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8. Aelleze za« Aieserr r«gt»I«tt konerdr«», 9 Fr»reer ISS», «de«»s 88. Jahr« LI so rvintgr VL>r IlKrelSpsse/ I vorgesehen- sind, beginnt am 14 Februar vor dem Er wetterten Schösfengericht beim Landgericht Meserttz. Dieder Reibereien im Husumer Finanz, amt. .Der Bauernsührer Hamken« sprach gestern im Hu sumer Finanzamt vor, da« ihm Milchgelder, die ihm von einer Meieret »ustanlwn, ge- pfändet batte. Auf sein« in einer Versammlung ergan gene Aufforderung hatten sich zugleich verschiedene Land wirte ,m Finanzamt etngefunden, um den Ausgang der Angelegenheit abzuwarten. Die Landwirte wurden ersucht, das Haus zu Verlassen. Al« sie diesem Ersuchen nicht Folge leisteten, wurden zehn von ihnen festgestellt. Tie werden sich wegen Hausfriedensbruch« zu verantworten haben, Die Menge, di« sich vor dem Gebäude angesammelt hatte, ging auf dreimalige Aufforderung zögernd auseinander. Die Unterredung des Bauernführers HamkenS im Finanz- amt verlief ergebnislos. Awei Schiebereien in der Bromberger Garnison. In Bromberg haben sich nach einer Mel dung des Berliner Lokalanzeigers in den letzten Tagen zwei furchtbare Tragödien abgespielt. Der erste Fall er- eignete sich in der Kaserne der 8. Automobilabtetlung Dort bestand »wischen zwei Feldwebeln infolge von Etter- sucht ein gespannte« Verhältnis. Als es dann zur Schlich tung der Differenzen kommen sollte, entspann sich eine Schießerei, bei der einer der Feldwebel getötet und die Frau de» anderen schwer verletzt wurde. — Ferner wurde beim 62. Jnianterieregiment ein junger Unteroffizier, der sich von der Truppe entfernt hatte, eingeliesert und dem Hauptmann in dessen Wohnung vorgeführt. Dort erschoß der Offizier den Untergebenen und brachte sich dann edle lebensgefährliche Verletzung bei. Die Gründe für diele Bluttat sind völlig unklar. »M'Mlll MklLM. Kur, nach Bendtgung der zweiten Schicht brach aestern 22,8V Uhr, bet einem Teil der Webereianlage» der Aktien« Gesellschaft für Lei««» «ab vaumwollindnsttt« aus bisher unbekannter Ursache Feuer au», La» an den Jacquard- Webstühlen reiche Nahrung fand. Da» Feuer wurde von Arbeitern entdeckt und sofort mit Feuerlöschapparaten und einer Schlauchleitung der Fabrik angegriffen, sie konnten jedoch di« Ausdehnung des Brande» nicht verhindern. Nach dem die Feuerwehr mit 9 Schlauchleitungen eingegriffen batte, war die Gewalt de» Feuer» um 24 Uhr gebrochen. Vernichtet find mehrer« kheds mit 80 Jacqnard-Webftühlr«. Der Schaden ist sehr groß, doch durch Versicherung gedeckt. Der Betrieb als ganzes erleidet keine Unterbrechung: doch dürsten etwa 100 Arbeiter durch den Brand arbeitslos werden, über 13000, 25000 und 40000 Mark, und sind diesen Summen entsprechend belieben worden. Die Hypotheken briefe find auf Berliner Grundstücke ausgeschrieben wor den. Einen vierten Brief, wieder über 40000 Mark, hielten die Betrüger schon wieder aber nicht mehr, ihn zu verwerten. Besteigung des Matte vollem Wetter und überaus günsttl aestern von dem All Führern Julen und ! steigung des Matterk Vermischtes. Schwindel mit Hypothekenbriefen. Die Kriminalpolizei hat einen 37 Jahre alten Willy Äruweleit und einen 34 jährigen Harry Gumbinsky, die sich beide Kaufleute nennen, verhaftet. Rach mehreren Anzeigen, die die Kriminalpolizei erhielt, gaben die beiden Hypo thekenbriefe aus, deren Prägestempel ohne Zweifel mit Absicht undeutlich hergestellt worden sind. Denn man genauer zusieht, so lauten die Stempel „Gurau, Bezirk BreSlau". Oberflächlich betrachtet, kann man auch Amts gericht Mitte lesen. Drei Stück der Fälschungen sind der Kriminalpolizei bisher in die Hände gefallen. Sie lauten über 13000, 25000 und 40000 Mark, und sind diesen Summen entsprechend belieben worden. Die Hypotheken briefe sind auf Berliner Grundstücke ausgeschrieben wor den. Einen vierten Brief, wieder über 40000 Mark, hielten , die Betrüger schon Wieder bereit, es gelang ihnen des Matterhorns Bei Pracht- berau» günstigen Verhältnissen wurde lpinister Dr. Felder-Luzern und den m und Laugwalder die diesjährige erste Be steigung des Matterhorns ausgeführt. D«r Aufstieg be anspruchte 7»/, Stunden, während der Abstieg in vier Stunden bewerkstelligt werden konnte. GaSunfall in einer Krlegersiedlnng. I« den gestrigen Abendstunden wurde» in der Krirgersievtung in der Forpenriederstratze durch Ausströmen von Ammo niak zahlreiche Bewohner gefährdet. Bet Ausbesserungs arbeiten an einem Kondensator löste sich plötzlich em Ventil und Ammoniak entwich aus dem Keller in da» Hau» und in daS Nachbarhaus. Die WohnungSinhaber mutzten teil weise flüchten. Schließlich kam die Feuerwehr mit Let tern und Gasmasken zu Hilfe und brachte mehrere Kin der, die nicht mehr durch das vergaste Haus hinauskonnten, ins Freie. Allmählich verflöchtet« sich da» Gas durch die inzwischen geöffneten Fenster. Der beschädigte Apparat wurde von Feuerwehrleuten mit Gasmasken gleichfalls entfernt. Der Lod bet der aoldenen Hochzeit, vor einigen Tage» feierten tn Langscheid bei Bacharach der Landwirt Bogel und sein« Frau die Goldene Hockest. AIS die Feuerwehrrapelle dem Ehepaar ein Ständchen bracht«, erlitt die Frau vor Aufregung eine» Schlag anfall und verschied. Bogel «ahm sich den Tod seiner Lebensgefährtin so zu Herzen, daß er am Lase ihrer Be erdigung ebenfalls starb. Die Lresorräuber «och nicht gefaßt. Die Geldschranketnbrecher, die tn Budapest festgenomme« wur den, haben — wie endgültig festgestellt wurde — mit dem Berliner Bankraub nicht» zu tun. Auch der Fund eine« TresorblankettS auf einer Eisenbahnstrecke steht mit dem Einbruch in di« Stahlkammer der Di-kontogesellschast am Wittenberg-Platz in keinem Zusammenhang. Schwerer llnfall tn Hamburg. Beim Bestei gen des im Grenzkanal liegenden Dampfers Schleswig- Holstein stürzte der in Kiel wohnhafte Bootsmann Stroeb au» S Meter Höbe aufs Ei» ab. Er erlag seinen Ver letzungen. Der Wachtmann Hagemann eilte ihm zu Hilfe, stürzte dabei in den Kohlenbunker und erlitt innere ver- letzungen. Als dritter verunglückte der Lagermeister Lensch, der Hilfe holen wollte und in die Bunkerluke stürzte. Sine eingehende Untersuchung, insbesondere darüber, ob dä» LanÄsteg vorschriftsmäßig aeleat ist. wurv« «inaelettet. Aufklär««.» des Diebstahls beim Juwe lier wempe. Au» Hamburg wird «meldet: Der tn der Nacht zum 18. Januar t» den Alsterarkaden bei dem Juwelier Wempe ausgeführt« Juwelendiebstahl der ourch die Art, wie der Juwelier auf gütlichem Wege die Wieder erlangung de« gestohlenen Gute« erreichte, wett über Ham- bürg hinau» Aufsehen erregte, ist jetzt von der Kriminal polizei restlos aufgeklärt. Wempe hatte, wie erinner ick, durch Zeitungsannonce die Diebe ausgefordert, sich mit ihm zum Rückkauf der Juwelen an einem neutralen Ort zu treffen. Der Rückkauf erfolgte am 15. Januar im Hamburger Ltadtvark. Der Juwelier hielt sein Versvre- chen, der Kriminalpolizei allein die Ermittlung der Täter zu überlassen. Diese Ermittlung ist der Polizei jetzt ge« lungen. Der Dieb ist der vorbestrafte Bauarbeiter Walter K. Er sowohl wie die beiden Helfer und Hehler, der vor bestrafte Heizuna-monteur St. und der Tischler Han« M. sind ermittelt und verhaftet. Ein Regenschirm alS Weltreisender. Ob wohl er bereit» ein duvendmal rund um die Erde gereist ist, hat der Regenschirm deS amerikanischen Kongreßmit- gljede- Ernst R. Ackermann noch immer seinen alte, seidenbezug und ist noch in recht gutem Zustande. Da kommt daher, daß der Besitzer seinem Schirm die denk bar größte Sorgfalt zuteil werden läßt, denn er ist stolz auf diese- Stück, von dem er sich niemals trennt. Dieser Zementmtllionär ist niemals auf der Straße ohne seinen schirm zu sehen, und in seinem Büro hat er für die Reliaut« einen besonderen Ständer bauen lassen, in dem der Schirm steht mit darüber gestülvtem Hut, so daß er ibn nie vergessen kann, wenn er den Hut nimmt. Der weit- gereiste Regenschirm hat seine Geschichte, vor 45 Jahren kaufte ihn Ackermann in einem Newyorker Laden, und ein guter Freund kaufte zu gleicher Zeit einen anderen Schirm. Dieser wettete mit Ackermann, daß er seinen Schirm länger haben würde. Aber nach zwei Wochen hatte er seinen Schirm verloren, während der Sieger hofft, den seinen bi» an sein Lebensende zu trage«. Kürzlich hat er mit dem Schirm seine 15. Weltreise gemacht: an dem Griff deS Schirmes sind zahlreich« silberne Platten an- gebracht, auf denen di« wichtigsten Orte eingraviert sind, die der Schirm besucht hat. Ob sie'» schaffen? Die Pariser Modediktatoren haben sich einen ganz raffinierten Feldzugsplan zurecht gelegt. Der Damenwelt soll wieder die ^Sympathie für den — langen Rock beigebracht werden. Die Mode schöpfer der Seinestadt müßten schlechte Kenner der Ver hältnisse sein, wären sie über dle Vorzugsstellung im Un klaren, die die derzeitige Damenmode genießt. Trotzalle- dem lassen sich die französischen Modeerunder nicht in ihrer Ide« beirren, daß — wenn auch nur nach und nach — dem langen Rock, unter Zurücksetzung aller neu^itlichen Einwände, wieder Geltung zu verschaffen sein wird. Ob sie'» schaffen, wird abzuwarten bleiben. Vorläufig weiß man über den Feldzugsplan der Pariser Diktatoren nur io viel, daß sie sich von dem neuen Gesellschaft-Neid, da» auf lange Form -»geschnitten ist, die größten Er wartungen für tue Verwirklichung ihrer Absichten ver- sprechen. Hat man sich erst einmal mit der langen Form de- gesellschaftlichen Abendkleides befreundet, dann sind uach Ansicht der französischen Modegejetzgeber die haupt sächlichste» Schwierigkeiten überwunden. Die nächste Zu kunft wird eS also beweisen müssen, ob sich unsere Damen auch diesmal trotz aller Vernunftsgründe, ohne weiteres dem Befehl des modischen Hauptquartiers unterwerfen. 50000 Selbstmorde jährlich i» Europa. Die beides ersten Plätze in der traurigen Statistik der Selbstmorde nehmen Ungarn und die Tschechoslowakei ein mit je 26 Selbstmorden im Jahre auf 100000 Einwohner. Dann kommt schon Deutschland, da» bei 23 Selbstmorden auf 100000 Einwohner die höchste absolute Ziffer (13800) auswetst. Das bedeutet, daß täglich 40 Selbstmorde rm Reich« verübt werden. Dann folgen Oesterreich mit 22, Frankreich mit 17, Schweden, Dänemark, Estland mit 14, Finnland, England mit 10, Italien mit 8, Holland mit 6, Norwegen mit 5, Spanien mit 4 und Griechenland mit 2 Selbstmorden auf 100000 Einwohner. An der Spitze aller Städte in Europa steht Berlin mit 54,4 Selbst morden aus 100000 Einwohner, also mit 1816 im Jayre und 5—6 an einem Tage. — Die meisten Selbstmorde werden in den Monaten Mai und September begangen. Sin Roman au» dem Leben. Im Jahre 1901 sollte der damals 22 jährige Erwin Born »um Militär eingezogen werden. Er wollte aber nicht Soldat werden und ging auf Wanderschaft. Auf der Landstraße traf er einen gewissen Schickelhofer, der nach Amerika auSwan dern wollte. Weil er seiner Ansicht nach dort kein« Pa piere brauchte, gab er ft« Born, der von diesem Zeitpunkt an für feine Familie und die Behörden spurlos ver schwunden war. Nun tauchte 1S18 plötzlich ein Man« auf, der acht Morde auf dem Gewissen hatte, und das «ar Schickelhofer, von dem Born die Papiere erhalten hatte. Der Verbrecher wurde standrechtlich erschossen. Er hatte aber ei« uneheliches Kind hinterlassen, für da» die Be hörde irgend einen verwandten des Mörder» sucht«, und dabet stieß man auf Born, alias Schickelhofer. Setter« Ermittelungen ergaben, daß der Träger diese» Namen» genau an dem Tage und im gleichen Iah« wie der Hin gerichtete geboren war. Auf diese Weis« kam die Namens änderung heraus. Born hatte 27 Jahre lang unter fal schem Name» gelebt und sogar al» Schickelhofer geheiratet. Da» Amtsgericht Berlin-Lichtenberg, vor dem sich Bor» wegen intellektueller Urkundenfälscharng zu verantworten hatte, verurteilte ihn zu 150 Mart Geldstrafe. Mordversuch auf offener Straße in Köln. An der Ecke der Bismarck- und der Benlaerstratze wurde gestern früh einer 22 jährigen, von ihrem Manne ge trennt lebenden Frau au» Brühl von einem 22 jährigen Arbeitslose« au» Köln vermutlich mit einem Rasiermesser die Kehle durchschnitten. Der Täter flüchtete, konnte aber von Polizetbeamten festgenommen werden. Auf der Flucht hatte er da» Messer fortgeworfen. Die lebensgefährlich verletzte Frau wurde in» Krankenhau» gebracht. Der Täter Lat die Tat aus Eifersucht begangen. Er hatte mit der Krau mehrcue Monate »usammengewohnt und dann Streit mit ihr bekommen, weil sie ihren Wochenlohn mit an deren Männern verjubelt habe. Beginn de» Prozesse» Eckhoff am 14. Februar. Die Voruntersuchung gegen den in Ruß land geborenen kanadischen Staatsangehörigen Eckhoff, der nach einem vorgetäuschten Raubübersall, durch «den er sich in den Besitz einer hohen Versicherungssumme setzen wollt«, im Juli vorigen Jahre» verhaftet wurde, ist jetzt abgeschlossen Sie hat ergeben, daß Eckhoff ein inter- nationaler Betrüger »rotzen Stils ist, dem allein In Deutschland verschiedene große Versicherungsbetrug»^»« nachgewtesen wurden, wodurch mehrere bekannt« Versiche rungsfirmen um bedeutende Beträge geschädigt worden sind. Die OberstaatSanwaltschast Mesentz hat nun auf grund der kriminakpolizeiltchen Ermittlungen, dte sich »um Teil, bi« nach Kanada und Rußland erstreckten, gegen Eckhoff Anflage wegen mehrfachen BerstcherunaSbe.rugeS sowie wegen Aufforderung zur Brgrhung eines Verbrechen erhoben. Die Verhandlung, zu der über 20 Zeugen un» Sachverständige geladen und für di« bisher zwei Tage GerichtSsaal. SR» MaffenßeaflwWgtz gege» .Frete'Ba^llfnber". Am heutige« Sonnabend verllanbelt baS Gemeinsam« Sch Vs. nmgertcht Dresden unter Vorsitz des «mtSgertchtsdtrektor» Dr. Helfl gegen den 190V zu Bant in Oldenburg geborenen Zimmermann Wilhelm Georg Jacobus Nordbrock und 82 Genoffen wegen Landsrtedensbruchs. Was die Ang«, klagte« anbelanqt. so habe« di« meiste» derselben noch nicht da» 20. Lebensjahr erreicht, «ährend die übrigen (mit alle«. Niger Ausnahme eines einzigen) tm Alter bi» zu 2» Jahren stehe«. Nach der durch Staatsanwall Dr. Arndt vertretenen Anklage sollen sich die vorgenannten 88 Beschuldigten des gemeinschaftlichen Landfriedensbruch», bet Nordsrock t» Tatetnhett mit Rädelsführerschaft strafbar gemacht haben, was von ihnen aber bestritten wird. Sie gehören fast durch, weg der Zunfts der .Ehrbare» Kreien Vogtländer" an, und werben durch Rechtsanwalt ». Larlowltz-Haktitzsch vertet- digt. Wie vielfach t» größer«» Städten, so war e» auch tn Dresden verschtedentltch unter den Sonderaruppen, tm BolkSmunb« ganz allgemein RolanbSVrtiber oder Hambur- ge« geheißen, zu Zwistigkeiten und auch Schlägereien ge- kommen. Oft ist Blut geflossen und mehrfach sind auch Todesopfer zu verzeichnen gewesen. Gegenstand der ver- Handlung diese» Maffenstrafprozesse» bildet der Zwischenfall tn Dresden am 21. Januar. Die Verhandlung findet tm SchwurgertchtSsaal statt. Au» Sicherheitsgründen ist ein starke» Kommando Schutzpolizei tm Gerichtsgebäude anwesend. — Wie bereits gestern berichtet worden ist, haben di« ver schiedenen Zunstgesellfchaften in einer gemeinsamen Sitzung beschlossen, tn Znkünsr alle Felndscligketten untereinander einzustellen. Ueber de« Verlaus d r Verhandlungen und da» Urteil wird noch kur» tm Zii o nmenhang« berichtet. vetrugsprozetz Dlltrich-Grobc. Darl^bnddetrügereie« vor Gericht. Sin kompliziertes StrafoerfsHre». Da» Ge, «einsame Schöffengericht Dresden verurtetlt« den 1886 zu SauperSborf bet.Zwickau geborenen, wiederholt vorbestraf, ten Lokomotivheizer Pani Kurt Dittrich wegen fortgesetzten Betrugs und schwerer Privaturkundensälschung unter Ver- sagung mildernder Umstände zu 2 Jahren 4 Monaten Zucht- hau» und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von S Jahren. Der Angeklagte «ar feit 1928 mit einem Dresdner Gastwirt bekannt. Ab 1924 bi» zum vori gen Jahre prellt« er de« fetzt tm Anfanae der sechziger Jahre stehenden Mann nach und nach um rund 40900 Mark. Ditt- »ich verstand e». den Schankwirt so ,« beschwatzen, daß sich dieser noch gegen 0000 Mark lieh, um die fortgesetzten Geld- Vedürfniffe zu befriedigen. Und was hatte der verurteilte Betrüger vorgetäuscht? Gr gab an, einen Bruder zu be sitzen, der in Brün« in der Tschechoslowakei Lei etnem ge- wissen Kuber in der Lehre stehe. Dies, Firma hab« große Austräge sür elektrische Anlagen und Ueberlandleitungen erhalte«. Beträchtliche Gewinne würden dabei erzielt. Dazu gehörten auch Betriebsmittel, di« hoch verzinst werden sollten. Zehntausend« von Mark hatte der leichtgläubige Dresdner Gastwirt bereit» vorgestreckt. Als er auf Rück- zahlung drängte, gab Dittrich an, jener Firmeninhaber Kuber sei in Palästina gelegentlich eine» Erdbebens umS Leben gekommen. Um die gewährte« großen Darlehen wieder znrückzuerhalteu, müßten gegen die Erben Prozesse angestrengt werden. waS auch Geld kost«. Und dazu gab der so schwer getäuscht« Gastwirt weiter« Mittel her bezw. borgte sich noch einige 1000 Mark. Strafverschärfend kam die unerhörte Dreistigkeit und Gemeinheit tn Betracht. An dererseits war der Geldgeber reichlich leichtsinnig gewesen, immer wieder und Jahre hindurch auf sulche Schwindeleien Hinetnzufällen. (S—g.) Lei MiiiMnel Im zrdkM. vdz. Ter in diesem Jahre ziemlich lang« «nü streu« anhaltende Winter verzögert die Arbeiten de» Kleingärtners nm einige Wochen. Noch fehlen die Spuren des erwarteten Frühlings, nur erst die Vögel, die Raben, die Elstern, die Waldkäuze, die Nebclkrähen beginnen mit dem Nestbau. Die sonst so früh »urückkehrende» Lerchen und Stare lassen sich noch nicht blicken, auch da» den Frühling einläutend« Schnee- glöckchen kann die starke Decke deS Schnee» noch nicht durch dringen. Der Kleingärtner muß sich noch eifrig der Vögel annehmen, da sie ihm bei der Vertilgung de» Ungeziefers die besten Helfer sind. Im Obstgarten kann der Lchnitt der Obstbäume noch vorgenommen werden, man muh jedoch im Februar rechtzeitig aushören. Das Auslichten des Strauch werk» soll ebensall» bi» zum Ende deS Februar vollendet sein, da dann die Knospen zu schwellen beginnen. DaS Zwergobft muß überprüst werben, ob e» nickt zu tief an- gesetzt hat. Die DeredelungSstellen müssen über der Erde liegen. Sobald tm Februar der Scknee verschwunden ist, läßt man den Boden genügend abtrocknen, um dann mit der Bearbeitung zu beginnen. Zur Aussaat empfehlen sich zuerst frühe Erbsen, Spinat, Zwiebeln, Pufsbohnen, Petersilie, gelbe Rüben und Karotten. Besonders an geschützten Stel len wird man frühzeitig aus frisches Gemüse rechnen kön nen. Di« Aussaat geschieht aus den Beeten in Reihen. Tie Frühbeete werden mit frischem Pferdemist und etwa» Laub bepackt, so daß sich unter der GlaSbedeckung eine genügende Wärme bildet. In diese« Frühbeeten zieht man am besten die wertvollere« Koblsorten, Kopfsalat, Sellerie und Setz ling« für da» freie Land. Die Pelargonien und Fuchsien können gegen Ende des Monat» aus dem UeberwinterunaS- raum an die Fenster gestellt werden. Vorher gibt man den Blume» frisch« Erde, die vergilbten Triebe werden entsernt. Die Eindeckung der Rose« kann bei milderem Wetter ge lüstet werden, damit di« Stöcke nicht vorzeitig austreiben. Die Hauptarbeit de» Kleingärtner» liegt noch in der Vor bereitung keiner Gerätschaften. Wenn die Bestellarbeit be ginnt, muß alles in Ordnung sein, da nachher keine Zeit mehr ist, alles instand zu setzen. Laube» und Laubengänge und Spaliere müssen nachgesehen werden, auch die Garten, weg« verlange« vielleicht eine Neuschüttung mit Kies. Geschäftliches. Hatte sie richtig gehört? Jawohl! Tatsächlich gibt es 28 verschiedene Maaaisuppen. Und sie -- di« erfahrene Hausfrau — kannte bislang nur S Sorten. Schnell über legt« fl», daß man so last jeden Tag im Manat «in« ander« gut« Supp» auf den Tisch bringen könne. Sie setzt« ihren Gedanken in die Tat um und kochte unter genauer Be achtung der einfachen Kochanweisung auch noch andere Maaaisuppen. All« mundeten vortrefflich; jede hatte ihre« natürlichen Geschmack. - --- ..