, Glück, oder wie mau s nennen mag. 'acht man vielfach außer dem Hause, in Ausflügen und Ver gnügungen, in Theater und Kino, in Vereinen und Wirt schaften und, wie halt die „Ersätze" für das Fim.lien- leben alle heißen mögen. Ein guter M^ncheubmbachler hat einmal treffend gesagt: „Es erkalte: die Nestwärme des Hauses, weil die Jungen und die Alten immer aus geflogen sind." Ta macht der Muttertag estimal einen Strich durch jene falschen Rechnungen und schreibt dafür hin: „Nur nicht in die Ferne schweifen, sieb, da-'- Gute liegt so nah." Die wahre Freude liegt in der Tat in ganz kleinen gegenseitigen Gefälliakeiten. "im L'achten eines lieben Kinderauges, in einer Blume, in estiem un beholfen aufgesagten Verslen aus Kindermund. Bei den kleinen Aufmerksamkeiten de-^ Mutter tages erinnern sich Ellern und Kinder, diese freilich nur erahnend, der großen Mühen und Plagen b'stn Kwd<w- aufziehen, und erkennen plötzlich: das bleibend e^'lste und schönste ist doch schließlich, was ans Arb und Mühe kommt. Im dankbaren Kinderanoe blitzt ein Stück Para dies auk, das man selber bebaut bat. Und noch eins: Wenn ein Kind am Muttertao leine Mutter ehrt, so ist wie mit einem Schlage alles beider seits vergeben und vergessen, was an unüberlegten Worten seitens der Eltern, an Uebermut und Eiaenstnn seitens der Kinder vorher das gegenseitwe Verhältnis getrübt hatte. Wie durch einen irischen Wwdstoß wird die Atmosphäre im Hause gereinigt. „Schwamm dar über!" sagt solch ein Tag, ohne daß man dies Wort erst förmlich ausspricht. Kein Zweifel, daß aus der rechten Fewr des Mutter tages jede einzelne Familiengemeinschaft Nutzen und Vorteil ziehen wird. Und weiter! Indem sich unsere Zeit heute mit aller Kraft bemüht, den Familiensinn neu zu beleben, ist sie zugleich bestrebt, dem Familienleben wieder eine Höhere Auffassung zu geben. Die Familie ist ja nicht ein auf sich gestelltes und von der übrigen Welt abgeschlossenes Gebilde. Wir haben sie wieder sehen und kennen gelernt als Zelle und Blutguelle des Vol kes. Und die deutsche Mutter! Sie ist die Trägerin des Geheimnisses, das in unserem Blute v"n Geschlecht zu Geschlecht wirksam ist. Somit wird die Mutter zum wertvollsten Gut unseres Volkes überhaupt. Sie stark und gesund zu erhallen, bedeutet unsere Na tion zu stärken für alle Zeiten. Darum kann sich der Staat auch nicht darauf be schränken, den Glauben an die Mutter und au ihren Würt neu zu wecken oder hochzuhalten, er betrachtet es vielmehr als seine Pflicht, die deutschen Mütter stark Aussprache über die Abessimensrage in Gens Kein MlnunaSauStausch zwischen London und Rom London, 9. Mai. Der politische Korrespondent des „Daily Telegraph" teilt mit, cs sei unwahrscheinlich, daß der Völkerbundsrat in der kommenden Woche seine Einstellung zu den militärischen Er folgen Italiens in Abessinien ' " . - . . darüber werde wahrscheinlich ?as Hauptinteresse in Genf sprechungen liegen, die Völkerbundes befassen. Wie die englische Presse offiziös mitteikt, hat zwischen London und Rom über die abessinische Frage kein Mei nungsaustausch stattgesunden; ferner entbehren die Ge rüchte von einem britischen neuen Friedensplan jeder Grund- läge.