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34». S. Aktlogk Aici.kr r«oel'I,tt. S«ni'«dkii». 1t». vtwver 1t»2», «iieiivs. 83. Jaßrg. p olitische ragesübersicht. Masieustrasversahreu gegen französische Kommunisten. Auster den bereit» gegen hundert Kommunisten eingrlelteten Strafverfahren hat die Pariser Staatsanwaltschaft argen wettere fechzia kommunistische Parteianaehöriae Anklaae erhoben, darunter argen die vier kommunistischen Abgeorb- neten Marty, Eachtn, Doriot und Duclos Der letzte ist bekanntlich seit langem flüchtig und unauffindbar. Wäh rend die ursprünglich angeklagten Kommunisten eines Komplotts gegen die Innere Sicherheit des Staates beschul digt werden, wirb geaen die neuerdtng» mit einem Strafan trag Bedachten nach der Agentur HavaS Anklage wegen Komplotts gegen die innere und äußere Sicherheit des Staates erhoben. Die erste Vcrnchmuna hat heute statt gesunden, und zwar wurde nur der im Gefängnis sitzende Abgeordnete Marty verhört. Eine französisch-italienische Vorbesprechung zur Seeab- rilstnng. DaS französische Außenministerium hat seine Zu stimmung zu dem von der italienischen Negierung geäußer- ten Wunsch gegeben, vor der Londoner Seeabrüstungskonfe- renz in einen Meinungsaustausch zwischen Frankreich und Italien über die Frage der Beschränkung der Rüstungen zur See einzutreten. Verhandlungen über eine französisch-italienische Recht», angleichung. In Paris ist eine unter der Führung deS früheren italienischen Ministers Scialoja stehende Delega tion von Juristen eingetroffen, die mit einer französischen Juristenabordnung über die Maßnahmen zur Angleichung der zivilgesetzlichen Bestimmungen über BertragSrccht ver handeln soll. Der französische Entwurf, der zu Grunde liegt, umfaßt 78S Artikel. Zum Verbot schlesischer NSPD.-Gruppen. Tie National sozialisten haben mit Unterstützung der Deutschnationalen im preußischen Landtag einen Antrag eingebracht, der da» Staatsministerium ausfordert, das gegen di« Ortsgruppen Breslau, Striegau, Waldenburg und Schweidnitz der Natio nalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei vom Oberprä» stdenten Lüdemann wegen voraufgcgangener blutiger Zu sammenstöße erlassene Verbot mit sofortiger Wirkung aus zuheben. Gegen Lüdemann wird ein Disziplinarverfahren beantragt, weil er seine AmtSbefugnifle überschritten habe. Erlast gegen da» „politische Rowdytum". Wie da» Nach, richtenbllro des Vereins Deutscher Zeitungsverleger meldet, wird Innenminister Grzesinski in kürzester Zeit in Konse quenz seiner Landtagsreden gegen das „politische Rowdy tum" auf der äußersten Rechten und äußersten Linken einen Erlaß herausgeben, der die Polizei ermächtigen soll, mit schärfsten Mitteln dagegen einzutreten, daß der politisch« Kampf von den Extremisten weiterhin mit Dolch und Revol ver geführt werde. Der Erlaß soll so gehalten sein, baß di« verfassungsmäßig gewährleistete Koalitions- und Bersamm- lungsfretheit nicht berührt wirb. Jedoch soll die Polizei die Möglichkeit erhalten, jede politische Versammlung sofort aufzulösen, in der die Teilnehmer Waffen mttführen oder in deren Debatte zu Verbrechen oder Vergehen ausgefordert wird. Ferner soll in schärferem Maß« der Grobe-Unfug- Paragraph angewendet werden. Rücktritt des belgisch«« Juneumiuisters. Nation Belg« meldet, daß der Minister de» Innern und de» Volks- gesundheitswesenS Carnoy dem Ministerpräsidenten Jaspar seinen Rücktritt mitgeteilt hat. Das Amtsblatt dürste die abgeänderte Zusammensetzung d«S Ministerium» i» zwei bis drei Tagen bekanntgeben. Huldigungen für de« König Nadir Khan. Nach Nach richten, die bei der afghanischen Gesandtschaft in London eingetrosfen sind, gehen dem neuen König Nadir Khan von allen Teilen Afghanistans Huldigungskundgebungen zu. Die Bevölkerung von Kabul und anderen Städten veran staltet Feiern zur Wiedergeburt de» Lande». RakowSki nach Sibirien verbannt. Wie das „Berliner Tageblatt" meldet, ist nach Mitteilungen russischer opposi tioneller Kommunisten an ihre deutschen Freunde der srühere Pariser Botschafter der Sowjet-Union, Rakowski, der vor kurzem unter Beteiligung Trotzki» «in Wiederauf d«r Seefisch« aan» besonders als Nahrungsmittel für Kranke anerkannt worden. Nniversil仫vroi«stor Dr. med. Gudzent erläutert« dann an der Hand »'ne« reich«» Zahlenmaterial« die Eiaenschaf» ten der Seefischnobrnn« im Verhältni« ,n den ent „rechen den Werten von Rindfleisch und Kalbfl-ilch. Dake« wurde besonder« darauf btngewieen, daß das Filchflelsch von den menschlichen B«rdann»a«organen bester ausgenudt werde al« viele ander» Nabruna«mitt»l Von hoher ae undbeit- licher Bedeutung ist der große Jod-Gebali, den Seefische, besonder« der Hering, answetlen. Der geringere Tättiaung«- wert der Fischnabrung, der übrigen« durch Fettzuiotz an«- aeallchen werden kann, ist bei Kranken nnd auch bei geistigen Arbeiter» ost al« Vorteil zu betrachten. Gin von RegierungSrat Finzel vorgessibrter Film bot interessant» Einblicke in den Betrieb der Hochseefischerei, der Fischverwertun« und der S»»sisch-Z»k«r»itnna. An die Vor- führnng schloß sich rin Fischessen, bei dem di« Teilnehmer sich praktisch von dem Wohlgeschmack gut zubereiteter See fisch« überzeugen konnten. M MW «MMklllMU Wenn unsere Hausfrauen demnächst heim Einholen in den Kartoffelaeschäften die bunten Werbeplakate mit der Aufschrift ..Verlangt deutsche Markenkartoffeln" er- blicken, werden sie vielleicht auSrufen: „Wieder mal was Neues!" Nun, für Sachsen bedeutet die Markenkartoffel, wie uns die Landwirtfchastskammer schreibt, tatsächlich eine Neuerscheinung, wenngleich st' in einigen preu ßischen Provinzen schon seit Jahresfrist besteht: es er scheint daher angezeigt, das kaufende Publikum mit die ser Kartoffel etwa« näher vertraut zu machen. Mlgemetn dürften die Bestrebungen bekannt sein, »en Absatz der landwirtschaftlichen Erzeugnisse durch Schaf fung hochwertiger Produkte von einwandfreier Beschaffen- heit unter Ueberwachung durch die Landwirtschaftskammern zu fördern, um der starken ausländischen Konkurrenz gegenüber den deutschen Markt zu behaupten und zu gleich der Landwirtschaft eine angemessene Verwertung zu ermöglichen. Während diese Bestrebungen mit Butter und Eiern bereits in verschiedenen Landestetlen erfolg reich durchgeführt werden, ist man auch daran gegangen, Speisekartoffeln guter Geschmackssorten unter besonders sorgfältiger Herrichtung und Sortierung al« Markenkar toffeln in den Verkehr zu bringen. Die Beschaffen heit der auf den Markt kommend'» Speisekartoffeln ent spricht oft nicht den zu stellenden Ansprüchen, sei es daß sie ein Gemisch von mehreren Sorten barstellen, wodurch sie ungleich kochen und ein ungleiches Aussehen besitzen, fei es, daß sie zuviel beschädigte und angegangene Knollen aufweisen unk dadurch zu großen Abfall ergeben ober daß sie in der Größensortierung nicht befriedigen usw Es muß zugegeben werden, daß ausländische — zum Beispiel holländische — Ware hinsichtlich aer äußeren Herrichtung die deutsche vielfach nbertrisst und sich daher immer "rö-, ßeren Eingang verschafft hat. wozu die sprichmö t'iche Vorliebe des Deutsch'» für alles was „weit her ist", noch besonders mithelfen mag. Der ausländischen Kon- kurrenz zu begegnen und de I inländischen M»"kt zu stärken, ist aber Pflicht eines chden Deutschen, sei 's Erzeuger oder Verbraucher. Es muß erstrebt und erreiche werd"» der deutschen Kartoffel den Platz einzu'mumen dm sie ihrer inneren Eigenschaft nacki verdient. Dies soll d .rch Schaf fung der Markenkartosfel, die unter Kontrolle der L an d w i r t s ch a f t s k a in in e r berauskommen wird, er zielt werden. Zu diesem Zwecke ist ein Landesverband für Markenkartoffeln im Freistaat Sachsen gegründet worden, dessen Mitglieder sich freiwillig verpflichten. Kartoffeln von vorgeschriebener Beschaffenheit und Sortierung zu liefern, die vor der Abnahme durch einen von der Land wirtschaftskammer beauftragten Sachverständigen begut achtet und erst dann zum Verkauf als Markenkartoffeln freigegeben werd°n, wenn sie den Lieferungsbedingun en entsprechen Diese Markenkartoffeln kommen in einheit lichen Säcken tu den Verkehr, die mit einem Anhänger versehen und plombiert sind Auf dem Anhänger befindet sich die Marke (Wappen der Land- i. t^chastskamn'er mit Umschrift „Markenspeisekartoffel unter Kontrolle der Landwirtschaftskammer für den Freistaat Sachsen"), ferner eine Kontrollnummer und der Name der Sorte. An Sor ten ist nur «ine beschränkte Anzahl hochwertiger Speise kartoffeln zugelassen worden; damit der Käufer schon äußerlich erkennen kann, ob es sich um eine gelbfletschige, weißfleischige oder rotschalige Sorte handelt, sind die An- Hänger in gelber, weißer oder roter Farbe gehalten. Auf diese Weise ist dem taufenden Publikum Gelegenheit ge geben, sich ein Werturteil über die einzelnen Sorten zu bilden und den Bedarf nach der Geschmacksrichtung zu decken, was bisher beim Bezug im Handelsgeschäft schwer lich möglich war. Bemertt sei noch, daß der gesamte Vertrieb der Mar kenkartoffeln im engsten Zusammengehen mit dem legitimen Handel erfolgt, der diesen Schritt der Landwirtschaft auch von sich aus begrüßt hat. An die Verbraucher, vor allem an die sächsischen Hausfrauen aber ergeht der dringende Appell, sich von der Güte der Markenkartoffeln zu überzeugen und mitzuhelfen, dem deutschen Markte in erster Linie die deutschen Erzeugnisse zu sichern und so zur Stärkung der deutschen Wirtschaft veizeitragen. SeeMmdnM U MM. vdz. Im Rahmen der diesjährigen Hauvtversammlunq der „Gesellschaft sür BrrdaunngS- und Ttoffwechselkrank- heilen" fand in der Deutschen Gesellschaft von 1914 ein Vortragsabend statt, zu dem der Ausschuß für Seefisch propaganda die Teilnehmer de« Kongresse« und di« Ver treterinnen der Haussrauenvereine geladen batte. Im Namen de« R«ichsernährung«mi»itterS begrüßte Ministerialrat Dr. Ebener die Teilnehmer. Er wie« darauf hin, daß in Deutschland der Seefisch noch immer nicht genng alS gefnndeS kräftiges Nahrungsmittel geschützt werde. Von hervorragenden Aerzten sei der große Wert nahme-Gcsuch an Stalin richtete, in Saratow von der GPU. verhaftet und mzch Barnaul in Sibirien 800 Kilometer südwestlich von TomSk verbannt morden.' Kommnnistenüberfall ans Stahlhelmlente. Etwa 2ll Stahlhelme», die an einer Versammlung, in der der zweite BundeSftthrer de» Stahlhelms, Düfterberg, gesprochen hatte, in Uniform teilgenommen hatte, wurden von der Po lt»«! sestgenommen und zur Feststellung ihrer Personalien der-Wache zugeführt. Nach ihrer Entlassung wurden sie aus der Straße von Kommunisten überfallen. Es kam zu einer Schlägerei, bei der auch Mester gebraucht wurden. Drei Angehörige de» Stahlhelms wurden verletzt, darunter einer schwer. Alle drei wurden dem Krankenhaus zugesührt. 81 »eil Mel-ölMleii. vk». Berkin. Der vom Amt kuSvendierte sozial demokratisch« Büraermeister Schneider wurde am Freitag vom SiaatSanwaltlcha't^rat Dr. Weißenberg vernommen. Schneider ist auch der passiven Bestechung verdächtig. Gr bestreitet setzt nicht mebr. einen regen aelellichaktlichen Ver kehr mit den Sklaret« nnterbalten zu baden nnd gibt auch 'n, wiederholt deren Gast gewesen ur lein und in ihrer Gesesischatf Rennplä'-e nnd Lokale besucht NI baden. Die von den kklnrek« erkalten»» Geschenke will Schneider aber immer erwidert haben. » SWWMlMr MM «M km MM kN KIM'-WWlUU. V Berlin. B-i der Vernebmnna der drei Stodtbank« d'rektoren Schmitt, Hoffnninn und Sitz'öder dn-tz Oder- reaiernoaSrat Tanolsti. "en Bean 'raatrn de« Lbervräsi- denten der Bronin« B o >dr > u n und non Berlin, Dr. Mnier, kommt v-> ' n>," no-d immer niedr Material zutage, das geeignet sche u.', da' Dunkel zn lichten, da« noch we vor -d-- ' ' -'loiek liea^ Insbesondere verdichten iird die Verwürfe nnd Ber- dachtsoründe gegen den Vinci!,re Wiener Stadtbauk- direltor Schröder. Tie Danaie >nu vereiis als test- stebend angeteden werden, Stzröo.r die Bücher der Stlaret« nicht aewistenda-'t genug aevr.nt da', da er idr« Fälschungen bei der Verrechnung mit der Ztadtbank, ob wohl die Fälschungen ziemlich viuiuo gemacht waren, nicht entdeckt bat. Von einem Neoi'or war der Direktion der Stadlbank Meldung »der eine auffallende Vostscbeck- überweiiung durch die Sklareks gemacht worden. Direktor Schmitt vermutete eine unreelle Handlung und beauftragt« den Direktor Schröder, bei der Firma Skiarek die Kaffen bücher einzusebrn. Schröder kam nach einigen Stunden zurück und erklärte, daß alle« in Ordnung sei. Wie sich nachträglich drrausttellt, hat er sich mit Erklärungen de» Eklarek« und des Buchhalter? Lehmann, wonach nur ein kleines Vrrsrbrn vorgekommen iri, zuirieden gegeben. Direktor Scbmitt lrß sich daraufhin Max Sklarrk kommen, der die gleiche Versicherung obgab, was Schmitt gleichfalls al« genügend anlab. Oberrroielunasrat TapolSki aber wird nunmehr näher in dirien Leit der Angelegenheit eindringea. Mus ku zWdellWi Mu. sf Berlin. Der Hochmeister des Jungdentsche« Orden», Max Mahraun, veröffentlicht einen Aufruf an die Meister und Brüder des Jungdeutjchen Ordens, in dem er unter Hinweis aus die Angriffe von Stahlhelm und Natio nalsozialisten gegen den Orden es allen Meistern zur Pflicht macht, den Einheiten möglichst Zurückhaltung btt zur Äeendtguug des Volksbegehrens aufzuerlegen. Insbe sondere dürften sich jungdeutsche Redner auf keine Debatten darüber etnlasten, ob der doungplan oder der DaweSpla» Sester sei. Der Jungdeutsche Orden bekämpfe beide Tribut diktate. DaS Volksbegehren lehne er ab, weil e» ei« un taugliches Kampfmittel gegen diese Tributdiktate sei. Dt« ganze Oeffentlickkeit müsse wissen, daß bei Jungdeutsch« Orden au diesem Wahnsinn nicht mit schuldig sei. W SklMkwllslllM in Mil MlilltklI. * Wien. Die Wiener Heiunvehrführung hatte anläfi ltch der für den 27. Oktober angejetzten Wimpelweihe auch einen großen Aufmarsch in Wien angemeldet. Die Sozial demokraten hatten für den Fall, baß der Aufmarsch statt finde, mit einem Gegenaufmarsch de» Republikanischen Schutzbundes gedroht. Gemäß dem Aufmarschverbot, da» Bürgermeister Seitz als Landeshauptmann unbefristet für Wien ertasten hat, wurde die Genehmigung des Aufmarsches jedoch verweigert. Gegen diesen Bescheid wurde Einspruch eingelegt, der aber zweifellos ebenfalls abgelehnt werden wird. )lsuse jetrt, Akle rpster! VI» RlnkeuktzmügUckkett IM AlNKSr moslSrnS» — Sei genr geringer KnrSkAiMS un6 10 I« Vi» r« glSlcl, »UKgSkLnOIs». vLUtSQ-Llkotzsl, Dslctsr, Lostüms, Litrtok-LlolSor, Vellovsr, SsrrsQ-^vsüss vursodsll- unä Luabsn-^llrüsss, Rtmäxurt-VIstsr, kelstots, jeolrsL rmä 8o«sn mmmm-m» LsttvLsokv, SerölQsu, 8tsppäsoIssL oiokt x»«««»äs Llsiäungsstvotz Airä tzostsnlos xstlnäsrt! vsi Lrankkoit u. ärdsitslosixtzsit uirä voitxsksnäs Rücksiokt zvoommva- Dßvu »uksvnommvn: krdsttsitz '7 I",»" »MS-SSM- ....t im., Ävi- venlrnnf« lek «Inen MLntvt HVHvckßGvIren « vleee» «Ai kllll^eten Vitts wsivv ksnstsr ru donoktsv i UH MW MM UMMM MM MM MM Vsrtrst«: LmipwtrsSs SS (mv vurvkxtmH ^Wlli »NlRIl UWRMÜUW Ul 0 r v ä i t-v » a » o rr » ic