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öMMMWIk» für Sonntag, -en 23. Ault 1938, 8. Sonntag nach Trinitatis. Rückt bi« «ab« in di« Mitt«! Wir haben ben Gral, wir haben bic Kirche! Der Gral ist das von der Ewigkeit her gesprochene, in Christus un gegebene, im lebendigen Christus uns lebendig gegebene Wort Gottes,' di« Kirch« ist da» Gefäß, Las «» birgt. So müssen wir Kirche svhen! Als Geschenk Gotte» an unser Volk! Nicht so lautet an diesem Wahltag die Frage: Wollt ihr Kirche, oder wollt ihr sie nicht? Man kann ja Kirche nicht machen, auch wenn man «8 will. Und man kann sie auch nicht au- der Welt herausbringen, selbst wenn man «» möchte. Kirche ist nun einmal von Gott her. Sie ist mit Jesus Christus einfach da, ist nun Gabe, die zu unserer Schvpsungsordnung gehört, wie Volk, wie Familie. Die Frage heißt heute zu diesem Wahltag der Kirche, der auch der evangelischen Kirche Richtung und Friede geben soll, so: Wo soll diese Gottesgabe Kirche stehen, abseits auf einer stillen Insel, wohin der laute Tag nicht dringt, oder mitten drinnen in diesem unserm Volk als seine Kirche? Goll die Vereinskirche der Abseitigen, Weltabgewandten, der eigenen Heiligkeit Lebenden sein, oder soll sie es wagen, ganz und gar Volkskirche zu werben? Jenes märe Frieden, stiller, geruhiger Frieden, ein Idyll, ein Zufluchtsort. Man cher» der es wünschte. Aber darf man die Gabe Gottes so abseitig halten? Darf man sie so für sich nehmen? Heute nicht! Heute kann eS nur eine Losung geben für Volk und für Kirche: Rückt diese Gabe Gottes, rückt die Kirche — unsere Kirche — in bic Mitte! Stellt sie hinein! Wir brauchen die wagende, dem Volke nahe, mit ihm gehende, das Volk führende Kirche! Heute muß es Aufbruch heißen! Nicht hinein in die Abseitigkeit, sonder» heraus und mit un vorwärts! Wo es zu Wahlen kommt, must die Entscheidung so lauten: und wo Wahlen vermieden werben und Einigkeit für «in« Liste gefunden wird, kann die Entscheidung auch nur so lauten: Vorwärts! Wir rücken den Gral in die Mitte! Wir schlagen Brücken hinüber zum Leben! Wir stoßen alle Tore aus! Die Hüter des Grals sollen nicht nur Hüter sein, — heute sollen sie den Gral unserm deutschen Volk« bringen! Lk. zur MmM-SMiniiW. Heimatschutz. Was ist das? Heimatschuß ist Erkenntnis, daß die Heimat unser aller einziges unvergängliches Gut ist, Reichtum in der Armut, Sonne im Schatten des Alltags, Stille nach dem Lärm der Werkwoche, Ruhe in der Hast des BrotkampfcS, Mnttergeborgen- heit und Gotteswunder,' und Heimatschuß ist Ehrfurcht vor dem heiligen Walten der Natur, vor Werden und Wachsen, Fruchten und Vergehen und Achtung vor den stummen Zeugen aus der Vätcrzeit,' Heimatschuß ist Dankbarkeit um bas Gnadengeschenk des Lebens in Baum und Berg, in Vogel und Feld, in Wind und Wasser: Heimatschuß ist Sorge um das Kreuz am Wege, um ben hundertjährigen Baumriesen und um die Märzcnbcchcrwiese, um Wald einsamkeit und Felsenmacht: Heimatschuß ist Wille zur Erhaltung und Bewahrung von Ahnenbrauch und Bätersitte, von Volkstum und Hetmatkunst: Heimatschuß ist Tat um gefährdetes Leben, um sterbende Schönheit, Kamps um Schauen und Werten und um Besinnung zur Einheit des Volks mit dem Mutterboden, Dienst um Ganzheit und um Güte: Gottesdienst! DaS ist Heimatschuß! Wilhelm Otto Ullmann. Auch morgen Sonntag noch findet die Landessammlung für den Heimatschuß statt, für die Erhaltung der Natur- und Kulturwerte unserer Heimat. Spende jeder nach Kräften! MWkl in Mk mit WWMN M MMklN. Zwei Gruppen der Wegebenutzer sind e», die den Rad» sahrverkehr nicht gerne sehen: die Kraftfahrer und die Fuß gänger. Fragt man Radfahrer nach ihren Nöien, dann klagen sie weniger über die Kraftfahrer, sondern in der Hauptsache über die Fußgänger. Im Kraftfahrzeugverkehr bilden Radfahrer «ine ganz erhebliche Gefahr. Es liegt nicht immer am Verhalten der Radfahrer — -aS muß, wenn man gerecht sein will, auch einmal gesagt werden — sondern vielmehr in der Natur de» Fahrrades, denn es ist das Fahrzeug, das am leichtesten biweglich ist und durch eine ganz leichte Bewegung aus der Fahrtrichtung gebracht werden kann. Das müssen di« Rad- fahr« natürlich bedenken: aber auch die Kraftfahrer müssen dem mehr Rechnung tragen, sie dürfen an Radfahrern nicht in einem allzu engen Abstand Vorverfahren. Die Unter- lassung eines WarnungssignaleS beim Ueberholen eines Radfahrers hat schon oft zum Unfall geführt. Di« Fußgänger liegen in der Hauptsache überall dort mit den Radfahrern in Fehde, wo nur ein Weg für beide zur Verfügung steht. Die Radfahrer beachten leider nicht genügend Vie Vorschrift, beim Begegnen mit anderen Wege benutzern genügend auszuweichcn und vom Fahrrabe ab zusteigen, wenn nicht genügend Platz vorhanden ist. Es wirb vielmehr unter ständigem Klingeln und dem Ausdruck wenig schmeichelhafter Worte einfach darauf losgefahrcn. Die Fußgänger sind selbstverständlich ebenfalls verpflichtet, Platz zu machen: wo Radfahrwege als solche besonders be zeichnet sind, ist ihnen sogar das Betreten derselben ver boten. Sehr merkwürdig ist die Gedankenlosigkeit im Ver kehr. Wo Radfahrwege vorhanden sind, fahren die Rad fahrer l«iber auf der Fahrbahn oder auf dem Fußwege, und me Fußgänger benutzen mit Vorliebe den Radfahrweg. Bei diesem Verhalten ist das schlechte Verhältnis zwischen Fußgängern und Radfahrern kein Wunder. Zur Beseitigung der vorerwähnten Schwierigkeiten wird di« Aufstellung von polizeilichen Verbotstafeln ge fordert. In vielen Fällen ist sie zweckmäßig. Verbotstafeln sind aber gegenstandslos, wenn ein Wegeteil Fußgä'ngerü und Radfahrern gemeinsam dient. Besser, als polizeiliche Verbotstafeln, ist daher eine Einwirkung aus die Beteilig ten, all« Reibereien zu unterlassen und die nötige Rücksicht zu üben —? «ne Aufgabe, die bet der Deutschen Verkehrs, wacht e. V. an erster Stell« steht. — Das Verhältnis aller Gruppen von Wrgekenutzern untereinander wird mit Leich tigkeit besser werden, wenn der einzelne die Rechte -es an- bene würdigt und bemüht ist, sich auch einmal in seine Lage zu «ersetze«, - berdaiid der weiblichen Ameftemn RtSMM Mse. Im Saale der „Elöterrasse" fand gestern abend 8 Uhr die erste Versammlung der hiesigen Ortsgruppe des Ber- banbe» ber weiblichen Angestellten nach der Bereinigung der Angestelltenverbänbe statt. Der OrtSgruppenvor- sttzenden, Frl. Margarete Schlechte, war eS vergönnt, ein« zahlreiche Besucherschaft begrüßen zu können: besonders galt ihr Grub der Vertreterin der hiesigen Stahlhelmsrauen- gruppe, Frl. Clauß, ben Vertretern des Deutschen Hand- lungSgehilfenverbandeS und der Presse, und Endlich der Rednerin de» Abends, Frl. Riechers, Meißen. Nach diesen BegrttßungSworten verbreitete sich bann Frl. Riechers eingehend über baS nach der Vereinigung ber Verbände hochaktuell geworbene Thema: „Die weib liche Angestellte in ber neuen Einheitsfront!" Mit herz lichem Willkommengruß an die Erschienenen bekundete Rednerin, baß die alten Verbände und ihre Mitglieder ein mütig und Hand in Hand mit ber geeinten nationalsoziali stischen Angestelltenschaft sNSA.j zusammenstehen. Allge mein erläuterte Rednerin sodann das Wesen der deutschen Arbeitsfront, der fernzustehcn heute nur noch jedermann» Schade und Nachteil bedeuten kann: sie sprach vom Ver hältnis der Arbeitnehmer und Arbeitgeber zueinander, von den gleichen Rechten und Pflichten beider in gegenseitiger Beziehung, und äußerte sich weiter über die Pflichten ber NSA.-Mttglteder dem Staat, den Mitmenschen und sich selbst gegenüber. Andererseits werden allen Zugehörigen zur Deutjwcn Arbeitsfront staatsbürgerliche Rechte ver liehen: AbseitSstebende freilich schalten sich selbst aus, lau fen Gefahr, >ie deutsche Staatsbürgerschaft zu verlieren: ihnen droht außer dem Verlust der Nutznießung ber staats bürgerliche» Re-l-te auch eventueller Verlust der Berufs stellung, die dann einem Mitglied der Deutschen Arbeits front übertragen würbe. Rednerin bat mit Bestimmtheit um seb* ernste Aufnabme dieser Tatsache, ferner um Auf klärung der noch unorganisierten weiblichen Angestellten durch die bereits organisierten Mitglieder unter dem Hin weis, daß bald der Abschluß ber letztmöglichen Anmeldefrist bcvor^ebt. Nach diesen allgemeinen, einleitenden Aufklärungen befaßte sich Rednerin näher mit ber Beantwortung der Frage, wie eS zur neuen Einigung in Deutschland durch Adolf Hitler gekommen ist. Hierzu unternahm Fräulein Riechers einen gekürzten Streifzug durch die Struktur der deutschen Geschichte völkischer Prägung, mit ber Erhebung von 1813 beginnend. Im neuen Deutschland Adolf Htt- lerscher Gestalt wollen sich nun die weiblichen Angestellten alle als Schwestern zusammenfinbcn, getreu nach -en Grundsätzen des neuen Reichs, daß nicht nur eine bestimmte Klasse den Vorteil des neuen Regiments haben soll, son dern daß Gemeinnutz vor Eigennutz geht. Nunmehr determinierte Rednerin den für die weibliche Angestelltenschaft besonders wichtigen Paragraphen 3 der neuen Satzungen des Verbands. Dabei wies Frl. Riechers noch auf die besonderen Aufgaben und Pflichten des Ver bandes ber weiblichen Angestellten Yin, die daraus erwach sen, daß im Gegensatz zu den männlichen Angestellten der NSA. bei ber Frauengruppe iNr. 9) alle Berufe gemeinsam vertreten und deshalb gemeinsam zu betreuen sind. Dem gemäß wird zunächst erstrebt, daß gesunde, besonders leistungsfähige und erst recht leistungsbereite Mitglieder des VdwA. erzogen werden. Eine ganz besonders wichtige Aufgabe erwächst dem VdwA. nach dem angezogenen 8 3 daraus, daß er die berechtigten sozialen Interessen seiner Mitglieder zu wahren hat. Im Verfolg dieser Aufgaben erfüllung sorgt der VdwA. daher für Stellenbeschaffung, Rechtsschutz, Fortbildung, Fürsorge durch Berufskranken kassen, Rentenversicherung, Stellenlosenuntersttttzung und Stellenlosenrcnte: darüber hinaus sorgt ber VdwA. anch noch für Erhaltung und Pflege fraulicher Wesensart, denn stets soll das deutsche Frauentum wert gehalten werben. Diese Ziele zu erreichen, hat der VdwA. -en Weg ber abendlichen Kurse-Ertetlung beschritten. Nach näheren Erläuterungen über die eben angeführten einzelnen Auf- gabcnstationen des Verbandes ermahnte Rednerin zum fleißigen Besuch -er künftig auch in Riesa geplanten Kurse. Abschließend gedachte Frl. Riechers ehrend des Reichskanz lers Adolf Hitler: darauf sangen alle Anwesenden stehend den 1. VerS des Deutschlandliedes. Die OrtSgruppcn-Vorsteherin, Fräulein Margarete Schlechte, dankte Rednerin für ihre wertvollen Ausfüh rungen und forderte zu einem dreifachen „Sieg-Heil" auf ben Führer Adolf Hitler auf, in da» begeistert cingeftimmt ward. Wohlbelchrt und erfüllt von ben Ideen des neuen deut schen Gemeinschaftsgeistes trennten sich darauf die Besucher des Abends. SNltkH NW. Ziegelstöße an der Ostseite des Gasthofgarten» „Zum Anker" »erraten ben baldigen Anfang eines Neubaues. Die geplante Querverbindung im Zuge der Wagnerstraße hinter „Kohlen-SeyffertS" weg wird nur bis zur einst über die Strehlaer Straße weg durchgeführt werdenden Alleestraße reichen. Erste und alleinige Querverbindung bis zur Kirch straße wirb einmal die geplante Straße an ber Ostseite de» Wohnhauses Prater, Kirchstr. 9, und an dem Westgiebel de» Hinteren alten Schulgebäudes, Kirchstraße 11, vorbei zum Durchgang, Oststr. Nr. 14. u. 18, (Einmündung ber Bachstr.). AuS dem so nicht benötigten östlichen iveniger tiefen Teil des Gartens „Zum Anker" ist unter entgegenkommender Vergabe einer Zaunfelbbreite de» Hommelschen Grundstück» Ktrchstraße ö und Hinterlandergänzung eine erforderliche große Baustelle für Herrn Schuhmacher Paul Pietrzak ge bildet worden. Bet nunmehr 12 Meter Breite ber Kirchstraße mit 8 Meter Borgartentiefe an der Nordseite swelche Breite weiter unten an der Pfarre anch nur und schon vorhanden ist) steht da» ältere Hommelschc Wohnhaus bereits in dieser Vorgarteptiefe, in welche auch der geplante Neubau ein rücken wird. Geplante Vorgarteniiberbauung war auch hier vergebliche» Bemühen wie fachmännisch im Sinne des Ge setzes immer voranSgesehen. Man erhofft nunmehr baldigst andersgeartete BauerlaubntS. Der scheinbare Flächen-Ver- lust des „Anker-Gartens" kann einmal wettgemacht werben bei Neubau der Garten-Veranda mit zirka 3,!>ll Meter Ver rückung nach Norden mit ber Rückfront bis zur nordöstlichen Ecke des Saalbaues und Parallelstellung ber Einfriedung an der Straße selbst bei 13,00 Meter Straßenbreite, also 1 Meter zusätzlicher Mehrbrette für Bcreinsaufstellungen. Bei ge schlossener Platzgrüße für leichtere Bewirtschaftung würde hierdurch bessere Belichtung zugleich in ben Baumkronen und Lüftung im Hinteren Gartenteil erzielt. Schon hat eine Beschäftigung de» Herrn Architekt B. mit Ausmessungs- Arbeiten im voraus zur Begradigung beS StraßenzugeS daselbst und Verschönerung des Ortsbildes zweckentsprechende Verwendung gefunden, ber dem an ihn ergangenen Ersuchen zur Gelänbeerschließung, Bauberatung und Bauplanbearbei- tung entsprochen hat in Fühlungnahme mit ber zuständigen städtischen behördlichen Stelle unter Mitwirkung beS heimi schen Notar- E. und verpsl. Geometers W Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 22. Juli 1933. —* Wettervorhersage für den 23. I u l i 198k Mitgeteilt von ber Stichs. Landeswetterwarte zu Dre-ben.) Nach verbreiteten Gewittern etwa» kühler und wechselnd bewölkt mit vereinzelten Niederschlägen, leichte auffrischend, westlich, Winde. —* Daten für den 23. und 24. Juli 1933. Sonnenaufgana 4,05 (4.07) Uhr. Sonnenuntergang 20,07 (20,05) Uhr. Mondausgang 4,32 (5.49) Uhr. Mondunter» gang 20,41 (20,54) Uhr. 23. Juli: 1532: ReligionSiriede zu Nürnberg. 1562: Ritter Götz von Berlichingen in Hornberg geft. (arb. 1480). 1849: Einnahme von Rastatt durch die Preußen; Gnd» des psälzisch-badischen Aufstandes. 1914: Ultimatum Oesterrrich-UngarnS an Serbien. 24. I u l i: 1864: Der Dichter Frank Wedekind in Hannover geb. (aest. 1918). 1908: Der Maler Walter Leiftikow in Berlin gelt, (aeb. 1865). 1920: Der Schriftsteller Ludwig Ganghofer in Tegernsee gest. (geb. 1855). —* Ein schweres Unwetter, als Folge des schwü len Tages, zog sich in der heutigen dritten Nachmittags stunde über dem Elbtal zusammen. Unheildrohend liegen schwere Gewitterwolken über der Stadt. Blitze zucken auf. Dumpf grollen die Gewitter durch die Straßen. Ein schar fer Wind jagt Staub und Unrat vor sich her und schüttelt mit Macht die Wipfel der Sträucher und Bäume. Hoffent lich geht -aS Wetter noch gut ab und schont die Landwirte noch vor größeren Ernteschäden. Während diese Zeilen in Druck gehen, entwickelt sich gerade das Gewitter über unse rer Stadt, so baß über die Auswirkungen noch nichts weiter gesagt werden kann. Das eine aber steht fest, baß es eines der schwersten Wetter des Jahres ist. — Ein sogenannter kalter Blitz fuhr bei dem Gewitter in das Anwesen des Herrn Fleischermcisters Oehmichen, Schlageterstraße 9. Der Schlag richtete aber nur geringfügigen Schaben an. Und zwar wurde vom mittleren Dachfirst ein Stein losge rissen und auf die Straße geschleudert. Ob die anderen schweren Schläge des heutigen Gewitters irgendwelchen Schaden anrichteten, ist bis Redaktionsschluß nicht bekannt geworben. —* Der Reichskanzler spricht im Rund- funk zur Kirchenwahl. Die Reichsrundfunkgesell- schäft teilt mit: Der Reichskanzler spricht zur Kirchenwahl über alle deutschen Sender heute Sonnabend von 23,30 Uhr bis 23,45 Uhr. —* I« Urlaub. Herr Amtshauptmann von Zetzsch,- witz in Großenhain ist vom 24. Juli bis 5. August 1933 beurlaubt. —* Als unbesoldetes Ratsmitglied wurde Herr Willy Petri in Pflicht genommen. Er ist an Stelle des ausgeschiiedenen Herrn Stadtrat Dr. Friese ins Ratskollegium eingetveten. —" Verboten ist alles Fahren mit Motor- und Fahrrädern auf dem zwisckien dem Ende der Felgen hauer-Straße und der Gartenkolonie „Sonnenland" ge legenen Zugangswege zum Versorgheim. —* K i r ch g e mei n d e w ah l in Gröba. In -er gestern veröffentlichten Liste sind bei zwei Gewählten die Vornamen richtig zu stellen. Es muß heißen: Hugo Blaß und Hans von Altrock. —* „Unsere Heimat". Die heutige Heimatbeilage Nr. 32 enthält zunächst zwei Beiträge unsres Chronisten Johannes Thomas, Riesa: der «in« davon erinnert an „Die Ablösung des dem Rittergut Bober sen bei Riesa z u g e sta nd« n e n Schradenholz» g«fälles": diese Arbeit eröffnet die Kenntnis inter essanter Beziehungen zwischen unsrer Pflege und jenem alten Waldgcbiet zwischen der Schwarzen Elster und der Pulsnitz: der andere Beitrag unsres Chronisten erinnert an „Bauliches vom Riesaer Rathausplatz vor 5l) Jahren": auch hier erfahren unsre Leser Wissens wertes, noch dazu aus einem Gebiete, baS im täglichen Wegberetch liegt. Außerdem enthält die heutig« Heimat- beilage noch eine Dresdner Episode vom Hofe Augusts des Starken „Ein allzukräftiger Händedruck", erzählt von O. Th. Stein. — Hingewiesen sei auch hier wiederum auf die bisher erschienenen gebundenen Jahrgänge „Unsere Heimat", die jederzeit in unsrer Tageblatt-Geschäftsstelle, Goethestraße 59, käuflich erworben werden können. —* Die NS.-Frauenschaft der Ortsgruppe Riesa-West unternahm am 19. Juli 1983 nachmittags unter Führung der Pgn. Miersch einen von herrlichstem Wetter begünstigten Dampferausflug nach Nünchritz. An dem Ausflug nahmen auch die Kreisleiterin der NS.» Frauenschaft, Pgn. Schreyer, der Leiter »er Ortsgruppe, Pg. Neuber und mehrer« Gäste, im ganz«« etwa 50 Er wachsene und 25 Kinder teil. Bei der Abfahrt in Riesa spielte die am Ausflug mit beteiligte Musikkapelle da» Horst- Wessel-Lied, das von allen Teilnehmern stehend mitgesungen wurde. Beim Anlandgehen in Nünchritz wurden die Teil nehmer von dem Leiter des Arbeitslagers Nünchritz, Pg. Hauptmann a. D. Conrad begrüßt. Nach einer Kaffeepause in der sinnreich geschmückten Veranda de» ElbgasthofeS ging» mit Musik und Gesang nach dem Arbeitslager Nünch ritz, da» die Teilnehmer unter Führung des Lagerleiters mit vielem Interesse besichtigten. Es war übrigens da erste Mal. daß La» Arbeitslager von einer Frauenschaft be» sucht worden ist. Beim Betreten der Aufenthaltsräume grüßte zuerst da» Bild des Führers. Alle Besucher freuten sich über die peinliche Ordnung und Zweckmäßigkeit de« Einrichtungen. Besonderes Interesse wurde von den Hau», fraueu der Küche entgegengebracht, in der gerade von Arbeitskameraben mit geschickten Händen da» Abendbrot gerichtet wurde. Nach der Rückkehr in den Elbegasthof, in dem noch kurze Zeit verweilt wurde, traten die Teilnehmer die Dampferrückfahrt nach Riesa an. Bor dem Verlassen de» DampserS in Riesa wurde noch das Horst-Wessel- und da» Deutschlandlied gesungen. Die Mitglieder der NS.-Frauen- schaft und auch die Gäste trennten sich in -em Be»ußisein, unter der zielbewußten Führung ihrer Pgn. Miersch wieder einen schönen, vom GemeinschaftSgedanken getragenen Nachmittag verlebt zu haben. —* VolkSkunstabend im Stadtpark. Der Landesverband des VDA. veranstaltet eine Singfahrt von Oschatz ausgehend, über Riesa, Großenhain in die Lausitz. Eine Anzahl junger Menschen haben sich zu einer Gruppe zulammengeschiossen, die unsere vstelbische Heimat durch ziehen wird, um Volkslied und Volkstanz den deutschen Menschen der Gegenwart wieder näher zu bringen. Diens tag, den 25. 7. wird diese Volkskunstgruppe in unserer Heimatstadt halt machen, und un» in Form eines „V olkS- kunftabendS", der um 20 Uhr im Stadtpark restaurant beginnt, Volkslied, Volkstanz Laienspiel darbieten. Eintrittsgeld wird nicht erhoben, um auch Len Minderbemittelten den Besuch dieser Veranstaltung zu ermöglichen. Die Ortsgruppe des VDA. hofft, daß die Einwohnerschaft sich recht zahlreich einfinden wird, so daß die erste „VDA. - Singfahrt" eine» recht schönen, ideellen Erfolg verzeichnen kann.