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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.04.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193104082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310408
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310408
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-04
- Tag 1931-04-08
-
Monat
1931-04
-
Jahr
1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.04.1931
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Trauung im Hause Frankreich. si Palermo. Heut« um 11 Uhr nahm Kardinal» eezßUcbof Levitrana in der Kathedrale von Palermo di« Trauuna deS (Urafen von Pari-, Sohne« de« fronzö- lilcken Thronvriitendenten an? dem Hanl« Bonrßon- Orleans, mit der Prinzessin Isabella von Orl«nnS»Bra» ganz« vor. Trauzeuaen kür di« Prinzessin waren ihr Petter Peter Erich von Orl«a»s - Braganz« und Prinz Ndomr Tzartoryttti, siir den Gras«» der König von Spanien, der vom Prinzen Carl von vonrbon, Tobn der Jniantin Louise von Spanien, Schwester der Herzogin von Enis«, vertreten wurde, und der Herzog von Apulien. Zahlreiche Hobe sranzösische, italienische, spanisch« und brasilianische Persönlichkeiten wohnten der Trauung«» z«r«mo«t« bei. Srtteht« in der Ostslowakei. * Ung »ar. Di«n«1agnach»ittaa wurde in der Osi- slowakei, besonder« in den Stödten Ungvar und Munkoez, «in Erdbebrn «ahrgenommen. da« an einigen Stellen bis »i 10 Sekunden dauerte. Di« Däcker einiger banfiilltg«r Hkufer stürzt«« ab. Bild«, sielen von d«n Wöud«n. Politische Tagesiibersicht. Heimwehrsithr<r Steidle legt sein Bundesratsmaubat nieder. Wte die Pressestelle der Tiroler Heimivchren in Innsbruck mittetlt, hat der Heinnvehrsithrer Dr. Stetöle sein BundeSratsman-at nicdergelegt. Die Londoner Blätter zum Pariser Echo der Einladung «ach Chequcrs. Dio Abendblätter veröffentlichen die fran zösischen Bltttterstimwen zur Einladung Dr. Brünings und Dr. EurtiuS nach Chcauers und kennzeichnen in ihren fett gedruckten Uebcrschristen den Argwohn, den die geplante Besprechung von CheguerS in Paris erregt hat. Di« Agen tur Reuter bezeichnet in einer Pariser Meldung die Auf nahme, die die Nachricht von der Einladung in der fran zösischen Hauptstadt gefunden hat, als „sehr kühl". Die Beratungsstelle im RetchSfiuauzmkristerium für bi« kommunale« Anleihen seht sich folgendermaßen zusam men: DaS ReichSsinanzministerinm wird vertreten durch Ministerial-Dirigent Geh. Neg.-Nat Norden, das Reich«- wlrtschaftSmintsterium durch Ministerialdir. Dr. Reichardt, da« NeichSbankdirektvrtum durch Geh. Finanzrat Dr. NrieH« rtch: ferner gehören der Beratungsstelle an der Präsident der preußischen Staatsbank Staatssekretär z. D. Dr. Schroeder, der Präsident der bayerischen Staatsbank Staatsrat Dr. v. Wolf, sowie als Finanzsachverständige der kommunalen Neichsspihen- und NctchSfaclwcrbände der Präsident des Deutschen Siädtctages Dr. Mulert und der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes Dr. Kleiner. Geschäftsführer der Beratungsstelle im RetchSsinanzministrrimn ist ObcrregierungSrat Prausc. Ne«e Ausschlüsse auß der Nationalsozialistischen Partei. Eine Anzahl führender Lieguihcr Nationalsozialisten, etwa ein Dutzend, sind auS der Partei ausgeschlossen worden. Unter ihnen befinden sich die beiden Hauptfsthrer der Lteg- nitzer SA., der Turnlehrer an der Liegnitzcr Ritter-Akade mie (Staatliches Gymnasium Jobanneums Rittincister a. D. von Ntckisch-Nosenegk. der den Posten eines Standarten. fithrerS bekleidete, nnd der Sturmbannführer Fritz Neiß. Verbot kommunistischer Geldsammlunge« in Thüringen. Zur Durchführung des von den Kommunisten beantragten Volksbegehrens ans Auflösung deS thüringischen Landtage hütte di« Landtagsfraktion der Kommunisten um Geneh migung zur Veranstaltung öffentlicher Geldsammlungen nachgesucht. Das thüringische Innenministerium hat er klärt, es könne diesem Anträge nicht stattgeben, da er nur von der kommunistischen Partei, also «inseitig gestellt wor den sei. Der Grundsatz, daß öffentliche Sammlungen für politische Zwecke nicht genehmigt würden, s«t bisher nur in den Fällen durchbrochen worden, wo di« Sammeltätigkeit allen politischen Parteien zugute gekommen sei. Unansgeklärtc politisch« Mordtat in Paris. In Pariv wurde gestern ein in Lille wohnhafter Russe tot aufgefun- ben. Die näheren Nachforschungen führten zur Entdeckung einer Art Höllenmaschine upd zahlreicher Schriften und Drucksachen'in russischer und deutscher Sprache. Man ver sucht, die Angelegenheit auszuklären. U. a. wird behauptet, daß sie in irgend einem Zusammenhang mit der Affäre Kutjepoff stehe. Die Ergänzung der Thüringer Regierung. Kommenden Donnerstag werden unter den Parteien des jetzigen Rumpf- kabinettS in Thüringen die Verhandlungen um die Er gänzung der Thüringer Regierung beginnen. Nniformvcrbot im Rheinland. Der Oberpräsident der Rhcinprovinz hat folgendes Verbot erlassen: Auf Grund des 8 8 der Notverordnung in Verbindung mit der hierzu erlassenen Ausführungsverordnung deS preußischen Innen ministers verbiete ich hiermit sür di« Rhetnprovinz bis auf weiteres das Tragen einheitlicher, insbesondere militär ähnlicher Parteinniformen oder BundeSkleidung der NSDAP., ihrer linier-, Hilfs- und Nebcnorganifationen, insbesondere der Sturmabteilungen sSA.s, der Schutz staffeln und der Hitlerjugend. Drohende Arbeiteraussperrung in Dänemark. Nach monatelangen ergöbniSlosen Verhandlungen, dj« zwischen dem Arbeitgebervcrein und den Gewerkschaften über die Lohnfrage geführt wurden, erklärten heute die Arbeit geber, zur Aussperrung schreiten zu müssen, die 50 000 Mann erfassen würde. Der staatliche Schlichter brachte einen Vermittlungsuorschl,rg ein, zu dem heute die Parteien Stellung nehmen. Die Arbeitgeber sind bereit, auf den Vorschlag des Schlichters einzugehen, dagegen wurde er von mehreren bedeutenden Arbeitergruppen verworfen. Falls nicht im letzten Augenblick doch noch bi« Einigung zustande kommt, kann nunmehr die Aussperrung am 10. d. M. abends in Kraft treten Dr. Popp zum deutsch-evangelischen Bischos von Süd, llawie« gewählt. Dte gestern in Belgrad zusammengetret«»« Wahlkom-mtssion der doutsch-ovangolifchen Kirche in Süb- flawlen hat auf Grund de» vorliegenden Stimmverhält« nisseS festgestellt, daß der bisherige bischöfliche Administra tor Dr. Philipp Popp zum deutsch-evangelischen Bischof nnd Dr. Wilhelm Roth zum weltlichen Präsidenten gewählt worden sind. Kein« Loudon-Reis« Mussolinis. Dte in der Auslands messe ausgetauchte Meldung über einen bevorstehenden Be such Mussolini- in London findet in Rom k«inerl«t Be stätigung. Wahlveschwerden der deutschen Minderheit vor dem Völkerbund. Nach polnischen Pressemeldungen sollen auf der nächsten BölkerVundStagung, di« am 18. Mai beginnt, mehrere Beschwerden der deutschen Minderheit über die Ungültigkeitserklärung der deutschen Wahllisten für die Wahlen zum schlesischen Sejm behandelt werden. Militarisierung der russischen Dörfer. In Moskau fand eine Konferenz der Mtlitärgesellschaftcn Ossoviachim statt, be sich mit der Militarisierung der Dörfer befaßte. Der Generalsekretär Malinowski stellte fest, daß dte Mili tarisierung der Dörfer bisher kein« großzügigen Ergebnisse gebracht habe, und schlug die Einsetzung besonderer Milt- tärstoßvrigaben auS ehemaligen Mitkämpfern und Unter- offizieren der Roten Arrue« vor. die sich freiwillig der Militarisierung der Dörfer zu widmen hätten. Di« Kon ferenz nahm eine Entschließung an, in welcher die Sowjet regierung gebeten wird, die zur Militarisierung des Dor- feS notwendigen Schritte zu tun. M AMMMMWü M Mein. ff Lissabon. Die «ufsiandSbeweauug von Funchal wird in einer offiziellen Not« der Regierung bestätigt. Gin Leutnant, beißt eS, hab« im Namen Ler Aufständisch«« der Garnison Madeira d«r Reaiernna telegraphisch mitgeteilt, die Garnison hab« den offiziell«« Reai»rnng«d«fegierten Oberst Silva Seal, sowie die übrigen Behörden abgeseßt, nnd sei nicht geneigt, die Befehle der Zrntralreglernna zu befolgen. D>« Regierung hat nunmehr den Obersten Fer nandez Borge« mit der Wiederherstellung der Ordnung be traut. Di« offizielle Not« teilt mit, daß di« Haltung bei den übrigen Truppen ausgezeichnet fei und überall Rübe herrsche, und daß di« Regierung über die notwendigen Machtmittel verfüge, um di« Ordnung aufrecht zu erhalten. TruppenverstSrkungen abgegange«. »London. Znr Unterdrückung de« Ausstande« in Madeira sind am Dienstag weitere Truppen in Stärk« von 2 Regimentern mit Artillerie, Maschinengewehren und Wasserflugzeugen au« Lissabon auf dem Transportschiff Pedro Vom», abgraangrn. Di« Landung dieser Truppen in Madeira wird von dem Kreuzer Carvalla Aranj» ge deckt. Al« Bevollmächtigter der portugiesischen Regierung ist am Montag Oberst Fernando Borge« nach Madeira abgereift. In einem Telegramm an die Regierung, da« im Namen der Aufständischen von einem Leutnant unter- zeichnet ist. teilen diese mit. daß die Beamten abgrsetzt feien nnd kein« Anordnungen der Regierung auSaefübrt würden. In Portugal ist die Zensur «ingesübrt, sodaß alle Nach richten nur über Spanien »n erlangen sin''. Zum Schutz der britischen Interessen ist der englische Kreuzer London am Dienstag früh von Gibraltar nach Madeira in See gegaugen. MMW Rlllkll io MIM. Die fowjetrusstsche Reaiernna hat soeben «ine ver- ordnung erfassen, wonach unter bestimmten Voraus- setznngen ausländische Firmen zur Niederlassung in Rußland »«gelassen werden. Da da« Außenhandels monopol in Krait bleibt, können diese Niederlassungen nickt mit einzelnen Angehörigen der Sowjetunion Mr- sckäfte abschließeu, sondern nur mit den öffentlicken Stellen, dir iu Rußland dazu bevosimäcktigt sind. — Die Srleick» iernng der Niederlassung ausländischer Firmen, dir in diesem Dekret gegenüber der bisherigen Praxi» auaebabnt wird, verliert einigermaßen an Wert, da gleichzeitig be stimmt wurde, daß das ru,sticke AnßenbandelSkommissarlat, wenn es di« öffentlicken Interessen vertan««», di« Zu- laffun« jederzeit »urückurbmen kann. SWedung drr Klawitter-Werst Danzig, 8. April. Die Schiffswerft vs^ Klawitter fiehl sich gezwungen, ihren Vettieb iu schlicken Am Sonnabend find die letzten Arbeiter der werft entlassen worden. Das Unternehmen hat über hundert Jahre dem deutschen Schiffs bau und Danzig» wirtschaftlichen und lndustrielleu Interes sen gedient. Umfangreiche Arbeiteranssperrungen in Norwegen. st Oslo. Die vrmnhnnaen, den großen Arbeit«, konflikt in Norwegen zu verhüien, sind seblgeschlaoen. Von beute abend an wird die Arbeit in einer großen Reib« von Industrien, darunter Eisen-, Maschinenbau-, Bergwerks-, Textil- und Bauindustrie, sowie in den Druckereien der Provinzblöiter eingestellt werden. Ins gesamt werden 43 000 Arbeiter betroffen. Den Grund der Arbeitseinstellung bildet der Konflikt i» der Lobnkraa». Die Arbeitgeber haben angekiindigt, daß sie vom 15. 4 an auck in anderen Industrien dir Betriebe nillegen werden, davon werden weitere 25 000 Mann betroffen. Mm WsSmoM bei K. Ai». * Pari«. Ein schwere« AntobnSnnglsick ereignete sick am Montag in der Näbe von St. Etienne. Ei» mit 28 Person«» besetzter Autobus stieß in einem Vorort mit einer Straßenbahn zusammen nnd wurde zertrümmert. Sämtliche Insassen wurden mehr oder weniger sckwc« verletzt. D>e meisten Verwundungen rübrcn von Holz« und Glasivlitteru her. Mehrere Personen schweben in Lebensgefahr. Die Bevölkerungsbewegung lm Jahre 1Z3V Die vorläufige statistische Bearbeitung der Bewegung der sächsischen Bevölkerung im Jahre 1930 hat das Statistische Landesamt zu folgenden Feststellungen geführt: Im Jahre 1930 wurden in Sachsen 45 014 Eheschließun gen gezählt gegen 50 425 im Jahre 1929. Die Eheschließungs zahl blieb also um 5381 (10,7 o. H.) hinter der Zahl des Vor jahres zurück. Dieser Rückgang ist in erster Linie auf das starke Abgleiten der wirtschaftlichen Konjunktur und auf die damit verbundene starke Verschlechterung des Beschäftigungs grades zurückzuführen. 1930 wurden 75 789 lebendgeborene Kinder gezählt gegen 80 579 Im Jahre 1929. 1930 entfielen auf 100 Geborene 21,50 unehelich Geborene gegen 21,56 im Vorjahr«. Nach der Reichsstatistik wies Sachsen unter den deutschen Ländern in den letzten Jahren die höchste Unehe lichenquote auf. Die Totgeborenenquote zeigt im Jahre 1930 keine Veränderung gegen das Vorjahr. Die Zahl der Sterbe- fälle betrug im Jahre 1930 52 713 gegen 61013 im Borjahre. Im ersten Lebensjahr wurden 1930 5427 Sterbefälle gegen 7 025 im Vorjahre gezählt. Di« Sterblichkeitszisfer von 7,03 ist die niedrigste unter den Iabresdurchschnittziffern, di« bis her dank der Maßnahmen auf dem Gebiete der Kinderfür sorge und Mütterberatung erreicht worden ist. Der niedrige Stand dieser Ziffer wird gekennzeichnet, wenn man in Ver gleich stellt, daß im Jahre 1900 von 100 Lebendgeborenen 27,88 im ersten Lebensjahre starben. Dor 1900 bis 1930 ist es also gelungen, die Säuglingssterblichkeit fast auf den vierten Teil herabzudrücken. Die Abnahme der Gesamtzahl der Sterbefälle hatte zur Folg«, daß trotz des Geburtenrückganges der Uebsr- schutz der Lebendgeborenen über die Gestorbenen von 1929 zu 1930 «ine Erhöhung erfuhr, und zwar von 19 566 auf 23 076, also um 3510 (das sind 17,9 o. H.j. Trotz der Zunahme des Geburtenüberschusses im Jahre 1930 ist damit zu rechnen, daß in nickt allzuferner Zeit die Gesamtzahl der Sterbefälle ganz von selbst infolge des Hin- aufrückens der gegenwärtig stark besetzten Altersklassen in di« Höheren eine beträchtlich« Steigerung erfahren wird. Bleibt di« Geburtenhäufigkeit auf dem jetzigen Stand« stehen oder geht sie noch weiter zurück, so wird der Geburtenüberschuß eine Verminderung erfahren und es wird der Fall eintreten, daß er sich in einen Sterbefallüberschuß umwandelt. Es liegt bereits «m Jahr« 1930 in den Städten Zittau, Mm» und Crimmitschau et» Sterbefallüberschuß vor. MelleM b» MWW«. Berlin. (FunkspruM Wenn auch das ReichStagS- plcnum zunäclLt nicht einbcrnsen wird, so isi doch in abseh barer Zeit mit dem Zusammentritt verschiedener Ausschüsse de» Reichstage» zu rechnen. Wie da» Nachrichtenbüro des Vdz. hört, besteht die Absicht den AuSwkrttgen Ausschuß zur Beratun« der durch die österreichische Zollunion und die Abrüstungskonferenz aufgeworfenen außenpolitischen Fragen einzuberufen. Auch mehrere andere Ausschüsse haben noch kleine Anfragen zu erledigen. Eiuberufcn ist bisher der Ausschuß zur Untersuchung der RoggenstützungS- aktion und zwar für den 22. April. Der Reichsrat wird seine Arbeiten gleichfalls in der übernächsten Woche aufnehmen. Die Ausschußberatungen de» NelchSrate» werden am 22. April beginnen. Die nächste Vollsitzung de» NeichSrateS ist sür den 80. April anbe raumt worden. MllM KsMMkWWlW. Weimar. tFunkspruck.) Die Verhandlung«!« zwischen dem LandtagSpräsidentrn nnd den ReaierunaSparteirn über die Ergänzung de« Kabinett« sind, wie wir erfahren, be reit« heute tu Weimar ausgenommen worden. Weimar. lFnnksprnck.I Bei den am Mittwoch mittag einaeleiteten Perbandlnnaen »wischen den Kooli- tlonsparteien bandelt e« sich lediglich um eine erste Fühlungnahme. Al« Vermittler wurde der Landtags präsident von Tbüinmel beanttragt. Bemerkenswert ist, daß hierbei zwei Gruppen al« Berbandlunasvartner gegen - Lbersieben und zwar ans der «inen Seit« WirtschattSpartei und Landvvlkoartei, di« bekanntlich geaen den sozialdemo- kratiscken Mißtranrnsantrag und den Stur» des Minister« Frick stimmten und die Bolksvartei auf der anderen Seite. S« verlautet, daß »»nächst der Versuch aemacht werden soll, di« Drutscknationaien, für deren Austritt aus der Regierung kein sachlicher Grund Vorgelegen habe, wieder an den Verhandlungstisch zu bringen, um so wenigsten« «in« aewiff« Verbreiterung der KoalitivnSbasi« »u erreichen- MlWdlMkN Men der Miner MMmMer-Menr. Berlin. (Funkspruch i Der ehemalige Präsident de« Senates der Freien Stadt Danzig, Dr. Sabm, trifft, wie die „B. Z. am Mittag" meldet, im Laufe des heutigen Tages hier zu Verhandlungen ein, die seiner Wahl zum Ober bürgermeister von Berlin gelten. Dr Sabm bat sich um den Oberbürgermeisterposten der ReichSbauptstadt nicht bemorken, die Vorbesprechungen baden ergeben, daß er eine eventuelle Wahl anuekmen »vürde. Die heutige» Verbandlungen sollen den Bedingungen gewidmet sein, unter denen Dr. Sabm zur Ucbernahme des Posten? bereit wäre. Tie im Verein Deutscher Ingenieure nnd im Bunde Deutscher Architekten znsammeugeschlossenen Techniker stellen die Forderung auf. daß der zu wählende S. Bürgermeister der Stadt Berlin ein Techniker sein solle; sie begründen dir Forderung damit, daß die tommunalen Aufgaben der ReichSbauvtsiadt in der Hauptsache technische Auigaben seien: Städtebau, Hoch- und Tiesban, Scknellbabnbau und Kcasterzeugung. Attnistiike Aussichten fiir den rvan?,elischen Kilchcnvertra,;. * Berlin Wie die Telearaphen-Union erfährt, baßen Nch nunmehr die obersten Behörden der sieben eoangelüchen Lande«'''cken in den nenn rrenßi'che" Vrooin en hereit erklär!, den evangelischen Kirckenvcrtrag in der Fassung, die er in den i naßen Verhandln,igen erhallen biN. anzn- nekme». In Hannover ist die!« Entschließung an die Zu stimmung de« Landeskirchentage« geknüpft, der ain 15. April zu cstier außerordentlichen Tagung znärmmen- tritt. Auch die vorläufige Beschlußfassung de« Kirchen senat« der aitprenßischen Kirche t"ll eine zustimmende ge- wesen sein. Zur endgültigen Entscheidung wird di« G«neralsynode der altprenßischen euanaelisch-n Kirche in der übernächsten Woche in Berlin znsammentceten. KLIMM MeMmM!»SMMen. * Gießen. Ans der Landstraße bei Lick wurden n,n Dienstag zwei junge Leute gestindeu, von denen der eine bereits lot war, wählend der andere ans dem Wege zu u Krankeabau« starb. Die polizeilichen Ermittlungen er gaben, daß dir be den mit ihrem Mo orrad mit einem ent gegenkommenden Skitransportanto zniainmengestoßen nnd von ihren» Sitz brrabgeschlendei t worden waren. Der Krast- wagensiibrer, der ermittelt werden konnte, gibt an, von dem Zusammenstoß nicht« geuiertt zu baden. Msenbahnanschlaif in Anden. * London. An» den Delhi—Simla Exvrestzng ist e'N Anschlag verübt worden. Es waren mehrere Schienen entfernt worden. Obwohl der Zug-übrer die Ge ahr er- kannte nnd sofort alle Brem en anzog, entgleisten die Maschine und sechs Wagen. Einige Passagiere wurden leickt verletzt. Dem Anschlag wird umso größere Bedeutung beiaeleat, al« die indische Reaiernna während der heißen Jahreszeit ihren Sitz nach Simla zu verlegen pflegt nnd man deshalb annimmt, daß der Anschlag gegen Viele gerichtet war. K»WWles Leben. Der Bezirkstag der Amtsbauptmannschaft Dorna genehmigte den Hushaltsplan für das Rechnungsjahr 1931/32, der infolge des Anwachsens der Wohlsahrtslasten mit einer Ausgabe von 2 627 340 RM abschließt, denen Dek- kungsmittel nur in Höh« von 1 583 400 RM gegenüberstehcn. Es ergibt sich hiernach — ohne den aus dem Nechnungs>ahr 1930/31 zu erwartenden Fehlbetrag — ein Fehlbetrag von 1043 940 RM, der durch Bezirksumlage zu decken wäre. Die Kosten der Wohlfahrtserwerbslosen- und Krisenfürsorge al lein belaufen sich unter Zugrundelegung der tatsächlichen Aufwendung«" der Monate Januar und Februar auf 900 000 RM. Hinzu kommt ein« erhebliche Minderung der Einnahmen durch di« Neuregelung der Diersteuer sowie der Schlüsselung der Kraftfahrzeugsteuer. Der Bezirksausschuß wurde zunächst ermächtigt, die Umlage in der Höhe des Rechnungsjahres 1930 auszuschreiben. Zu der Frage des Neubaues der Eisenbahnlinie Dorna—Bad Lausick—Groß bothen wurde eine Entschließung angenommen, in der der Bezirkstag die verantwortlichen Stellen ersucht, die notwendi gen Mittel für Fertigstellung der Quervahn ungesäumt zur Verfügung zu stellen, damit di« Arbeiten in der nächsten Zeit beginnen können und dadurch ein« wejeMjK« Lytlajtuog oes lÜbeitsmarttes ermöglicht wird.
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