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Nr. 40. los. Jahrgang. Leimiger Tageblatt. gegen habe, da es von diesem Wunsch« nicht benach- I richtigt sei. Die ziemlich aurgedeynte Geschäft». I ordnungsdebatte berührt die Tratte der Notwendig, leit der Anwesenheitde» Reichskanzlers I in der Kommission bei der Beratung einer so wich, tigen Borlage. Die Debatte endet in dem Wunsch«, i bas, der Kriegsminister zunächst Mitteilungen über die militärischen Verhältnisse geben solle. Diese er- i folgen vertraulich. i Der Berichterstatter gibt daraus eine Ueberstcht i über die Hceresvorlage.die eine allmähliche i Verstärkung bis zum 31. März 1918 um 7000 I Mann in Preußen. 1928 in Bayern. 1200 in Sachsen I und 747 in Württemberg zu einer endgültigen Ge- samtkopfstürke von 515 321 Gemeinen. Gefreiten und I Obergesreiten vorsieht. Einige Parteiredner hätten bereits in erster Lesung die Vorlage als zu gering be zeichnet. Der Schatzsekretär habe wohl den i Strcichungsstist geführt. Der Berichterstatter sei aber nicht verpflichtet, mehr zu fordern als der Kriegs minister. Der Kriegsminister erklärt, das, er aus eigener Berücksichtigung der Finanzlage gar nicht mehr gefordert, ein Abstrich seitens I des schahsekretärs also nicht stattgesunden habe: freilich müsse er diese Forderung als das alter- I mindeste bezeichnen, was für die Sicherheit Deutschlands in den nächsten fünf Jahren notwendig ! sei. wenn wenigstens die allgemeinen Verhältnisse un gefähr die gleichen blieben. Der Mitberichterstotter glaubt, das, man annehmen I dürfe, das? die Heeresverwaltung nicht weniger fordern I werde als nötig sei: denn sie trage die Verant- I Wartung. Er kritisiert die Ausführungen des Kriegs- I Ministers nach verschiedenen Richtungen. Die Vor lage sei gar nicht so Nein, ihre Konscauenzen seien finanziell größer als die von 1905 und kämen an die I früherer Jahre dicht heran. Der Staatssekretär des Aeußcrn macht kurze vertrauliche Bemerkungen. Der sozialdemokratische Redner bespricht ebenfalls I die Ausführungen des Kriegsministers. Ein national liberaler Abgeordneter wünscht Auskunft über die I Zahl der Tauglichen, die in Deutschland dienstfrei bleiben. Abgeordnete aller Parteien beteiligen sich an der vertraulichen Besprechung der allgemeinen Lage. Während dieser macht der Kriegs Minister Ausführungen über die Schwierig keiten. die die geographische Lage Deutsch lands bereite. Die Antwort auf di« Anfrage des I nationalliberalen Abgeordneten wird gegeben. In I Frankreich wurden von 315 000 Monn 287 000 Mann. I d. h. 84 Prozent, bei uns 53 Prozent von rund I 7.10 000 Mann eingestellt. In Frankreich ist der Rest völlig untauglich, während in Deutschland ein großer Teil für eine Mobilmachung noch zu ver wenden sei. Die Cchiffahrtsabgabenkommission trat nach langer Pause am Dienstag zu ihrer zweiten l Sitzung zusammen. Das von der Kommission ver- langte Material ist ihr in Form von Denk schriften inzwischen vorgelegt worden, der restliche Teil noch in den letzten Tagen. Zunächst fand eine längere Aussprache darüber statt, ob man sogleich in die Beratung des 8 1 des Gesetzentwurfes eintreten solle, der den Grundsatz der Erhebung von Schiff- I sahrtsabgaben festiegt. oder ob. wie von fortschritt licher und sozialdemokratischer Seite verlangt wurde. I vorher der 8 8 zu beraten sei. bei dem es sich um die I einzelnen Regulierungsprofekte handelt: die betreffenden K 'mmissionsmitglieder erklärten, daß für sie von der Gestaltung dieses Paragraphen ihr« endgültige Stellung zum ganzen Gesetze ab hängig sei. Man beschloß, in der nächsten Sitzung die Be ratung öei 8 1 zu beginnen, und zwar zunächst in Form einer allgemeinen Aussprache über das vorgelegte Material. Minister v. Breitenbach erklärte zu Anfang, er könne über die Frage der Vertraulichkeit des Materials eine Erklärung im Romen der verbündeten Regierungen nicht abgeben: die Aussprache hierüber führte aber zu der Fest stellung. das? von einer vertraulichen Be handlung abgesehen wird, einer beliebigen Verwendung des Materials durch die Kommissions mitglieder also nichts im Wege steht. Don National-' liberalen. Fortschrittlern und Sozialdemokraten wurde dann die Frage in den Vordergrund gerückt, ob Aus sicht vorhanden sei. die völkerrechtlichen Ver träge mit Oesterreich und Holland auf eine andere Grundlage zu stellen, und es wurden ins besondere bestimmte Anfragen gestellt über die von österreichischer und holländischer Regierungsseite er folgten Aeußernnqen. Der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, der zum Militäretat in der Budaetkommission Erklärungen abgab und deshalb der Sitzung der Schiffahrtsabgabenkommission nicht beiwohnen konnte, sagte telephonisch zu. in der nächsten Sitzung am Freitag auf diele Anfragen zu antworten: wieweit das vertraulich geschehen wird, bleibt ihm überlassen. Die Reichsverficherung»kommisfion erledigte am Dienstag das Erste Buch ..Gemein same Dorschrifte n". 8 152 erhielt eine etwas veränderte Fassung, die den Versicherten einen größeren Schutz gegen Nachteile gewährt, die sie von ihrem Arbeitgeber oder dessen Angestellten wegen der Uebernahme oder der Art der Ausübung eines Ehrenamtes der Reichsversicherung erleiden könnten. Ein Antrag der Sozialdemokraten, der die üblichen Kündigungsgründe gegenüber einem Arbeiterver- tretcr im Ausschuß oder im Vorstände einer Betriebs krankenkasse für die Dauer seiner Wahlperiode aus schließen wollte, wurde abgclehnt. Bei 8 158 hatte die Kommission in erster Lesung beschlossen, daß die Geldstrafen in der Hauptsache in die Kasse des Bundesstaates fließen sollten: statt dellen wurde jetzt die Regierungsvorlage wiederhergestellt, die die Kaste des Versicherungsträgers bezugsberechtigt, macht. Auch bei 8 165. der vom Montagearbeiten außerhalb der festen Arbeitsstätte handelt, wurde die Regierungsvorlage hinsichtlich des Beschäftigungs ortes wiederhergestellt. Nach 8 171 begründet die Beschäftigung eines Ehegatten durch den anderen keine Versiche- rungspslicht. Die Kommission hatte in erster Lesung Len Zusatz gemacht, daß andere Verwandtschaftsgrade zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Versiche rungspflicht und Derstcherungsberechtigung nicht ausschließen sollen. Dieser Zusatz wird in zweiter Lesung gestrichen und somit die Regierungsvorlage wiederhergestellt. Rückgreifend besprach die Kom mission noch einmal den 8 23. der von der münd«!- sicheren Anlage des Vermögens handelt. Die Disparität zwischen süd- und norddeutschen Bank instituten wurde beseitigt. Im übrigen wurden im Ersten Buche die Be schlüsse zweiter Lesung bestätigt. Die Kommission begann sodann die Beratung des Sechsten Buches über das Verfahren und erledigte die ersten beiden Paragraphen. 88 1528 und 1529. nach der Vorlage. Die Neichstagskommisfion für die Gewerbenovelle stimmte in ihrer Sitzung am Dienstag den Vor schlägen des Entwurfes in bezug auf die 88 120o. 5 und ir der Gewerbeordnung zu. Die hierzu gestellten sozialdemokratischen Anträge wurden von allen bürger lichen Parteien abgelehnt. Der setzt geltende 8 120o erhält einen Zusatz, wonach in die vom Bundesrat zu erlassenden Bestimmungen auch Anordnungen über da, Verhalten der Arbeiter im Betriebe zum Schutze von Leben und G esu n dhei t ausgenommen werden können. Der neue 8 120k lautet: „Für solche Gewerbe, in denen durch über ¬ mäßige Dauer der täglichen Arbeitszeit die Gesundheit der Arbeiter gefährdet wird, kann der Bundesrat und. soweit er nicht Bestimmungen erläßt, die Landeszentraldehörd« oder nach An hören beteiligter Gewerbetreibender und Arbeiter di« zuständige Polizeibehörde durch Polizeioerord- nvng Dauer. Beginn und Ende der zu- lässigen täglichen Arbeitszeit und der zu gewähren den Pausen regeln und die zur Durchführung er forderlichen Anordnungen erlassen." Ein zweiter Absatz dieses Paragraphen steht den Erlaß solcher polizeilicher Bestimmungen und Anordnungen auf Antrag oder nach Anhören des Gewerbeaufsichtsbeamten und nach Anhören be teiligter Gewerbetreibender und Arbeiter auch für ein zelne Betriebe vor. Nach 8 120g sind die aus Grund der 88 120o und k erlassenen Bestimmungen des Bundesrates zu veröffentlichen und dem Reichstage zur Kenntnisnahme vorzulegen. Die Sozialdemo kraten wollten in einem ihrer Anträge solche Bestim mungen auch haben für Gewerbe und Betriebe, in denen durch übermäßige Dauer der Arbeitszeit die Fortbildung oder das Familienleben der Arbeiter ge fährdet werde. Die Wahlprüsungskommission führt« am Dienstag die Prüfung der Wahl des Adg. Kochan sNatl. Lyck-Oletzko) fürs erste zu Ende. Es wurde Beweiserhebung über einzelne Be hauptungen des Wahlprozesses beschlossen. preußisches Abgevrünetenhsus Berlin, 8. Februar. Am Ministertijche: Minister des Innern v. Dallwitz. Präsident v. Kröcher eröffnet die Sitzung uin 11 Uhr 15 Minuten. Aus der Tagesordnung stehl die erste Beratung de» Entwurfes eines Zwcckverbands- gesetzcs für Groß-Berlin. Minister des Innern v. Dallwitz führte aus: Die Frage des Zweckverbandes für Groß-Berlin be schäftigte di« Staatsreaierung wiederholt. Der Magistrat verhielt sich ablehnend, weil d.r Plan große finanzielle Lasten und ver waltungstechnische Schwierigkeiten brachte. Die meisten Vororte entwickelten sich in zwischen zu großen, gut verwalteten Gemeinden, jo daß die Bedenken schwanden. Der Magistrat von Berlin leitete daher seit einigen Jahren Ver handlungen mit den Vororten ein. Die Verwaltung mit dem Vcrbandsausjchuß und Verbandsdircktor soll fleichartig sein mit den kommunalen und admini- tratioen Organen; nur soll Berlin nicht über- timmt werden. Die Lösung ist nicht leicht, doch -ofse ich. daß auf den Grundlagen des Entwurfs ein ersprießliches Zusammenarbeiten entwickelt werde. (Bravo!) Abg. v. Brandenstein (Kons.) führte aus: An der Drittelzahl der Vertretung in dein Zweck verband halten wir unbedingt fest. In Verbands ausschuß konnte Berlin stärker vertreten sein als vorgesehen war. Die Petitionen sollten ernstlich ge prüft werden, namentlich in der Richtung, ob die Volksschullasten der Gemeinden von dem Ver band zu übernehmen oder die Lasten anders zu ver teilen wären. Wir glauben ein Werk zu schaffen, das nicht nur bloß Berlin, sondern dem ganzen Lande zugute kommt. (Bravo! rechts.) Abg. Linz (Ztr.) führt« aus: Das Gesetz ist zu begrüßen. Die Uebernahme von Privat bahnen wird dem Zweckverband viele Schwierig keiten machen, da die Verträge mit den einzelnen Gemeinden verschieden lauten. Minister des Innern v. Dallwitz: Das allgemeine Zweckverbandsgesetz bezieht sich auch auf Berlin. Theoretisch ist es also möglich, daß die in Frage kommenden Gemeinden andere Zweckver bände bilden. Abg. Keil (Natl ): Der Zweckverband ist eine Fortentwicklung des kommunalen Lebens. Man hätte nur die Orte einbeziehen sollen, di« mit Berlin oder seinen Vororten gemein same Interessen hoben. Berlin müßt« im Ausschuß stärker vertreten sein. Aba. Cassel (Fortschr. Vpt.): Bedauerlicherweise sind Uber die Vorlage die interessierten Gemeinden nicht vorher gutachtlich gehört worden. Wir haben den Verdacht, der Diskus will mit der schnellen Verabschiedung des Gesetzes ein gutes Geschäft machen, weil ein großer kaufkräftiger Käufer mehr zahlt als einige kleine. In finanzieller Beziehung muß das Gesetz erleichtert werden. Die Frage der Entschädigung für die Kosten ist ungenügend geregelt. Die Vertretung Berlins ist zu schwach. Immerhin erscheint die Schaffung «ine» Zweckverbandes erforderlich, nur muß Gerechtigkeit und Billigkeit walten. (Bravo! links.) Der Minister des Innern o. Dallwitz führte aus: Der Verdacht, der Fiskus habe Terrain geschäfte machen wollen, ist ganz unbe gründet. Von wechselnden Anschauungen des Ministeriums in dieser Frage kann keine Rede sein. Es ist unmöglich, einem so belasteten Beamten wie dem Oberbürgermeister von Berlin die Verbands leitung zu übertragen. Staatsminister ». Breitenbach sagte sodann: Die Monopolstellung der Berliner Straßenbahn hat keine Schädigung des Verkehrs herbeigefllhrt. Mein Vorgänger Staatsminister v. Thiele hatte keine Verpflichtung, die Stadt Berlin von der Konzessions verlängerung der Straßenbahn in Kenntnis zu setzen. Die Stadt Berlin hat in der Frage der Nord- Süd-Bahn nicht so gehandelt, wie man es wünschte. Die Angriffe gegen verdient« Beamte sind unbegründet. Ich bitte dringend, da, Gesetz anzu- ii e h m e n. Die Verbindungen Groß-Berlins sind im Vergleich mit anderen Weltstädten vorzüglich. Abg. ». Zedlitz (Freikons.) führte aus: Der G« danke eines Zweckoeroandes muß. weil er notwendig ist. sich B a h n b r e che n. Im allgemeinen stimmen wir dem Entwürfe zu. Der Verband könnte die Volksschullasten übernehmen. Für die Ein führung von Schnellbahnen und die Regelung des Straßenbahnverkehrs sowie für andere Fragen ist der Verband durchaus zweckentsprechend. Der Oberbürgermeister von Berlin kann die Leitung des Verbandes nicht übernehmen. Abg. Tre»kow (Kons.) führte aus: Die Volks schullasten sollte der Zweckverband über nehmen. Entsprechende Anträge behalte ich mir vor. Abg. Hirsch-Berlin (Soz.) sagte: Dem Grund gedanken des Gesetzes stimmen wir zu. haben aber gegen einzelnes sebr schwere Bedenken. Das Gesetz ist unserer Initiative zu verdanken. (Heiter keit.) Nach persönlichen Bemerkungen der Abga. Cassel und Hirsch vertagte sich das Han, auf Freitag vor mittag 11 Uhr. ——— Tsgescknmlk. Line vuellkomöüle. Berlin, 8. Februar. In der Angelegenheit August Thyssen jun., der bekanntlich von seinem früheren Generalbevollmäch tigten Dr. Adolf Borchardt am Donnerstag vergangener Woche im Hotel Bristol geohrfeigt worden war, und infolgedessen von Thqsien aus Pistolen gefordert worden ist, erfährt die „Nat.-Zta." nachfolgende»: Dce Maßnahme der Kriminalpolizei, die das am Sonntag früh un Grünewald anaesetzte Duell dadurch verhindert hat, daß sie August Thyssen in Schutzhast nahm, ist in der Präzis auf die Dauer nicht durch führbar. Denn wenn es den beiden Kontrahenten mit der Austragung der Forderung Ernst ist, so wird kein Mensch glauben können, daß die Behörde das Duell zu verhindern in der Lage ist. Zu diesem Zwecke bestände ja für die Duellanten der sehr einfache Ausweg, daß sie nach auswärts fahren und ihre Affäre dort zum Austrag bringen. Die Polizei hat mit ihrer Inhibierung nur das er reicht, daß Thyssen die Zeit seit Sonntag dazu be nützt hat, sich einzuschreßen, da Dr. Borchardt als guter Pistolcnjchützc bekannt ist. Dr. Borchardt ist, nebenbei bemerkt, der Gatte der bekannten Schau spielerin Bertha Rocco. Die Nachricht, daß diese Dame das Duell verhindert habe, trifft ebensowenig zu, wie die Behauptung, dce Krimcnalpolizei sei durch die Gläubiger Thyssens benachrichtigt worden. Man geht wohl nicht fehl, wenn man diese Benach richtigung der Behörden aus die Freunde Thyssens zurückgefuhrt. die für jein Leben zittern, weil sie von ihm abhängig sind. Am vergangenen Sonnabend hat August Thyssen in der Lar.des Esplanade-Hotels, wo er logiert, im Beisein des Rechtsanwalts Dr. Philipp seinen letzten Willen nicdergelegt. Wce uns des be stimmtesten versichert wird, findet das Duell auf alle Fälle statt. Unparteiischer ist Herr von Putttamer: der Zeuge Thyssens ist Herr von Flemming, der jenige Dr. Borchardts ein Polizecasjessor. Laut dem Vertrag vom Jahre 18.85 hat der uete Thyssen sein ganzes Vermögen im Betrage von 300 Millionen vermacht. Demzufolge würde aus August Thyssen ein Viertel, also 75 Millionen entfallen. Thyssen >en. will aber heute den Vertrag nicht mehr anerkennen. Sollte er mit seiner Auffassung durchdringen, so würde der auf Thyssen jun. en.fallende Pflichtteil nicht annähernd die bestehende Schuldenlast decken. Anderseits haben aber zwei Nechtsautornäten ersten Ranges, darunter ein bekannter Rechtslehrer der Berliner Universität, zwei ausführliche Gutachten zugunsten des jungen Thyssen abgegeben. Letzterem steht übrigens immer noch ein unbegrenzter Kredit zur Verfügung. Auch das Hotel Esplanade hat ihm auf ein ganzes Jahr einen Kredit ein geräumt. Da die Verbindlichkeiten Dr. Borchardts den Betrag von 4 Millionen erreichen, die in Bürg schaften für Thyssen bestehen, so bliebe falls Thyssen im Duett, dessen Entfernung auf 15 Schritt festgesetzt »st, fallen sollte, dce Verbindlichkeit auf Dr. Borchardt haften. * Berlin, 8. Februar. (Der neug eg kündete Erzgebirgs-Verein Berlin) schrei et rüstig vorwärts. Am 3. Februar sand seine erste Hauptver sammlung statt, oie neuen Zuwachs an Mitteln, Mit gliedern und wirksamen Beschlüssen brachte. Dazu hatte man in dem Schriftsteller Leutnant a. D. Schoen feld eine besondere Kraft, auch in organisatorischer Hinsicht gewonnen. Dieser jüngste Verein außerhalb Sachsens und im Mittelpunkt des Reiches kann er heblich zur Bekanntmachung des Erzg.birges in wei teren Kreisen des Fremoenlums beitragen. Schon bei der Internationalen Ausstellung für Reise- und Fremdenverkehr im Frühling in Berlin wird er Ge legenheit hoben, sich zu bewahren. München, 8. Februar. (Große Stiftung.) Ein ungenannt sein wollendes hiesiges Vürgerpaar hat mit einem Hypothekkapital von 100 000 ttt eine Stiftung errichtet, die nach Ableben der Stifter in Kraft treten soll. Die Stiftung hat den Zweck, arme, kränkliche, schulpflichtige, in München beheimatete Kinder in einer Erziehungsanstalt auf dem Lande untcrzubringen. Es sollen in erster Linie solche Kinder Berücksichtigung finden, die tuberkulös, rachi tisch oder skrofulös sind oder an einer ähnlichen Krankheit leiden, und bei denen durck längeren zweck entsprechenden Aufenthalt in einer Anstalt auf dem Laube Heilung zu erhoffen ist. Stuttgart, 8. Februar. (Schadenfeuer.) Dos zwischen Schiltach und Wolfach. in Halbmeil ge legene Sägewerk, die „Schmelzsäge", der Firma Ge brüder Heinzelmann wurde durch ein Sclmdenfeuer zerstörst. Der Schaden an Gebäuden und Inventar beträgt zusammen zirka 70 000 ^k. Das Feuer ent stand dadurch, daß die zum Aufwärmen der ein gefrorenen Turbine benützte Lampe umfiel, wobei die umherliegenden Holzreste sich entzündeten. Flensburg, 8. Februar. (Das Geständnis der Mörder.) Die beiden wegen Mordverdachts an dem Schuhmachcrmeister Sybers verhafteten Schweizer haben eingestanden, den Schuhmachermeister an einer einsamen Stelle ermordet und dann die Leiche auf die Schienen gelegt zu haben. Breslau, 8. Februar. (Widerrufenes Ge ständnis.) Den Morgenblättern zufolge hat der angebliche Mörder des Amtsrichters Siede, der Artist Dietrich, sein Geständnis, das er in der Trunkenheit abgelegt haben will, widerrufen. Kassel, 8. Februar. (Sprengschuß - Unglück.) Bei dem Eisenbahnbou der Strecke Wildungen— Torbach wurde durch vorzeitiges Explodieren eines Sprengschusses ein Bahnarbciter getötet und einer tödlich verletzt. Darmstadt, 8. Februar. (Oberlandesgerichts präsident Conradi st.) Der frühere Oberlandes- gcrichtspräsident. Wirk!. Geheimer Rat Tonradi, Mitglied der Ersten Kammer, ist im 83. Lebensjahre gestorben. Wiesbaden, 8. Februar. (Zu den Unter schlagungen) des hiesigen Ortskassierers des Verbandes der deutschen Buchdrucker erfahren wir, daß die zuerst gemeldete Summe sich als viel zu hoch gegriffen herausstellt. Auf Grund genauer Kenntnis des Sachverhaltes können wir Mitteilen, daß der frühere Kassierer im ganzen 7000 ver untreut hat, welcher Fehlbetrag bereits von dem Defraudanten gedeckt ist. o. Kopenhagen, 8. Februar. (Das Eroßfeuer in Eudhjem) auf Bornholm wütet in unvermin derter Stärke weiter. Das Postgebäude und das Hotel sind auch vom Feuer ergriffen worden. Alle Anstrengungen der Einwohner, den Brand einzu dämmen, haben sich bis jetzt wegen des herrschenden Oststurms als erfolglos erwiesen. Es ist nur geringe Hoffnung vorhanden, die Stadt vor der völligen Vernichtung zu retten. Von schwedischen Küsten städten sind zwei Dampfer zur Hilfeleistung ab gegangen. Haag, 8. Februar. (Eine kampfmutigeFrau.) In Wychen in der Provinz Nordbrabant wehrte sich eine Frau gegen die gerichtliche Ausweisung ihrer Familie aus ihrer Wohnung. Bon einer gedeckten Stelle auf dem Dachboden schoß sie fünfmal auf die Polizei. Darauf wurde Gendarmerie requiriert. Pari», 8. Februar. (Zyklon auf der Insel Reunion.) Einem im Koloniälministerium ein getroffenen Kabeltelegram« zufolHe wütete auf der Insel La Reunion «in heftiger Zyklon, der drei Tage und zwei Nächte anhielt. Eine Schätzung de» Schadens ist unmöglich, da sämtliche Verbindungen unterbrochen find. vor vormrrstsy, 9. Ftdrusr 1911 de» unter Auch sebr Um den 11 Pli dem 8 Mark Der N befriet lin ur herrsch sätze bliebei (1261' Aktiv! Immo Konto zu Bu zu so. 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Tie derzeitigen Künstlerspezialt- lüten ernlen allabendlich den reichsten Beifall. tyanz beson der» ist es Mik, Nasal», die mit ihren Darbietungen den i!lou des Abends bildet. — Fm LSeiurestaurant kouzerttrrt bis 2 Uhr nachis eine erstkla'sige Künstlcrkapclle. — TaS Kristallpalast- vase ist die ganze Nacht über geösinet. — Zu der am Sonn abend, den U d. M. im «ristallaalait-Thegtcr staUsinücnden iklitevurstellnng bet festlicher Beleuchtung zum Beste« dc» MargaretentageS sind Billett» schon von heute ab an der Kaffe des Krisiallpalaslc» zu haben. : Lauüsouei. ikincr besonderen Zugkraft erfreuen sich die humoristischen Soireen der Seidel-Langer, und ganz besonder» in der .«iarnevalszcit iaht eo sich die Direktion angelegen sein, durch lustige Schlager das Programm zu bereichern, der heutige Aamilienabcnd verspricht in dieser Beziehung unterhaltend zn werden. Tie Sänger beginne» 8 Uhr. 10 Uhr wird der Gesellschaftsball eröffnet. : Golbner Helm, Eotrlljfch. Auch der Maskenball Helm? genieß« den Rus, stets einer der fidelsten und inter- efiantesren zu sein. Der morgen Freitag stattsindende wird seinen Borgängern in keiner SSets« nachstehen, aller BorauS- licht nach dieselbe» sogar Übertressen hinsichtlich der glän zenden Dekoration un- -er wertvollen Preise für die schönsten MaSken. Näheres ist aus den TageLinseratrn zu entnehmen. : Alt« Burg. Angenehmer Familienverkehr. Heute Thü ringer Klöße und Hammelkcnle. Morgen Schinken in Brotteig. W6tt85ü60llL0liWs)gSt1 IN ftviprig. London, 8. Februar. (Narzta im Osten Lon- dons.) Heute früh unternahmen Polizelmannschaf ten, von denen eine große Anzahl mit Revolvern be waffnet war, eine unvorhergesehene Absperrung be stimmter Straßen im Osten London». Fast schien es. als ob es wieder zu einer B e l a g e r u n a wie in der Sidneystraße komme. Jedoch wurden die Polizei mannschaften gegen drei Uhr zurückgezogen, nachdem ein junger Russe sowie eine Frau verhaftet worden waren, nach denen seit Ende Dezember 1910 im Zu sammenhänge mit dem Mord in Hounsdttch gesucht wurde. Peter»bnrg, 8. Februar. (ZarskojeSselo in Flammen.) In der Eisenbahnstation Zarskoje Eselo ist der Kaiserpaoillon niedergebrannt. Der Schaden ist, wie die „B. Z." meldet, bedeutend. Ueber die Entstehunqsursache des Feuers konnte nichts Be stimmtes sestgestellt werden. Zarskoje Sselo ist der ständige Sommeraufenthalt der Zarenfamilie. Der Bran^erregt in Petersburg großes Aussehen, umso mehr, als auch behauptet wird, daß das Feuer ange legt worden sei. Kralau, 8. Februar. (Die Folge des Stu dentenjtreits.) Der Unterricht an der hiesigen Universität wird für das jetzige Wintersemester mcht wieder ausgenommen werden. ttSiGk MM Ml '»mo»- "LlUk Oskur vvei- "»no- '«El? St»«. k. 2 tll« ,b«i.4 st- o.r 81 L rebiw k»ll 8. 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X sehrvaeb Keiler — 6 8 factum . . 776 >1V scdzvacb Ke.Ieckt ft < llorliv . . 772 >'1V scbvaeb tvolki:; — 3 l rosckov . . 772 XXIV loickt wollcix - 4 zletr . . . 77ö sckvack keckeckt ft 2 0 Lravkkurt . 773 0 leiert wolkig: ft l 0 Karlsruhe . 77> XU' leiekt Lcdveo ft 1 « Uitvekev 773 XVV mässig wolkig - 3 CbvibourA . —— — — —— ,>>22a. . . — — -- E Krakau . , 761 XXIV miimiq wolkig — 4 1 l-vinborg 768 88IV sokvack 8okves -11 1 Inest. . . 767 still wolkeolo« - 0 c tlormavost.. i7Ü 8 loickt wolkeolos -21 c i'erpü-uau . — —— —E — ftu»ravo . . 767 X mLssiq wolkenlos ft 6 c LiStl»« sesnSkr» Km,*»,* sis« »i«a«,- NIMM»-! nb -ft- 1.« — 4.1 3<tS 2 r.z M i.r — 4,it S - 2.0 ^i«u«i 0.4 - b.r xs b r.z xrs V.l - 4.3 »I 4 3., dllii . 2bü K.4 - S.r SS r Z.k> ll.inwlU . . . «27 —- o.r - 8.r 3 » r.!, Lb- st- 0 I — 3.4 9 z.r LS^ ov - 4 d.S 4LZ V.3 - 3.S -.S d 7.S tk!« . . . VVt- >.b - ir.z 1 6.4 iüüitvx en 2d - io^> »iS r L3 ldl s.o - ,.s 3 7 772 —— - 10.Z z 9.8 Ms Lr - 14.4 4 4.3