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IMkMIIIölklirMM Das Deutschtum Siebenbürgen» ist in den schwersten Abschnitt seiner rühm- und kampfeSvollen Geschichte ringe, treten. AIS deutsche Solonisten vor bald achthundert Iah. ren von Rhein und Mosel „nar Ostland" zogen, gerufen von einem weitblickenden König«, da »erstanden sie e», sich «in weitgehend die deutsche Eigenart schützende» Recht zu sichern. Aber sie vertrauten diesem feierlich verbriesten Recht allein nicht, sie hielten das Schwert des freien Mannes fest in der staust, und neben Art und Pflug, mit denen sie den Urwald rodeten, vergasten sie den Ipeer nie. „Zum Schutz? der Krone" „ad rctinendmn coronam" waren sie in das Land gerufen und 500 sächsische Reiter bildeten deS Königs Garde, wenn er in den Krieg zog. Die Bürger bewehrten ihre Städte mit ungeheueren Festungswerken und die Bauern errichteten um ihre grasten, meist im aotbischen Stil erbauten Hallenkirchen wehrhafte Ver- reidigungsanlagen mit Türmen, Wällen und tiefen Gräben, die so weit gezogen waren, daß die ganze Gemeinde inner- halb des schützenden Mauerrrngs sicher Unterkunft in den Kriegszeiten fand. Jahrhunderte hindurch waren die Siebenbürger Dach, sen äußerstes Bollwerk des christlich-germanischen Abend- landcS, an dem sich oft und oft der Anprall der Türken und Tataren brach. Eine Zeit heroischster Kämpfe, groß artigster Opferberxitschast für Volkstum und Glauben sind das 15., 16. und 17. Jahrhundert, In diesem heldischen Zeitalter des kleinen deutschen BolkssplitterS im roman tischen Karpathenlande nahm die Nation einstimmig den lutherischen Glauben an, und wer ic eine siebenbüroischc Kirchenburg gesehen hat, dem drängt sich unwillkürlich der Vergleich mit den machtvollen Strophen des Lutherltedes auf. Bereits in der Zeit der Reformation wuchsen Kirche und Sclnile zu einem Lebewesen zusammen, dis der Nation stärkste sittliche und nationale Kräfte zuführte. Alle gegen reformatorischen Versuche zerschellten und die weisen Führer des Bolles erbauten ihm, als die Zeit der Burgen und Kanonen vorbei war. in der Schul- und Kirchenversassung sowie in den zahlreichen völkischen Vereinen und Genossen schatten neue Bollwerke geistiger Art, die die in den vielen Kriegen geschwächte Volkskraft wieder himmelten und stärk ten. Die tiefgehende und gründliche Vo'kserziehnng durch eine eng mit der Kirche verbundene Volksschule sicherte den Siebenbürger Sachsen stets den ersten Platz in kultureller Beziehung unter den zahlreichen Volksstämmen des alten Ungarn. Im Laufe der Jahrhunderte hatten die Sachsen in kluger Erkenntnis dessen, daß die Kirche eine dem politischen TageSkamps ziemlich entrückte Institution sei. der sieben- bürgischen Landeskirche, die unter der Leitung eines Bischofs steht, materielle Grundlagen geschaffen, die eS ihr ermöglichten, selbst in den Tagen des schwersten Kampfe- dem Voll stet« die religiösen und schulischen Notwendig keiten zu sichern. Tie 285 000 Siebenbürger Sachsen ver- fügen beute noch über 255 Krrchengemeindrn mit 277 Volks-Mittel- und höheren Schulen mit zusammen 689 Klassen, die von rund 40000 Schülern besucht werden: außerdem wirken 102 Kinderaältcn und 210 stortbildungS- schulen in klarliniger deutschtultureiler Arbeit, über die sich 5 Oberghmnasien, 1 Oberrealschule, 2 Lehrerbildungs anstalten und weitere stachschulen ausbauen. Erhalten wur den diese vielen Lehranstalten, sodann die Geistlichen, also Pfarrer und Prediger durch oft recht hoch veranschlagte Kirchensteuern, die meistens die Staatssteuern überragten, durch Schulgelder und durch die Pachteinkünfte der Lände reien. die meist an Gemeinvemitglieder vergeben waren. Als im Jahre 1918 Siebenbürgen an Rumänien kam, begann man auch in Siebenbürgen mit einer Agrarreform, die der evangelisch sächsischen Kirche mit einem Schlage die materielle Grundlage entzog, denn nahezu 60 000 Hektar oder 240 000 vreustlsche Morgen Landes wurden insgesamt den SSS Kirchengemeinden enteignet. Der Staat über- nahm zwar die Verpflichtung, die. enteigneten Liegenschaften durch jährliche Beitragsleistungen abzulösen — er ist aber bisher in nur sehr geringem Mäße seinen Verpflichtungen nachgekommen, und er zahlt ihnen auch nicht die Dummen, die ihnen au» den DtaatSsteuern zur Erhaltung ihrer Minderheitenschule zu. stehen. Der Führer der deutschen Partei hat gelegentlich der letzten Budgetdebatte dem rumänischen Volksvertreter voraerechnet, daß der Staat aus diese Weise der evan. gelischen sächsischen Landeskirche rund 850 Millionen Lei (d. s. 21 Millionen Reichsmark» vorenthal« t e n habe. Bisher Kat das kleine Völkchen mit angestrengtester Zusammenfassung aller Kräfte sich sein kulturelle» Rüstzeug erhalten. AuS den Ersparnissen der Nation konnten 12 Jahre hindurch Pfarrer und Lehrer kümmerlich erhalten werden — die Kraft der Kirchen gemeinden ist aber setzt zu Ende, denn e- drückt auch noch die schwere Agrarkrise auf den Bauern. So steht dieses namenlos tapfere Volk heute vor der Tatsache, daß es dem kulturellen Ruin ent- gegenaehen muß. wenn nicht von irgendwoher Hilfe kommt. All die heroischen Heldentaten sollen vergeblich gewesen sein? Die Kulturarbeit diese» Völkchen», selbst von ihren Feinden anerkannt, sucht ihresgleichen auf »er ganzen Welt. In einer Krisenzeit, wie der heutigen, lassen sich bei einer so kleinen Zahl von Menschen nur sehr schwer neue Quellen erschließen — für eine ttmorganisation braucht man vor altem Zeit. In dieser Zeit aber verhungern uns die deutschen Pfarrer und die noch schlechter gestellten Lehrer, verkommen Tausende deutscher Kinder, werden Hun- derte in den Staatsschulen ihrem VolkStum und vielleicht auch ihrem Glauben entfrem det. Durch einen Notetat bösst man in Siebenbürgen den großen Bau zu retten — in 40 bis 50 Gemeinden aber müssen die deutschen, von den Geistlichen selbst gel-Oeten Kirchenschnien gesperrt werden, wenn nicht sofort Hilie kommt. Mit se 1000 Mark kann je eine solche Kirchenschule rin Jahr hindurch üver SVasser gehalten werden — welch kleiner Betrag im Verhältnis zu dem, wa» auf dem Spiele steht. Ein Hilfswerk ist gegründet worden, denn da» Völkchen, da? bisher stet» aus eigener Kraft sich geholfen hat, ja. das in Deutschlands Notzeit Tausende reichsdent- scher Kinder liebevoll bei sich aufnahm und mütterlich ver sorgte, muß bittend an die Türen fremder Menschen klopfen. So groß die Not im Reich auch ist. so groß ist sie noch nicht, als daß die notwendigen Beträge durch Spenden nickt aufaebrocht werden könnten, die jedermann an daS Postscheckkonto deS „Gustav Mols Vereins", der seit vielen Jahrzehnten ein treuer Freund der cvannelischen Diasvora ist, in Leipzig Nr. 88?,0 senden möge. Es gilt »u helfen! Ja aber noch eine»: ES gilt den treu-m Siebenbürger Sachsen zu zeigen, daß b-aS Mutterland hinter ihnen steht und daß es Treue mit Treue zu veroektrn versteht! Fritz Heinz Reime sch. M MWMM Ar Si-Win Im Nkn. Der Iungdeutsche Orden und die Volk-nationale Netchsvercinigung haben sich in letzter Zeit eingehend mit dem Problem der Arbeitsbeschaffung und der Beseitigung der gegenwärtigen Volksnot befaßt. Tie Organizationen sehen eine wesentliche Teillösung in der Durchführung der sog. West-Ost-Beweonng, die in einer Landnehmcrbewegung für das volkslose Gebiet -cö deutschen Osten» in die Tat mngesetzt werden soll. In dem Heft .Osttiedliinq und frei, williger Arbeitsdienst" der Volksnationalen Schriftenreihe lesen wir über die Notwendigkeit der Siedlung im -cutfchen Osten: Die Besibverteilung nn östlichen Deutschland war bis her in manchen Landschaften durch große Güter von 2090 I Sls SO MV Morgen Land he-errscht. Seitdem solche Groß» ' betriebe unrentabel geworden sind, halten ihre Besitzer billige polnische Arbeitskräfte als Saisonarbeiter heran, weil deutsche Landarbeiter zu den ««gebotenen Bedingungen -»richt zu haben waren. V» ist nicht zuletzt eine schwere Schuld ber materialistischen WeltanfAiuutng, de» Marxis mus und be» Kapitalismus. wenn "deutsche Arbeitskräfte nicht mehr unter einfachen Lcbenkbedingungen auf dem Lande arbeiten wollten. Der MaterialiSenu» hat bei seiner Gefolgschaft immer wieder ble Neibinstinkt« ansgepeitfcht und die Menschen dazu gebracht, ihr Glück in Geld zu suchen. Damit imirde der Sinn für Bodenständigkeit und na'onaken Idealismus untergraben, und bi« LebenSan- sprttch« -e» einzelnen steigerten sich Andererseits bat die hochsabr««de Geisteshaltung be« Etantzesherre« tn Ostelbien die willigen Menschen innerlich abgestoben. Wie oft ist z. B. aus ber idealistischen Arta»a«e«ben»eg»>rq bittere Klage darüber geführt worden, daß «ine große Anzahl ostelbischer Grundherren nicht das geringste Verständnis für eine freiere Geisteshaltung ihrer Angestellten und Arbeiter aus bringen konnten. Jedenfalls ist di« Lag« des Grohgrmibbesiüe» gegen- wärt'g so, daß in jedem Jahr« eine Anzahl Güter zum Verkauf gelangen. Es muß selbstverständlich alle- getan »verden. »em die»e Besitztümer dem Deutschtum zu erhalten. Di« schon mehrfach erfolgten Erwerbungen polnischer Bauern deutscher TiaatSangebörigkett im Osten sind ei», Benn S für die znlbewußte Arbeit der Polen, die ihre Vorposten diesseits der polnischen Grenz« ansetzen, um bei späteren Abstimmungen in Greazbezirken oder bei sonstigen Verwicklungen ihren Einfluß a»»Süb«n zn können. Die setzt zum Verkauf kommenden Güter werden zu meist von staatk chen oder privaten Giedlnna-gesellschasten angekaifft nnd für Diedkivngdzwecke anfgeteilt. Auf diese Weif« hat daS devttche Reich znsammen mit Preußen in der Zeit von isttN—iftSsi tn-gesamt 20 000 Dedleritellen aus rund 200 000 Hektar <1 Hektar -- 4 Morgens geschaffen. Polen dagegen besiedelt in icbem Jahre nach seinem Agrar programm mindesten» 200 000 Hektar und hat znm Ve'spiek allein im Jaßre 1027 im ganzen 200000 Hektar besiedelt. Demnach bat Po'e« in einem Iabr« mehr GiedlnngSlanh b-xgerichte» als Deutschland in 10 Iabre«. B'S zum Jahre 1020 betrug Sie Zahl der neueinaerichteten ^iedlerstellcn in Polen 47,MO in Lettland 050M. in Estland 25 000. D-uiicßland hatte temaeaenüber 1920, affo noch 2 Fahre später, erst ganze 20 000 Aiedlerstellen eingerichtet. ES er gibt sich daraus klar, mie groß die Meiaßr ist daß aus den östl'cheu Gren'ländcrn ein sKtvermu-zeltes und kinder reich?« Bauerntum feine Söhne nnd Ev'el itber die Grenze nach Deutschland in den Raum ohne Volk hineinbringt, wenn wir ans national-politischen Gründ-« den deutschen Osten nicht dich'er mit unteren eigenen VolkSaenoOen be. seb«n. Für den Anfang bedeutet natürlich die Siedlung im Osten eine ernste nnd schwere Ausgabe für irejenigen, die sich an diese» PioniarmerS begeb"«. Aber e» ist keineswegs ko, w°e man im Westen Deutschlands »iolsach alaiebt. baß der Osten eine öde nnd verlorene Geaend sei. Bielmebr ist die Landschaft «ißervrdentlich ^Swe-Mlnu-Sreich. mob die Bodennerbältn'sse sind mm größten Teil durchaus zufrie denstellend. Es wird nktfg sein über die Landschaften de» denffcben Oßen». ihre Licht- und Schattenseiten iw aanzen Reich Auffläruna zu schaden damit « chi faklch« Borstes- lunaen den deutschen Menschen mehr nach Amerika al» nach dem östlichen Teutschlan» ziehen. kp. tii KMk Ist MM Ma. Am 1». April beginnt de, KLrte»pr»,eß in Düsseldorf. Der große Prozeß gegen de« Massenmörder Kürte«, der am kommenden Montag in Düsseldorf beginnt, bietet auch als Prozeß eine traurige Seniation. Nicht weniger al» 500 Zeugen sind geladen. 80 Gutachten von Lerzkrn. Psn- chiatern, Wafsensachoerständigen und Chemikern liegen vor. Der Sprung ins Ungewisse. Roman von Fritz Stetneman n. Tovoright by Literatur-Verlag Gloria. Berlin-Steglitz. 2. Fortsetzung. Nachdruck verboten. In seinem geräumigen, vornehm aus^,.»>>... satbüro saß Bulenstock an seinem Schreibtisch und dik tierte. Er war ein Mann um die Vierzig herum, mit sorgfäl tiger Eleganz gekleidet; sein volles Gesicht war glatt- rasiert und sein blonder Scheitel etwas gelichtet. Bei Trautes Eintritt zog er die Brauen hoch und betrachtete sie mit kritischem Blick. Er beendet« sei« Diktat sofort und schickte die Stenotypistin hinaus. Dann erhob er sich mit jugendlichem Schwung, stellte sich vor und schob Traute einen Klubsessel hin. Ein wenig unsicher nahm ste Platz, seltsam berührt von Butenstocks Art, die ihr neu war. In Gräfenthal gab es diese Sone Menschen nicht, die immer wie vom Bogen geschnellt wirken, dabet abgerundet und wohl gefällig in ihre»» Bewegungen sind. .Sie bewerben sich also bei mir um den Posten einer fremdsprachigen Sekretärin," sagte er und dreht« nach- denklich ihren Varanzenzettel in der Hand. .Ja," antwortete Traute besangen und wartete auf die Fortsetzung des Gesprächs. Butenstock, der dazu übergegangen war, Traute» schlanke Fesseln zu bewundern und ste mit seinen Blicken zu liebkosen, freute sich an seiner Entdeckung, di« ihn vergnüglich stimmte. Nach einer Ueinen Pause fuhr er kort zu fragen» .Wo waren Ste zuletzt beschäftigt»" .Ich war praktisch noch nirgends beschäftigt.- .Sie sind also Anfängerin, soso!" .Ich verfüge aber trotzdem über doll« Fertigkeit.- »Hm." Butenstocks Blick streichelte da» so anziehende Objekt. Was das Mädel für hübsche «eine hatte! ,Ss besteht also kein« Aussicht auf Engagement für mtch?" ButenstockS Kopf fuhr hoch. .Sagte ick da»? Doch wohk nicht. Ich wäre nicht abgeneigt, mit Ihnen abzuschließen, doch müßte ich zu vor wissen, ob Sie auch tatsächlich perfekt find. Wollen Sie mich durch eine Probe überzeugen?- Traute erklärte sich bereit. Butenstock stand auf. .Ziehen St« bitte Ihre Handschuhe aus und Jh> L7.äntelchen, setze« Eie Ihr Hütchen ab und legen St« alles dort auf den Stuhl/ Als Traut« den Hut abnahm, gewahrte er eine Füll« kastanienbraunen Haares. Er stellte fest, daß ste ohnz Hut vorteilhafter wirft« und wurde noch gejchmetdigei i« seinen Beweaunae«. .Ich werde Ihnen einen Brief diktieren, reu uy S»e bitte, nachher auf der Maschine ins Englisch«, Französi, sche und Spanische zu übertragen." Er diktiert« ihr einen seiner tausendfach in dl« Welt gesandten Reklamebriese. Er hätte ihn im Schlas her- sagen können, aber er sprach, als ob er jeden Satz, jedes Wort genau abwägen müsse, wobei er mit heimlichen Behagen Traute beobachtete. .So und nun bitt«, dort ist die Schreibmaschine." Das langsame Diktat hatte Traute zu vollkommener Ruhe verholfen, di« ihr anfangs gemangelt. Di« Ueber- tragung machte ihr nicht die geringste Schwierigkeit. .Gut, sehr gut," schmunzelt« Butenstock. .Run nehmen Tie nochmals Platz, liebes Fräulein. St« haben mich überzeugt und ich bin bereit, Sie zu engagieren, doch erscheint mir die vermerkte Gehaltsforderung auf Ihrem Zettel für den Anfang etwas reichlich hoch. Sie müssen sich doch immerhin erst einarbeiten." .Da« wird mir kein« Müh« machen." Butenstock tat, al» müsse er die Angelegenheit reiflich erwäge«. .Na schön,* meinte er schließlich, .ich will nicht Nein- lich sein. Sie sollen sogar Zulage habe«, wenn Sie die Erwartungen erfüllen, die ich tn Sie setzen muß. Stellen Sie mich in jeder Hinsicht zufrieden, dann haben Ste «in« Position, wie St« sich keine besser« wünschen können Ich erwart« also morgen früh Ihren Antritt.' .Ich danke Ihnen, Her, Butenstock. Sie werden sicherlich mit mir zufrieden sein." „Ich hoffe und wünsche eS," erwidert« vutenstock liebenswürdig. Traute griff nach ihren Sachen, doch der gefällige Butenftock kam ihr zuvor. .Hier ist ihr Mäntelchen. Aber erst kommt ja wohl der Hut.- Er iah sich suchend nach einem Spiegel um. .Da, Fräulein Weidner, benutzen Sie die Glastür des Bücherschrankes, um Ihr Hütchen kunstgerecht aufzusetzen, einen Spiegel kann ich Ihnen leider nicht zur Verfügung stellen. Sol Wirklich reizend. Und nun das Mäntelchen." Er reicht« ihr zum Abschied die Hand. Traut« lächelte, al» st« die Treppe htnunterging, dir sie mit Ler,klopfen «mporgesttegen war. Ihre Wangen zeigten -ine lebhafter« Färbung, die Unterredung hatte sie etwa« aufgeregt. ,Ra, was hab« ich Ihnen prophezeit!- riH Frau Kornftedt erfreut aus, al« Traute ihr di« Nachricht brachte, denn «S war ihr nicht gleichgültig, ob st, «inen Pensionär mehr oder weniger hatte. .Ein Mädel wie Sie findet in Berlin unbedingt Stellung.' Fünftes Kapitel. .Ich glaube,- sagte Frau Schramm, »reit auf den Tisch gelehnt, zu ihrem Mann, der sein Mittag.ssen ver- zehrte, .mit unserm jungeg Mann stimmt MD nicht.- Schramm, mit vollen Basen kauend, denn er hatte immer «inen gesegneten Appetit, wenn er von seiner Fabrikordeit nach Hause kam, sah sein« Frau fragend an. .Mit seinen Finanzen scheint eS mächtig faul zu stehen,* fuhr die Frau fort. „Als er bei un» einzoa, war er gut angezogen, und heute! . . . Sein Anzug ist total schäbig und im Schrank hängt nicht ein einzige» Stück. Alle» verkloppt! Und wie er auSsteht l Durch seine Backen kannst« durchblasen.' .Ja, 'S geht ihm eben dreckig, wie so vielen heutt,- meinte Schramm und aß seelenruhig weiter. .Er verdient reinen Pfennig! Den geschlagenen Tag ptzt er zu Hause und malt Note».* .Hat er die Miete bezahlt?' .Roch konnte er st« bezahlen." »Na also!" ,Mann, denke doch mal weiter!' _ . .Na ja, Mutter, ja! Wenn er aber 'n anständiger Kerl ist . . . Oder willste ihm kündigen?" ,Ner doch." .Ja, was soll denn da dar Ganz«? Du meckerst und meckerst . . ." .Du mußt ihm helfen!' „Ich?" Echran .» sah sein« Frau verdutzt an. »Soll ich ihm ein« Stelle als Dreher verschaffen?" .Quatsch »Ich! Du weißt doch, daß er Musiker ist und Janke einen Klavierspieler braucht." ,Ach so, von der Seite kommt der Wind. Du hast Wohl schon bei ihm auf 'n Busch gekloppt?" »Wo wer' ich ihm denn den Mund wässrig machen nnd nachher Pustekuchen. Ob der will, darüber brauchen wir uns den Kopf nicht zu zerbrechen. Wenn jemand' da» Wasser so hoch steht, denn greift er nach ner Mücke, »»mit ste ihn 'rauszieht.- ,Na la, ich kann Ju- len mal fragen.- Eine Stvrde später kehrte Schramm von Ianre zu- isick und meldete seiner Frau, vaß er mit ihm mal 'rüber kommen solle »Na, denn aeh' man gleich z» ihm und sag'» ihm," drängle Fra^ Schramm. .Vielleicht störe ich'n gerade," meinte Schramm zögernd, der nicht so rech» Fühlung mit keinem Mieter hatte. .Mit so ner Rachnchr und stören!- meinte Frau Schramm. .Wenn du dich nicht traust, werde ich « ihm sagen- Schramm hielt die ungestüme am Arm fest und klopfte an. Die Frau schob sich hinter thm in« Zimmer Manfred blickte, Untzeil atmend, auf. Es tonnte doch nichts Gutes bedeuten, wenn seine Wtrtsleute zusammen ,u ihm kamen. Wollten sie ihm kiindtaen, wett ste be- fürchteten, eine« Tage» kein- Miet, mehr von thm zu erhalten? Ste Landen sich aeaenüber. allesamt etwa» befangea-