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trägt, die Kommunen geben bnnkrott, es bleibt nur ein Weg da> worauf es ankommt! Zu den Anweisungen der Bezirkeleitung über die Durchführung der Beschlüsse des Politbüros X. Will man einigen Genossen Glauben schenken dann «st alles in bester Ordnung. Die Lage der Bourgeoisie ist kompli ziert. 3m Lager der SPD deuten Arbeiterrebellionen und Ab splitterung an, daß der Kurs der Tolerierung bittere Folgen trägt, die Kommunen gehen bnnkrott, es bleibt nur ein Weg... Ganz so einfach und schematisch geht es nicht. Ganz richtig ist, daß wir als Partei die oesten Aussichten und auch bereits grosse Erfolge in unserer Arbeit zu verzeichnen haben. Der Zustrom zur Partei hält an. Die Wahle» in Hamburg, die ersten Wahlen in einer der größten Städte Deutschlands nach den Reichstagswah len, dokumentieren den Vormarsch des revolutionären Prole tariats und die Aufrollung der breiten großen Fronten, die sich im entscheidenden Kampf gegenüberstehen werden. Immer stärker wenden sich die Massen ab von der Sozialdemokratie, von der vollkommen bankrotten Gesellschaft. „Die rasche Zuspitzung der Krise, der wachsende Einflnß der Kommunistischen Partei und die steigende Aktivität der Massen bedeuten «in weitere» -eranrelfen der Vor bedingungen der revolutionären Krise". so heißt es in der Entschließung des Politbüros unseres ZK. Weiterhin aber weist uns dieselbe Entschließung mit erner Schärfe und Betonung die der Situation entsoncht auf einen Mangel in unserer Arbeit hin, der eben den Mangel in un serer gesamten Arbeit darstellt. Trotz der allgemeinen günstigen Entwicklung der Partei ge lang es uns nicht, die Massen zu mobilisieren gegen den Lohn- rauv und die Hungerosfensive der Bourgeoisie. Der Mahnruf des Zentralkomitees gilt für die sächsische Parteiorganisation in erster Linie. Seit Jaoren kann die Bourgeoisie ungehindert die Lebenslage der Arbeiterklasse verschlechtern. Obwohl in einer ganzen Reihe von kleineren Kämpfen zum Ausdruck kam der Wille der Arbeiterschaft sich zu wehren, gelang es der Partei und NGO nicht, als Organisatoren einer breiten Abivchrbewe- gung in Erscheinung zu treten, Für uns in Sachsen heißt das mehr. Es gelang uns aus diesem Grunde auch nicht, die schänd liche, streikbrechertsche Tätigkeit der sozialfaschistischen Eewerk- schastsbllrokratie vor den Augen der Arbeiter zu entlarven, wie dies in anderen Teilen des Reiches bereits mehr oder weniger möglich war. Die sächsische Parteiorganisation und die unter ihrer Führung stehenden Massenorganisationen müssen sehe», daß die Auslösung von Wirtschaftskämvfen für uns die entschei dendste Aufgabe im gegenwärtigen Zeitabschnitt ist. Die bürgerliche Presse meldet serienweise die Kündigung von Tarifverträge». Metallarbeiter, Textilarbeiter, Gemeinde-, Papier-, Echokoladcnarbeitcr usw. darüber hinaus aber auch die Angestellten aus fast allen Industriezweigen stehen vor Lohnbe wegungen. Der Kamps im Bergbau, der Lohnabzug von 8 Pf. pro Stunde bei den Wagenbauern zeigt, daß die Bourgeoisie er neut einen großen Rauozug auf die Lebenslage der Arbeiter schaft plant. Gelingt es uns nicht, die Arbeiterschaft zu mobili sieren gegen die tagtäglichen Versuche der Bourgeoisie ihre Lage zu verschlechtern, dann werden wir auch nicht zu größeren Kämp fen komme». Woraus cs ankommt ist also: Sehen, daß wir alle unsere Kräfte aus diesen Punkt konzentrieren müssen. Die Partei soll und darf nicht glauben, daß die NGO oder eine andere Massen organisation uns die Führung und damit die Verantwortung in diesen Kämpfen abnehmcn kann. Die Partei führt alle Kämpfe des Proletariats. Sie ist dafür verantwortlich, daß die ein zelnen Massenorganisationen ihren Tetlausgaben gerecht werden. Das Politbüro unserer Partei bat eine Reihe von Ausgaben vor der gesamten Organisation gestellt, die die Bezirksleitung in ihrer Sitzung vom 30. ». für den Bezirk Sachsen konkretisierte. Die gesamte Partei muß das Augenmerl aus diese Fragen rich ten. Von entscheidender Bedeutung ist die Auslosung von Wirtschaftoliimpfen im Bezirk und al» Vorraussetzung dafür di« Verbesserung unserer Brtriebsarbeit. Neue Arbeitsmethoden müssen angewandt werden damit es lins gelingt, einen größeren Teil Parteigenossen im Betrieb zu halten und arbeitsfähige Betriebszellen zu schaffen. 3m Betrieb müssen wir ein stärkeres Fundament für un sere Arbeiten schaffen und aus diesem Grunde die Werbearbeit der Partei nach neuen Gesichtspunkten durchführen. Die soziale Struktur unserer Partei muß durch die Einreihung größerer Teile Betriebgarbeiter geändert werden. Die gesamte Partei und die Massenorganisationen müssen in den nächsten Wochen Tau fende von betricbstätigen Arbeitern registrieren, damit wir uns an unserer Sverbearbcit ganz auf dieselven konzentrieren können. Die Betriebsgruppen der NGO werden aus Initiative der Frak tionen der Kommunisten in der RGO erstmalig am 15. 10. zu- sammentretcn. Hier ist das Sammelbecken, in dem wir zunäch t alle oppositionellen Elemente im Betrieb zusammennehmen mü - scn. Die Verstärkung unserer Arbeit an der tnncrgewcrkschaftl - chen Front muß zur Anwendung einer breitesten Einhcitssront- taktik im Betrieb sichren. Darüber hinaus muß die Schaffung einer breitesten Oppositionsbewegung im Anschluß an die Oppo« sltlonskonseren, vorgenommen werden. Im allgemeinen haben wir den Loslüsungsprozeß der sozialdemokratischen Arbeiter von der sozinlsaschiftifchcn Bürokratie ganz gut ctngelcitet. An der Gewerkschastsfront lind noch zu viel Hemmungen vorhanden. Bei der Diskussion mit sozialdemokratischen Arbeitern können wir immer wieder seststellen, daß die Kewerkschastsfrage die ent scheidende Frage ist. Wir können hier nicht aueweichen, sondern müssen mutig dieses entscheidende Glied in der Kette aufgrcisen, weil wir nicht darauf verzichten können, die Millionen Arbeiter, die noch unter dem Einfluß der SPD stehen, für den revolutio nären Klassenkampf zu gewinnen. Die sächsische Parteiorganisation muß in diesen Tagen alle» daran setzen um die Schassung einer zentristischen Partei und d>e Abwanderung von Tausenden sozial demokratischen Anhängern ins Lager de» Indisserenti», mus zu verhindern. Im Bezirksmaßstab erhält die Frauen« und Jugendarbeit durch die Aufgaben, die wir gestellt haben, ganz besonders aber durch die dringende Arbeit unter den Anhängern der sozialdemo kratischen Partei einen konkreten Inhalt. Die Parteiorganisation hat vor einigen Tagen unsere rote Selbsthilfe-Kampagne eingeleitet. Ein entscheidender Punkt in dieser Kampagne ist unser Kampf gegen den nationalen Selbst« hilsebetrug der Bourgeoisie und der SPD und damit im Zu sammenhang die Mobilisierung der ärmsten Schichten des werk tätigen Volkes, nämlich der erwerbslosen Proletarier. Den Sup penküchen der Bourgeoisie, die als Liebesgaben von den Massen gewertet werden, ist der Solidaritätsgedan!« des Proletarlats äeaenüberzusteUcn. In allen Gemeinden müssen die Erwerbs losen unter der Führung der Eru erbslosenauolchUsse mobilisiert werden sür die Schaffung von kommunalen Küchen, die unter Kontrolle der Erwerbsloseuausschüsse stehen. Sticht Almosen, sondern Sicherung der Existenz durch Kampf. Diesen Gedanken müssen wir stärker und positiv m den Vordergrund stellen. Di« Fragen, die die Parteiorganisation in entscheidender Stunde vor Partei und Arbeiterschaft stellt, sind nicht voneinan der zu trennen. Alle Parieieinheiten müssen sich Rechenschaft dar über ablegen in wie wett sie diese Ausgabe erfüllen. Jeder ein zelne Kommnnist muß wissen, daß hier die Stufe zum Ausstieg zu den nächsten höheren Aufgaben ist. Die Frage des Ausweges aus der gegenwärtigen Krise und in welchem Tempo die revolu tionäre Krise näher rückt, hangt im entscheidenden Maße hiervon ab. Zum 1. und L. Zellentag haben wir bereits schärfer als bis her die Aufgaben gestellt. Kommunist sein heißt, in diesen Stunden und Wochen ganz dabei sein. Je mehr sich die Dinge entwickeln um so konkreter sind wir vor bestimmte Aufgaben ge stellt. Nicht nur jede Vrganisationoetnheit, sondern auch ieder einzeln» Kommunist mutz wissen, daß e» auch von ihm avbängt, wie sich die Dinar entwickeln. Die Parteiorganisation muß 100- prozentig'ihre Pflicht erfüllen. Da» heißt: iedZr Einzelne Genosse muß tm Rahmen seiner Fähigkeiten alles tun, damit sein Oraa- nisatlonsteil dex revolutionären Pflichterfüllung nachkommt. Der «ine verkauft seins drei Broschüren, der andere geht zur Land- -sitgklon» der dritte baut Betriebszeitungen und der vierte or» IVsrktSttg« krsusn! I kürtet rum mMelcteutrcksn k,snctsrkongesk SM 10. unel 11. Oktodsr In Lelprls WSKI» Vvtsslsrtet machen soll. Dabei zeigt sich !m kapitalistischen Wirtschafts system nirgends ein Lichtstrahl. Wenn es zurzeit eine Million und dreihunderttausend erwerbslose Frauen allein gibt, so wird diese Zahl im kommenden Winter auf weit über 2 Millionen anwach!en. Oftmals läßt die wirtschaftlich« Notlag« schon setzt als letzten Ausweg den Strick oder den Gashahn erscheinen. Fast täglich lesen wir in den bürgerlichen Zeitungen die sich immer mehr steigernden Selbstmorde aus Hunger. Die noch vorhandene Arbeitskraft, die der ausgemergelte Körper auszuweisen hat, will niemand haben. Der Widersinn der fetzigen kapitalistischen Wirtschaft zeigt sich am besten darin, daß nicht produziert wird, um die Hungri gen zu sättigen oder den Frierenden Wärme und Wohnung zu geben, sondern nur die Jagd nach dem Prosit ist maßgebend für die besitzende Gesellschaft. 1,5 Millionen Frauen st«d in Deutschland au» den Be trieben geworseni Und mährend in Deutschland zirka 1,5 Millionen Frauen aus dem Betrieb geschleudert wurden, berichtet die Sowjetunion, daß sie al, einziger Staat in diesem Jahre für «ine Million und aantstert den Streik. Alle Arbeiten, sind ein Teil des großen Ganzen. Alle Arbeiten helfen aber mit daran, daß wir unserem großen Ziel einen Schritt näher kommen. Wir müssen und können also erwarten, daß ieder Parteiae- nosfe die Beschlüsse so würdigt, wie es dem Ernst der Situation entricht. Die Beschlüfse unsere» ZK sind un» Direktiven zum Handeln. Handeln wir allen offenen und versteckten Feinden der kfrb^iterklass« zum Trotz. Lernen wir. mit der höher«» und konkreten Aufgabenstellung ohne viel Di»kussio« und Zeitverlust zu arbeiten. ' Da» ist«», worauf e» ankommt. Sv ^aknen fMlirNeüsekatt Bon der SPD zur KPD Immer raschere Fortschritte macht die Konzentration der re volutionären Kräfte unter Führung der Kommunistischen Par tei. In Hamburg gelang cs der KPD noch über den Verlust der SPD-Stimmen zu gewinnen. Große Teile der SPD-An hänger rebellieren. Sie versagen ihrer Führung die Gefolgschaft. Die Erkenntnis von der Notwendigkeit des Kampfes gegen den Brüningkurs wächst. Täglich erfolgen neue Uebertritte ehrlicher, ob der Politik ihrer Führung empörter Arbeiter. Mit den Sende» witzladen das erkennen sie, ist nichts anzufangen. Sie wissen, nach den bisherigen Erfahrungen, es gibt nur hüben oder drüben, entweder sür den kapitalistischen.Staat oder für die Interessen der Werktätige^. Die KPD sammelt die besten pro letarischen Elemente zum Kampf. In Bautzen fand am Freitag vergangener Woche eine NGO- Versammlung statt, die non 200 Arbeitern besucht war. In dieser trat der SPD-Genosse Sattler nach 30 Jahren Mitgliedschaft bei der SPD zur Kommunistischen Partei über. In seinem Schreiben an die SPD-Ortsgruppcnleitung hält der Genosse der SPD noch einmal den Spiegel vor So heißt cs: An den Een. Kirchner, Vorsitzender der SPD, Ortsgruppe Vautzen. Anbei übersende ich Dir meine Austrittoerklärung au» der Sozialdemokratischen Partei. Der Schritt, -er mich dazu bewogen hat, ist darin zu suchen, das nach meinem Dafürhalten die Sozialdemokratische Partei nicht mehr ein« Partei des Proletariats, sondern ein« Partei der Bourgeoisie geworden ist. Versolgt man die Taktik die heute unsere führenden Genos sen im Parlament u. außer dem Parlament tätigen, so muß man unwiderruflich zu sieser Anschauung gelangen. Ferner erinnere ich noch an den Ausspruch uusere» altbewährten Führers Bebel, der einmal den Ausspruch tat: „Ich verschwöre mich mit dem Teusel, wenn ich nur für die Arbeiterschaft etwas herauszuholen vermag." Ganz anders sind unsere Führer eingestellt, die sich nach mei nem Dasürhaltcn verschworen haben, nicht dem Proletariat, son dern der Reaktion etwas zunutze machen zu können. Ein klarer Beweis dasür ist eie Tolerierung der Negierung Brüning. In einer weiteren Erklärung, in der er sich an die Arbeiter wendet heißt es: Der von Brüning durch Notverordnung diktierte Unter« stühungsabbau, sowie jetzt die Kürzung der UnterstützungoSaner von 20 ans 20 resp. aus 18 Wochen, sind Maßnahmen um den schwankenden Kapitalismus wieder zu festigen und zu stützen. Diese Maßnahmen der Briiningregierung bedeuten eine neue, einseitige Belastung der werktätigen Schichten, während ander seits Brüning als Bcaustragter der Eroßbourgcofsie mit sei- nen staatliche» Subventionen Millioncnbeträge der Bourgeoisie in den Nachen wirst. Gleichzeitig wendet sich der Genosse gegen die Scydcwitz- gruppe und gelobt zum Schluß alles einim»«... rung der KPD den Sozialismus zum Siea hen und rufen den ehrlich«» sozialdtmokrattt».» Folgt seinem Beispiel. Kiimpst mit uns. Alle» sij, d«,'^ gegen den Hungerkur» der Bourgeoisie, gegen U, IST «rhtung? «etrtftt Rote HW, Die Telefonnummer der Roten Hilfe ist: Leip,,, Beachtet die neue Adresse der Roten Hilse genau. Folgen des Uevermme « Freitagabend brach «in neunjährle«: knabe dadurch einen Arm, daß ihm em ältere: ti:,-. erkannt davonliei «m Bein stellte. Den Verunglückten ln-r n eine" Arzt, der nach Anlegung eines Verbannt, Uebersührung des Knaben in die elterliche Wohnung a^-!< ner neue L)er,i Tharandt. In der Freitagnacht, gegen 3 Uhr, ritz ae-'tu nach Chemnitz «ührenden Staatsstraße, säst am Äuilu/i t, Berges, die Kupplung eines Anhängcwagens. Dadurch . n< dieser von dem Motorkraftwaaen gelöst und fuhr ret^-u-, KlÜcklichcrw«ise nahm die Fahrt des Anhangewagens «ii i les Ende, denn er landete im Seitengraven. Ter Arisad:;: <n die Gefahr, in der er schwebte, rechtzeitig erkannte, rrü«'., t durch Abspringen, wobei er sich allerdings eine stutzverlte ck : zuzog. Die nächtliche Bergungsarbeit gestalt«!« sich schwierig und dauerte zirka anderthalb Stunde. Der Leck dürfte sich immerhin <n«l 2"O '"'au^n. Freital. Ein Zusammenstoß zwischen Kraftwagen und fahrcr ereignete sich am Freitagabend an der Eck« der Dr: und Schachtstraße. Ein stadteinwärts fahrendes P«r>o-< « rammte einen Radfahrer, der die Kurve geschnitten batte.'-! Radfahrer kam zum Stürzen und zog sich Hautabschim in.c:> den Armen zu. Das Fahrrad wurde beschädigt. Freital. Unsall. Am Montagsrüh, kurz nach Ardci: ginn, verunglückte hier ein in Dresden wohnhaster Tück!' . seile, indem «r mit der rechten Hand von, Hot; abrut ckte dadurch in die Fräsmaschine kam. Die scharfen Zähne des Hi sers schnitten drei Finger der Hand glatt ab Der Vcrunx! ck, mußte ins Dresdner Krankenhaus übergesührt werden. Freital. Sturz vom Rade. In der SonntagnackN üü!" auf der Poisentalstraße infolge eines Unwohlieius ein ger Radfahrer vom Rave. Mehrere Personen brachten Ohnmächtigen, der durch den Sturz eine Nippenverstauck ; und mehrere Fleischwundcn erlitten hatte, die erste Hilfe. Heraus zum mitteldeutschen LiiiwekiongriH werttiitiger Frauen! Um 20 Prozent sind die Eierprelse gestiegen, di« Buttrr, die vor kurzem noch 1,50 Mark kostete, muß setzt mit 1,70 Mark bezahlt werden. Der Prels sür Jnlanvspeck stieg von 80 aus 90 Pfennig, — das ist der groß aufgezogene Preisabbau, von dem die gesamte bürgerliche Presse schon wochenlang, ja monate lang schreibt, um der Arbciterschait weiteren Lohnabbau schmack haft zu machen. Bei vollen Scheunen hungern di« Massen. Wie in der Inflationszeit ist wiederum den Spekulanten und Wucherern Tür und Tor geöffnet. Dabei ist außerdem durch die Zollpolitik das Brot abermals um 2 Pfennig gestiegen. Am schlimmsten ist natürlich die Auswirkung in den prole tarischen Familien, wo 'chon fahrclange Arbeitslosigkeit herrscht oder wo dieselben von den kärglichen Renten leben müssen. In diesen Schichten wiederum trifft cs die proletarisch« Frau am härtesten. Sie ist es, die immer geringere Beträge in die Hand gedrückt bekommt und dennoch die vielköpfige Familie satt- sechshunderttausend Frauen aus Grund des Fünssahrplan» kü belt geschossen hat. Der Gipfel des kapitalistischen Wideii -» kommt weiter darin zum Ausdruck, daß der verstorbene P: 'i 'ü Dr. Grotjan, Berlin, es als seine letzte Aufgabe betrachtete. - der Beilage der Wohlsahriskorrcsponven; zu schreiben, d.-.tz e!ü« getan werden müsse, um den, Geburtenrückgang Eintnil - - bieten. Er verlangt, daß sede Familie durchschnittlich nn e: drei Kinder ausziehen »ruß, und da das nicht in allen ' n der Fall sein wird oder kann, zahlreiche Familien unde:>l mehr als drei Kinder haben müssen. In Verbindung damit re:> langt er aber außerdem, daß die Fortpflanzung von Riiitiarn r') Begabten unbedingt stärker werden müsse. Die Fortpslam -z durch körperlich und geistig minderwertig Veranlagte würdesi-i eine drohende Entartung des Kulturvolks zur Folge haben Welcher Widersinn liegt in diesem Vorschlag! Ist c-1-, t! eine Selbstverständlichkeit, daß bei der zunehmenden Acrelen!'.': der Massen die Geburtenzahl der Kinder zurilckgehcn mutz? 'ü es nicht eine Selbstverständlichkeit, daß die Mütter heute ü gesunden Kinder mehr zur Welt bringen können, wenn sie si'.i': täglich Hunger leiden und vor früh bis abends mit Sorgen!r< lastet sind? Staatsbeihilfen für Kinderreiche in Sevrring» Reich um 50 Prozent gekürzt Während Professor Grotsan über den Geburtenrückgang sin nierte, gibt das preußische Wohlfahrtsministerium bekannt, bis die Staatsbeihilfen, die Familien mit mehr als 12 ledriin Kindern zustand, in Zukunst um 50 Prozent gekürzt werbe» si" sen. Außerdem werden einige verschärfte Formulierungen b'!,< gebracht, die das besagen, daß diese Beihilfen nur bei rinrc-'> freiem Leumund der Eltern und wenn zu gleicher Zeit bi« rantie gegeben ist, daß die Entschädigung vom Empfänger' 1: verschleudert wird, zur Auszahlung kommt. Großzügig r:5sit man weiter, daß aber dafür beim 12. lebenden Kinde der Nrütt eine Ehrenurkunde auozufertigen sei. Wie schlimm muß «s um den kapitalistischen Staat st<b«, wenn er mit solchen Einsparungen nicht einmal bei den A'.In« ärmsten haltmachi. Aber auch die Frauen missen, batz a!ü diese Sachen verzweifelte Versuche sind, die kapitalistische <>:>!!- schäft vor ihrem Untergang zu retten. Dabei wagen die sitzun Machthaber trotz -Her Notverordnungen nicht an die Richn- Pensionen ehemaliger Generale, Offiziere oder Minister denn Aber nm so brutaler sind die Vorstöße gegen die noch im Mttüb Stehenden. Jede Arbeiterin, jeder Arbeiter, der sich nicht vel!> ständig beugen will, wird vom Betrieb, vom Warenhaus ebn vom Kontor aufs Pflaster geworsen. Die werktätigen Frauen müssen erkennen, daß, solange die kapitalistische Wirtschaft besteht, sie niemals Aussicht haben aui ein besseres Los. Nur die Befreiung der proletarischen Klaisi bringt auch die Befreiung der proletarischen Frau. Einen Schritt vorwärt» wollen wir tun am 10. und 11. Oktober in Leipzig zum mitteldeutschen Länderloageetz werktätiger Frauen! Dort soll di« Vetriebsarbeltrrln mit der Hausfrau oder mii der Rentenempsängerl« gemeinsam beraten, wie wir dl« gsieick der notleidenden Arbeiterfrauen mobilisieren können. Dort «ollen «i, beraten, wie Frauen und Männer der!l«. belterllasse vereint zum Kampfe rlisten, um dasselbe zu hat», wa» unsere russischen Schwestern und «rüder b«reit» habe«. Die «esreiung der Frau von dr« vielen Lasten mütz „sie Ziel fein, damit auch später ein« jede Frau am Ausbau «I«. freien sozialistischen Staate» mithelfen kann. Wählt Überall Delegierte zum mitteldeutfchen Länderlong- werktätiger Frauen am 10. und 11. Oktober in Leipzig!