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Hünf-Tage-Woche in -er Zigarettenindustrie Hamburg, 30. Januar. Wie die Verwaltung der Neemtsma- gigareitensabriken mitteilt, hat der Ncichsarbeitgelierverband der deutschen Zigareltenindustrie lm Benehmen mit den Ge- werkschajten, um zu verhindern, daß der durch die Tabak steuererhöhung vom 1. Januar 1931 zu erwartende Verkauss- rückgang in Zigaretten zu einer weiteren Entlassung von Arbei» lern führt, beschlossen, die Fünf-Tage Woche cinzufiihren. Der durch diese Verkürzung der Arbeitszeit für die Arbeitnehmer «tntretende Verdienstausfall soll dadurch gemildert werden, daß künftig als Berechnung des Wochenlohncs der 45 Stunden Lohn statt der tatsächlich geleisteten 42^stündigen Arbeitszeit zu grunde gelegt wird. Wenn der durch die Steuererhöhung zu erwartende Ver brauchsrückgang in Zigaretten kein allzu starkes Ausmaß an nimmt, so wird diese Maßnahme zu einer automatischen Mehr einstellung von Arbeitslosen führen. schärfste diskriminiert, der sich dis zum heutigen Tage der ganz besonderen Freundschaft und Obhut Frankreichs er« freuen durfte und dessen Integrität und politische Unter« ftiiyung gleichsam als eine europäische Eemeinschostsausgabe gegenüber der bolschewistischen Gefahr angesehen wurde. Ein Staatsfystem, welches asiatische und balkanische Metho den bis in das Herz von Mitteleuropa hineinträgt, kann aus ein« Schonung keinen Anspruch erheben, die für «in demokratisches und friedliches Vollwerk gegen die Umsturz geiahr des Bolschewismus begreiflich und verzeihlich wäre, und ihm gegenüber wird auch die Frage einer Revision der heutigen grenzpolitischen Zustände ein durchaus anderes Gesicht tragen, als es bet einer Nation der Fall sein würde, welche die ihr zur Obhut anvertrauten neuen Gebiete durch Kul 1 urleistung Innerlich zu gewinnen trachtete. Die Voraussetzung für den Gebietsschwund im deutschen Osten bedeutete selbst für die im Versailler Has,- und Angsttaumel schwelgenden Siegermächte die Uebergabe an einen Treu händer, der sich der Pflichten aus internationalen Ver trägen und der Bedeutung des Begriffes „Loyalität" be- wutzt ist. Ohne es schon allgemein offen einzugestehen, werden die Grenzschöpser jener Tage wohl schon heute ihre damalige Unvorsichtigkeit und Voreiligkeit bereuen, und würden gerne ungeschehen machen, was sich heute in den ruhigeren Zeiten des politischen statu» quo nur mit einem scheinbar unerträglichen Eingriff in die sogenannte Souve ränität eines freien Staatswesens erreichen ließe. Es ist leicht, zu geben, aber schwer, zu nehmen, denn das Selbst- bewuhtsein eines Volkes klammert sich an nichts stärker, a/s an den Besitz seines Bodens, auch wenn er kaum er obert, und moralisch schon wieder verloren ist. Wenn die Erkenntnis dieses großen Irrtums anläßlich der jetzigen Ratsdebatte über die Untaten an den deutschen Minder heiten in den entrissenen Gebieten sich verbreitert hat, so wäre auch das ein starker Erfolg. Das unwürdige Verhalten der polnischen Regierung, welches im Ratsbericht eine Anprangerung von nie er lebter Schärfe erfahren hat, ist freilich auch die Ursache, daß wir den realen Wert der cingegangenen Verpflich tungen vorläufig skeptisch beurteilen. Wir erinnern an das bisherige Verhalten der Polen gegenüber den Minder- heitenverträgen, den Wirtschafts- und Liquidationsab- mochuiigen, um die Behauptung wagen zu können, daß die polnische Regierung auch diesmal wieder den Versuch machen wird, den peinlichen Auswirkungen der «ingegan- genen Genfer Verpflichtungen durch eine Hintertür zu ent wischen. Die auffallende Nachgiebigkeit des polnischen Außenministers ist wohl eher darauf zurükkzresUhren, das; er durch rechtzeittgesZurück weichendem deut schen Vorstoss entgehen wollte, als das, man sich in Warschau wirklich schuldig fühlt. Wir können uns sogar vorstellen, daß die gemaßregelten Beamten und Aujstän- dischcn und sicherlich auch der Wojcwode Graczinski, wenn man klug genug ist, ihn zu entlassen, im geheimen Mit Lob und Anerkennung für ihre „nationalen Taten" überschüttet werden, und wir glauben, das; es in Polen siir Patrioten Gefängnisse gibt, in denen es sich angenehmer lebt, als in den feuchten Kerkcrmauern von Brest-Litowsk. Angesichts der polnischen Geschicklichkeit und Fingerfertig keit wird auch für die in das Milieu Eingeweihten an Ort und Stelle ein besonders scharfer Blick dazu gehören, vm den wirklichen Umfang der Sühneaktion ermessen zu können, und die Tragweite von Garantien abzuschätzen, die im Ratsbericht nur unzureichend skizziert sind und da her für die Polen alle möglichen Deutungen offenlasfen. Wenn die polnischen Wahlübergrisfe so offen zutage lagen, daß auch die geschickteste Rabulist,! sie nicht aus der Welt disputieren konnte, so wird es hundertmal schwerer sein, zwischen den Zeilen eines polnischen SUHneberichtes die Versäumnisse zu lesen, welche systematisch durchgeführt wer den könnten. Wenn im Mai der Rat wieder zusammen tritt, so wird Polen wegen der ukrainischen Untaten erneut auf der Anklagebank sitzen, aber wo werden die Zeugen sein, deren Aussagen in der oberschlesischen Frage zu einer neuen Anklage ausreichen? Wir Haven schon zu viele Minderheitenkämpse mit den Polen erlebt, als daß wir einen neuen herbeiwünschen möchten, aber wenn uns in den letzten sechs Jahren dieser Punkt des Natsprogramms nie erspart geblieben ist, so müßte wahrlich ein Wunder geschehen, wenn es im Mai anders wäre. Gewiß wird durch solche Enthüllungen das polnische Ansehen Schritt um Schritt um den letzten Rest seiner Geltung gebracht, aber auch Deutschland und die deutsche Minderheit kommen da durch in den Geruch des Ouerulantentums, und die Müdigkeit der Natsmitglieder in diesen Fragen würde weiter gestärkt werden. Wieder einmal standen eine ganze Anzahl von kleinen Minderheitenfällen — natürlich alle aus dem deutsch-pol nischen Jntcressenkomplex — auf dein Tagungsviograinm. Einige Fälle darunter waren von einer gewissen grund sätzlichen Bedeutung, und es ist zu bedauern, daß sie in der Mehrzahl zu unaunstcn der Petenten erledi-'t > - - Einige andere aber trugen so ausgesprochen lokalen und mikroskopischen Charakter, daß man sich fragt, warum die Ratsmächte noch immer nicht von sich aus dem Vorschläge nähcrtreten, den Rat durch Schaffung einer stän digen M i nd e r h e i t e n k o m m i s s i on von diesen Unbequemlichkeiten zu entlasten. Dem Umfang nach nehmen die Minderheitenfragen in der Arbeit des Nates einen mindestens ebenso großen Raum ein, wie die Ab rüstung-,- oder die Finanz- und Wirtjchastsprobleme. Warum übt man hier eine solche Freigebigkeit nrlt stän dige» Kommissionen, Komitees. Soudertaaunacn und Die Arbeitslosenversicherung Kaushallplan für 1931 Berlin, 30. Januar. Der Berwaltungsrat der Reichs- anslalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung verabschiedete in seiner Tagung von, 26. bis 23. Januar den Haushalt sür das Geschäftsjahr 1931. Die Verhandlungen wurden eingcleitet durch einen Bericht des Präsidenten der Rcichsanstalt über die Entwicklung der Lage des Arbeitsmark tes und über den Stand der Finanzen. Anschließend besprach der Präsident die zurzeit in der Oeffentlichkeit erwogenen Pläne zur Milderung der Arbeitslosigkeit und zur produktive, ren Gestaltung der Arbeitslosenhilfe. Er erörterte dabei ins besondere den Stand der ivertschafsenden Arbeitslosenfürsorge, die Schwierigkeiten der Unterstützung privatwirtsck-astlicher Be trieb, die Notwendigkeit der besonderen Betreuung Iugcnd- licher und die damit zusammenhängenden Fragen des neunten Schuljahres, die Probleme der Doppelverdiener, die Streckung der Arbeitsmöglichkeiten durch Herabsetzung der Arbeitszeit, die Frage der Ausländerbeschäftigung in Deutschland, die Be denken gegen eine allgemeine Arbeitsdienstpflicht und die Möglichkeiten eines freiwilligen Arbeitsdienstes. Der Haushalt geht von der Annahme aus, daß die Reichs anstalt sür die Dauer des Geschäftsjahres ihre Einnahmen und Ausgaben ohne Stützung durch Reichsmittel ausglelchen muß und Zwar bei Fortbestehen des jetzigen Beitragssatzes von 6>§ o. H. Die Einnahmen werden bei diesem Beitragssatz unter Berücksichtigung des durch die Arbeitslosigkeit einge schränkten Kreises der Beitragszahler, des Umfanges der Kurz arbeit und der Lohnsenkungen auf 1680 Mill. NM. geschätzt. Die wichtigsten Punkte aus der A u sgab c n s e i t e find die Mittel für die Arbeitslosenunterstützung in Höhe von 1478 Mill. NM. Mit diesem Betrag ist die Unterstützung von rund 1750 000 Hauplunterstützungsempfängern lm Jahresdurchschnitt gesichert, wobei von einem durchschnittlichen Kopfsatz von 70,50 NM. sür den Monat ausgcgangcn ist. Als sonstige Punkte auf der Ausgabcnseite sind zu nennen 45 Mill. NM. für die Unler- tützung der Kurzarbeiter und 40 Mill. NM. für die iverlschaf- ende Arbeilsloscnsiirsorge. Meinungsverschiedenheiten ergaben ich aus der Frage, wie in der Zusammensetzung des Personals >er Arbeitsämter dem voraussichtlichen Bedarf des Sommers annähernd Rechnung Z» tragen sei. Es wurde beschlossen, im gewissen Ausmaß die Zahl der als Stammkräfte tätigen Ange- stellten zu erhöhen und die Zahl der Zeitangestelllen zu ver- mückern. Die frühzeitige Verabschiedung des Haushaltes der Reichsanstalt erfolgte nicht zuletzt deshalb, damil bei den Haus- haltsberatnngen des Reichstages der Haushalt der Reichs anstalt serlig vorliegt. Kostenfreier Rundfunk für Erwerbslose Berlin, 30. Januar. Der Arbeitsausschuß des Verwal- tungsrats der Deutschen Reichspost behandelte am 28. und 29. Januar den Bericht des Rundfunk-Kommissars Uber die Wirtschaftslage der deutschen Rundfunkgesellschaften im Ge schäftsjahr 1929. Die Gesamteinnahmen betrugen 38,9 Millio nen, Ausgaben und Rücklagen 38,6 Millionen. Etwa 75,5 Pro zent des Kapitals der Rundfunkgesellschaften befindet sich setzt im Besitz von Reichs- und Slaaisbehörden sowie össentlichen Körperschaften. Auf Grund der Auoschußberalung wird das Reichspost- ministerlun, die Postämter ermächtigen, mit Wirkung vom 1. März 1931 solchen Erwerbslosen, die Krisenunterstützungs empfänger find, oder die als Ausgesteuerte bei nachgewiesener Notlage von den Gemeinden Wohlsahrtsunterstützung erhalten, die Rundfunkgebühr unter gewissen Vorauofctzungen zu er lassen. Anträge auf Erlaß von Rundfunkgebühren können erst mit Wirkung ab 1. März gestellt werden. Enqueten, während man die Minderheitenprobleme mit dem ganz primitiven und schwerfälligen Instrument des Rates allein zu bearbeiten sucht? Der deutsche Außen minister hat auf einen Einwurf Zalestis zum Ausdruck ge bracht, daß er sich gern mit ihm vor dem Rat über die Ver« besierung des Minderheitenversahrens unterhalten wolle, und Henderson hat in seinem Schlußwort von dem „Start zu einer neuen Minderheitenpolitik" gesprochen. Wir hoffen, daß dies die ersten Schritte auf dem Wege zu einer Einrichtung waren, deren Notwendigkeit jeder neue Tag ltärker erweist. Schnette Beratung der Berliner Verfassung veoeringo Vorschläge vom Berichterstatter des Eemeinde- Ausschusses übernommen. Wie verlautet, hat sich der Berichterstatter des Gemeinde. Ausschusses des Preußischen Landtags, der Dortmunder Bürger meister und Abgeordnete Hirsch l2oz ), die Vorschläge des Innenministers Severing, die die Annahme des Groß-Bcrlin- Eesetzes »m Landtag möglich machen sollen, zu eigen gemacht. Der Abg, Hirsch, der schon am Groß-Berlin-Gesetz von 1020 wesentlich mitgearbeitet hat, hat die einzelnen Vorschläge Scoc. rings in Anträgen zur Aenderung des Entwurfs dem Ausschuß wettergelettet. Diese Aenderungsanträge des Berichterstatters fordern im Sinne der Severingschen Ausführungen, daß Zahl und Ab grenzung der einzelnen Groß-Berliner Be zirke durch Ortssatzung zu bestimmen sei, daß neben dem Oberbürgermeister ein fünsgliedriges Biirgcrmcister- tollegium tritt, daß nicht der Oberbürgermeister, sondern ein von ver Siadtverrretung zu wählendes Mitglied den Vorsitz in der Stadtvertretung führt, daß der Oberbürger meister nicht in allen Fällen allein Gemeindevorst and ist. sondern verschiedentlich mit dem Vürgermeisterkollegiuin diese Funktionen auszusühren hat, daß der Oberbürgermeister aber den Vorsitz im aus der Stadtvertrrtung zu wählenden Etadtgemeindeausschuß führt. Weiter bringen die Anträge die Verschiebung der kommunalen Neuwahlen in Berlin bis zum Ablauf der jetzigen Wahlperiode und wollen ferner bestimmen, daß an Stelle der Vezirkvversammlungen Vczirksräte treten mit Ve- zirksbürgermeistern und Beigeordneten. Kundgebung des Benthener Zentrums Beuthen, 28. Januar. In einer von der Beuthiner Zentrumspartei veranstalteten Kundgebung, in der der Reichstagsabge ordnete Prälat Ulitzka über Deutschlands innen, und außenpolitisch« Lage sprach, fand eine Entschließung An nahme gegen das unwürdige Verl-alten verführter Elemente beim Kanzlerbcsuch in Oberschlesien. Cs wird erklärt, daß die Zentrumspartei mit dieser Schändung deutschen Namens nichts gemein hab«. Diese unwürdigen Elemente feien nicht di« oberfchlestsch« Bevölkerung. Dos Zentrum und all» Gut. gesinnten, die dir überwiegend« Mehrheit der oberschlefischen Bevölkerung ausmachten, seien von ausrichtiger Verehrung für Reichskanzler Brüning erfüllt und dankten ihm von ganzem Herzen für seine hingehende Sorge für da» deutsche Volk und für feine befonderen Bemühungen um das bedrängte Erenzland und bringen ihm »nd seiner politische» Führung unerschütter liches Vertrauen entgegen. In der Kundgebung erklärte Prälat Ulitzka, daß die Ab sicht bestehe, die offizielle A b st , in m u n g s f c i e r zum Gedenken an den 20. Mürz 1921 in Beuthen stattsinden zu lassen. * Bon d«r Aussperrung in der englischen Baummoll. Industrie werden jetzt insgesamt etiva 200 000 Textilarbeiter botroisen. Unter Leitung des englischen Ministerpräsivcnten haben am Donnersiag lverl-andlnngcn zur Beilegung des Ar- beitskonsiiklcs stattgcsunden, die am Freitag sortgesctzt werden. Der linke Flügel der Arbeiterpartei fordert in einer Entschlie- ßiiiig die Verstaatlichung der Baumwoll Industrie. * Der Ministerpräsident von Kanada ist zn einem ossiziel. Icn Besuch i n Wa s h i n g t o n eingctrvssen. Anläßlich des Bc. sucl)es werden ein« Reihe von Fragen, die die Bereinigten Staate» und Kanada in gleicher Weise interessieren, besvrock;«» werden, so der Mc-bau der Wasserwerke des St. Lorenzslromcs und die stärkere Einfuhr von russischem Holz und Getreide nach Kanada. Vrandkatastrophen Neuyork, 30. Januar. Ii, eiuem Ateliergebäude am Oberen Broadway brach ein Feuer aus, das auf ein leerstehendes Theater Übergriff und trotz starken Aufgebotes der Feuerwehr in den alten Gebäuden rasch einen solchen Umfang annahm, dnß die Bewohner nach kurzer Zeit von den Ausgängen abge schnitten wurden. Mindestens sechs von ihnen sollen in den Flammen um gekommen sein. Mehrere Feuer wehrleute wurden schwer verletzt. Außerdem sollen einige Per sonen unter dem Schutt der eingestürzten Mauern begraben liegen. Iran Springs (Alberta), 29. Januar DreiAetreide- elevatoren mit 50000 Bushels Weizen wurden gestern abend durch Großfeuer vernichtet. Der Schaden wird aus eine Million Dollar geschätzt. Montreal, 29. Januar. Die römisch-katholische Kirche von St. Denis, eines der schönsten Gotteshäuser der Stadt, wurde heute durch einen Brand zerstört. Ter Scho den ist sehr beträchtlich. Schweres Autounglück Drei Tote und zwei Schwerverletzte. Schweidnitz, 30. Januar. Ein furchtbares Automobil- unglüä, ereignete sich heute früh aus der Straße von Schmeck nitz nach Breslau. Ein mit einer Berliner Nummer versehene, Personenkraftwagen fuhr i n v o l l e r F a h r t i n d e n S l ro ßen graben und überschlug sich mehrere Male Bon den fünf Insassen fanden zwei Damen und ein Herr den Tod. Der Wagenführer und ein Insasse wurden schwer verletzt Da de, Führer weder Führerschein noch Ausweis besaß, konnten die Personalien noch nicht festgestellt werden. Ec liegt ebenso mü der verletzte Fahrgast zurzeit besinnungslos dn Schweidnitze, Krankenhaus. A'/ü Jahre Gefängnis für das „Nachtgespenst' Berlin, 30. Ionnar. Das Schöffengericht Eharlotlcnburg verurteilte den Buchdrucker Johann Ianvschka gestern ivcgen fortgesetzten schweren Einbruchdiebstahls im Rückfall und Tateinheit mit Freiheitsberaubung zu einer Gesamtstrafe von 3 Jahren 6 Monaten Gefängnis. — Der Mitangeklagte Arbeiter Spyrka wurde mangels Beweises sreigesprochcn. Ianoschka «vor des Einbruchs und Eiubruchsversuchs in rund 30 Fällen ongeklaot, bei einigen davon auch wegen Wo- fenbcdrohung der Uebersallenen und wegen des Versuchs, Frauen Gemalt onzutuu. In den Jahren 1928 bis 1930 war Ianoschka einer der gesnrchtetslen Einbrecher in Berlin und unter dem Namen „Das Nachtgespcnsl" bekannt. Oie Heilighattung von Feiertagen Berlin, 30. Januar. Das preußische Innenministerium hat einen Gesetzentwurf ousgearbeitct, der die allfährlich ausgetrc tcuen Zweifel darüber beseitigen soll, was unter der Heilighal tung der gesetzlichen kirchlichen Feiertage zu verstehen ist. Wäh rend cs bisher mangels einer solchen gesetzlichen Bestimmung notwendig mar, daß in jedem Jahre durch besondere Polizei Verordnungen angeordnet wurde, welche Veranstaltungen an diesen Feiertagen erlaubt sind, will der neue Entwurf eine ein heitliche generelle Regelung treffen. Dor April dürfte der neue Entwurf nicht an das Parlament kommen. * Di« Siützunqsakiion für den Weizenbau in den Ver, «inlgien Staaten soll nach einer Mitteilung des amcrikanisckcn Landwirtfck)astsminist«riuins eingestellt werden. Die Ein stellung wird damit begründet, daß die Anbaujiöchen sür All-i- zen nicht genügend verlängert worden seien. Alle Hilssnos-,- nahmen sür die Land,virtsck;alt seien zwecklos, solange oie Wcizenproduktion nicht verringert wird. * Aus dem Saargeblet uvird Hochwassergefahr ge meldet. Die Saar steigt um 7 bis 10 Zentimeter in der Stunde Ein Nebenfluß d«r Saar ist bereits über die Ufer getreten. Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte Witterungsaussichten: Meist schwache Winde aus veränder lichen Richtungen Mäßig bewölkt, Neigung zu Nebrlbildung. Tempcraturoerhältniff« wenig geändert. Zeitweise leicht« Nie derschläge.