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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110209018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911020901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911020901
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-02
- Tag 1911-02-09
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Monat
1911-02
-
Jahr
1911
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Serichtslasl. Königliche« La»dg«richt. * Leipzig, 8. Februar. Uuter der vnttage de« Rückfall»b«tr»g« hatte sich der 29jährige Kaufmann Theodor August Johannes Lorenz au« Jöhstadt vor der zweiten Strafkammer de« Landgericht» zu verantworten. E» wurde dem wegen verschiedener Betrügereien und wegen Ur kundenfälschung schon oft bestraften Angeklagten zur Last gelegt, daß er im Februar v. I. einem Juwelier in Dresden unter falschen Angaben vier Ringe, eine Uhr und eine Krwattennadel im Gesamtwerte von 550 abgeschwinoelt und daß er im Juni und Sep tember seine Logiswirtinnen, bei denen er sich unter anderem Namen eingemietet hatte, um die Mietschuld in Höhe von 8,40 und 10 betrogen hat. Da» Urteil lautete auf eine Gefängnis strafe von zwei Jahren und fünfjährigen Ehrenrechtsverlust. Wege» UaterschlagUNg vo» Musterkollektionen war der 28jährige Kaufmann Abraham Knotemann aus Saloschin in Polen unter Anklage gestellt worden. K. kam im Jahr« 1909 nach Leipzig und eröffnete hier in der Katharinenstraße mit einem Kaufmann Kl. aus Chemnitz ein Agentur- und Kommissionsgeschäft, zu dessen Betriebe sie sich von den Fabrikanten Muster kollektionen schicken liehen. Drei solche Kollektionen im Werte von 60, 250 und 550 soll der Angeklagte unterschlagen, verpfändet und den Erlös für sich ver braucht haben. Die Beweisaufnahme ergab die Schuld des Angeklagten, der zu fünf Monaten G e - f än gnis verurteilt wurde. Wechselfiilschungen. Der Dekorationsmaler Max Rudolf Albrecht aus Sellerhausen lieh sich am 10. August v. I. in der Filiale einer hiesigen Bank einen Wechsel über 250 und acht Tage darauf einen Wechsel über 255 -ft diskontieren, nachher stellte es sich heraus, daß beide Wechsel auf Namen von Kunden der Bank von Albrecht gefälscht worden waren. Da der Angeklagte wegen Wechselfälschung schon bestraft ist. so verurteilte ihn die zweite Strafkammer des Landgerichts zu ei nem Fahre drei Monaten Gefängnis und dreijährigem Ehrenrechtsverlust. * Neuruppin, 8. Februar. (Drahtnachr.) Ein Doppelraubmörder. Das Schwurgericht ver urteilte den 28iähcigen Dienstknecht Franz aus Teterow in Mecklenburg wegen Mordes in zwei Fällen zweimal zum Tode, wegen räuberischer Erpressung und Notzucht zu 15 I a h r e n Zuchthaus. Franz hatte, wie schon berichtet, in der Nacht zum 29 September v. I. das Klernsche Ehepaar in Schönhagen bei Pritzwalk ermordet, an der einen Tochter ein Sittlichkeitsverbrechen be gangen und an der anderen durch Drohungen Er pressungen verübt. Letzte Lokal-Nachrichten. Leipzig, 9. Februar. * Diebstahl von Bankbüchern und. Wertpapieren. Gestohlen wurden gestern nachmittag zwischen 1 und H9 Uhr aus einer Wohnung in der Friedrich- Karl-Straße in L.-Gohlis ein Einlagebankbuch Eick-Schöne auf Emma Heidrich ausgestellt mit 8000 Einlage, ferner drei Stück Leipziger Stadtanleihe über je 1000 zwei Aktien der Halle-Weißenfelser Bank über je 1200 -4t und ein Sparkassenbuch der hiesigen Sparkasse II Nr. 56029, auf Friedrich Carl Unseld lautend, mit einer Einlage von 500 —600 -4t. Letzte Oepelchen >mü lernlprechmelüungen. Eine Erkältung de« Kaiser». Berlin, 8. Februar. (Eig. Drahtmekd.) Der Kaiser konnte an dem heutigen zweiten Hofball wegen einer Erkältung nicht teilnehmen. Aus demselben Grunde wurde heut« vormittag die Feier, die anläßlich des Diensteintritts des Prinzen Joachim ins 1. Earderegimcnt zu Fuß stattfinden sollte, abgesagt. — Bei dem Hofball führt« Prinz Heinrich die Kaiserin. Heimreise des Kronprinzen. Kalkutta, 8. Februar. (Eig. Drahtinelduna.) Der deutsche Kronprinz tritt die Heimreise am 25. Februar von Bombay mit dem englischen Dampfer ..Arabia" an. Die elsaß-lothringische versassungsfrage. Straßburg, 8. Februar. (Eigene Drahtmeld.) Dem Landesausschuß ist ein von 52 Abgeordneten unterschriebener Antrag zur Verfassung so or- laqe zugegangen. Darin wird die völlige Gleich st ellung Elsaß-Lothringens mit den deut schen Bundesstaaten gefordert, ferner endgültige Ausscheidung des Bundesrates und Reichstages aus der reichsländifchen Gesetzgebung, die Verleihung von drei Bundesratsstimmen, das Reichstagswahlrecht für die Zweite Kammer. Festsetzung der Wahlkreise durch Gesetz und Abstandnahme von der Errichtung einer Ersten Kammer, im Falle der Einführung einer sol chen aber ihre ausschließliche Zusammensetzung aus gewählten Mitgliedern. König Franz Josef in Pest. HI! Pest, 8. Februar. (Eig. Drahtmekd.) Der König Franz Josef ist heute abend zu mehr wöchigem Aufenthalte hier «ingetroffen. Nllcktrittsabsichten des österreichischen Handels ministers Weißkirchner. lD Wien, 8. Februar. sEigene Drahtmeldung.) Nachdem die Verhandlung über das Haufierergesetz im Abgeordnetenhaus abgebrochen war, wurde die Be ratung über den Dringlichkeitsantrag betreffend die Aufhebung der Fleischsteuer fortgesetzt. Abg. Het linger wies aufs entschiedenste den Ton zurück, den der Handelsminifter heute gegen das Haus und ihn angeschlagen habe. Als der Redner den Han delsminister nach seiner Rede fragte, warum er sich so scharf gegen das Haus gewandt habe, erklärte Minister Weißkirchner, daß er sich vom öffentlichen Leben vollständig zurück ziehen werde. Generalstreik der Buchdrucker i» England. — Manchester, 8. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Die Association des Druckereigewcrbes hat eine Versamm lung abgehalten, in der beschlossen wurde, den Generalstreik zu erklären. Die Drucker rn den Provinzen werden am 18. Februar ihre Kündigung einreichen. In einer Resolution heißt es, daß eine sofortige Herabsetzung der Arbeit s z e r t er zwungen werden soll, und daß allen Versuchen energisch entgcgengetreten werden soll, den Londoner Streik zu verhindern. Schwere Kämpfe im Jemen. H Saloniki, 8. Februar. sEigene Drahtmeld.) Von zuständiger Seit« wird gemeldet: Die im Jemen eingetroffenen Verstärkungen vom 1. und 2. Korps sind drei Stunden vor Hodeida auf Araber gestoßen. Nach heftigem Kampf zogen sich die Araber mit einem Verlust von 150 Mann einige Stunden weit zurück. Die Truppen verloren 50 Tote und Verwundete. — Aus den Bezirken * Musikchronik. Iean Louis Nicodes neuestes Werk sür Männerchor die umfangreiche a ouppeUa- Sinfonie „Morgenwanderung im Gebirge", deren Uraufführung im vorigen Jahre unter des Komponisten Leitung in Chemnitz stattfand, und die jetzt im Druck vorliegt, gelangt am 12. März durch den Lehrer-Gesangverein »n Zürich zur Ausführung. — Humperdincks „Königskinder" sind für nächsten Wuiter auch in den Spielplan der Metro politan Opera in New Port ausgenommen worden. Deutsche Auftührungen stehen auger in den bereits von uns gemeldeten Städten unmittelbar bevor in Leipzig (14. Februar), Stuttgart, Kassel, Frankfurt a. Main, Metz, Straßburg, Elberfeld, Hannover und Köln. " Professor v. Braun s. Der Frauenarzt an der Wiener Universität, Professor Gustav v. Braun, ist gestorben. * * Wolfgang Riedel und Hans Huber. Unsere ersten Tonmeister haben es nicht verschmäht, einen Teil ihrer Kräfte dem Männergesange zu widmen. Wir brauchen nur an unsere zeitgenössischen Kmoponisten M. Bruch, L. Nicodä. A. Mendelssohn, R. Strauß, H. Zöllner u. a. zu erinnern, die durch ihre Werke das musikalische Streben und die künstlerische Bedeutung der Männeraesangvereine anerkannten. Diesen leuch tenden Beispielen ast auch der jugendliche Wolf gang Riedel, der Sohn des Braunschweiger Hof kapellmeisters, in seinem „Traumbild" (Op. 4) gefolgt, das zweifellos eine dankbare Aufgabe für einen großen Chor bildet und vom Leipziger Lehrer gesangverein am Sonnabend als Uraufführung dar geboten wird. Der Komposition ist das achte der ..Traumbilder" von Heinrich Heine zugrunde gelegt, in denen uns der Dichter in mitternächtige Geister atmosphäre versetzt und die Liebe als Wurzel alles Uebels htnstellt. „Die Engel, die nennen es Himmels freud'. die Teufel, die nennen es Höllenleid, die Menschen, die nennen es — Liebe!" — Das gleiche Thema wurde in Worten (Goethe) und Tönen (Saint-Sakns) schon oft behandelt. Die Situation ist kurz folgende: Mitternacht! In flimmerndem Mondenschein winken die Gräber ernst und still. Auf einem Leichenstein sitzt der Spielmann und singt dabet recht hohl und grell: Ei, kennt ihr noch das alte Lied?" Bald umschweben den bleichen Sänger viel geisterhaft« Luftgestalten, die in schrillem Thore da» Lied von der Liebe anstimmen. Und nun erzählen vier Geister, ein Schneidergeselle, ein Student, des Ritters Knappe und Jäger, wa» sie weiland her gebracht, wie gehetzt, wie zerfetz» sie di« tolle Liebes jagd. Nach jedem Gesänge erhebt sich das tolle Ge- lachter der bleichen Schar. Da schallt'» vom Kirch turm „Eins", und heulend stürzen sich die Geister ins Grab. — Nicht geringerem Interesse dürften auch die hebräischen Melodien sBvron) „Eanheribs Unter- aang" und „Belsazar, Gesicht" von Han» Huber begegnen, die sowohl im Thorsatze al» auch in der farbenvrächtiqen Instrumentation die Meisterhand verraten. Die ergreifend« Klage Ocknroia kunokr») über den Untergang des Heeres und die festlich-frohe Stimmung beim Königsmahle, die beim Erscheinen der Schrift in Angst und Entsetzen umschlägt: da» alle» bringt der bekannte Schweizer Komponist, der hier inLeipzig Musik studiert hak anschaulich und lebendig mit eigenen Farben, nerviger Rhythmik und kräftig poetischem Schwung zum Ausdruck. 1L. L. Theater unü Konzerte. Leipzig, 9. Februar. Klavierabend von Richard Goldschmied. Nur weniger Zeilen bedarf es heute. Denn es war kein eigentlicher Klavierabend, sondern vielmehr «ine Kraftprobe zwischen Pianist und Bliithner-Flügel. Ersterer blieb zwar stark wie ein standhafter Prinz, letzterer ließ sich auch nicht bezwingen, aber ein Teil des Publikums hielt nicht aus, sondern ging nach dem zweiten Drittel des Programms eilend heim. Herr RichardGoldschmied ist Schüler von Leschetitzki und Sauer, übernahm aber weder von jenem die Ele ganz, noch von diesem die Lockerheit und Flüssigkeit der Technik. Man wird Beethovens Hammerklaoier- Sonate selten so unfertig, unklar und empfindungs los spielen hören können, wie » gestern der Fäll war. Claude Debussys feine Tonbilder (aus .Images") erschienen völlig in häßlicher Verzerrung, und Schumanns „Carneval" schien in dieser Redaktion Szenen eines Volksmaskenballs in Berlin NO schildern zu sollen. Nach alledem ist es kein Wunder, wenn Klavierabende immer mehr in Verruf geraten und kein zahlendes Publikum findet. Das Schlimmere an der Sache aber ist die Tatsache, daß wirklichen Talenten oft der Weg versperrt wird durch den großen Hausen der weniger Begabten. Das Publikum urteilt« gestern ganz ähnlich und spendete ganz spär lichen Beifall. L. 8. Konzert von Ethel Leginska und Thea Serena. Wenn an Fräulein Thea Serena etwas zu loben war, so war es nur der gute Wille, «ine Anzahl schöner Lieder von Brahms, Richard Strauß, Wagner, Grieg u. a. zum Vortrag Ku bringen, den in die Tat umzusetzen «s der Sängerin aber an nicht mehr als allem gebrach. Ihr sei der wohlgemeinte Rat gegeben, nicht eher wreder, vor allem öffentlich, zu singen, als bis ihre kranke Stimme gesund geworden und diese dann durch eine tüchtige pädagogische Kraft so weit geschult ist, daß man ihr mit Freuden lauscht. Dennoch war d«r Abend nicht verloren, denn das Konzert wurde noch von der polnischen talentierten Pianistin Fräulein EthelLeginska bestritten, die diesmal mit Brahms' F-Moll-Sonate und Stücken von Chopin und Rubinstein aufwartete. Mit großem Interesse folgte man ihrem Spiel. Wie verstand sie es doch, die stetig auf- und niedersteigenden Emp- indungskuroen der Sonate treu nachKuzeichnen, wie ein war alles erlauscht, mit welcher Tiefe und Wahr zeit all«» ersaßt! Wie wußte sie sich hineinzuver- etzen in die Gefühlswelt diese» Werke», dessen einzelne Sätze eine ihrem Inhalt entsprechend« Wiedergabe erfuhren, und dann di« geschickt zu- sammengestellten acht Chopinschen Prdludes! Immer stellte Fräulein Leginska ihre bedeutenden technischen Fertigkeiten in den Dienst einer Vortragsweise, die auf musikalisch feines Empfinden und rege Phantasie schließen ließ. Duftig und innig, mit poetisch-zartem Au»druck erklang da» L- und Fi»-Dur-Praludium, und mit Temperament und Leidenschaft wurde die Ballade Opus 2S und das H-Moll-Scherzo gespielt. Es war ein voller künstlerischer Erfolg, den di« junge Pianistin davontrua. 0. L. * Berichtig»»!. Im Referate über da» am 7. d. M. stattgefundene Winterkonzert der Sängerschaft „Arion" war versehentlich vom Gewandhaus orchester di« R«de. Es muß natürlich Minder st e i n - Orchester heißen. Damaskus und Jerusalem werden An griffe von Beduinen auf türkisches Militär gemeldet. Es wurde sofort eine energische Verfolgung ausgenommen, bei der die Beduinen namhafte Ver luste erlitten. Die Au»weis»ng von Russen aus Miihrisch-Ostrau. Z Petersburg, 8. Februar. (Eigene Drahtmeld.) Die Reichsduma beschloß heute, den am 28. De zember angenommenen Dringlichkeitsantrag wegen Ausweisung russischer Untertanen aus dem Ostrauer Kohlenbezirk fallen zu lassen. Waffenstillstand in Honduras. Ad Washington, 8. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Der Präsident von Honduras Davila schloß mit dem früheren Präsidenten Bonilla einen Waffen st ill st and ab. — Wie au» Puerto Cortez gemeldet wird, besetzten die Aufständischen die von den Regierungstruppen am 1. Februar geräumte Stadt. Erschießung ausständischer Führer auf Haiti. Ad New York, 8. Februar. (Erg. Drahtmeld.) Nach einer Meldung aus Cap Hattien wurden General Millionard und fünf andere Führer der Aufständischen gestern abend in Le Trou aus dem Gefängnis geholt und erschossen. Denkmal an die erst« deutsche Ansiedlung in Amerika. Ad Washington, 8. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Das Repräsentantenhaus nahm die Vorlage an, in der für dis Errichtung eines Denkmals zur Er innerung an di« erste deutsche Ansiedlung Germantown 30 000 Dollar bewilligt wurden. * Der Morü an üem Rtttmeilter v. krovgk. Neue Verdachtsmomente gegen den Arbeiter Fischer. —n. Gumbinnen, 8. Februar. (Priv.-Tel.) Wie aus Hannover hierher gemeldet wird, wird der unter dem Verdacht der Mittäterschaft des Mordes an dem Rittmeister v. Krosigk ins dortige Garnisonlazarett untergebrachte Arbeiter Fischer in den nächsten Tagen nach Gumbinnen übergeführt werden. Wie es heißt, sollen die angestellten Er mittelungen den Verdacht gegen ihn sehr ver stärkt haben. Als neues Belastungsmaterial sind die Angaben der taubstummen Eheleute 2 chlopies gekommen, die sich jetzt auf weitere genauere Einzel heiten der Vorgänge entsinnen. Der in den Abend stunden des Mordtage» in ihr« Behausung einge drungene Soldat soll ein Dragoner gewesen und durch das Fenster in die Wohnung gekommen sein. Er hätte sich durch keinerlei Gebärden verscheuchen lassen und habe den Eindruck erweckt, als ob er etwas auf dem Gewissen habe. Fischer wird wohl von Hannover zunächst in das Garnisongefcingnis in Insterburg und von da später zur Konfrontation mit den Schlopiesschen Eheleuten nach Gumbinnen über geführt werden. Ernennung zum Ehrendoktor. XlK Königsberg, 8. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Die philosophische Fakultät hat den Oberleutnant Filchner, den Leiter der antarktischen Expedition, zum Ehrendoktor ernannt. Doppelraubmord. k. Hirschberg. 8. Februar. (Priv.-Tel.) In Lan g- wasser wurden heute nacht die Handelsfrau Siebeneicher und deren Schwester in ihrem Kramladen ermordet aufgefunden. Die Leiche der Handelsfrau lag mit zertrümmertem Schädel am Brunnen, die Leiche der Schwester fand man im Laden selbst. Der schwerhörige Mann der Siebeneicher schlief während der Tat im Obergeschoß und hatte nichts ge hört. Die Behältnisse des Hauses waren durchwühlt und ausgeraubt. von dem Täter fehlt jede Spur. Der Brand in Gudhjem. H Vudhje«, 8. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Der ausgebrochene Brand wurde im Laufe des Tages auf seinen Herd beschränkt. Sechs Wohnhäuser und ein Nebengebäude des Hotels sind vollständig niedergebrannt. Das gesamte Inventar und einiges Vieh ist mit verbrannt. Letzte SsnaelsnactzriKten. Z Wien, 8. Februar. (Eig. Drahtmeld., Nach dem statistischen Ausweis des Handelsministeriums über den Außenhandel de» österreichisch-ungarischen Zollgebiete» für Dezember 1910 betrug die Einfuhr 277,7, die Ausfuhr 213 Millionen Kronen. Die Eln- fuhr weist demnach ein Minus non 1,2, die Ausfuhr ein Plus von 15^ Millionen Kronen gegenüber den endgültigen Ziffern vom Dezember 1909 auf. Für di« Zeit vom Januar bi» Dezember 1910 betrug die Einfuhr 2843,1, die Ausfuhr 2392,8 Millionen Kronen. Das bedeutet ein Mehr von 96,8. bzw. 73,8 Millionen gegenüber den endgültigen Ziffern für den gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Handelsbilanz Januar bis Dezember 1910 ergibt demnach ein Passtvum von 450,5 gegenüber einem solchen von 427,5 Millionen Kronen für denselben Zeitraum des Vorjahre«. s. Ne« Bork, 8. Februar. (Eig. Kabelgramm.) Der Wochenbericht de« Ira» Age konstatiert ebenfalls die fortschreitende Besserung auf allen Marktgebieten. Die Eilenproduktion hat im Januar 1 759 000 t be- tragen, anderseits wird diese auf 1765 000 t an gegeben. Beim Stahltrust zeigt sich seit Beginn des Jahres eine stetig fortschreitende Besserung. Die Beschäftigung, die zu Beginn unter der Hälfte der normalen geblieben war, beläuft sich gegenwärtig auf 58 Prozent. Der Stahltrust hat sich so veranlaßt ge sehen, mehrere Hochöfen anblaken zu lassen. Delaware Lackawanna and Western Railroad haben in der ver gangenen Woche 23000 t, Schienen in Auftrag ge geben. Mit der Thicago und St. Paul-Bahn schweben Verhandlungen über 60 000 t. Der Verkauf an südliAm Gießereiroheisen hat sich ebenfalls ge bessert. Es wurden 25 000 t abgeschlossen. Südlich«, Roheisen konnte aber seinen Preisstand nicht be- Haupte«. E» wurden Anschlüsse unter dem bisherigen Preisstand von 11 Dollar getätigt. Bafige, östliche» Eisen (Pennlnlvania) wird zu 14^ Dollar ««handelt, vereinzelt auch auf 15 Dollar pro Tonn« erhöht. ». Ne» York, 8. Februar. (Eig. Kabelgram«.) Rach der Aufstellung der amerikanischen Kupferprodu- zentenoereinigung zeigt dir Kupfeeprobnktio» «inen Rückgang von 55,04 Tausend Tonnen im Dezember auf 51,85 Tausend Tonnen im Januar. Gleichzeitig hat sich aber sowohl der Export al« auch di« in ländische Abruf«ng, und zwar erstere von 3SL3 ans 23,79 und letztere von 19,46 auf 18,84 lausend Tonnen vermindert. Damit erfuhren die Vorräte eine Zu nahme von 54,20 Tausend Tonnen im Dezember auf 63,24 Tausend Tonnen im Januar. * Hamburg, 8. Februar, 6 Uhr. Zuckermartt. Rübenzucker >. Produkt Basis 88proz. Rendement neue Usance frei an Bord Hamburg per 50 Kilo Februar 9,20, März 9,275 Mai 9.45. August 9,«>5, Oktober 9,575, Dezember 9,625. Stetig. * Prag, 8. Februar. Zucker. Aussig Landung platz Febr. 21,10-21^0. Ruhig. Re» Pork, 8. Februar. Fondsbörse. (Schluß.) l , rm, s vorder I Silber Nmaliamaiev «mrrte. Smelt. j Ameiic. Locom! American Ean.> Anoconda Alchiion Baltimore Lanada Eheiapeak« (ihtcaao. Mtlw. Denver Eomm. Eris iLommon «SeneralEieclric! SreaiNorib prci <Lrc»lNonv.Lr^ ^Utnot»U«nlr.N Lediad Balle« Loutsv.u.Nastzv.! i>Nsfourtpa»ia«j .'iissour, Pacific! National Lead jNeivRork Eentr. ^NrivNorlOnlar.j NortvernPacistc Pennsylvania — Neadtna v> !Nock Island commvn» oo. vreterred Southern Ratiw .12 ZvulhernPactftc Steel comm. l)i).?S Union Pacific 623/ !lltah Lopper IZb.— Birg. Chemical !/) 62 Wavash pref. 148.- l S«ld am 24 Lt.1 vo.f.d.ieyieLarl. Wechsel a.Lond. (vo ra«„ ' London Nabet» uderwctsunn Wechl. a. Parts Wcchf. a. Berlin. Southern Pacn. 4 Bond» St. Laut« S. y! 4°/, rn Bonds Slandaro Oli K 4«« 48KS0 482» 4.8K55 SA «LS Einzelumlätze ün SleelS Union Pacific Neadtnq amalgamateo ülchison Pennsylvania ! Nonhern Pa«. Baltimore s. New Pork, 8. Februar. (Eig. Kabelgramm.) Die Fondsbörse eröffnete unter dem gestrigen Schluß in Erwartung der Kupferftcttistik. Die Abgaben er- strecklen sich auf Kupferwerte und hochwertige Eisen bahnaktien. Auch Kouldwerte mußten anfangs leicht nachgeben. Später hatten große Londoner Käufe, die sich auf 15 000 Shares stellten, «ine allgemeine Er höhung zur Folge. Das Geschäft nahm aber keinen größeren Umfang an. Die Kupferstatistik (s. d. weiter oben) fand eine ungünstige Beurteilung. Gerüchte waren verbreitet von der bevorstehenden Fusion zweier großer Banken, der National Bank of Com- merce und National City Bank. Erstere gehört zum Morgankonzern und mehr als ein Drittel des ge samten Aktienkapitals ist im Besitz der Equitable Llfe und Mutual Life. Für Kupfer verstimmte weiter der Rückgang des Preises für Standard Loco. Am 11. April 1911 sind die 6proz. Noten der Eriebahn im Betrage von 13 984 000 Doll, fällig. An der Börse bezweifelt man jedoch, daß die Bahn die Noten werde einlüsen können. So fanden auf allen Gebieten Ab gaben statt. Kupferwert« mußten um 1 Dollar nach geben. Auch Steels unterlagen einem starken Druck. Zu Pofitionslösungen kamen noch Leerabgaben. Die Börse schloß in schwacher Haltung. Gesamtumsatz: 500 000 Shares. — Der Bondsmarkt mar gut be hauptet bei 3,1 Millionen Doll. Umsatz. New Pork 8. Februar. Produktenbörse. lSchiuu.) ! beute I vorder I beute Wr«,r« iroirr . Wlnl.Nr.2)loko Mat Juli Mats Nr. 2 mirco loko <aier Nr. 2 wiitte ioko , Baamuiour F vruar Mär, Mal J«lt August Leplembcr Okiober New ^>rl. lo!o Rodelten Nr. > Hounvrv -o. - Nr. Lomhern sioun-i dry Str. t do. (weich) ! Südliche« Notz eiten Nr. 2 Llahilnuvpel (PMsvurgi Sladllchtencn lPittsvurgh) Stz.SO 11.- 2Z 12S ' bt« 16L 4tzi«1S.75 ikoks prompt 978Ü i aouncllsvtlle IM »lrt S9Z7 invter Stan- vard ioko eiektrol. Zink Zinn McdlM«nn.P u Schmal, chotr« «chweiuetlettch i mess. Beef samtig ,'lukker granul. tntedr.Ncltovr. ai>z. f. Kassa , oo. museovado 8) re-t Petrolenm resin. Barrels do do. «ul! do. Erade Terpentin Sav. (0e«retdefrachi nach Liverpool »ach Hamburg »achRollrdam nsserNtoNr.7 ioko Mür, zum ic,emb«r I oorber 4.SZ U)rZ S.-/ 1^5) ES /.« lO2S 86.SO L- Z/.SV 4.SV s. New Port, 8. Februar. (Eigenes Kabelgramm. > Baumwolle. Der Markt stand unter dem Eindruck von Meldungen aus dem Südwesten, wonach dort günstigere Witterung herrsche. Die Kommission» Häuser nahmen daraufhin Verkäufe vor. wodurch der Eesamtmarkt eine Abschwächung erfuhr. Chiegao, 8. Februar. Produktenbörse. (Schluß.) !tvet,en irolcr Win« NrT!)loko Mat Huli September Mat»Nr. 2 loko Mat Juli s oeulc l vorder s ! Mat» Sept. HaferNr.2l«ko ! Ma» Schmal, Mat Nippe» Mat Schweine» Nettch Mai I I »eui ! vorder 8. Chicago, 8. Februar. (Eig. Kabelgramm.) Weizen. Der Markt eröffnete in schwacher Haltung auf Baissemanipulationen und enttäuschende Nach frage der Prompthäufer. Später bewirkten starke Käufe Armours und bedeutende Exportnachfrage eine Erholung. — Der Maismarkt verkehrt« durchweg in abgeschwächter Haltung auf niedrigere Kabel aus Argentinien und günstige Witterungsmeldungen. 2. Mlers Me. tz Lolin, L.-LlLSvitL. ülszeiiinenöle mal kellv, Mackerüls liir8»tt-iinl! Hej88«Irlmpi, 8«I«renvitz, Druck >m» Brrk«, de» Lrt»,i«rr E. Wslz. r-^r«dakteur: Le. Und»», »tritrudrt». Berantwortltch» Redaktcur«: Für Politik Ir. A. (SLuther, lokal» und sürstlch« Ang«l«g»nhetten, Lageechrontk und DmatlSte» w. d. rnn««». da« Feuilleton SzOanmdnrg. Musik L. Gr»»t», Sport und »rrtchtSsaal g. Haarfeld. Für di» Handelszeitnng«. Ntroirach. Kür do« Sns«-7'onwil VN« Lrdor. sämtlich t« LetpN». L»d»rtanat«» Mannstr»!'»«« ist stet? da- Stück- Port» detzpfogeir. Für »usdoWahrung lind Nückgad» wird k«tn« «»wahr lldernommo». Zuschriften sind niLt persSnltch «u adressiere«, s»nd«n »n er» Brno«, die MrdaM», oder di» Seichsltsdklle de» Ur»»»»,», re^dtatw» p, richte«. Di« »erlieUend« Rui»»er »«f«tzt Itz Seite».
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