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nook Icurre Leit. N»näsl»kot — vrlmmLisoks 8tras8S. vsSKnet V-S vfir?8ooot»LS 11—V M»r. Ltntrltt 50 ?kgs., 10 llarten 4 Mr. u Vereins vsitvre llrmLWlguog. u Sport und Spiel - r 710, — 5 - r 8eiu>«»f. 8»>we«f. all.dweb, sü.dwob» diäeekl 8elu>«»k. 8»I>n«ek. wloklz»». lewbld»«. blbasek. 8o»i>««k. 8«d»»»k. sl.b,„i>i> bbv ill.dwob» »Il.osrolw all.beseh» rll.dssoba ^I.deselw 4S°-7bS Skb-kbl Lrr-814 77r-»«s 8pi»Ig«!,genb.II 8°ä«I I 8» vom Srocken, -en 20. Januar. Mü ivenig Unterbrechung I-aben wir auf dem Brocken seil dem 14. d. M. prachtvolle, klare Wintertag« zu ver»eich»e»; saft jeden rag Soancnous- und Untergang, mäßig« Lustbeioegung und eine Fernsicht, wie man sie selten im Hochsommer hier oben antrisst, dabei schwankte die Temperatur »wischen —1.0 und — 14 0 Grad Lclsiu«. E« sand in den letzten Tagen eine Temperatur-Umkehr, d. h. eine Zunahme der Temperatur mit der höhe statt. Di« höchste Temperatur erreicht« bi« heute im Januar am 16. -s- 1.2 Grad Celsius; dagegen die niedrigste —16.3 Grad Celsius. Infolge Drehung des Windes von Ost nach Südwest Hal die strenge Kälte bedeutend im Brockengebiet nachgelassen. — heute morgen Sonnenaufgang —4.0 Grad Celsiu«, wolkenloser Himmel und Fernsicht, aber Weststunn, Windstärke 8. Auch gestern war wieder einmal ein Wintersport- Sonntag, wie man sonst im allgemeinen nur wenige erlebt. — Die Schneelage war aus den Brockenwegen ea. 60, 70 und 80 Zentimeter hoch. Da« Wetter war klar, heiter «ad selten schön. ! Mw- lv,,NII>.- Wlt»w»l> t>ti>g«oä« 8obe«. ä««b. x- >8elww- Z M» ! in cm Llapin SV, (2). Bogoljubow 6's, (1), Smorodski 6- v. Freymann, Taubenhaus 4'/, ll), Leuntzli 4 (3)' Jewtisejew 3'/„ Lebedew 2^/, (2), Eljaichow 20, l1> Gregory 1'/,. —Der Zar hat einen „Kaiserpreis" von 1000 Rubel für das Turnier gestiftet. M/rte/'L/ro5L * Da» Wintersportsest des Vogtland«», welches letzten Sonntag vom Wintersportvercin Klingen- thal-Aschberg durchgesührt wurde, hatte einen Rielenerfolg. So viele Menschen — es mögen wohl an 3000 gewesen sein — hat noch kein Wintersportsest Sachsens auf die Beine gebracht. Starke Beteiligung der Wettläufer, gute sportliche Leistungen hatten ihr Teil dazu beigetragen. Es dürfte die Zeit nicht mehr ferne sein, wo des Vogtlands Berge ähnlich dem Erzgebirge eine gute Heimstätte des schönen Skilaufs bilden. In Klingenthal ist der Anfang gemacht. Seit dem dreijährigen Bestehen des Winter sportvereins ist emsig gearbeitet worden, um den Wintersport immer mehr einzubiirgern. Die an wesenden Anhänger des Wintersports waren eines Lobes voll über das ideale Skiterrain. Eine Sprung- hügclanlage, die zu den besten Schanzen Deutschlands gezählt werden darf, ist entstanden und hat am ver gangenen Sonntag ihre Feuerprobe glänzend be standen. Gestandene Sprünge bis zu 20 m wurden geboten und zwar, wie das ausdrücklich bemerkt werden darf, in der Hauptsache von des Vogtlands Söhnen selbst. Auch die Jugend war beteiligt und leistete gute, vielversprechende Resultate. * Zur österreichischen Skimeisterschaft in Aitzbiihel am 1. und 2. Februar liegen zahlreiche Teilnehmer- Anmeldungen aus Deutschland, Schweiz, Böh men, Steiermark und dem übrigen Oesterreich vor, so das; diese bedeutendste Veranstaltung in Oeiter- reich eine sehr interessante zu werden verspricht. Besonders ist man in den Kreisen der Skispringer auf die Leistungen an der grossen neuen Senioren- Sprungschanze gespannt, da bei den günstigen Neianngsverhältnifsen Sprünge dis zu 40 und über 40 Meter Weite erwartet werden. Wetterbericht des Sächsischen Verkchrsverbandes Leipzig, vom 27. Januar, morgens 8 Uhr. Wetterbericht vom 2«. Januar. Oberhof in Thüringen. Barometerstand: 710, Rordostwind, Schneehöhe 120 Zentimeter, Tempera tur — 6 Grad Celsius, Rodel-, Bobsleigh-, Ski-, Eis, lauf- und Schlittenbahn sehr gut; Wetteraussichten prachtvoll. Vom 31. Januar bis 2. Februar: 8. großes Wintersportfest des Wintersportvereins Oberhof. Krummhübel, Riesengebirg«. Krummhübel (See- höhe 800—843 Meter): Barometer wenig gefallen, Temperatur — 1 Grad Celsius, Windstille, Schneehöhe 80 Zentimeter^Ski und Rodel sehr gut. — Teichmann baude (843 Meter): Barometer wenig gefallen, — 1 Grad Celsius, Windstille, Schneehöhe 90 Zenti meter, Ski und Rodel sehr gut. — Schlingeloaude (1067 Dieter): Barometer wenig gefallen, 0 Grad Celsius, Westwind, Schneehöhe 184 Zentimeter, Ski und Rodel sehr gut. — Hampelbaude (1410 Meter): Barometer gestiegen, — 2 Grad Celsius, starker West wind, Schneehöhe 180 Zentimeter, Ski und Rodel sehr gut. — Prinz-Hetnrich-Baude (1410 Meter): Baro- Meterstand 645, fest; —5 Grad Celsius, Südwestwind, Schneehöhe 185 Zentimeter, Ski und Rodel sehr gut. Ll/Zir/ro/'L * Ab,«ich«, für veabnchtnn-^ffVee«. Der Kaiser hat jetzt auch für die Beobachtungsosfiziere, die im Flugzeug oder Luftschiff Verwendung finden, ein Ab- Zeichen eingeführt, wie es ähnlich schon die Flieger offiziere seit längerer Zeit tragen. Außerdem ist durch kaiserliche Verfügung ein Erinnerungszeichen für solche Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften gestiftet worden, deren Verwendung im Mobilmachungsfall für den Fliegerdienst nicht mehr in Aussicht genommen ist. Die beiden Abzeichen bestehen aus Silber und wer den am Waffenrock und am Feldrock auf der linken Brustmttte, mit einer Nadel befestigt, getragen. Von den Offizieren werden beide in gleicher Weise auch zum Ueberrock und zur Litewka angelegt. * Eturzflug-Wettkamps eines deutschen mit eng lischen and französischen Fliegern. Der deutsche Flieger Alfred Friedrich, der Chefpilot der Etrtck>- werke, hat eine Herausforderung des englischen Flie gers Hamel und der französischen Flieger Garros und Audemars zur Ausführung von Sturzflügen, die im März wahrscheinlich in Frankreich gezeigt werden sollen, angenommen. — Tödliche Flugunsälle. Der englische Aviatiker Dibbs ist nach einer Londoner Drahtnachricht am Montag abend auf dem Flugplatz von Salisbury ab- geslürzt. Er war sofort tot. — Wie aus Paris telegraphiert wird, ist der Flieger Reybaud bei einem Schauslug auf dem Flugfelde von Basse Terre aus 30 Meter Höhe abacstürzt und auf das Dach einer Fabrik gefallen. Der Verunglückte ist wenige Minu ten darauf an den Folgen der bei dem Sturz er littenen Verletzungen gestorben. * Di« deutsche Ausfuhr von Kraftfahrzeugen im Jahre ISIS wirb vom Mitteleuropäischen Motorwagen- Verein in der neuesten Nummer seiner Vereinszeit schrift „Automobil.Rundschau" mit 88 Millionen Mark berechnet, gegen 76 Millionen im Vorjahre. Unser Export von Personen-Motorwagen ist verhältnis mäßig nur gering gestiegen, nämlich von 65 auf 71 Millionen Mark; der Hauptabnehmer dieser Fahrzeuge mar Rügland mit ungefähr 75 Prozent der gesamten Ausfuhr. Recht erfreulich entwickelte sich das Auslandsgeschäft in Last-Motorwagen, indem der Export von 7V, Millionen im Jahre 1912 auf 13 Millionen Mark im letzte Jahre anwuchs, also um etwa 70 Prozent zunähm. Die Ausfuhr von Motorfahrrädern hielt sich mit 2V, Millionen Mark ungefähr auf der Höbe des Vorjahres. Endlich gingen für 1337 000 ./ä lenkbare Luftfahrzeuge in das Ausland, gegen 918l)00 im Jahre 1912. — Die deutsche Kautichukindustrie gab für 45 Millionen Mark Schläuche, Reifen und Laufdecken an das Aus- land ab, während unsere Ausfuhr von anderen Zu- behör- und Einzelteilen, wie Motoren, Rädern, Zündapparaten, Beleuchtungsartikeln usw., in der Statistik nicht genau nachgewiesen wird, aber mit mindestens 50 vis 60 Millionen Mark bewertet werden kann. * Der Benzwage«, den die deutsche Firma zu Rekordversuchen nach der Brooklanosdahn bei London entsandt hatte, hat wiederum einen Rekord an sich gerissen. Der Fahrer Hornstead legte mit dem 200 L8 -Wagen eine halbe englische Meile mit einer Stundengeschwindigkeit von 120,41 ü,n bei stehendem Start zurück. Welche Bedeutung dieser Leistung zuzumessen ist, kann man erst verstehen, wenn man bedenkt, daß eine halbe englische Meile ca. 800 m beträgt; daß mithin der Wagen seine Höchstgeschwindigkeit außerordentlich schnell erreicht. L,su</r-7e/r/r/5. * Das Berliner Hallenturnier brachten in dem noch ausstehenden Herrendoppelspiel ohne Borg, dem Paar Froitzheim-Uhl den Sieg 6:4, 8:6, 6:4 über Kribben-Schöneich. * Bouin in Amerika. Wie wir erfahren, beab sichtigt der französische Weltrekordlämer über eine Stunde, Jean Bourn, der auch in Deutschland durch seine Niederlage, die er von dem Finnen Hannes Kolehmainen in Berlin einstecken mutzte, kein Un bekannter ist, in diesem Sommer nach Amerika über zusiedeln und dem New Parker Athletik Club als Mitglied beizutreten. Ob für diesen Entschluß wohl die Rückkehr von Kolehmainen nach Europa maß gebend war? ^t/LLbs//. * Noch einmal der Fall Paulsen. Wie wir erfahren, hat der Vorstand des Gaues Nordwestsachsen den frü heren V. f. Ä.-Spieler Paulsen erneut bi» 30. Juni disqualifiziert. t//rrZ Lc/r/'eLLL/ao/'t. * Die Einigung im deutschen Schießsport ist unter Vermittlung des Präsidenten des D. R. f. O. Sp., v. Poddielsti, nunmehr in gründlicher Weife vor bereitet, in dem die in Betracht kommenden Ver einigungen zu einem Ausschuß für die Olympiade 1916 zusammengetreten sind, während der Schieß verein deutscher Jäger und der Deutsche Schützenbund dem Reichsausschutz sich anschltetzen werden. — In dem Vorberettungvausfchutz für 1916, der schon in diesem Jahre vorkämpse veranstalten wird, wurde Geheimer Kommerzienrat Körttna-Hannover Gewählt, stellvertretender Vorsitzender ist Maior Bronsart v. Schellendorff, und Vertreter des Reichsausschusies ist Dr. Martin. Di« Vorbereitungsarbetten sind eingeteilt worden: da» jagdmätztye Schicken bear beitet der Schietzverein deutscher Jäger unter Hinzu- Ziehung de, Sportfchietzklubs. da, Scheibenschießen der Deutsche Schützenbund, während die Bestimmungen für da, Schietzen mit den Armeegewehren durch die Heeresverwaltung geschaffen werden sollen. k. Ein neuer Sportpark in Lhemnttz. In den letzten Tagen ist di« Ausführung und Errichtung einer neuen Sportplatzanlage in der Dorstadt Furth bei Chemnitz beschlossen worden. Da» neue Unter- nehmen, das unter der Leitung de» Chemnitzer Ball- spielkluvs steht und von bekannten Autoritäten auf dem sportlichen Gebiete bearbeitet werden wird, soll den Titel „Olympia-Park- führen und der Pflege aller Sportarten, wte Fußball, Leichtathletik, Hocken usw., sowie in beschränktem Maße auch dem Radsport dienen. Di« Gründer «ollen sich bemühen, durch klein« Eintrittspreise den „Olympia-Park", dessen Eröffnung Mitte Mär» d. I. erfolgen soll, zu einer volkstümlichen Sportstätte zu gestalten. * Du, Schachturnier ,u Petersbura. Rackem das Turnier zu drei Vierteln erledigt ist, iecaL« sich, nach der 18. Runde, folgender Stand: Alechin 10V., Flamdera. Ntemzowitsch 10. Lowtzky 8',, Calw« 7 (1), Snoskoborowskt TV» Löwenfisch 7 (2, Ewenson 7, lddln pi,cd«sg IllpiaoN 8«Ur,i>b,li> tuaeswidiisz 488-55) M!d»sg — tniudni sri-gz? f>cbi«id,sg iriZ »liä 140-1040 XImzeatbel Webber« SZS 8ckic«c1< j 786 lid«i>»l»»k — becht uns Sericvt. Reichsgericht. Leipzig, 27. Januar. rr. Die Drohung der Wahrsagerin. Wegen E r - Pressung ist vom Landgerichte Lüneburg am 22. Äuli v. I. die Händlerin Karoline R. zu einem Monat Gefängnis verurteilt worden. Die Angeklagte hatte einer Frau T., deren geistiger Horizont nicht sedr groß ist, die Zukunft vorausgesagt und als Be lohnung hierfür 2 ./ü und ein Stück Speck verlangt. Als Frau T. sich weigerte, diesen Wunsch zu erfüllen, stieß die Angeklagte die Drohung aus: „Wenn ich das Geld und den Speck nicht bekomme, so wird dir etwas ganz Schlechtes passieren." Frau T., die an unnatürliche Kräfte der Angeklagten glaubte, bekam Angst und gab der Angeklagten das Gewünschte. — Auf die Revision der Angeklagten hob das Reichsgericht das Urteil auf und verwies die Sache an das Landgericht zurück. Das Tatbestandsmerkmal der Drohung ist vom Landgericht verkannt worden. Aus der Drohung mutz ersichtlich sein, daß der Täter das Uebel, das er in Aussicht stellr, selbst zu verwirk lichen in der Lage ist. Die Worte der Angeklagten lassen dies aber nicht erkennen. (3 l» 933/13). Königliches Landgericht. Leipzig, 27. Januar. ! Unlauterer Wettbewerb, Berrat von Keschästs- geheimnissen, Diebstahl und Verleitung. Der Mecha niker Franz Alfred Kr. rvar vom Oktober 1910 vis zum Februar 1913 bei der Firma E. hier in Stellung, er gab diese dann auf und machte sich selbständig. Die Firma E. befaßt sich unter anderen Fabrirations- zweiaen auch mit der Herstellung von Telephon trichtern und Telephontcllern, wozu sie ihre eigenen Modelle hat, und da diese Fabrikate beliebt sind, so beschloß Kr., ähnliche Sorten nnzusertigen. Um in den Besitz der erforderlichen Modelle zu gelangen, trat er im Mai v. I. an die bei E. beschäftigten Ar beiter Carl U. und Ernst Fl. heran, um sie zu be stimmen, ihm Telephontrichtcr und -teller aus der Fabrik zu besorgen Als die beiden Leute sinwandten, daß es ihnen schlimm ergehen könnte, wenn das herauskäme, hat Kr. sie beruhigt, das hätte nicht jo viel auf sich, wenn sie von E. entlassen würden, dann werde er sie sofort gegen hohen Lohn engagieren. Die beiden Arbeiter haben sich auch bestimmen lassen, das von Kr. an sie gestellte Ansinnen auszuführen. Fl. hat eines Tages mehrere Kniestücke und Trichter, die wegen kleiner Fehler in den Ausschuß getan waren, an sich genommen, hat sie an U. gegeben, und U. hat sie an Kr. ausgeliefert. Wegen Diebstahls und Verrats von Betriebsgeheimnissen hatten U. und Fl. sich heute vor der siebenten Strafkammer des Land gerichts zu verantworten, während Kr. der Verleitung dazu und des Vergehens gegen die Bestimmungen des Gesetzes vom 27. Mai 1896 zur Bekämpfung des un lauteren Wettbewerbs angeklagt war. Es wurde ihm auch noch zur Last gelegt, daß er bei seinem Austritt aus seiner Werkmeisterstellung Abschriften von Kun- denlisten, Blaupausen und Skizzen, die er sich von Fabrikaten der Firma angefertigt hatte, mitgenommen hat, um sie in seinem eigenen Geschäfte zu verwerten. In der Verhandlung behaupteten die Angeklagten U. und Fl., daß sie sich bei der Hingabe der Kniestücke und Teller nichts Uebles gedacht hätten. Kr. habe ihnen nichts davon gesagt, daß er diese Gegenstände nachmachen wolle, das sei ihnen erst klar geworden, als sie später bei ihm solche Fabrikate in Messing ausgeführt hätten. Der Angeklagte Kr. selbst konnte nicht leugnen, daß U. und Fl. auf seine Veranlassung hin die Gegenstände wcggenommcn haben. Bezüglich der Kundenliste, der Paulen und Skizzen stellte er die Sache so dar. als ob er da gewissermaßen zur Mit nahme berechtigt gewesen fcr, denn er habe nichts Heimliches genommen, da er von allen diesen Dingen genaue Kenntnis sich habe aneinnen muffen, um den Betrieb leiten zu können. Der Gerichtshof verurteilte den Angeklagten Kr. zu zwei Wochen Gefäng n i s u nd 200 lR E e l d st ra f e, den Angeklagten Fl. zu einer Woche Gefängnis und den Ange klagten U. zu vier Tagen Gefängnis. * Wegen Entführung eines minderjährigen Mädchens aus der Fürsorgeerziehungsanstalt Tobias- mühle bei Radeberg war der Schausteller Max Karl V. von hier vor der siebenten Strafkammer des Landgerichts anaeklagt. Der Beihilfe dazu waren beschuldigt der Geometer Artur Max G., der Artist Friedrich Hermann Sch. von hier und der Auto mobilbesitzer Gustav E. aus Radeberg. Die jetzt im neunzehnten Lebensjahre stehende Ka- ruffelbesitzerstvchter Luise W. von hier war auf Beschluß des hiesigen Amtsgerichts am 29. April v. I. in der Fürsorgeerziehungsanstalt Tobiasmühle bei Radeberg untergebracht worden. Als sie am 20. Juli mit anderen Zöglingen von Radeberg nach der Anstalt auf dem Rückwege war, wurde sie von drei Männern auf der Straße in einem Automobil erwartet, sie stieg auf deren Ver anlassung ein, und der Kraftwagen fuhr ab. Die drei Männer sind die oben genannten Mitangeklagten des Schaustellers V. gewesen, die in seinem Auftrage das Mädchen entführt haben. V. war auch selbst mit nach Radeberg gekommen, aber dringender Ge schäfte wegen noch vorher nach Großschönau mit der Bahn abgereist, wohin seine Beauftragten das Mädchen dann gebracht haben. Die W. war früher bei V. als Dienstmädchen und al» Gehilfin bei seinen Schaustellungen in Stellung gewesen, aber entlasten worden, als die Ehefrau dahinter gekommen war, daß ihr Mann mit dem Mädchen ein Liebesverhält nis unterhielt war. Die W. ist dann in Leipzig noch in anderen Stellungen gewesen. Voigt hat in« besten die Verbindung mit dem Mädchen weiter unterhalten, seiner Frau ist das nicht ver borgen geblieben, und sie hat bei der Behörde Anzeige erstattet. Davon, daß die W. auf Verfügung des Amtsgerichts nach Tobiasmühle gebracht war, wollte der Angeklagte nichts gewußt Haven. Seine Begleiter bestritten, sich irgendwie strafbar gemacht zu haben. Das Urteil lautete gegen V. auf 100 .M, gegen D. auf 50 und gegen E. auf 10 ./« Geldstrafe, dagegen wurde Sch. freigesprochen. Es ist Zu widerhandlung gegen das Fürsorgegesetz als vorliegend angenommen worden. * Zweibrücken (Pfalz), 26. Januar. Verurteilter Verbrecher. Das Schwurgericht verurteilte nach 12 stündiger Verhandlung den 32 Jahre alten Fabrikarbeiter Jakob Siegel aus Lud wigshafen wegen Totschlags zu lebens länglicher Zucht Haus st rafe und dauerndem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte, ferner wegen Sittlichkeitsverbrechens zu fünf Jahren Zuchthaus. Der Verurteilte hatte am 13. Juli in seiner Wohnung in Ludwigshafen an einem ^jäh rigen Mädchen ein Sittlichkeitsverbrechen begangen, das Kind sodann durch Erwürgen getötet, die Leiche zerstückelt und in einen Sack gesteckt. Den Sack schleppte er dann aus seiner Wohnung fort und legte ihn auf einem öffentlichen Platz der Stadt Ludwigshafen nieder. Leipziger Vereinsleben. * Der Allgemeine Turnverein Mockau (gcgr. 1861) hielt am Sonnabend im „Alten Gasthofe" seine dies jährige ordentliche Jahresversammlung ab. Der Vorsitzende, .Herr Ernst Häusler, gedachte vor Eintritt in die Tages ordnung des Heimgegangenen Mitbegründers des Vereins, des Turnbruders Sa.aucr, sowie der verstorbenen Fcstturnwarte Witz gall und Strieglcr. Tie einzelnen Berichte, der Jahresbericht des Vorsitzende», der sehr ausführliche Turnbericht des 1. Tuni- tvartS Hrn. Max Schneider und der interessante Bericht des Spielleiters Herrn Will» Minkcwitz über de» Spielbctrieb brach ten aufs neue ein schönes Zeugnis von der turnerischen Tüchtig keit und Treue und dem rastlosen ernsten Streben nach höheren Turnzielen, daS die Mitglieder beseelt. Die einzelnen Turn abende gegenüber des Vorjahres erfreuten sich eines höheren Besuches, und auf dem 12. Deutschen Turnfeste gingen die Mitglieder Minkcwitz und Burkert als Sieger hervor. Auch das ncuausgenoinmene, wöchentlich auf zwei Plätzen an der Parthe und auf dem Lustschisshasen veranstaltete Jaust- und Fußballspiel brachte dem Verein schöne Erfolge. Die Kassensührung des 1. Kassenwarts Burkert wurde als mustergültig bezeichnet. Einer Einnahme von 4373.80 Mark standen Ausgaben von 4136.49 Mart gegenüber. Der Kassenbestand am 1. Januar betrug 237.31 Mark. Das Bereinsvermügen beträgt — obgleich der Grundwert von .Halle und Platz den jetzige« Boden verhältnissen entsprechend viel zu niedrig eingestellt war — 39 387.39 Mark ; an Passiven steht ihm eine Hypotbekenschuld von 20 000 Mark gegenüber. Bei den großenteils durch Zuruf vor genommenen Wahlen wurden wieder- bztv. neugewählt: 1. Bors. Herr Ernst .Häusler, Kassenwart« Herren Wehner und Wippold, 2. Schrimvart Herr Schlieder, Zeugwarte Herren Riedel und Paul Minkcwitz. Turnwarte Herren Will» Minkewitz (für den durch Traucrsall »urückgetretenen langjährigen Turnwart Herrn Schneider) und Dorn, Fahnenträger Herren Weiße und Mal laun, Gauvertreter der 1. Vorsitzende und di« beiden Turn- warte. — Für den 22. Februar wurde wieder ein Humor abend im „Alten Gasthose" festgesetzt und di« Ausarbeitung dem Turnrvart Minkwitz übertrage». * Der KSnigl. Eächs. Militär-Leteranen- B er ein zu L.-Klein»schocher hatte im „Reichsverweser" daselbst zum Besten hilfsbedürftiger Kameraden und Witwen von Vereiusmitglickern eine Weihnachtsfeier, bestehend in Konzert, Festansprache des Vorsitzenden, Vortrag eines von Fräulein Grünzig gesprochenen Prolog- und Bescherung der Kameraden und Witwen von Vereinsmitgliedern sowie Theater und darauffolgendem Ball, veranstaltet, di« sehr zahlreich besucht war und die einen recht stimmungsvollen Verlauf nahm. Geschäftsverkehr. * Rundschrift und Kuuftschrift- Die „Han- noversche Schulzeitung" schreibt in Nr. 12 vom Dezember 1913 über SocilueckenS Rundschrift: Rundschrift und Kunstschrift wer den neuerdings häufig als etwas Gegensätzliches einander gcgen- übergestellt: die eine wird als veraltet, die andere als modern und lernenSwert bezeichnet. Das ist irreführend und auch un richtig. Tenn die Rundschrift ist eine Kunstschrift ersten Ranges, die nie wieder verdrängt werden kann. Wer die modulations reiche und künstlerisch ausgcbaute Rundschrist mit ihren mannig fachen Anpassungen wirklich beherrscht, der erlernt jede andere Kunstschrift sehr schnell. Ja, was sich heute ost als Kunstschrift ausgibt, ist nichts als eine verkappte Rundschrift. — Die vor liegenden 4 Lest« führen den Lernenden vom Leichten zum Schweren sicher und schnell »um Ziele und machen ihn mit dem wichtigsten Kunstschristwerkzeug, den verschiedenen Rundschrist- sedern und ihrer Anwendung vertraut. Hauptschriftleiter: Dr. Ver»h. Westenberger. Verantwortlich« Schriftleiter: für Politik Dr. Sr»o Vüxther; für di« Handelszeilung Walther Lchi»dler; für Leipziger und sächsische Angelegenheiten Wilh. ». VNttlar; für Kunst und Wissen schaft Dr. Ariebrtch Lebrecht i. V.; für Musik Eugen Segnitz; Sport und Spiel Sllfre» Perl»; Gericht I. Saarsel»; für die Reise-, Bäder- und BerkehrSzeitung Ludwig Metzer. — Für den Anzeigenteil -einr. valser. Verlag: Leipziger Tageblatt, Gesellschaft mit beschränkter Haftung Druck: Fischer L Kürsten. Sämtlich in Leipzig. Zuschriften sind nicht persönlich zu adressieren, sondern an den Verlag, die Redaktion oder die Geschäftsstelle der Leipziger Tageblattes, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, zu richten. Unverlangten Manuskripten ist stet« da- Rück- Porto beizufügen. Für Aufbewahrung und Rückgabe wird kein« Gewähr übernommen. Kr8lijne8-üli8ei>e DL LS HVIa lvI» Dfi» » 7» auch in besseren Qualitäten, »ee-e die trübere Dorotkeenstraße. Litl 80fivNV8 Oesetienk i8t cklv8e Letlönlieit verleiht ein zart., reine« Gesicht, rosi- ft,«, jugendfiisch. Aussehen u. weiß., schönen Teint. Alle« die» erzeugt Steckcnpscrd-seise (die beste Ltlienmilch-Seife) ü St. 50 Pf. Die Wirkung erhöht Datza-Eream, welcher rot« u. rissiq« Haut weiß und iammetweich macht. 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