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Orensrsg, 9. uanusr l9lL. L>eimlyer Dsyevisn Llr. »^o. uANrvany- vrirr «. Lius Leipzig unü ttmgegenü. Leipzi». v. Januar. Historischer Tageskalender für Lsipzig. S. Januar: 18SS Einweihung de» Ortskrankonkassengebäude». Kloürcne plsttelnrlürtungen. Biel Aeraer unv Verdruß bereitet erfahrungs- gemäß das Plätten der Hausfrau, und in der Tat oa, wo sie gezwungen ist, die recht primitiven Plätt eisen mit Holzkohle,rseuer zu erhitzen, ist Las Plätten eine recht lästige, ja ungesunde Arbeit: die Unter haltung des Kohlenfeuers erfordert zudem v>el' Ge schick. Tie Eisen werden leicht zu heiß, die Räume sind mit dem giftigen Kohlendunst ungefüllt und meist überhitzt. Auch die früher üblichen Platteisen mit glübenden Eiseubolzen waren recht unhandlich. Das Heißmachen der Bo-zen und ihre Handhabung war auch nicht ganz ungefährlich. Demgegenüber be deutet das Plätten einen Fortschritt, der sicherlich der Plätrkunst neue Freunde unter den Hausfrauen zusiihren wird. Die moderne Gasplätteinrichtung besteht aus einem Drennergcstell, auf das — je nach der Aus führung — ein, zwei oder mehrere Plätten gesetzt werden können. Die Flamme schlägt in den Hohl raum der Plätte hinein und erzeugt so eine schnelle und gleichmäßige Erhitzung der gesamten Metall masse. Da es nun möglich ist, den Hitzegrad der Gas flamme durch Einstellung des Gashahns in feder ge wünschten Stärke zu regulieren, so kann auch dem Plätteisen jede beliebige Temperatur gegeben wer den. Von großer Bedeutung ist, daß die G eitfläche der Plätte von der Hitze niemals direkt berührt wird. Bei den alten Plättvorrichtungen, wo die Eisen auf Hohlenfetter erhitzt wurden, werden die Gleitflnchen leicht rauh, uneben und rostig. Aon Vernickeln, wie bei dem modernen Gasplütteisen, konnte meist nicht die Rede sein. Da die Erwärmung der Gasplätten nur kurze Zeit dauert, kann das Plätten neben jeder andern' Hausarbeit vorgenommen werden. Der Plättaoparat selbst läßt sich bequem überall placieren. Eine Belästigung durch Hitze erfolgt nicht. Der Gasverbrauch beträgt ungefähr 15V bis 175 Liter Ga, in der Stund«, da» macht bei einem Prelle von 12 Pf. für den Kubikmeter 1,8 bis 2 Pf. Wohl der beste Beweis für die Zweckmäßigkeit und Billigkeit des Plättens mit Gas ist die Tatsache, das. auch Vie gewerblichen Großbetriebe immer mehr dazu übergehen. Gas zu verwenden. Eine ganze Reibe aroßer Hotels wie Houshaltungsschulen haben ebenfalls ihre Plättstuben mit Gas eingerichtet. Ztr * Der große Schneefall am Sonntag und in der Montagsuacht hat der Verwaltung unserer Stadt selbstverständlich große Arbeit und auch Ausgaben gebracht: denn es handelte sich darum, zunächst die Hauptstraßen von Schnee sreimachen zu lassen, da- mit der Verkehr nicht gestört oder doch wenigstens Verkehrshindernisse so schnell wie möglich beseitigt werden Zu diesem Zwecke mußte am Montag die gesam «Arbeiterschaft der Straßenreinigung in Funk- tion treten und mit ihr sämtliche Schneepflugs, über Vie die Verwaltung verfügt. Da aber zur Erledigung dieser Arbeiten die regulären Mannichaften nicht ausreichen, wurden wieder eine große Zahl Arbeits loser. die sich dazu gemeldet hatten, mit verwendet. So tonnte man denn am gestrigen Tage auf allen Hauptstraßen die Leute fleißig bei der Arbeit sehen, und », war auch in verhältnismäßig kurzer Zeit ge lungen, die Straßen schne> frei zu machen. Im vorigen Winter wurden für diese Arbeiten außer den bei der S-r.'-ßenreinigung ständig beschäftigten etwa bOOLeuten Aushiljsarbmter verwendet im November 1910: 153 dis 158, durchschnittlich an 7 Tagen 174: im Dezember 1910: 41 bis 71, durchschnittlich an 2 Tagen 57: im Januar 1311: 2V bis 297, durchschnittlich an 18 Tagen 2 > und im Februar 14 bis 87, durchschnittlich an 3 Tagen 6V. Daß die Kosten für diese Schneebesei- tigungen in unserer Stadt auch bedeutende sind, läßt sich danach leicht ermeßen. So betrugen sie nach dem Rechnungsergebnis des Jahres 1910 - für 1911 liegen die Zahlen noch nicht vor — insgesamt 97926 47H ordentlich und 7213 .6 außerordentlich und sind für eas Jahr 1912 mit 100000 ordentlich und 6588.76 außerordentlich in den Haushaltplan eingestellt worden. * Dienststunden dec städtischen Derwaltungs- abt:ilun,!cn und Betriebe am Wahltag. Um allen st idti ch/n Beamten gute Gelegenheit zur Erfüllung des Wahlrechts zu geben, sind die Dienstslunden dec städriichen Verwaltungsabtsilungen und Betriebe am Fcettan. den 12. Januar, festgesetzt auf 8-3 Uhr (wie an Sonnabenden). " Nationale L'ähleroersammlungsn. Dienstag,den 9. Januar, spricht Neichsragskandidat Marinepfarrer a. 7). Wange mann über: „Schutz dem Deutschtum i r Heimat und Fremde" im Großen Saale des Zentral- thea.srs. Die letzte Versammlung findet Donnerstag, den II. Januar, im Blauen Saale des Kristallpalastes statt Herr Waimemann behandelt das Thema: ,Rechts oder Unls?" — Vor der Entscheidung". * Eine Wühleroersammlung der nationalliberalen Partei, in der Herr Universitätc-prolessor Dr. E. Brandenburg spricht, sinder Mittwoch. Len 10 Januar, ln der Alverthalle des Kristall-Palastes statt. Tas Thema lautet: „Die Parteien und der nationale Gedanke". Danach findet freie Aussprache statt. Alles Nähere ist aus dem Inserat in der heutigen Nummer unseres Blattes ersichtlich. * Bibliothek der Handelskammer zu Leipzig. Die Handelskammer gibt im Amtlichen Teil unserer heutigen Ausgabe bekannt, daß ihr Lesesaal und ihre Bibliothek jetzt, nachdem die Umbauten im Böriengebäude vollendet sind, wieder satzungsgemäß wochentags von 9-l Uhr und von 3-9U.hr geöffnet sind. Eine Ausnahme findet nur Dienstags und Sonnabends statt, an denen der Lesesaal nachmittags zwar zu den genannten Stunden, vormittags jedoch nur von 9—'Z12 Uhr offengehaiten werden wird. Im übrigen bleiben alle Beitlmmungcn der Bivliotheksordnung in Kratt. Der Zugang zum Lesesaal erfolgt von jetzr ab wieder über Treppe U (Leihhousseite). * Ltiftsdame Alwine Barth t. Am Sonntag verschied nach langem Leiden Fräulein Alwine Barth. Stiirsdaine im Frerberttich v. Ebersteinjchen Marr- annenstifr zu Schönefeld ber Leip-ig. * Die Sächsische Stiftung zum 26. Juli 181!, ins besondere die Unterstützungen zum Rur- gebrauch in Bad Elster. Zum Besuche sächsischer und böhmischer Heilquellen und Luftkurorte sind auch für das laufende Jahr eine Anzahl Unter - stützungen und Freistellen !U vergeben. Insbesondere können Personen, die einer Kur in Bad Elster be dürfen. durch die Bewilligung, freien Badegeuusses auf die Dauer eines Monats, freie ärztliche Be handlung unv Befreiung von der Kurtaxe sowie auch durch Eeldbeihilfen unterstützt werden, aber unter der Bedingung, daß ver K> rgevrauch entweder in die Zeit vom 1. Mai bis 10. Juni oder vom 20. Augun dis Ende September fällt. Die Unterstützungsgesuche sind bis zum 15. März laufenden Jahres bei dem Ministerium des Innern, >V. Abteilung, einzureichen. * Die Frübjahro-Musttrmesse beginnt am 4. März. * Reichsgründungsfeier. Der Deutsche Refor m- verein in Leipzig veranitalret auch in diesem Jahre als Vorfeier des Gedenktages der Wiedcraufrichruug des Deutschen Reiches einen vaterländischen -Fest abend und zwar nächsten Sonntag abend 7 Uhr in den Sälen des Holel de Pologne. Die Festfolge dietel Konzert. Etnzel- und Männerchorgesang, lür- nerische Vorführungen, Ball unv Gabenverlosung. Die Festrede hat Herr Schuldirettor Wilhelm Brück aus Hartha-Stadt übernommen. Deutschgesinnte Männer und Frauen sind herzlich eingeladen. * Die Arbeiten am Hauptbahnhof. Der innere Ausbau des preußischen Teils vom Hauptdahnhof hat in der letzten Zeit wieder einen bedeutenden Schritt nach vorwärts erfahren In verschiedenen Räumen, die dem Querbahnsteig nahe liegen, ist man gegenwärtig schon dabei, den Parkettfußboden einzulegen Die Türen und Feilster im westlichen Teil des Hauptdahnhofes sind zum großen Teil bereits angeschlagen. Die Bade- und Toiletteräume erhalten zurzeit die erforderliche Ausgestaltung. So ist zum Beispiel die Arbeit für die Räume, die der Friseur später zu benutzen hat — hauptsächlich was die Badezellcn angehl — ziemlich weit geiörvert worden. Der Einbau der Klosettanlagen dürste in einigen Wochen vollendet sein. Am Querbahnsteig hat man den großen Teil der Fliesen sür den Fuß boden eingelegt. Auch die anderen Dahuhofsarbeiten werden lebqaft gefördert. Es mögen zur gegenwärtigen Zeit annähernd 600 Arbeiter in den verschiedenen Teilen des Hauptbahnhofes beschäftigt fein: Maurer, Glaser,Installateure,Schlosser,Bildhauer.Tlschler uiw. Die Uittectunneluiig am preußischen Eilgut ist so ziemlich vollendet. In den einzelnen Räumen schreitet man bereits dazu, die feineren Arbeiten: Licht unv Heizung usw. anzubringen Die Verglasung der Ab- jchlußfeite am pteUßischen Eilgut wird in der nächsten Zeit zur Vollendung kommen. Unterhalb der Bahn steige, nach den Streckcngleisen hin, find die Ver- glasungsarbeitcn der riesigen Hallen beendet. Von den Langsbahnsteigen ist der erste nach der Blücher- straße hin gelegene ain weitesten vorgeschritten. Dort wurden, bis auf den unteren Teil, schon die Oberlichtungen eingesetzt. Der die!em Bahnsteig gegenüberliegende tiefere Bahnsteig ist für die Ent ladung der Post- und Bahngepäcksendungen bestimmt. Am Ausgang dieses Bahnsteiges, nahe der Quer bahnsteighalle, befinden sich die Lodenöffnungen, die zum Ab- unv Aufzug der Gepückteilc be stimmt sind. Die Lichtanlage des westlichen Hauptbahnhofes, an der augenblicklich etwa 100 Personen beschäftigt sind, wird von den Siemens-Schuckert-Werken hergestellt. Liese Arbeiten, Vie ehr umfangreich find — es tominen gegen 3000 Glühlampen und die Bogenlampen für die Lüngs- bahnsteig- und die Querbahnsteighcrlle in Frage — machen gute Fortschritte. Rach dein Abbruch des provisorischen Thüringer Bahnhofs und des Dresdner Bahnhofs wird inan auch den Posttunnel, der von dem Postamt 2 an der Brandendu'ger Straße nach dem Haupibahnhof gehen wird, weitersühren Durch diesen Posttunnel werben die in Frage kommenden Postsendungen dirett von den Zügen weg nach der Brandenburger Straße übergeführt. * Städtische Desinfektionsanstalt. Im Monat November wurden die Dienste der Städtischen Des infektionsanstalt in 325 Fällen in Anspruch genommen, davon 66 mal gegen Entgelt und 259 mal unent geltlich. In 198 Fällen handelte es sich um Des infektion der Wohnungen und in 127 um solche von Wäsche, Betten u. deral. Zugrunde lagen diesen Desinfektionen 169 mal Lungentuberkuloie, 52 mal Diphtherie, 53 mal Scharlach, 14 mal Typhus, 17 mal sonstige Krankheiten und 20 mal andere Ursachen. * Der Städtische Bieh- und Schlachthof. Die Vieh zufuhr im November auf dem Vieh- und Schlacht hof betrug 39 788 Stück, davon waren 8297 Rinder, »»684 Kälver, 5088 Schafe und 24 719 Schweine. Ver kauft wurden 35381 Stück, und zwar 3063 Rinder, 594! Kälber. 3275 Schafe und 23 100 Schweine. Die Zahl der Schlachtungen stellte sich auf 38771: Rinder 3352, Kälber 6669, Schafe 4925, Schweine 28 528 und 297 Pferde. Wie notwendig die ärztlichen Untersuchungen der geschlachteten Tiere sind, zeigen die im Berichtsmonat erfolgten 228 Beanstandungen ganzer Tierkörper: davon waren 19 vollständig genuß untauglich bei 6 war nur das Fett bedingt tauglich, bei 51 wurde der ganze Körper als bedingt tauglich erklärt und in 152 Füllen als minderwertig. Außer dem wurden 118H> Organe und 5197 kg Fleisch beanstandet. * Volkstümlich-wissenschaftliche Borträge. Mengen Mittwoch, Len 10. Januar, avenos 80« Uhr findet Vie vom Verein für Voltswohl veranstaltete Vortrags reihe über ausgewähtte Kapitel aus ver Bulogie in der 5. Realschute ihre Fortsetzung. Herr Dr. Wal her Schurig, der sich in den voruusoegangencn vier Vor trägen als ein nichtiger, schanvenkender Natur- miffeiijchaiter erwiesen hat, wird sich »m iüniten Licht stttarvorttoae mir einem der wichtigsten Vor gänge in der Lebrnseutwicklung beschäftigen, nämlich mit Ver ungeschlechtlichen Vermehrung der Planzcn und Tiere. — Die ter Erweiterung und Vertiefung geschichtlichen Wissens und Dcinens gewidmete Vor tragsreihe ist planmäßig zu Enoe geführt worden: ver Verein iü. Volkswohl und seine bravcn Mit arbeiter haben in Viesen 8 Vorträgen gar lehrreiche Anregungen gegeben und damit in jever Be ziehung gehalten, was sie versprochen Haren. Der Zyklus konnte darum auch nicht würdiger geschlossen werden als mi'. der geschicistsphiloioplmcbeu Dar legung des Univerutätsprofcßors Dr. Paul Barth über die Mlicbre und über den Sinn ver Geschichte. Von hoher Warte aus betrachtete der Redner die gewaltigsten Geschehnisse aller Zeiten und wies an ihnen in geistvoller Werse überzeugend nach, daß die Begeisterung für die großen Jdren die Hauptmacht und Len Sinn der Ge:ch'chte varstellt. — Montag, den 15. Januar, abends 8 ,, Uhr beginnen mit einem Lichtbildsroortrage des Herrn Gymnasialoberlehrers Dr. Arthur Krause über die Erde als Himmels körper Vie auf 7 Abende berechneten, ebenfalls das weitestgehende Jnterehe beanspruchenden Anregungen zur Erweiterung und Vertiefung des geograpbischen Wissens und geographischen Denkens. * Der Kön'gl. Sachs. Militärvercin „Ehrenvoll verabschiedeter Militärs" zu Leipzig, der als ältester Militärverein unserer Stadt aus ein 55sährigcs Be stehen und Wirten zurückdlicken tann, hatte, seiner alten Gepflogenheit getreu, auch in diesem Jahre wieder eine Weihnachtsdescheruna für bedürf tige Kameraden sowie für Witwen und Waisen verstorbener Kameraden veranstaltet, Vie gestern im Thealersaale des Kristallpalastes stattfand und einen stimmungsvollen und schönen Verlauf nahm. Die Beteiligung war außerordentlich zahlreich, so daß der Festsaal mit seinen Galerien dicht gedrängt besetzt war. Der Abend wurde durch Konzertmusit der Gustav Eurthschen Kapelle mit einiqcn sehr sauber durchgeführten Stücken bestens eingeleitet. Dann begrüßte der Vorsteher des Vereins, Herr Ha arfeld, mit herzlichen Worien die Festteilnehmer, beleuchtete die Bedeutung des Weihnachtsfestes und dankte allen, die durch ihre Spenden eine so reiche Bescherung ermöglichten, sowie den Kameraden, die durch ihre opferwillige Mit arbeit das kameradschaftliche Liebeswerk förderten. Es sckloß sich hieran der gcmeinsanie Gesang des alten schönen Weihnachtsliedes „Siiile Nacht". Daon folgte die Uebergabe Ver Gescyenie, die auf einer großen Tafel für 19 Witwen, 4 Kameraden und 4 Waisen ausgebreitet waren und in Kleidungs stücken, Stollen u. a. m. mit allem Beiwerk einer Bescherung und in namhaften Geldbeträgen be standen. Im weiteren Verlauf des Abends wurde noch mancherlei sinnige und schöne Weihnachtsunterhaltu'ig geboten. Recht wirkungsvoll erwiesen sich die Wcihnachtsspielc „Das brave Lieschen und das böse Gretel" von Lindenlaub und „Tas fremde Kino" von Runtemund sowie das Kindermärchenspiel „Weihnachtszauber" von Rose mann. Alle Mllwirkendcn, groß und klein, zeigten sich recht brav in ihren Leistungen, besonders der unermüdliche „Knecht Ruprecht". Großen Beifall fand auch die von 16 Kindern ausgeführte und von Herrn Lümmel geleitete Kindersymphonle, ferner die von jungen Damen des Vereins getanzte Qua drille und dre Tänze und Reigen im „Welhnachts- zauder", um deren Einübung und Leitung bei der Ausführung sich Fräulein Maria Preller verdient gemacht hatte. Eine reichausgestattete Tombola sand „reißenden Absatz." Die saöne, stimmungsvoll und allseitig befriedigend verlaufene Feier sand mit einem Balle ihren Abschluß. r. Der Kgl. Sachs. Militärverein „Kameradschaft Leipzig" veranstaltete in der seit 37 Jahren üblichen äveije oen Witwen und Waisen verstorbener Karne- raden und hilfsbedürftigen Kameraden eine Christ- Ir e s che r u n g, die im Großen Saale Les Zoologische» Gurtens Lei zahlreicher Beteiligung stattiand. Für 23 Witwen, 11 Kameraden und 6 Kindern waren unter den prächtigen Christbäumen zwei reich ausge stattete Weihnachtstafeln gedeckt. Die Beschenkten er hielten außer reichgefüllten Wirtschaftskörden Sroll- n. allerlei nützliche und notwendig« Gegenstände unü Varbeträge in der Höhe von 5 bis 20 Der Verein war in der Lag«, über 1200 für die Bescherung ver wenden zu können. Nach einleitender Konzerrmuiik de« Mufittorp» des 107. Jnf.-Reats. unter Leitung de» Herrn Obermusikmeistcrs Gi lisch — zwei Ar meemärsche von Piefke und Trenkler, Festouverture von Bach Fantasie aus der Op. „Der Waffenschmied" unü Einleitung zum 3. Akt und Brautchor aus „Lohcngrin" — begrüßte der Vorsitzende des Vereins Herr Bachmann die Festteilnehmer, inslxsondere die Ehrengäste, unter denen sich die Herren Geh. Re gierungsrat Platzmann, Oberschulrat Müller. Verlagsbuchhändler Merseburg und ein« größere Anzahl Herren Offiziere befanden, herzlich und dankte allen, deren Opferwilligkeit es ermöglichte, eine so reich« Besckxrung zu veranstalten, insbesondere sprach er Herrn Pfarrer Dr. von Criegern, der zum 37. Male in liebenswürdiger Weis« die Weihnachts rede hielt, herzlichen Dank aus. Der geschätzte Herr Geistlich« sprach dann über di« Bedeutung des Weih- nachtssestes als eines Festes der Liebe, des Glaubens und der Hoffnung. In seinen Ausführungen wies der Herr Reüncr auf Len geschichtlichen Werdegang des deutschen Volkes hin, warf einen Rückblick aus die trübe Zeit unseres Voiles vor 109 Jahren, hob unsere heutige an Macht und Ansehen reiche Stellung hervor, knüpfte hieran mit den besten Wünschen sür die fer nere Zukunft unleres Vaterlandes eine ernste patrio tische Mahnung uno schloß mit «inen. Hoch auf Kaiser Wilhelm und König Friedrich August. Der gemein same Gesang des Weihnachtslied«s „Stille Nacht" ichloß sich L«n wirkungsvollen Ausführungen an. Die Kapelle erwarb sich noch mit den schneidig ausge führten Musikstücken „Dankgcdet" von Kremser, „Waifenrus des Kaisers" von Klarens, Finale aus der Oper „Aida" und „Hoch deutsches Lied" von Buchmalo wohlnerdienten reichen Beifall. Der Feier schloß sich ein Ball an. Bemerkt sei noch, daß eine reich ausgcstattete Verlosung und eine Tombola wie der einen nennenswerten Betrug für die nächstjährige Thristbescherung ergab. * Gemischter Chor „Harmonie". Der Chorverein „Harmonie" bcving im Künstlerhause seine Weih nachtsfeier im Rahmen eines Familienabends. Den einleitenden Chorliedern „Freut euch, ihr lieben Christen" und „Weihnachtsfreude" vom Vereins dirigenten Herrn Fr. Kliopgen geleitet, folgten einige Sololieder für Sopran, von Fräulein Cl. Hentschel noraetragen. Dio „Widmung" uno das „Wiegenlied" wurden von der Sängerin boson- ders trefflich geboten, und der rauschende Beifall iür ihre Licderspcnden war wohlverdienr. Die melo dramatische Märchendichtung „Weihnachtswunder" wurde von Herrn Mar Krühmer mit liesinniiem Empfinden vorgctragen. Den Solisten war Herr Klippgen ein feinsinniger und dezenter Begleiter. Unter dein strahlenden Tanncndaume sammelte sich die Schar der Kleinen und ließen nach den herzlichen Begriitzungsrvorten Les Vereinsvorsitzenden ein Weihnachtslied erklingen und nahmen dann nach Knecht Ruprechts Eintritt die Geschenke entgegen. * Verein für Volkswohl. Auch dem zweiten vom Verecn veranstalteten MärcbenabenL war ein »oller Erfolg beschieden. Das zeigte gleich von vornherein der überaus starte Besuch. Viele Eitern tonnten mit ihren Kindern leider kernen Platz finden. Fräulein Hedda Wardegg hatte sich abermals in bereitwilligster Weise in den Dienst der Sache gestellt und sie ver stand es wiederum meisterlich, ihren nach mehreren Hunderten zähn.nden kleinen und größeren Hörern zwei genußreiche Stunden zu bereiten und sie allo in bestrickender Weise in die Herz- uno gemütorquiaende Stimmung des deutschen Märchens hineinzuzaubern. Farbige Lichtbilder halsen den Goiamteindruck er höhen. Der stürmisch gespendete Bei,all bestätigte Las. Herr Musikdirektor Ernst Richter schmückte den Abend durch musiraliiche Vorträge seiner tüchtigsten Schüler ganz vortrefflich aus. Herzliche Dantesworre des Vorsitzenden. Herrn Dir. Hcrrich, belcdloffcn den in jeder Beziehung wohlgeluugenen Abend. * „D e Frau in der sozialen Versicherungsgesetz» gedung des L rutschen Reichs" nennt sich dar Thema einer Reihe von Vorträgen, dio die Ortsgruppe Leipzig des Allgemeine!» Deutschen Frauensereins in Verbindung mit dem Institut für Dersichernng-.-- wosen veranstaltet. Der Gründer des letzteren und beste Kenner unserer Versicherungsgesetzgebung, Pro- fesior Dr. iur. G. Wörter, ist als Redner gewonnen worden. Die Vorträge finden statt vor» 16. Januar bis 13. Februar jeden Diensurg. abenos 8—9 in dec ^aiiüelshochschule, Ritterstrratze 9. tSiche Jus.) " IN. Militär-Brieftauden-Ausstellung der Säch- siscb-Thüringischen Briestaubenzüchter-Bereinigung. 'Reben zahlreichen Privatehrenpreisen wurden an Hauptehrenpreiicn zuerknnitt: vom König Friedrich August ein silberner Pokal an W. Eckardt- Leipzig, vom Großherzog von Sachsen-Weinrar ein «W aWWGngMWHW zur Unterstützung der Knochenbildung bei Kindern SchMngK'' M aMAHHMLMKaD Fl. 1,00 u. 2,00. iur. -> Scherings Grüne Apotheke, Berlin, Chauiscestr. 19. Niederiagen in den Apotheken u Trogenhandlungen. »772 Unser grosser LvveMur - LLumunZL -V erkartt äer bekannten lila- unä IllpÄg.-LetiubMg.ren sav2 enorm dsradsssstrchsn kreisen Kal kvgonnvn. 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