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Vermischtes. Schußwaffen in Kinderhand. (LS kommt immer wieder vor, das; (Litern bei ihren Kindern Schuh waffen dulden, durch die Unglücksfälle herbeigesührt wer den. Neuerdings hat iich die Unsitte verbreitet, -schein- tödpistolen zu durcldohren, um sie für die Aufnahme von Patronen geeignet zu macken. (Line solche umgsarbejtete Pistole kann zur gefährticten Waffe werden und schweres Unheil anrictten. Die Handhabung von Schußwaffen, ins besondere von Pistolen erfordert eine eingehende Schulung. Die Eltern sollten daher Schusswaffen bei ihren Kindern nur dann dulden, wenn diele über eine für ein« vorschriftsmässige .Handhabung notwendige Schu lung verfügen. Diele Schulung wird nur durch eine ern- geheyde Beschäftigung mit der Waffe unter der Anlei tung sachverständiger Personen erreicht werden können. „Die Wälder brennen in Frankreich, als ob sie versichert wären!" „Die Wälder brennen itt Frailkveich, als ob sie versichert wären", sagt ein Pariser Blatt in seiner Karikatur zum Tage. In der Tat wer den fortwährend neue Waldbrändc gemeldet. Wenn man die nach den Zeitungsmcldungen in der letzten Zeit vernich teten Waldbeständc zulammenstellt, ergibt sich eine er schreckende Hektarzahl. Die Bewohner von Eolomars bei Nizza muhten nachts die Feuerwehr ansordern, um ihre Wohnhäuser vor den Flammen zu schützen. 70 Hektar Wald sind dort völlig niedergebrannt. Bei Rouret dehnte sich dis Feuersbrunst aus mehrere Kilometer aus. Jin Departement Bar lind 50 Hektar abgebrannt. Bei Aixon- Province ist ein Wald von 200 .Hektar Gröhe vom Feuer bedroht. 500 Mann muhten eingesetzt werden, um die benachbarten Gehöfte zu schützen. Neues Aus flackern des M u n i t iv n s b r a n - des bei Lille. Der Brand in dem vergrabenen Muni tionslager in Airs lur ta Lhs bei Lille ist nach einer Mel dung des „Petit Parisjen" wieder aufgeslackert, so daß erneut Ablverrungsmahnahmen vorgenommen werden muh ten. Im Laufe der Ausränmnngsarbeiten explodierte eine Granats und verletzte einen russischen Arbeiter so schwer, daß an seinem Aufkommen gezweifelt werden muh. Dis Ausräumnngsarbeitcn wurden vorläufig eingestellt, da die Gefahr weiterer Explosionsn^bestebt. Ein hartnäckiger Selbstmörder. In einem kleinen Berliner Privathotel in der Nähe des Anhalter Bahnhofs erschien am Dienstag abend ein älterer Mann, der unter dem Namen Pensionär Karl Menke ein Zimmer mietete. Kurze Zeit daraus hörte das Hotelpersonal aus dem Zimmer ei» Stöhnen, und als man die verschlossene Tür mit Gewalt öffnete, sand man den Hotelgast blutüber strömt tot am Boden liegen. Der Mann hatte zunächst versucht, sich mit Hilfe einer Schnur an der Türangel aufzuhängen, jedoch- war die Schnur gerissen, dann hat er sich mit einem Dolch zahlreiche Stiche in Brust und Bauch beigebracht, durch die sein Tod eingetreten ist. Die Polizei Prüft jm Augenblick, -ob die Perlonalangaben des Selbstmörders zutresfeu und aus welchem Grunde die Tat begangen wurde. Blutiger Kampf beim Pferderennen. Wäh rend der Pferderennen bei (Konstantin in Algerien kam es zu einem blutigen Zusammenstoh zwischen Einge borenen und einem französischen Gendarmen, der die Araber entsprechend den Borschriften der Rennleitung hinter eine bestimmte Absperrungslinie zurückwies. A!s der Beamte den Namen eines Widerspenstigen aufschreibsn wollte, fiel die Mengs über ihn her. Der Gendarm gab zuerst zwei Schreckschüsse ab. Da die Eingeborenen aber nickt von ihm abliehen, schoß er schließlich in die Gruppe. Ein Araber wurde getötet und drei verwundet. Der Gen darm selbst ist durch Stockhiebe und Steinwürfe am Kopf verletzt worden. 1^ S oki'S rn bräunt schneller uncl verjüng cf i e t-tsut OOs : SO, SO, 22, IS Moilile MrtW. Zur Vereinheitlichung der deutschen Kolonialbeweoung und alle Organisationen ank diesem Gebiete in den Reichs- kolonialbund zuiammenge'chloffen. Dieser gibt setzt «er Werbung des kolonialen Gedankens eine Denkmünze heranS, die von dem bekannten Bildhauer Morin entworfen worden ist. Wie aus den Abbildungen bervorarbt, ist der Gedanke »Mehr Raum", den Deutsch land für seinen Fortbestand braucht, in eindrucksvoller Weise daraettellt. Die Münze erscheint in dreifacher Ausführung: in Gold in der Gröhe eines FnnsmarkstiickeS für 100.— in Silber in der gleichen Gröhe iür 6 — in Gold in der Größe eines ZwanziamarkftückeS LSl 25.— Den Vertrieb dieser Münze hat der Deutsche Kolonial verein, Berlin W 9. Köthener Str. 34. übernommen. Nene Kyffhäuserbundesslagge. Für den Kyffhäuserbnnd wurde eine einheitliche BunbeS- flagge bestimmt, die von allen Kriegerverclnen neben der Nereinsfahne zu führen ist. Unser Bild zeigt die neue Vundesfahne: ein weihumrandetes eisernes Kreuz in rotem Feld mit der Silhouette des Kyffhäuserdenkmals. Mit dem Kinderwagen auf die Schnee- kvppe. Biel bestaunt wurde am letzten Sonntag bei den zahlreicken Touristen ein in Landeshut seit etwa sieben Monaten wohnendes naturbegcistertes Ehepaar, das das günstige Wanderwetter zu einem Ausslug nach der Schnee koppe äusgenutzt hatte und dabei in einem Sportwagen ihr zweijähriges Kind und einen älteren Teckel mitge nommen hatte. Unter grohen Schwierigkeiten wurde über Krummhübel und Brückenberg durch den Melzergrund der Schneekoppen-Gipfel mit Kind und Kegel erreicht. Die Wanderer, trafen abends mit ihrer kleinen Begleitung wieder.wohlbehalten in Landeshut ein. Zw ei Jahre Zuchthaus füreinen Devisen schieber- Das Berliner Schnellschüffengerjcht verurteilte am Mittwoch den 51 jährigen Kaufmann Fritz Buchfink wegen Vergehend gegen die Devisenbestimmungen zu zwei Jahren Zuckithaus und fünf Jahren Ehrverlust. Der bisher auf freiem Fuß befindlich« Angeklagte wurde im Ge- richts>aal verhaftet. Buchfink hatte jm Laufe von nur vier keilen, wenn sie sich nicht zu sehr anstrengle, würde sie es schaffen. Mutigen Herzens sprang sie aus dem Bett und trat im Schlafanzug ans offene Fenster. Der Sommermorgen, von Tauperlen bunt durchglitzert, sang ihr mit taufend fröhlichen Stimmen entgegen. Ein köstlicher Geruch von Blumen, Wald und Erhe strömte in lauen Wellen um ihre Gestalt. Di« paar Häuser des Dorfes grüßten freundlich zu ihr herauf. Und dahinter, in blauen und grünen Farben auf gebaut, winkten die Berge des fränkischen Landes in ihrer schlichten Schönheit Jenny ging zum Waschbecken und ließ es bis zum Rand mit kaltem Wasser vollaufen. Während des Waschens stellte sich die Erinnerung ein. Die furchtbare Entdeckung auf der Bank, die Auseinandersetzung mit Emil — bis zu der abenteuerlichen Flucht durch die Ge witternacht. bis zu Märckls häßlichem Ueberfall. Sie hatte den jungen Menschen ganz gut leiden mögen Seine Hilfsbereitschaft, sein« warme, unaufdringliche Teil nahme hatten ihr wohl getan Warum hatte er ihr dies« schmerzliche Ernüchterung nicht erwart? Eine Geldsumme aus den Tisch legen und dann —l Nein, das hätte nicht geschehen dürfen! „Jenny!" murmelt« sie. „Arme, einsam« Frau! Du könn test Geschenk und Freude sein, wenn du den Mann fändest, der dich lieben könnte, ohne dich zu demütigen, ohne deinen Stolz zu verletzen." Mitten in ihrem Selbstgespräch fiel ihr der Unbekannte ein, dem sie gestern, ohne es zu wissen, ihre Not preisgegeben hatte. „Hier ist jemand, der Ihnen aus innerstem Bedürfnis helfen möchte. Der Name ist nicht von Bedeutung. Be trachten Sie mein Dazwischenkommen als eine Fügung des Schicksals!" Was war das für ein Mensch? Einer, der nichts verlangte, einer, der half, weil es ihn glücklich machte, weil es ihm ein Bedürfnis war? Mit eincmmal überraschte sich Jenny, wie sie bemüht war, sich die Gestalt, da"Ulesicht jenes Mannes vorzustellen. Große, leuchtende, gütige Augen mochte er haben, «ine hohe Stirn, schmale, gepflegte Hände. » Wenn sie jetzt das Fernamt in Nürnberg anrief, konnte man ihr vielleicht die Nummer nennen, mit der sie gestern verbunden gewesen war Dann braucht« sie nur ein Gespräch anzumelden — und konnte jene Stimme wieder hören, ihren eigenartig beherrschten, wohltönenden Rhythmus, der allein schon wie eine zarte Liebkosung war. Sie kleidete sich hastig an, ein einfaches blaues Kleid schien ihr kür die augenblicklich« Umgebung am besten zu sein. 8. Auf dem Nutzbaum vor dem Fenster waren ein paar Spatzen in Streit geraten. Sie hüpften aufgeregt von einem Ast zum andern, verdrehten die Köpf« und sahen sich feind selig an. „Eine Unverschämtheit!" schrie der eine, ein kleiner Dick wanst mit einem weißen Tupf aus der Brust. „Was denken Sie überhaupt? Mir den Wurm, den ich meiner Familie eben nach Hause bringen will, vor dem Schnabel wegzu schnappen! — Verkneifen Sie sich Ihr höhnisches Lachen!" „Das wäre ja noch schöner!" tobte der ander«, ein dürres, (ehr lang geratenes Kerlchen. „Sie haben wohl das Jagd- recht hier gepachtet? Sie scheinen mir ja nicht einmal orts- ansässig zu sein! Glauben Sie vielleicht, Sie können hier wegen Ihres Ordens, den Sie auf dem Bauch haben, den Schnabel aufreißen?" Der Streit wurde so heftig, daß Frau Jenny davon er wachte. Eine Weile guckte sie schlaftrunken an die Zimmer- decke, streckt« mit einem Gefühl wohligen Behagens den Kör- pcr und begann nachzudenken, was zu geschehen hab«. Ihre Barschaft reicht« selbst bei sparsamster Haushaltung nur für wenige Tage. Da sie Märckls Hilfe zurückgewiesen hatte, blieb nichts anderes übrig, als den Schmuck zu ver kaufen, den sie vorsorglich mit eingepackt hatte. Allzulang wollte sie sich in diesem Ort keineswegs auf halten. Nur ein wenig ausruhcn, einen oder zwei Tage viel leicht. und dann weitvrfabrenl Li« Handoerletzung war am -14. Fortsetzung.) Hildebrand machte sich die nötigen Notizen. Dann streckte er seinem Kollegen die Hand hin. „Also — verlassen Sie sich auf mich! Ich werde Ihre „blaue Insel" bis in den letzten Winkel durchforschen und Ihnen Ihre Märchenfrau tot oder lebendig zur Stelle bringen." „Lebendig ist mir lieber!" scherzte Wendrich. „Und wenn es Ihnen glückt, spende ich ein paar Flaschen Sekt! Einver standen?" .Selbstverständlich einverstanden, Wendelin!" Monaten Effekten im Werte von etwa Ivy 000 Mark vurm zwei Hintermänner in das Ausland verschoben. Da» letzt« Effektenpaket im Werte von 6000 Mark hatte der Ange- klagte unterschlagen, um seine Beuts sicherzustellen. Daraufhin ließen ihn seine Hintermänner „hochgehen"; sie erstatteten Anzeige bei der Polizei. Ein Kinderball vn macht eine weite Reibe. In der Nähe von Dobernig in Schlesien fand ein Land wirt einen Kinderballon, der bei einem Wettbewerb in dem Ort Pantin an der Seine in Frankreich am letzten Sonntag ausgelassen worden war. Der Finder hat nach einer an dem Ballon befindlichen Karte eine angenehme Belohnung zu erwarten. Der Absender, der Direktor einer Branntweinbrennerei in Pantin, verspricht ihm nämlich eine Sendung Aperitif Ideal „Erelfonnee". Der Ballon hat auf seiner Fahrt etwa 1000 Kilometer zurückgelegt. Ein Auto wartet auf leinen Herrn. Vor dem Berliner Kriminalgerichit steht ein herrenloses Auto, das auf. leinen Besitzer wartet. Dieser Besitzer ist der Bergwerksdircktor Spranger, der vom Berliner Schmelt- schöffengericht am Mittwoch zu einem Jahr Gefängnis wegen Erregung öffentlichen Aergernilses verurteilt wurde. Das Gericht ordnete die sofortige Verhaftung an. Der Angeklagte war offenbar auf einen solchen Ausgang des Prozesses nicht gefaßt gewesen". Das Auto, mit dem er zum Gerickitsgebäude gefahren war, wartet noch immer auf ihn. Die Behörde wird es wohl nunmehr sicherstellen müssen. Scharfes Vorgehen der Stadt Köln gegen S t eue r dr ü cke b e r g-.-r. Der Oberbürgermeister von Köln hat an die säumigen Steuerzahler, soweit sie zah lungsfähig sind, jetzt eine letzte Aufforderung zur Be gleichung ihrer Steuerschulden bis spätestens zum 15. Sep tember ds. Js. gerichtet. In dem Aufruf des Stadtober- hauptes heißt es: „Die Stadtverwaltung verkennt nicht die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die manchen Kölner an der Erfüllung seiner Stcuerpflichten hindern. Ich konnte aber in zahlreichen Fällen feststellcn — und 23 Millionen Mark Rückstände an städtischen Steuern bestätigen dies —, daß sich durchaus zahlungsfähige Kreise nicht schämen, dis allgemeine Wirlsckaftsnot nur zum Anlaß zu nehmen, um sich« der pünktlichen Erfüllung ihrer -steuerpflicht zu entziehen. Das lind Saboteure des Aufbauwerks unseres Führers, die zudem noch die karge Unterstützung ihrer ärmsten Volksgenossen in Gefahr bringen." Für die Zeit nach dem 15. September kündigt der Oberbürgermeister Li- Anwendung der schärfsten gesetzlichen Mittel an. Rundfunk-Programm. Arettag, den 25. August. Berlin — Stettin — Magdeburg. 9.00: Aus der Funk-Ausstellung: Schulfunk. Elektrische Musik. 11.40: Aus Hamburg: Blaskonzert. — 12.20: Wettermeldungen für den Landwirt. — 12.30: Opernduettes Schallplatten). — 13.20: Au» München: Mittagskonzert. — 14.25: Aus Stuttgart: Schwä bische Volksmusik. — 15.20: Paragraphen im Aether. Ein Kapitel Funk-Juristerei. — 15.35: Hans Pfitzner: Lieder. — 16.00: Au« dem Funkgarten: Musikalischer Wettstreit zwischen SA. und SS. — Als Einlage gegen 17.00: Hörbericht aus der Funkausstellung. — 18.00: Wie unser Funkprogramm entsteht. — 18.15: Luftfahrt und Rundfunk. — Ein Rückblick. — 18.40: Die Funk-Stunde teilt mit . . . 18.45: Stimme zum Tag. — 19.00: Stunde der Nation. Vom Deutschlandsender: Reims. Hörspiel von Friedrich Bethg«. 20.00: Losung. — 20.05: Aü» der Funk-Ausstellung: Funk-Rum mel. — 22.25: Aus der Funk-Ausstellung: Vorführung elektri scher Musikinstrumente. — 23.00: Nachtkonzert. Königswusterhausen. 9.00: Berliner Programm. — 9.45: Johanna Ambrosius: „Nu Dorforiginal". — 10.10: Schulfunk: Hessen. Die Wetterau. — 10.50: Die gesundheitliche Bedeutung des Kleingartens für das Kind. — 11.30: H. F. Blunck und Dr. F. Domes (Zwiegespräch). 12.05: Deutschlandflug 1933: Hörbericht vom Start in Tempelhof. 12.15: Schallplattenkonzert. — Anschließend: Wetterbericht. — 14.00: Zeitfunk. — 14.10: Aus Stuttgart: Schwäbische Volks musik. — 15.00: Jungmädchenstunde: Wir waren im Ferienlager. 15.45: Aus: „Altmännersommer" von R. Huch. — 16.00: Berliner Programm. — 18.05: Gespräch nach Feierabend. — 18LO: Zeit funk. — 19.00: Reichssendung: Stunde der Nation: „Reims", Hörspiel von Fr. Bethge. — 20.05: Berliner Programm. — 23.00: Deutschlandslug 1933: Zwischenwertung des Streckensluges des 1. Tages. — 23.10: Nachtkonzert. Jm Kaffee-Zimmer saßen Lie anderen Sommergäste schon beim Frühstück. Ein« ältliche Dame, die in einem Roman las, ein Ehepaar, einig« Herren, die sich lachend unterhielten- Jenny wählte einen leeren Tisch am Fenster. Als sie sich gesetzt hatte, mußt« sie den komischen Wunsch unterdrücken, lener unbekannte und doch ihrem Herzen seltsam vertraute Mensch möchte unversehens durch die Tür kommen und sich zu ihr setzen. Es war gut, daß der Gastwirt kam und Jenny ihren Phantasien entriß. > „Ah, guten Morgen, gnädige Frau!" rief er behaglich. „Ich hoffe, daß Sie gut geschlafen haben. Darf ich Ihnen Kaffee bringen lassen oder wünschen Sie etwas anderes? — Uebrigens, der Herr, der mit Ihnen kam und heut« früh ab reiste, hat diesen Brief für Sie zurücktzelassen." Sie nahm den Brief in Empfang und bestellt« Kaffe«. Als der Wirt sich entfernt hatte, öffnete sie mit esiiem Gefühl des Mißbehagens das Schreiben. Der Umschlag enthielt vier Geldscheine und einen Begleit brief, dessen Zeilen flüchtig mit Bleistift gekritzelt waren. „Verehrte gnädig« Frau! Erst setzt nach dem Erwachen kam mir zum Be wußtsein, in welchem Zusammenhang Ihnen mein un beherrschtes Benehmen erscheinen mußt«. Nun ver stehe ich auch, warum Sie meine Hilfe ablehnten. Ich schwöre Ihnen, gnädige Frau, daß ich mich in dem Augenblick, als ich mich so schwer vergaß, mit keinem Gedanken de» schrecklichen Geldes erinnert«. Bitte, gnädig« Frau, verzeihen Sie, was geschah! Ick bitte Sie von ganzem Herzen! Und nehmen Sie al« Be weis, daß Sie mir vergeben haben, das Inliegende an! In der Hoffnung, daß Sie mir erlauben werden, erneut um Ihr Vertrauen zu werben, bin ich Ihr ergebener Paul MSrckl." Jenny barg da» Geld in der Handtasche. Sie fühlt«, daß Pau! Märckl di« Wahrheit sprach. Es war ja wohl möglich, daß ein junger, schwärmerischer Mensch in der Verwirrung seines Herzens solche Torheiten beging. Der bekümmert« Brief macht« wieder einiges güt Und immerhin — Jenny Prenner gestand «» sich ohne Be denken «In — im Augenblick war ihr das Geld «ine HUfe. Nun brauchte sie wenigstens nicht gleich vom ersten Tag an die ganze Bitterkeit des neuen Lebens zu spüren. Die merkwürdige Tatsache, daß Werner Soenken, ihr Detter, völlig von ihren Gedanken ausgeschaltet blieb, war der beste Beweis, wie sehr sie schon mit dem Abenteuer zu verwurzeln begann. tLortj, folgte