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Sonmsy, l0. Septemver lSll. Lelvrlyer Tageblatt. ne. ^Sl. los. ^snrnany. innerhalb weniger Minuten vollständig ver nichtet. Die Maitage des Jahres 1911 brachten wiederum einen schweren Schlag: das Luftschiff „Ersatz Deutsch land" wurde beim Herausbringen aus der Halle in Düffeldorf gegen deren Dach getrieben, so das; es mitten durchbrach und auf das Dach der Halle fiel. In der „Deutschland", eigentlich Z. VIII, be fanden sich 4 Herren und 4 Damen, die unverletzt blieben, die Zerstörung des Luftschiffes war schlimmer als die im Teutoburger Walde. Nur die Motoren blieben brauchbar, alles andere wurde von Feuer wehrleuten und Militär verkleinert. Herrlicher als zuvor schuf der unermüdliche Graf wiederum neuen Ersatz in dem Passagierluftschiff „Schwaben", das mit den neuesten Einrichtungen und Verbesserungen versehen, jetzt seine glänzend gelungenen Fahrten ausgeführt hat. Niemand kann behaupten — und Traf Zeppelin wird der Letzte sein, der es tut —, das; seine Erfin dung die letzte und beste ist Aber eins ist mit dem Fluge der „Schwaben" bewiesen, nämlich das; deut scher Geist unermüdlich tätig ist, sich an die Spitze zu stellen. Die aber mit dem Grafen im Wettbewerbe ilchen, im Kampfe um die Herrschaft in der Luft, sollen nicht vergessen, daß Graf Zeppelin niemals das Herrscherrecht im Reich der Luft für sich allein in Anspruch nahm. Das hat er durch seine letzte Spende erst bewiesen, die er dem „Schwabenfluge" überwies, der am Sonntag seinen Anfang nehmen soll und die deutschen Flieger zusammenführt, aus deren Mitte das Wort gefallen ist, das; die Ballons alle sich überlebt haben. Nein, noch eben haben sie wieder ihre Kraft gezeigt. Darum wollen wir an lehnend an das Wort des großen Dichters sagen: Freuen wir uns, daff wir viele solcher „Kerle" haben, die jeder auf feine Art daran arbeiten, daff unser Vaterland sich immer neue Werte dienstbar macht. Nachklöngr Mr Fahrt äer „Schwaben" nach Berlin. Ueber Len Verlaus der Fahrt und die glück liche Landung der „Schwaben" in Potsdam haben wir in der gestrigen Abendnummer bereits ausführlich berichtet. Nachstehend erfahren wir noch folgende Einzelheiten dazu. Der anfängliche Westwind svrang gegen 14.11 Uhr vormittags nach Norden um. Ans dem Wesertale waren Ge witter gemeldet und die drohenden Wolken mit der in den oberen Luftschichten herrschenden Wind stärke von 13 Sekundenmetern schienen diese heran- zuführen. Da das Luftschiff in Potsdam keine schützende Halle hat, so kann man die sorgende Aeunerung Dr. Eckeners vor dem Abflug in Gotha verstehen: „Nicht die Fahrt nach Berlin macht mir Sorge, sondern der Aufenthalt." Inzwischen haben sich die Wit terungsverhältnisse ungünstiger ge» sialtet. Deshalb sind am Sonnabend keine Passagier- flüge ausgeführt worden. Die Wettervoraussage für Sonntag lautet auch wenig verheihungsvoll: Un beständig mit leichten Regenschauern und frischen westlichen Winden. Es ist also wahrscheinlich, daff die Rückfahrt in aller Frühe am Sonntag angctreten wird, zumal sich Dr. Eckener be stimmt dahin geäuffert hat: „Gibt es ungün stiges Wetter, so fahre ich schleunigst zurück nach Gotha oder Düsseldorf." Ueber die beabsichtigte Rückfahrt erhalten wir fol gende Meldung: ck. Potsdam, 9. September. (Priv.-Tel.) Das Luftschiff „Schwaben" tritt unter Umständen am Sonntag früh 4 Uhr die Reise nach Gotha an. Ob der Rückflug über Leipzig führt, steht noch nicht bestimmt fest. Sollte Las der Fall sein, so würde Leipzig schon gegen 1/2? Uhr früh passiert werden, da der Flug nach Gotha bei der herrschenden Luftströmung von Rückenwind begünstigt wird. Weiter wird gemeldet: iQ? Potsdam, 9. September. (Erg. Drahtmeld.) Das Luftschiff „Schwaben" sollte ursprünglich der ungünstigen Witterung wegen heute abend 10 Uhr die Rückfahrt antreten. Da aber aus West deutschland Gewitter und böige Winde gemeldet ind, wird die „Schwaben" Morgen in den frühe- sten Stunden, spätestens aber am Vormittag die Rückfahrt antreten. prrWimmen. Zu dem leidigen Thema der Lebensmittelteuerung macht die „Vossif che Zt g." folgende Bemerkungen: „In letzter Linie muff der konsumierende Mensch die Teuerung tragen, auf ihn konzentriert sich alles. Der Verbraucher, der nicht zur Clique gehört, ist in böser Stimmung. Nicht in Deutschland allein ist er es; in Frankreich und Bel gien, wo man eine ähnliche Zollpolitik treibt w'« bei uns, ist der örtliche Aufruhr bereits an le: Tages ordnung. Täglich kommen Berichte über gewaltsame Zerstörungen, begangen am Eigentum der Bauern. Händler, Schlächter, die man, ganz wie im Winter 1788/89, für die schuldigen Anstifter hält. Das Militär wird angerufen, um der Polizei zu halfen — man wagt aber nicht recht, davon Gebrauch zu machen, weil man sülchtet, baff die Mann chaften mit den entrüsteten Bürgern, Arbeitern und Hausfrauen gemeinsame Sache machen. Dabei sind wir erst im Anfang September. So weit ist es in Deutschland glücklicherweise nicht gekommen und wird es weaen des gesetzlichen Sinnes unseres Volkes hoffentlich nicht kommen. Die Deutschen werden ihren An schauungen auf v e r f a s s u n g s m ä ff i g e m W e ge Ausdruck verschaffen. Noch wird die Entrüstuna frei lich verlacht und abgestritten und aus Not wohl gar auch der Versuch zu noch weiteren Einschränkungen ab- zulciten versucht. Aber es wird die Zeit kommen, wo den Agrariern und der Regierung, soweit sie die Ge schäfte der Agrarier treibt, Las Lachen vergeht. Die Neichstagswahl kann ihnen eine bittere Abrechnung bringen. Unterdessen ist es an den Vertretern der besonders betroffenen städtischen Bevölkerung, ihre Stimme zu erheben. ... Es ist Zeit, hohe Zeit, dah die für den „Schutz der nationalen Arbeit" begeistert« Regierung sich einmal der nationalen Arbeiter, will sagen der gesamten schaffenden Bevölke rungerinnert und, La sie sonst das Manchester, tum nicht genug verurteilen kann, auch der immer wachsenden Teuerung der Lebensmittel gegenüber dem Grundsatz des Iai«-<?r kairv, l-nr--«! allor entsagt." Der Treptower Friedensrummel der Sozialdemo kratie findet auch bei der „Köln. Volksztg." scharfe Zurückweisung: „Alan kann nicht gegen die Antastung unserer nationalen Ehre protestieren, ohne di«, welche im Jnlande unsere Ehre, unser Ansehen, unsere Stellung in den Verhandlungen mehr schä digen, als irgendein Ausländer es tun kann, vor allen Dingen zu verurteilen. Wir begrüßen es, daff gerade di« christlich, national« Lrdei- ter schäft damit den Anfang «macht hat in d«r entschiedenen, ebenso von vaterländischer Gesinnung wi« von klarer Einsicht in die Verhältnisse und in das wahre Interesse gerade auch der arbeitenden Be völkerung zeugenden Kundgebung. Hier ist Deutsch land nicht im Lager der sozialdemokratischen Inter nationale. Möge das Ausland wissen, daff das deutsche Volk einig ist, dqH die sozialdemokratischen Schreier die Wucht dieser Einmütigkeit, statt sie zu lähmen, im Gegenteil gesteigert haben. Di« Stim mung im deutschen Volke ist ruhig, aber ernst und entschlossen. Es verurteilt blinde Kriegs hetzereien, aber auch die erst recht friedensge fährlichen „Friedens "-Kundgeb ungen der Sozialdemokratie: denn es wünscht aufrichtig den Frieden, aber einen Frieden in Ehren und ohne fort dauernde schleichende Kriegsgefahr. Es hat zu seiner Regierung das Vertrauen, daff auch sie dieses Ziel versolgt mit Klugheit sowohl wie mit Festigest." „Bleib' treu" mahnt der „Kladderadatsch" in Viesen ernsten Tagen: „Oh, ^oir kennen Liese Meute, Die da lauert jederzeit Auf die vielgehaffte Beute, Auf di« deutsche Herrlichkeit! Aber, was sie immer treiben Hier und da in aller Welt: Du mufft ruhig stehen bleiben Dort, wo du dich hingestellt! Ja, und wenn die Stürme toben, Wenn der Donner brüllt und kracht: Schau, das stolze Hauot erhoben, Hellen Aug's in dunkle Nacht! Ob dir tausend Feinde drohten. Stehe fest! — Nun. Würfel, fallt! Deutsches Volk, bleib' treu dem Toten, Der da schläft im Sachsenwald!" Den Patrioten von Stettin versetzt Caliban im „Tag" einen guten Hieb: „Das Volk steht auf, der Sturm bricht los — Sie hüllen sich dicht in die Paletots. Denn trotz der Hitze faßt Männer uirv Frau'n Eiskaltes, bluterstarrcndes Grau'» Zu einem Haus strömt die ganze Schar Wie Anno dreizehn, im Freiheitsjahr, Ins Angemessene schwillt der Zug — Die Beamten haben nicht Hönde genug! Zur Sparkaffe eilt ganz Stettin im Trab, Ein jeder hebt schleunigst sein Guthaben ab. DerMenschseipraktisch. bar bleibt bar — O Anno dreizehn, herrlichcs Jahr! Das Volk steht auf, der Sturm bricht los — LicbedieHeimat, dochsich'redeinMoo s!" Theater und Konzerte. Leipzig, 10. September. Das Leipziger Schauspielhaus bot gestern abend zwei große, Lurch eine sehr große Pause getrennte Einakter, deren einer fast des Guten genug gewesen wäre. Wedekinds „Kammersänger", sein am meisten bühnenwirksames Stück, knüpfte an die Schau- jpielerkomödie vom „Leibgardisten" letztlich im Alten Theater gewissermaßen an. Der Akt war von der Regie Viehweg und den Darstellern Ostwalvt, Leibelt, Cyristophersen, die seldtritt tüch tige Leistungen boten, mit Recht ausschließlich auf ernste Wirkungen hin angelegt und nicht ins Kari katurenhafte gezogen, wie manche Bühnen es be lieben. Gegen das flotte Tempo des „Kammersänger" stach nachher die tausend Jahr« alte japanische Tra gödie „Terakoya" des Takeda Izumo durch ihr schweres, fast schleppendes Spiel stark ab. Man kann das Wagnis Viehwegs wohl geglückt nennen, dieses aufgcfriichte Heldenstück auf die Bühne zu bringen, das halb einen BcthlehcmitischenKindermord, halb eine Heroensage aus dem alten Japan mit ftem- lich geschickte» Mitteln veranschaulicht. Wer sich bc- müht, tiefer in Liese nach Dresdner Muster und in Len Dresdner Kostümen Des Professors Fanto aus gestattete und von unseren Künstlern mit feinem Ver ständnis wiedergegebene Tragödie hincinzuhorchen, wird erfreut dichterische Schönheiten und kultur historische Parallelen des alten Japan, das wir nicht kennen, mit dem klassischen Altertum« unseres Hellas und Nom, das wir lieben, entdecken und achtsam ver folgen. Auf den ersten Blick ergibt sich uns Diese spröde, erschütternde Tragödie nicht. Die Darsteller des Schauspielhauses sind dem Experiment mit liebe vollem Eifer nahegekommen und haben sämtlich sehr achtbare Leistungen zuwege gebracht, vor allem Herr Wolfram, der als Kairoer Des vertriebenen Fürsten seinen Sohn dem Blutbeil der nach dem verborgenen Königssohn spürenden Häscher über liefert. Dieser Märtyrer von einem Patrioten allein vermag trotz seiner philosophischen, schwerflüssigen Lehren den Hörer über die ziemlich verschleierte Fabel der vom Ueberseher verwässerten Tragödie aufzu klären. Unter Den Datttellern fielen noch auf Frl. Thomas, Herr Wildenhain, wieder wie im „Taifun" ein echter Japaner, und Frl. David. Ritter, Reisig«, Bauern und Schulkinder störten Len strengen Eindruck nicht. Im einzelnen wäre wohl noch manches zu bessern an diesem altjapanrschen Stück, das wie der „Taifun" Des Ungarn Lengyel wegen seines exotischen Charakters beim Publikum schon am ersten Abend viel Anklang fand. Di« Dar steller wurden oft gerufen. Ich kann freilich nicht mehr als ein Erperiment in diesem „Terakoya" er blicken. p. s. Letzte Loks!-Nachrichten. * Zum Kampfe in der Metallindustrie. Am Sonn abendvormittag traten die Schlichtungslom- missionen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu erneuten Verhandlungen zusammen. Zu einem Resultat ist es noch nicht gekommen, so daß die Verhandlungen vertagt wurden. Sie sollen am Montag fortgesetzt werden. Auf beiden Seiten der Kämpfenden scheint man sich der schweren wirt schaftlichen Folgen der Bewegung bewußt zu sein und ist anscheinend ernstlich bestrebt, eine Grundlage zu finden, auf der eine Einigung möglich und für beide Parteien annehmbar ist. Ueber das Resultat der gestrigen Verhandlungen wird noch Stillschweigen beobachtet. Letzte Depeschen unü Lernlprechmelüunyen. Marokko. Eambon in Dresden? I). Dresden, 9. September. (Priv.-Tel.s Ter französische Botschafter Eambon, der mit seiner Ge mahlin und Tochter, die seit Freitag mittag in Dresden weilen, für Freitag abend ein Ren dezvous vereinbart hatte, ist bis Sonnabend abend noch nicht ln Dresden eingetrosfen. Man glaubt, bah wichtige politische Angelegen heiten sein längeres Derweilen in Berlin nötig machten. Wie ich aus gut unterrichteter Quelle er fahre, wird seine Ankunft Sonntag vormittag in Dresden erfolaen. Sein Aufenthalt wird nur von kurzer Dauer sein. /X Pari», S. September. („Agence Haoas".) Zules Lamb 0 n befindet sich seit gestern abend im Besitze desTextesder Bemerkungen, die von der deutschen Regierung auf die französischen Vorschläge überreickst worden sind. Tambon wird durch einen beson deren Kurier diesen Text dem Mini st «r des Aeuffcren übermitteln, der ihn morgen abend oder spätestens am Montag zu erhalten hofft. Einziehung der Reservisten aus Rußland. Petersburg, 9. September. (Meldung der „Preß' Zentrale".) Die im Gouvernement Petersburg lebenden deutschen Reservisten haben — wie der „Rjetsch" meldet — den Befehl erhalten, sich bei ihren Truppenteilen zu melden. Bahnverbindung Homburg v. d. Höhe-Königstein. L Homburg v. d. Höhe, 9. September. (Priv.- Tel.) In der heutiaen Kreistagssttzung wurde, wie der „Tanusbote mitteilt, vom Kreisausschuff das durch den Landrat Ritter von Marr vorge legte Projekt einer einschientaen Bahn, die Homburg und Königstein verbinden soll, mit 10 gegen 8 Stim men angenommen. Funkentelcgraphische Expedition. ,/v Archangelsk, 9. September. (Eig. Drahtmeld.) Die an Bord des Transportschiffes „Paktuffow" zur Bestimmung funkentolegraphischer Stationen ausge sandten Expedition ist hierher zurückgekehrt, nachdem sie verschieden« Punkte längs der Küste des Karischen Meeres ausgewühlt hat. Sie fand den südlichen Teil des Karischen Meeres eisfrei. Bier Bauerngüter niedergebraimt. L Plauen, 9. September. (Eig. Drahtmeld.) Heute abend gegen 7 Uhr schlug der Blitz in das ' Rahmigsche Bauerngut in Schwand i. Vogtl. und j zündete. Das Feuer verbreitete sich in ganz kurzer Zeit aus vier große anliegende Bauerngüter mit Nebengebäuden, Die ein ge waltiges Flammenmeer bilden. Die Wehren aus der Umgebung eilten herbei, um dem Feuer Einhalt zu tun. Da der Ort ziemlich hoch liegt, sind die Löscharbeiten infolge Wassermangels sehr er schwert. Schwerer Automobiluufall. I.. Koburg, 9. September. (Priv.-Tel.) Infolge Versagens der Aütobremse verunglückte in Dieters dorf Baron von Erffa und Freiherr Meyern- Hohenberg in Wüstenahorn. Ersterer war so fort tot; letzterer und der Chauffeur sind ocr- letzt. Ein Denkmal für den Harzdichter Hans Hoffmann. —o— Wernigerode, 9. September. (Priv.-Tel.) Heute nachmittag wurde hier im Beisein der Be hörden und zahlreicher Harzklubmitglieder das Denk mal des Harzdichters Hans Hoffmann enthüllt. Todessturz eines deutschen Fliegers. t. Weil-Etzlingen, 9. September. (Priv.-Tel.) In Weil, dem württcmbergischen Privatgestüt, Dessen C-ene als Start für den morgen beginnenden Schwabenflug dient, unternahm Raimund Eyring , der Pilot der Lustververkehrsgesellsck)aft trotz der Dunkelheit heute einen neuen Aufstieg. Er stieß gegen einen Markierungspfosten. Beim Sturz fiel die Maschine auf ihn. Er starb, ohne die Be sinnung wieder erlangt zu haben, bald darauf im Krankenhaus«. Zur Flucht de^Hochstaplers Schiemangk. O Heilbronn, 9. September. (Eig. Drahtmeldung.) Der Gefangenwärter Metzger gestand heute vor» mittag vor dem Untersuchungsrichter, daß er dem Hochstapler Schiemangk alias Graf de Bassi) zur Flucht verhalfen habe. Er bestreitet aber, daß er dafür Geld erhalten habe; nur große Versprechun gen seien ihm gemacht worden. Letzte Sanüelsuschrichten. Berlin, 9. September. (Eig. Drahtmeldung.) Zn der heutigen Aufsichtsratssitzung des Kalisyndikats wurde mitgeteilt, daß der Mehrabsatz der Syndi katswerke im August gegen das Vorjahr etwa 3'/-> Millionen Mark beträgt, so daß sich für die ersten acht Monate 1911 ein Mehr von über zwölf Millionen Mark gegen das Vorjahr ergibt. Die Absatzsteigerung erstreckt sich vornehmlich auf di« konzentrierten Sal«, so auf Tblorkalium, schwefeksaures Kali und Kali- düngungssalze, aber auch in Rohsalzen ist ein Wett plus von 400 000 zu verzeichnen. Recht günstig hat sich der Absatz gestaltet noch den Vereinigten Staaten, den transatlantischen Gebieten und einigen europäi schen Ländern wie Spanien, Rußland und Oesterreich. Dem Aiffsichtsrat lag eine Offert« der Kaliwerke Aschersleben vor, welche sowohl den gemeinsamen Eintritt von Aschersleben und Sollstädt in das Kali syndikat als auch den alleinigen Eintritt von Aschers leben berücksichtigt. Dieselbe wurde eingehend Dis kutiert. Sie bedarf noch der Vervollständigung in verschiedenen Punkten. Ern Beschluß wuvde nicht ge faßt. Der nächsten, am 7. Oktober stattfindcnden lSesellschaftsversammlung soll di« Aufnahme der Werke Güsten, Niedersachsen und Heringen als Ge sellschafter auf Grund der üblichen Bedingungen mit den gesetzlichen Beteiligungen empfohlen werden. Z Paris, 9. September. (Eig. Drahtmeld.) Die Eröffnung der Börse vollzog sich zu schwächeren Kur scn. Die ungeklärte politstche Lage und die anhaltend mot.e Tendenz der auswärtigen Börsen verursachtcn Lustlosigkeit und erneutes Angebot, wodurch der ge «amte Markt in Mitleidenschaft gezogen wurde. Das Geschäft bewegte sich in engen Grenzen. Der Schluff war matt. * London, 9. September. (Piioattabelgrainm.) Im weiteren Verlaufe der Börse (ül>er Deren Er öffnung wir bereits in der gestrigen Abendnummer berichteten, die Red.) waren Konsuls uno englisch.« Bahnen auf erneute Liquidationen recht träge. Ame rikaner schlossen nach anfänglicher Schwäche etwas über ihrem tiefsten Stand. Baltimore tendierten im Einklang mtt-Kanadas aus Berlin flau. Südafri kann wären in der letzten Stunde behauptet. Grand Trunks gaben in ffebereülstrmmung mit Kanadas nach. * Ne» York, 9. September. (Privatkabelgramm.) Nach den Wochenberichten der Zeitungen ist die all gemeine Geschäftslage zuversichtlich, jedoch dauert vorläufig die Zurückhaltung an. Der Scheckverkehr hat ein« Zunahme erfahren. * No» Port, 9. September. (Privatkabelgramm.) Der Auftragsbestand des Stahltrusts betrua am End« August 3 696 000 Tonnen gegen 3 584 000 Tonnen am Ende der Monat» Juli. Die Reineinnahmen des StahltrrHs im dritten Quartal werden auf 82 Mil lionen Dollar geschätzt gegen 28 109 000 Doll, im zweiten Quartal. k Re» Park, 9. September. (Eia. Drahtmeldung.) Nach einer der Firma Hardy L Co. zugegangenen Depesche betrug die Goldausbeute der in den Trans vaal Chamber of Mines vereinigten Minen im August 191 l 682 405 Unzen im Werte von 2 898 073 Pfund Sterling, die der Auffcndistrikte 31 002 Unzen im Werte von 131 687 Pfd. Sterl. In den Gold minen waren Ende August 179 810. in Kohlenberg werken 8182 und in Diamantminen 11 292. insgesamt 199 284 Arbeiter beschäftigt. * New York, 9. September. (Privatkabelgramm.) Die Börsenfirmen erklären, daß eine etwaige Rc> driktion der Dividende bei der Baltimore-Bahn auf 5 Proz. sich bereits in dem jetzigen Kurs dieser Werte ausdrücke. In verschiedenen Vörsenkreisen rechnet man aber mit einer Reduktion aus 1 Proz. Rew Park. 9 September, nonvsborse. (Schluß. ! -an 1 - oro»> 1 urrlo am «t'j oo.t.v.lcv!eLarl.> Wcchi. 0. B«rlim LOcchl. a. A'echse! a.Lond. j Loudon Cab« LranS'erS Sndcr LuUiori Li. Loni« 2. g. NN. i-k'dond:- Louchcrn 'pnc!'. 4 »'n M/- L-d?.« Nou kor». Ballimor- 0uual>. Hac. itticmpeake khtcaao, Milw. Lol. Louthcrn Lcnvcr lLomm. tir!« ^oininon lSr-alStortNrrri .'alinotsaenirm LclU.ch 'Lalicu > oui-1v.u.Stc.chvft Mlssaoit >.an>. ' nom. nom ^5 r;7 ?.'is^ 4.LN5 4.8M 1.3645 4L643 ;L17 tL<!5 7137 77.S7 4Z.Z7 ?7.L0 S4.Z7 -5.25 724, - 6»./> ttt.50 U2.2, ütz. - N.- 2V.L) .83? rs.- 1? e.0 1,1.5) 155.50 ,5151 : 55.75 141.-5 :-8./5 <Mii>our> Pac. ^trw'Dorl aenlr. -NewAorkLmar. Nori, and Wo». 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Besonders statt war das Angebot in internationalen Werten, was man hauptsächlich auf die flaue Haltung der Ber liner Börse zurllckftihrte. Durch die Angriffe der Baisscpartei und Durch das Gerücht, das; ein wage halsiger Chicagoer Spekulanc beträchtliches Material auf den Markt warf, wurden auf allen Gebieten scharfe Kursrückgänge hervorgerufen, so das; zahl reiche Notlimite erreicht wurden. Verstimmend wirkte ferner auch die Annahme, daß der Bankaus weis ungünstig lauten w«rds, und sich Interventions tätigkeit nur in geringem Maße zeigte. Infolge- Dessen blieben günstige Momente unbeachtet, und der Markt behielt trotz einiger Deckungen eine nusg:. svrochene matte Haltung bis zum Schluff bei. Einem besonders starken Kursrückgang unterlagen Canada Pacific-Aktien, in Denen bedeutendes Material zum Verkaufe gelangte. Dagegen waren die Aktien der Beet Sugär Co. von neuem befestigt im Zusammen hang mit der Erhöhung der Zuckerpreise. Der Aktien Umsatz belief sich auf insgesamt 40100 Stück. Einzclumsütze: Reading 93 000 Shares; höchst.' und niedrigste Kurse 139-sst »zw. 138^; iluion Parin. 73 000, 106 bzw. 165; Steels 67 000,>8)4 bzw. 67' Baltimore 5000, 9ä bzrv. 9-tt/,; Canadas 17 00'), 221'/8—218. New Porh O. September. Produktenbörse. (Schluß.) i 1 ci>>« § v»rv-r j 1 ueiui s LV,75 S.Sg 6. I.1L-55 t?-1-ä0 4'.- -t.US 111- 1Ü.Z0 6.6u 5.25 7.Z7 55.- 51.75 250 5- ZLSO r0ri,cu (roier «iei 4.45'51 LSiNl.illr.2)lol0 1H.50 100.- kuvter St. loko ir-ir^c rezcmder 1« Z.50 UZ- ftinn 41- Mai «— — Ziut 542-6.- Mino Nr. 2 L'tehi <Spr.wI>.) 4.ll:> mixev loko i'airr Sir. 2 74- Schmal, W. Et. Roheci.Broih. 10.10 clippss iolo 52.- 50.- Ecos 10. Z0 Vam».wolle >rkc 12.- 11,9) ftiilker Ei flran. 66 > Eepiemscr 11.60 11L5 ro. musrooavo 5Ä Okiover UZs N.K7 Petroleum Siooember U.Z) 11§Z rriin. inLakeS 8.75 Le,c>nb«r 11.,5 11.5Z do. St while 7.15 Januar U.46 11.60 <Lred. Salanc. 1.Z2 sseoruar 11..U 11.62 Talg /.Z7 2'.crrz 11.67 11.7' Terpentin N.P. 54.50 Sipc i U6Ü li.'Z vo. Savannah 5lt.7o New Orl. ioto 1141/ 1141/ vo. SUNmiiikt. 44,75 Roheisen Nr. l ttetreivcfrachi Storni. Foundrr 15-^15-°., 151,15^ nach Liverpool 2.50 oo. - Str. 2 151.15'2 !5'>.15'ir nachRollervam 6- Loulhcrn Nr. t 15—1s 5- 2-15'5 nach Hamburg Unrleeviiovtr.7 :5.- co. vo. So» 1s-15'k 15-15 >i» Bessem. «taiu loko 8L (P.usvurg) LILll L1L0 Sept. ClahNchirnen 1.25 1L> i»ov 11.Ü8 L>tai U.77 Chicago, 9. September. Produktenbörse, (schlug.) Ucul. oor^r 1 . lUU l vorher uv-eften Lepl. . Lezember Mat Juli Vlaid Sept Lüji'Uiber Mot * Ne« y> S2.Z7 .W HZ bd.!ch »rk, 9. 9^75 9L7o 1u2Ä K 65.54 Septem MNt» Juli Haier Sept. Mat Tchmai« Ok!. Porr Ott. »tivvrn Ott. brr. (Privat! V 4.55 15.72 Ü.02 'abelgr. Ä 4L5 1L^5 8.- 1MM.) Unter dem Einfluß der von den ausländischen Märk ten vorliegenden Meldungen, auf die schwache Hal tung Les Berliner Marktes und auf günstige offizielle Wetterberichte setzte der Verkehr am heutiaen Baum wollmarkt in schwacher Haltung ein. Die Aufwürtsbe- wegung machte im weiteren Verlaufe noch Fortschritte, da sür Rechnung ausländischer Häuser Vettauisauf. träge vorlagen und Realisationen der FonDsbörsen- speknlanten vorgenommen wurden. Auf günftigePrivat- berichte über den Stand der Pflanzen und damit zu sammenhängende Meinungskäufe trat eine leichte Er holung ein, doch schloff der Markt unter fortgesetzten Abgaben der Wallstreet wieder matt. * New Port, 9. September. (Privatkabelgramm.; Am Weizenmarkt war heute eine feste Stimmung vor herrschend, die in der Hauptsache auf ungünstige Nachrichten über die Marokkoangelcgenhcit, einen un befrtcdigenDen Rcgierungsbericht und ungünstige Ernteberichte ans Rußland zurückzufiihren waren Auch die feste Haltring Liverpools gab zu Käufen uno Deckungen Veranlagung. * New Pork, 9. September. (Privatkabelgramm I Am Kajfecmarkt verstimmten die von Havre uno Hamburg vorliegenden Tendenzberichle. Die Kom mt ssionshäuser verkauften und auch für europäische Rechnung kam Material an Den Markt. * New Port, 9. September. (Privatkabelgramm.) Zu der festen Haltung am Maismarkt gaven der Monatsbericht der Regierung und Deckungen Ver anlassung. «bekrrbaktei»: Dr. t. vertr. g»ha»»r« Verantwortliche Redakteure: stür Politik Dr. kl. Günther, lokale «. sächsische Lngelegenbeiten, ragrkchroatk 0. vermischte« W. ». vattlar, da« Feuilleton Paal Sch«»« bar«, Musik lk. Segaltz, Sport »ad »erichiäsaal g. Paarsel». Kür dl« ^aadrl»««ltang A. Ptrchrat» ftür dea ftnseratenteN Ma; Itzt«. Sämtlich tu Leipzig. Unverlan-ten Manuskripte» ist siet» da« plRck- porto brljusUaeu. stllr «ifdewahruag und Rückgabe l»trd kein« Pewähr übeniommea. gaschrlste» sia» »tcht prrslali» ,a »»rrlsierea, soadrr» a» dr» «rrka«, die Redaktiaa »der dl- S<l»äst«sie»« dr« Letp,i^a l DU