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Rolande wird geliebk Noman vv» Pt«rr< l'Srmtt« Autorisierte llbertragung aus dem Französischen von Tbea Kara. (Nachdruck verbal««.) Copyright bh Karl KSHIer L To. Belliii-g«hl-ndorf (35. Fortsetzung.) Di« Dante hört sie wohlwollend, aber zerstreut an, sie lucht nach den beiden, die ihr am wichtigsten sind. Endlich hat sie mit ihren scharfen Augen den Abbe und Roger Maude erspählt, will ihnen zu Hilfe eilen. Aber st« sieht, daß st« schon mit den Männern verhan deln, di« die EepäckstUcke auf das Schiff bringen. Sobald der Abbö Tante Cäcilie sieht, kommt er aus N« zu, um sich noch einmal zu verabschieden und ihr wie derholt seinen Dank für ihre kostbare Hilfe auszusprechen. „Sie sind unsere Vorsehung gewesen", sagte er, „un- fere Zuflucht unser« Mutter, nie in ihrem Leben werden die Kleinen Sie vergessen." Di« Tante, fast zu Tränen gerührt, ruft einen ihr be kannten Matrosen an, sie legt ihm die Kolonie an das Herz und ersucht ihn, auf die Kinder und ihr Gepäck ganz besonders bei der Landung zu achten. „Wenn alles gut abgeht, verspreche ich Ihnen für Morgen ein gutes Trinkgeld", sagt sie. In diesem Augenblick ergreift Roger Maude die Ge legenheit, um sich von Rolande zu verabschieden. „Gestatten Sie, Fräulein Rolande, daß ich Ihnen sa ge, wie sehr der Gedanke an Sie unauflöslich mit all mei nen Erinnerungen an diese Insel verbunden ist. Nie mals werde ich das für mich so angenehme Walsertragen vergessen, niemals unseren Ausflug nach der Abtei La Blanche, unser köstliches Diner in Paradou. All diese herrlichen Erinnerungen ruhen in meinem Herzen, sie werden mir das prosaische Leben in Paris erhellen." „Ich glaubte, sie liebten das Pariser Leben über alles." „Früher ja, in Zukunft werde ich es weniger lieben." ..Und warum?" „Da fragen Sie? sie, Fräulein Rolande, fragen oas mich!" Sie standen am Ende der Mole Seite an Seite, über ihnen der blaue Himmel, vor ihnen das grüne Meer. Ohne es gewollt oder gesucht zu haben, ruhten ihre Augen ineinander, sie fühlen plötzlich, daß die große Frage sich nicht mehr zurllckdrängen lasse. Rolande hatte ihre Frage ohne Hintergedanken gestellt, nicht einen Augenblick hatte sie an eine Antwort gedacht, wie fie ihr Roger sehr bewegt gegeben. Sie ahnt«, was folgen würde; Aber Roger reiste ab, und da er ihr nun allein gegen überstand, wollte er sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen. Er wiederholte, jede Silbe betonend: „Wirklich, Sie wissen nicht, warum ich in Zukunft das Pariser Leben weniger lieben werde? Warum Ich fürchte, mich dort zu langweilen mich vereinsamt —> — ganz allein zu fühlen?" Glücklicherweise für Rolande heulte in diesem Augen blick die Sirene des Dampfers mit einer solchen Heftigkeit, daß jede Unterhaltung unmöglich wurde, und Tante Cä cilie, die diesmal nicht diplomatisch handelte, nähert« sich mit dem Abbe den jungen Leuten. Roger muhte sich ihnen widmen, das kaum begonnen« töte a ist« war beendet. „Fräulein Cäcilie", schrie er ihr in die Ohren, „darf ich, um meinen Abickiiedsickmerz -m lindern, die feste Hoff nung mit mir nehmen, <Sle deinlikichst in Paris begrüßen zu dürfen?" Dem Abbe blieb nichts anderes übrig, als Roger Maudes Einladung zu unterstützen. Er tat es mit aller Liebenswürdigkeit, indem er seine Bitte Tante Cäcilie zuschrie. Tante Cäcilie verbarg nicht die Befriedigung die ihr diese doppelte Einladung bereitet«, kam sie doch ihren teuersten Wünschen «ntgegrn. Rolande hört« angstvoll und schweigend zu. Aber sie fühlte die Liebe Rogers, die um ihre Gegen liebe warb. Der junae Mann stand noch auf dem Landunassteg. mory ennuv ü-nnnrrn, dann mutzte die Sirene zum zweiten und zum dritten Male ertönen. Seine Erregung teilte sich unwillkürlich der Seele Ro« landens mit, besonders hier bei der Abfahrt des Schiffes, die immer eigenartig berührt, in einer Natur, die stets bereit scheint, sich zur Helfershelferin des kleinen Gottes zu machen, dessen gefürchteten Namen die Insel in alter Zeit getragen hat. Roger Maude sah Rolande an, als wolle er ihr Bild für immer seinem Herzen einprägen. Die Sonne hüllte das junge Mädchen in «inen Glo rienschein. Di« blonden Löckchen, die sich unter dem Mützchen vordrängten, krönten ihre Stirn wie ein goldenes Diadem, in den blauen, schwarzbewimperten Augen spiegelte sich das Meer wider, auf das sie besangen gerichtet waren. In dem weihen Wollkleid, das ihre schlanke Gestalt um« schließt, schien sie einer Nixe des Meeres zu gleichen, wie sie ihm in dem Wald« von La Blanche die Waldnymphe verkörpert hatte. Roger Maude schwieg. — Aber in ihm svrach alles alles bat — altes flehte — um Gegenliebe. Vor diesem Ansturm der Gefühle schwieg Roland« ebenfalls. An die starken Eisenketten der Mole gelehnt, standen die beiden wieder allein in der Menge, sie standen schwei gend, sie wagten nicht zu sprechen, sie genossen diese köst lichen Minuten langsam, wie die letzten Tropfen eines be rauschenden Trankes. Diese Liebe verwirrte das junge Mädchen; war sie doch so unähnlich der anderen, die sie ganz und gar ein- k>'M»v. wie ein unfaßbarer Duft, und dennoch so wahr und wirklich. In ihrem Herzen flehte ,ie oie Streu« des Dampfers, die ihr schon einmal zu Hilfe gekommen war, an, wieder zu ertönen, aber diesmal schien sie zu zögern. „Fräulein Rolande! Rolande! — meine Rolan ¬ de . . .," murmelte ganz leise «ine Stimme, die sie mehr ahnte als hörte. „Sie werde« mich nicht so abreisen las sen, ohne ein Wort der Hoffnung ohne ein Wort des Mitleids?" Endlich kam der AbbS, «r berührte die Schulter des jungen Mannes: L» „Wir müssen an Bord gehen." ' U „Ach, ja, an Bord!" Roger Maude streckte Rolande beide Hände entgegen, Rolande ganz verwirrt, stand unbeweglich, der junge Mann ergriff die Hand des jungen Mädchens und hielt sie «inen Augenblick mit festem Druck in der seinen, f- „Vorwärts an Bord!" rief der Kapitän. „Auf Wiedersehen, Rolande. Nicht wahr, auf recht baldiges Wiedersehen? — Sehen Sie mich einmal an. Sa gen Sie das kleine Wort „ja", daß ich es mitnehmen kann nach Paris. O, sagen Sie es ._ Als letzter von allen ging Roger Maude über den Landungssteg, den vie ungeduldige« u/ratrof«n schon zu- rückziehen wollten. „Das muß ein Brautpaar sein, sagte ein alter Ma trose zu seinem Kameraden. „Diese Turteltauben können kein Ende finden." Nun kommt die großartige Abfahrt. Um die Schiffs schraube brausen die bald smaragdgrün, bald lilberglänzen- den Wogen hoch auf. Stampfend und schnaubend entfernt sich der Dampfer langsam, majestätisch von der Mole, rück wärts fahrend, um die nötige Tiefe zu gewinnen. Ein« leichte Rauchsäule steigt gegen den wolkenlosen Himmel, nun zieht «r in das weite Meer hinaus. Jetzt ist der Augenblick gekommen, Taschentücher w«. hen in der Luft, Hüte und Mützen werden geschwenkt, di« Augen feuchten sich, denn abreisen, besonders von hier, ist immer eine Erinnerung an die letzte Trennung. Das Schiff entfernt sich, ein langer Rauchstreifen zieht hinter ihm her. Es wird kleiner und kleiner, mit ihm ver lassen viele die Insel, die man geliebt hat und di« un» lieben. Die Augen auf den kleinen weißen Punkt gerichtet, sehen die beiden Frauen ihm nach ihm nach . Als sie sich umwenden, ist die Mole wieder einsam und verlassen. Die Tante und die Nicht« gehen schweigend nebenein ander über die langen Bohlen der Mol«, durch die di» grünen Fluten schimmern. „Aber Tante, du weinst!" rief plötzlich Rolande. In der Tat, die Hellen Tränen rollen über Tante Lä- ciliens Wangen. „Ja — ich weine wundert dich das? Ich hatte mich so an di« Kolonie gewöhnt — an dieses Haus voll Leben, das nun wieder für ein ganzes Jahr eingesargt wird — an die Kinder, die das Gäßchen belebten an den Herrn Abbe so zcyrtfühlend so groß« .denkend so gut 1 Schweigend setzten die beiden Frauen ihren Weg fort, ' Am Ende der Mole setzte sich die Tante ermüdet aus eine Bank, di« in den Felsen gehauen war. Liebevoller als gewöhnlich läßt sich Rolande neben ihr nieder, sie fühlt, daß ihre Tante schmerzlich bewegt ist, und sie will sie tröst«n. „Tante, wir werden den Schulweg zurückgehen. Dl» Heide im Wald blüht so rot, ich möchte gern einen schönen Strauß für den Salon pflücken." Die Augen auf das unendliche Meer gerichtet, hört die Tante gar nicht, was Rolande sagt. Plötzlich ergrcist sie mit einer fast heftigen Bewegung di« Hand ihre« Nichte: ! „Mein Liebling, meine kleine Rolande, steh, lch hab» dich noch nie um etwas gebeten. Willst du mir nun veri sprechen, daß du liebenswürdig sein wirst, wenn wir ins Nächsten Monat nach Paris fahren?" , „Wirklich du willst hinfahren?" ! „Ja — es ist notwendig für mich. Ich sehne mich da, krach! Ich kann nicht länger widerstehen." „Nun denn!" Rolande bricht ebenfalls in Tranen aus. -- Fünfundzwanzigstes Kapitel. Ein Monat war dahingegangen. Der Dampfer, der die Verbindung von Noirmoub?« mit Pornie vermittelt, hat seinen Dienst eingestellt, llm die Insel jetzt zu verlassen, muß man d*s Schiff von Jro- mentine oder von GoL aus benutzen. «Fortsetzung solgl). KsIormdiA«! . .»d 18.80 /tollsgsmntrntr«» »d S.vll 8t»KIm»d-«t»4» . »d 9.00 »d »o.oo 17.80 7.00 S.00 __ 1.80 »d 80.90 »d 87.80 Lt«sn« ^ot«t«rv,ar»n - sssdrltr „oirksoensiz" »»»»«ilMKStk»»« »7. tU»»«I«9t Ulkst t,l» Klaösrd,«»» , .»d Unt«rdittin .. . «d 8t»pp««»k»i> . .ick >»m«Äin> pkü. «rd 8«kl»kk»td. Vle»n«... st»obt»»krLnk»k«a, Inlett», st»lb»»ekl»«»a, L»rkl—n unit ts rt«4l»«« -toividi Im »»- Krsblssnltmäler ia »Ilan 8t«1n«»'tsn, sowie kNIMMW Ml UiiW llMlllei' rlesIer.Sllillisuir ?ernrut 27541 VDklllLks-A. k^riedriebsti-. 64 Seit sn Vlklskrlm , Ktntt«rd«ltoa, Stsklwstr. Okalsol, »n jprjso, 1>UrsirlL XLlLl t«. b.l,onmüdslkkdrlic 8ukl dkN« In 3 l^gen ViivkEnsuokon. /^uskuntt kostenlos! 8anilss-0opot ltsllo a. 8. 79 A »llllie dSiimIiide Settkecksrn! »tu« «oll,» gu1IUtt«na« 8ort«n lün Kilo: grnue gescblissene KNc. 2.50, balb- vV woivo IM. 3 -, weibv 4.-, bessere IM. 5 IM. 6.—, dnunvnwvicbe IM. 7.— n. IM. ft.—, beste Lorts blk. tv.— u. bik. 12.—. Ver snnd trsnkiert rolllrei gegen ttocbnsbmo dZusterkrei. (imtnuscbu.Iiücknsbmegestnttet. 0«n«rNKt b.I'ilsen. NSbm. In jedes katholische Kans gehört die Sächsische Volkszeitung! - «UM MUWW WW, WP zur Linderung der Not, insbesondere Mürmersachen erbittet dringend Sarilas-Sekretariat Dresden-N. Aibertplatz 2, Eingang Rabcnhorjtsir.» Ru> ^4327 Sprechzeit: Werktags S—12. Postscheckkonto Dresden 26 465. s Xoiiieii - llii«i s «Mit» o er^ranen z l<Mmenrvr iilr. 22 Nm) MM M Blödel stt.Lrt 8cb1s!rimmer — tler-i und Speisezimmer, Lkaiselorigues — kurzen tir.3iisn»lill I1III I'ru e! (»Unstlgv Xnlituiigsu« > 1 Dresden, Knu1bnebsN.il Koke I'UInIt/.er kirnt',« VürlNeman ^i del ldrluor KanNsln,.!. desto N-nt«. verrinn'. un<1 l^ilolau'nuhun». / n- onnndms 2»>uun«5» ri «. UnUmutvn — XcNuijve. - tu»8«n — Nnlenri, -Huts. l-lriv» u'N> vsulscbinniis IirrMu.. dlan^ollndolc -trns« »Sorrao: K >nr.l'beumlti ,